Astrologie Heute Nr. 144 (April 2010)
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Astrologie Heute Nr. 144
April 2010

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 144 bestellen


Aufbruch und neues Bewusstsein
Bahnbrechende Entwicklungen im Jahr 2010
 


 
Mit dem fast gleichzeitigen Eintritt von Jupiter und Uranus ins Zeichen Widder sind 2010 starke Aufbruchsenergien in den Monaten Mai und Juni zu erwarten. Dieses wichtige Ereignis wurde in Zürich am Samstag/Sonntag, 23./24. Januar, mit einem Symposium im eleganten Hotel Marriott gewürdigt und stiess auf grosse Nachfrage bei Astrologieinteressierten. Nebst dieser Aufbruchskonstellation stand noch ein weiteres astrologisches Grossereignis im Zentrum der Vorträge und Workshops: das T-Quadrat zwischen Saturn, Uranus und Pluto in den ersten Graden der kardinalen Zeichen, die sogenannte Kardinale Klimax.
 
Alle Beiträge des Samstags (23. Januar) inklusive dem Publikumsabend und die beiden Workshops vom Sonntag (24. Januar) «Wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Herausforderungen» (Track 1) sowie «Persönliche Herausforderungen und Themen» (Track 2) können als Audio-CD bestellt werden: Entweder im Astrodata-Shop oder per E-Mail: info@astrodata.ch / Telefon: 0041 (0) 43 3433300 / Fax: 0041 (0) 43 3433343 / Post: Astrodata, Albisriederstr. 232, PF, CH-8047 Zürich
 
Zu den Fotoimpressionen des Symposiums

 

 
Rückblick auf das Symposium vom 23./24. Januar 2010 in Zürich
 
von Trudy Baumann
 
Alexandra Klinghammer wies in ihrem prägnanten Vortrag «Evolution oder Regression. Wohin steuert die Welt 2010?» darauf hin, dass unter einer Kardinalen Klimax grosse historische Wendepunkte zu erwarten seien. Als Beispiel erwähnte sie das Jahr 1931, als letztmals eine solche Spannungsfigur stattfand. Die damalige Weltwirtschaftskrise mit der Grossen Depression habe zu zwei unterschiedlichen «Lösungen» geführt: Amerika unter Franklin D. Roosevelt habe mit dem New Deal einen evolutionären Weg gewählt, Deutschland hingegen habe die Machtergreifung durch die NSDAP und den Faschismus erlebt, was ein Schritt in die Regression gewesen sei.
 
Für die Gegenwart skizzierte Klinghammer als denkbaren positiven Wendepunkt einen Quantensprung des Bewusstseins, den sie als Ankommen des Denkens im Sowohl-als-Auch beschrieb. Was darunter zu verstehen ist, erläuterte sie am Sonntag in einem Workshop. Sie verwendete dabei das Modell zweier Amerikaner, welches von «Spiralen der Entwicklung» ausgeht. Der Quantensprung würde gemäss diesem Modell heissen, dass es nun möglich sei, zwischen den verschiedenen Ebenen respektive Stufen des Bewusstseins zu springen. Auf die Geschlechterthematik bezogen hiesse das etwa, dass die Unterschiede nicht mehr nur mit der Genetik erklärt würden, sondern mit einem Ansatz, der einerseits die Unterschiede respektiere, andererseits aber auch die Gemeinsamkeiten anerkenne.
 
Wie die abstrakte Zeitqualität auf sprachspielerische Weise in den Raum geholt werden kann, vermittelte auf inspirierende Weise das Referat von Monica Kissling. Den bekannten und inzwischen abgedroschenen Werbeslogan «Der Aufschwung beginnt im Kopf» übersetzte sie astrologisch ins Widder-Zeichen und hatte damit gleich eine griffige Formel für die kommende Zeit gefunden. Mit dem schönen Nebeneffekt, dass dem Slogan neues Leben eingehaucht wurde. Den regen planetarischen Verkehr über die kardinalen Nullpunkte beschrieb sie schlicht, aber äusserst einleuchtend mit «Es herrscht ein Kommen und Gehen».
 
Dies wiederum führte die Referentin mitten in den Kern der Krise: Das Alte löse sich auf und das Neue sei erst daran, sich zu bilden. Beim Nullpunkt strich sie die Zahl Null heraus, in der Alles und Nichts stecke. Sie verwies dabei auf die Tarotkarte «Der Narr», die für die Qualität des uranfänglichen Chaos stehe. Ihren an plastischen astrologischen «Übersetzungen» reichen Vortrag schloss sie mit dem Fazit, dass 2010 ein mutiger Entscheid von uns gefordert sei, aber auch Bodenhaftung und Beharrlichkeit, wenn das Neue erfolgreich abheben soll. Wir müssten die Dinge selber in die Hand nehmen und Allianzen schmieden.
 
Eine Beschreibung der Konstellationen des Jahres 2010 ist das eine. Wie heftig sich diese Konstellationen auswirken können, demonstrierte Claude Weiss in seinem Referat «Menschen, Firmen und Staaten im Banne der Kardinalen Klimax». Er schilderte den konkreten Fall eines Handwerkers, der als Kleinunternehmer in einer Krise steckte, weil er eine defekte Maschine ersetzen musste. Eine Neuanschaffung könnte ihn die Existenz kosten, doch ohne Maschine war ein Weiterexistieren ebenfalls undenkbar. Typisch an dieser Situation sei einerseits die Plötzlichkeit, mit der der Mann vor einem existenziellen Entscheid gestanden sei, erläuterte Claude Weiss, andererseits eine perfekte Lösung des Problems nicht gleich möglich gewesen sei. Es brauche Offenheit gegenüber Alternativen und einen Austausch mit andern. So wurde ein Weg gefunden, wie der Handwerker trotz finanzieller Schwierigkeiten seinen Betrieb weiterführen konnte.
 
Als ein krasses Beispiel für einen Staat im Einflussbereich der Kardinalen Klimax wurde Haiti erwähnt, das Mars/Chiron Anfang Steinbock und Saturn Anfang Waage hat. Das Erdbeben vom 12. Januar habe zudem unter der Signatur eines Saturn-Returns gestanden. Über die Venus-Stellung sind bekanntlich auch die Schweiz, Deutschland und Amerika betroffen. Im Workshop vom Sonntag ging Claude Weiss unter anderem auf die Situation in den USA ein, wo er eine Inflation als wahrscheinlichstes Szenario sieht. Er wies aber auch darauf hin, dass nicht nur die Venus-Thematik im US-Horoskop tangiert sei, sondern auch Pluto im zweiten Haus durch die Sonnenfinsternis vom 15. Januar, weshalb das Land und mit ihm sein Präsident Barack Obama Herausforderungen und Machtproben erfahren dürften.
 
Erleben wir dieses Jahr nun «Aufbruch, Umbruch, Durchbruch oder Zusammenbruch?», wie Verena Bachmann in ihrem Referat zu Recht fragte. Sie redete nicht um den heissen Brei herum: Wir würden von allem etwas kriegen, prognostizierte sie. Als leidenschaftliche Vertreterin einer zyklischen Betrachtungsweise wies sie zuallererst darauf hin, dass wir uns in einer aufbauenden Phase befinden würden, angezeigt durch die drei grossen Zyklen, jene der geistigen Planeten Uranus, Neptun und Pluto. Das Besondere sei nun, dass wir hautnah zu spüren kriegten, welche Bedeutung dies habe. Es betreffe uns nun auf der persönlichen Ebene. Alte Paradigmen, gängige Modelle der Welterklärung würden nicht mehr funktionieren.
 
Wie wir damit umgehen können, erläuterte sie in einem Workshop am Sonntag. Hier zeigte sie, wie die Kardinale Klimax als multipler Transit ins persönliche Horoskop übersetzt werden kann. Dabei unterteilte sie die Betroffenen in drei Gruppen: Bei Geborenen mit Radixstellungen in den Bereichen 26 bis 30 Grad in veränderlichen Zeichen stünden die Themen Umbruch und Durchbruch im Vordergrund. Sie könnten nun die Weichen neu stellen und bereits vorhandene Ideen und Impulse ins Leben integrieren. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass in den Jahren des Pluto-Transits die Reduktion auf das, was echt ist, erfolgt sei. Im Zentrum des Geschehens stehen dieses Jahr diejenigen Menschen mit Planeten in den Bereichen 0 bis 2 Grad kardinal. Bei ihnen sei das Thema Aufbruch und Durchbruch angesagt. Das verlange Risiko und Mut, um Neues zu wagen, allerdings nicht ohne Selbstverantwortung zu übernehmen. Bei der letzten Gruppe sind Personen mit Planetenstellungen in den Bereichen 2 bis 6 Grad kardinal angesprochen. Diese würden aufgefordert, ihr Leben in den von den Planeten bezeichneten Bereichen zu entrümpeln. Im Vortrag wie im Workshop betonte Verena Bachmann, dass es nun auf unsere eigene innere Haltung ankomme. Nicht nur das, was wir tun oder sagen, habe eine Wirkung, sondern auch, mit welcher Motivation wir etwas tun würden.
 
Einen nahezu detektivischen Blick auf die Finanz- und Wirtschaftskrise warf schliesslich Karen Hamaker-Zondag. Eine Analyse der Transite und Progressionen im Horoskop des amerikanischen Finanzministeriums (US Treasury) liess sie voraussagen, dass die Krise nicht vor dem Jahr 2018 ausgestanden sei. Zudem zeigte sie auch auf, dass das FED (Federal Reserve Board) als mächtiger Bankier des Staates eine zweifelhafte Rolle in dieser Krise spiele. Die renommierte Astrologin verglich die aktuelle Krise zudem weniger mit jener der 1930er-Jahre als mit der Zeit von 1875. Im 19. Jahrhundert sei auch nach einer Phase des Baubooms ein Crash erfolgt. Und in Anspielung auf die Situation heute meinte sie, auch damals sei der Ernst der Lage nicht begriffen worden.
 
Besorgt zeigte sich auch Raymond Merriman, der 2010 als ein «Jahr der Extreme» bezeichnete. Die Regierungen würden sich mit ihren immensen Staatsausgaben immer noch so verhalten, als seien sie in einer ökonomischen Wachstumsphase. Doch der Saturn/Pluto-Zyklus sei seit 2001 abnehmend und erreiche nun genau die Mitte dieser Phase. Raymond Merriman prognostiziert darum eine «Epidemie von Bankrotten». Zu erwarten seien aber auch eine exzessive Spekulation und Blasen durch Jupiter und Uranus im Widder. Besonders risikoliebende Anleger könnten daraus Nutzen ziehen, meinte er, doch der zu erwartende Absturz unter dem T-Quadrat im August könnte enorm sein: «Das ist wie eine Guillotine, die die Börse köpft.»
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Wer tagsüber keine Zeit für die Vorträge hatte, konnte sich auch am Samstagabend noch zur illustren Runde gesellen und in fünfminütigen Beiträgen die Kernbotschaften der Referenten fürs 2010 erfahren. Alexandra Klinghammer moderierte anschliessend die mit Bonmots angereicherte Diskussion. Karen Hamaker-Zondags verschmitzter Vorschlag im Hinblick auf die Kardinale Klimax erntete viel Sympathie: Wir müssten nun alle eine Art Frodo sein, die Hauptfigur von J. R. R. Tolkiens «Der Herr der Ringe». Dieser habe Verantwortung übernommen und so die bösen Mächte besiegen können.
 
Wie Carl Gustav Jung die Begegnung mit seinem Schatten gemeistert hat, demonstrierte die Niederländerin schliesslich in ihrem spannenden Workshop am Sonntag. Sie analysierte die Solare von Jung über einen längeren Zeitraum und zeichnete so die Entstehung und Geschichte seines geheimnisvollen «Roten Buches» nach. Jung hatte darin über seine Träume, Visionen und Fantasien geschrieben und gemalt, als Auseinandersetzung mit dem Unbewussten, und 16 Jahre daran gearbeitet. Am Beispiel dieses Werks demonstrierte Karen Hamaker-Zondag auch die Resonanz von Jungs Horoskop, das ein (grosszügig berechnetes) T-Quadrat von Saturn, Pluto und Uranus aufweist, mit der mundanen Konstellierung einer solchen Spannungsfigur. Das Buch, das Jung während des letzten T-Quadrats 1930 beendet hatte, wurde erst Ende 2009, lange nach seinem Tod, publiziert. Also exakt in der Zeit der erneuten Formierung eines T-Quadrats zwischen diesen Planeten. Ein Blick in Jungs Solar für 2010 weist darüber hinaus Pluto am Solar-IC aus, was gemäss Karen Hamaker eine Transformation von Jungs Werk anzeige: Ende 2010 seien Kongresse zu erwarten, an denen erste Forschungsresultate über das Rote Buch vorgestellt würden.
 


Trudy Baumann, geb. 1965; studierte Germanistik und Anglistik (M. A.); Journalistin; diplomierte Astrologin SFER; Beratungen in Zürich; Kontakt: tbplanet@sunrise.ch