Astrologie Heute Nr. 148 (Dezember 2010) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 148
Dezember 2010

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L 

 

 
Armando Bertozzi
 

Liebe Leserin, lieber Leser

 
Topografie einer schwierigen Umbruchszeit: Die Ferne verschwindet in Eintönigkeit, Schemen zeichnen das Morgen. Das Nahe ist fremd und eigenartig. Ein Weg ist nicht zu sehen. Mittelfristig – das ist klar – muss man sich wappnen. Die Erde ist farblos-braun, fühlt sich kahl an, hart und ungeboren. Bäume stehen wie Vogelscheuchen, verloren wie wir selber. Die Erinnerung, so blass sie von weit her winkt, hilft einzig noch. Gedanken zu fassen, das hilft. Sich absondern von dieser fremden Bedrohlichkeit. Wenn unser Blut dann wieder zu wallen vermag, wird uns langsam wärmer. Wir verstehen nun plötzlich das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern. Einmal wird es wieder besser: dieser kindliche Gedanke hilft. Und da, plötzlich, wie eine Vision, wächst aus dem leblosen Umsich ein Strauss bunter Blumen als Materialisation des Guten. Die Blumen dehnen sich zu einem Überbild aus Zauberhaftem, das nun die öde Landschaft dominiert, die Leere füllt mit seinen Farben der Zuversicht: «In Erwartung».     
 
In Erwartung von was? Vorschau ist Vorsicht. Dafür haben die Astrologen ihre Hilfsmittel. Angeregt vom Wechsel der Jahreszahl, hält der Mensch inne und schaut gerne voraus auf das kommende Jahr: Top oder Flop? ASTROLOGIE HEUTE tut dies in der Dezembernummer traditionell. Der Jahreswechsel 2010/11 ist geprägt von zwei Eklipsen: einer Mondfinsternis, die sich just zur Wintersonnenwende am 21. Dezember einstellt, und einer Sonnenfinsternis kurz nach Beginn des neuen Kalenderjahres. Claude Weiss beschreibt die mit ihnen zu erwartenden Entwicklungen der nächsten Monate. [S. 8ff.] Anschliessend analysiert er das Neujahrshoroskop des Kalenderjahres 2011. [S. 12f.] Da aus Platzgründen in diesem Heft ausnahmsweise kein Beitrag in der Rubrik «Mit den Sternen investieren» erscheinen kann, müssen wir Sie auf die nächste Ausgabe vertrösten. In der Zwischenzeit verweisen wir für ausführlichere Informationen zu Anlagen und Finanzmärkten auf das Buch «Voraussagen für 2011» von Raymond A. Merriman, das ab Weihnachten erhältlich ist. Einen Vorgeschmack in Form eines Vorabdrucks aus diesem Buch gibt der Artikel «Wo stehen wir? Wohin geht es? Die langzeitlichen planetaren Konstellationen». [S. 16ff.]
 
Auch in Deutschland fragt man sich, wo man steht, wohin es geht, rumort es, brechen Konflikte auf, werden Weichen gestellt, ringt man um Reformen. Die Regierung um Angela Merkel zeigt einmal Stärke, dann schwächelt sie. So sieht es zumindest der Nachbar aus der Ferne. Als Deutsche beschreibt Susanne Zitzl die Wechselbäder ihrer Nation aus der Nähe und schlägt dabei das konfliktreiche Kapitel auf, das Thilo Sarrazins Buch zu einem Bestseller gemacht hat. [S. 23ff.]
 
Wir wiederum schliessen bald das Kapitel mit der Jahreszahl 2010. Die zentrale astrologische Konstellation der Kardinalen Klimax hat uns in diesem Jahr ganz schön auf Trab gehalten – und manchmal auch ganz schön handlungslahm gemacht. Das geht wohl noch eine Weile so weiter. In der Rückschau wird es verständlicher. Rücksicht oder Vorsicht – beides sind auch Haltungen mit moralischem, sprich menschlichem Anspruch.

Armando Bertozzi
Redaktor
 

Armando Bertozzi, von 1975 bis 1982 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von Essentia, der Zeitschrift für evolutionäre Ideen; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)