Astrologie Heute - Themen der Zeit

 


Das Grosse Spannungsdreieck im individuellen Horoskop
 
von Claude Weiss

 

Je nachdem, welchen Lebensweg wir bislang gegangen sind, können die Manifestationen dieser Konstellation sehr verschieden sein. Menschen, die schon vorher Wege gefunden haben, ein Leben zu führen, in welchem ihr Bedürfnis nach Selbstverwirklichung und ihr Wunsch nach Zugehörigkeit zum Ausdruck kommen, dürften es leichter haben, die verspürten neuen Impulse positiv umzusetzen. Ihnen fliessen in dieser Phase vielleicht grosse Kräfte zu, um besondere Leistungen zu vollbringen. Sie nutzen den Zeitgeist, um Vorhandenes zu revolutionieren, umzuwälzen und auf das Wesentliche zurückzuführen, was sich im Allgemeinen dann am positivsten auswirkt, wenn die gestellte Aufgabe über das blosse Eigeninteresse hinausgeht.

Etwas problematischer werden die geballten Kräfte der nächsten Zeit von jenen erlebt, die in einem System von Konventionen, Absicherungen und Sachzwängen gefangen sind und bisher nicht den Weg gefunden haben, der ihnen entspricht und Ausdruck ihres Wesens sowie ihrer ureigensten Individualität ist. In diesem Fall fordert die kommende Zeit ein konsequentes Hinschauen und eine ehrliche, kritische Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der eigenen Geschichte, um dann jene Umstände loszulassen, die überholt, festgefahren und entwicklungshemmend sind. Dieser Erneuerungsprozess kann Gefühle grosser Intensität auslösen. Statt diese allenfalls wegzurationalisieren, ist es sinnvoller, Trauer, Schmerz oder Wut, die mit Ablösungsvorgängen verbunden sind, zuzulassen, damit sich Emotionen nicht innerlich anstauen und einen ‚vergiften'.

Sind wir nicht bereit, die notwendig gewordenen Schritte selbst zu tun, ist zu erwarten, dass wir in krisenhafte Situationen geraten, die uns zum Handeln zwingen. Dies kann unter der gegenwärtigen Konstellation auf sehr plötzliche und scheinbar unausweichliche Art geschehen, so dass wir zuweilen den Eindruck haben, unkontrollierbaren Kräften ausgeliefert zu sein. Vertrauen wir uns jedoch dem Prozess an, können wir die Erfahrung machen, dass uns lediglich das weggenommen wird, was uns auf unserem weiteren Weg behindern würde. Somit ist in dieser Zeit auch die Chance angezeigt, in die Tiefe zu dringen und nach dem zu forschen, was uns als Persönlichkeit ausmacht und bisher in unserem Leben zu kurz kam.

Im Falle von unangenehmen Erfahrungen oder Schicksalsschlägen mag es verlockend sein, nach Schuldigen und Sündenböcken zu suchen und diesen die Verantwortung für unser Los zuzuschieben. Dies greift jedoch zu kurz und bringt uns um die wichtige Erfahrung, unsere eigene Kreativität anzuzapfen, unseren Durchhaltewillen zu stärken und an einem reichen Fundus verwandelnder Erfahrungen teilzuhaben.

Damit ist allerdings in keiner Weise gemeint, wir sollen uns gegen Uebergriffe - der Behörden, des Staates, bestimmter Gruppen oder Einzelner - die in dieser Zeit sich verändernder Strukturen tatsächlich häufiger vorkommen dürften, nicht zur Wehr setzen. Dies brauchen wir auch nicht im Alleingang zu tun: Im Verbund mit Gleichgesinnten, die ähnliche Werte pflegen wie wir und am gleichen Strick ziehen, haben wir mehr Kraft, um legitimen Anliegen zum Durchbruch zu verhelfen. Ein solches Vorgehen ist wesentlich lohnender, als ‚die Faust im Sack zu machen', und bietet die Möglichkeit, am Entstehen einer neuen, gerechteren Gesellschaft mitzuwirken.

Quelle: Auszug aus dem Buch "Wendezeit 2010 - 2012"
von A.Klinghammer und C. Weiss, Edition Astrodata 2009

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Claude Weiss, beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die ASTRODATA AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); Autor der Bücher «Horoskopanalyse» Bd. 1 & Bd. 2 (der zweite Band «Aspekte im Geburtsbild» ist im Dezember 2008 in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erschienen), «Karmische Horoskopanalyse», Bd. 1 & Bd. 2, «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (mit Verena Bachmann), «Die Lilith-Fibel» (mit Alexandra Klinghammer), sowie im Oktober 2009 "Wendezeit 2010 - 2012" (Co-Autor mit Alexandra Klinghammer). (E-Mail: Claude Weiss)