Astrologie Heute Nr. 150 (April 2011) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 150
April 2011

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Heft Nr. 150 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 
Mitte April bis Mitte Juni 2011

von Verena Bachmann

Verena Bachmann
Die astrologische Sturm- und-Drang-Periode erreicht beim Erscheinen dieser Ausgabe von Astrologie Heute ihre letzte und abschliessende Phase. Die Konstellationen der kommenden beiden Monate versprechen «Aprilwetter», haben Übergangsqualität. Einerseits werden in dieser Zeit die Themen und Ereignisse der Vormonate noch einmal aufgenommen, andererseits setzen neue Impulse wichtige Prozesse in Gang, welche die Erfahrungen der kommenden Monate oder gar Jahre massgeblich mitbestimmen werden. Während die Fülle von unterschiedlichen und teilweise widersprüchlichen Entwicklungen auf den ersten Blick den Eindruck von Chaos hinterlassen, ist dennoch ein roter Faden, ein gemeinsames Thema zu erkennen: Wertewandel in jeder Hinsicht. Es dürfte in dieser Zeit zunehmend deutlich werden, dass die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen einen grundsätzlichen Perspektivenwechsel erfordern. Vieles, was bisher als wichtig, richtig und wertvoll oder stark, solide und zuverlässig erachtet wurde, dürfte in dieser Zeit an Bedeutung verlieren und sich allenfalls sogar als problematisch erweisen. Themen, Qualitäten, Verhaltensweisen, aber auch Menschen und Gruppierungen hingegen, die bisher eher eine Nebenrolle innehatten und belächelt, abgewertet oder gar verurteilt wurden, könnten nun in einem neuen Licht erscheinen. Die Kraft des Geistes (Bewusstsein), die Wirkung von Netzwerken und die Macht der Naturkräfte gehören dabei zu den Themen, die vermehrt Beachtung erhalten. Ebenso werden die erstaunlichen Möglichkeiten der modernen Wissenschaft und Kommunikationstechnologie, interdisziplinäre und systemische Ansätze sowie die urweiblichen Kräfte und Traditionen zu den Gewinnern gehören, während traditionell hierarchische Strukturen, Einzelkämpfertum, rein intellektuelle Analysen sowie die klassischen marktwirtschaftlichen Theorien sich wohl eher auf der Verliererseite wiederfinden. Während dieses Übergangs dürfte es manchmal schwerfallen, sich zu orientieren. Letztlich geht es jedoch darum, sich in einer veränderten und sich in atemberaubendem Tempo weiter wandelnden Welt zurechtzufinden und darin Fuss zu fassen. Die Stossrichtung des Neuen will erkannt, die nötigen Schlüsse gezogen und erste konkrete Schritte gemacht werden.
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Neumond
3. 4. 2011, 14.32 GT

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Vollmond
18. 4. 2011, 2.44 GT

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Neumond
3. 5. 2011, 6.50 GT

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Vollmond
17. 5. 2011, 11.08 GT

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Neumondeklipse
1. 6. 2011, 21.02 GT

Im Vordergrund stehen dabei die folgenden Planeten und ihre Themen:
 
Direktläufig in Widder laufen in dieser Zeit sowohl Uranus (1–4 Grad) wie Jupiter (15–30 Grad). Sie bestimmen damit über die neuen Impulse und Entwicklungen. Lilith bewegt sich ebenfalls in diesem Zeichen (1– 9 Grad), wie bis zum 11. Mai auch Mars. Diese Konstellationen sind für den stürmischen Aspekt dieser Zeit zuständig. Sie betonen die enorme Beschleunigung der laufenden Entwicklungen und verstärken den Drang nach Freiheit und Eigenständigkeit, den Willen, sich zu behaupten, sowie die Bereitschaft, für eine Idee, ein Ideal zu kämpfen. Uranus bewegt sich im Gradbereich der letztjährigen Kardinalen Klimax. Er ist der letzte Langsamläufer in diesem Bereich und nimmt die Impulse des vergangenen Sommers nochmals auf. Er dürfte alte und starre Formen sowie Konzepte, welche die Entwicklung behindern, durch überraschende Ereignisse und Erkenntnisse aufbrechen und dort, wo die Bereitschaft zur Veränderung fehlt, diese erzwingen. Auch Lilith bewegt sich im April in diesen Gradzahlen. Sie sorgt für eine Radikalisierung der Prozesse, kann einerseits uralte Ängste wecken, andererseits Einzelnen jene Kraft verleihen, die für einen echten Wandel nötig ist. Es ist anzunehmen, dass in dieser Zeit aufsehenerregende Situationen die archetypischen Bilder und Verhaltensweisen des Männlichen und des Weiblichen beleuchten, deren Gegensätze ebenso aufzeigen wie das enorme Potenzial, das sich aus ihrem Zusammenspiel ergibt. Jupiter bewegt sich durch die zweite Hälfte des Widder-Zeichens und sorgt für Aufbruchstimmung und Wagemut.
 
Eine ganz andere Facette zeigt die Position Neptuns. Er bewegt bis zum 3. Juni ebenfalls direktläufig und befindet sich vom 4. April bis 5. August erstmals in seinem eigenen Zeichen Fische (0–1 Grad). Neptun verstärkt dabei die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Ganzheit, bedingungsloser Liebe und Hingabe. Mystik, Mitgefühl, Träume, die Welt der Fantasie, Imagination, Märchen und Mythen, alles Irreale und Unfassbare gewinnen damit ebenso an Bedeutung wie eine idealistische Weltsicht und die Hoffnung auf Erlösung. Neptun strebt nach Verbundenheit, hebt Grenzen auf und betont die Tatsache, dass alles und jedes Teil eines Ganzen und von diesem abhängig ist. Chiron bewegt sich ebenfalls Anfang Fische (3–6 Grad) und betont damit die Sensibilität, öffnet Türen für das vorhandene Potenzial, macht aber auch die menschlichen Schwächen und Hilflosigkeit angesichts schmerzlicher Erfahrungen deutlich. Diese Themen stehen im Kontrast zu den oben beschriebenen, gleichzeitig wirkenden Konstellationen. Entsprechend dürfte es nun immer wieder um den (scheinbaren) Widerspruch zwischen dem Streben nach Individualität und Unabhängigkeit, dem Kampf für eigene Anliegen und Interessen einerseits und der Erfahrung von grenzenloser Verbundenheit und dem (christlichen) Anspruch auf Selbstlosigkeit und Empathie andererseits gehen. Im besten Fall gelingt es, beide Themenbereiche im Auge zu behalten.
 
Als dritter Faktor in diesem «Aprilwettermix» sind die Konstellationen von Pluto und Saturn zu sehen. Pluto erreicht am 9. April seine Station zur Rückläufigkeit (7.30 Grad Steinbock; er wird erst zum Jahreswechsel diese Gradzahl wieder erreichen). Saturn ist während der ganzen Phase rückläufig (Station erst am 13. Juni auf 10.27 Grad Waage). Beide stehen für die Auseinandersetzung mit der konkreten Wirklichkeit, mit den Themen Grenzen, Autorität und Verantwortung. Sie bewegen sich in Bereichen, die schon einmal aktiviert wurden, entsprechend geht es hier um die Auseinandersetzung mit bereits gemachten Erfahrungen und die Überprüfung von getroffenen Entscheidungen.
 
Im April nimmt zunächst Mars, dann Venus die Thematik auf. Ab Ende Mai bewegt sich auch Lilith in diesem Bereich. Entsprechend dürften in dieser Zeit auch Themen des laufenden Struktur- und Machtwandels aktuell werden. Es ist damit zu rechnen, dass politische und wirtschaftliche Strukturen sowie Führungsfiguren daraufhin getestet werden, ob sie genügend Substanz haben, um den Herausforderungen des Wandels zu begegnen. Verträge, Allianzen, aber auch juristische Fragen dürften eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Es ist anzunehmen, dass einige Bastionen des Alten zusammenbrechen oder gestürzt werden, sich jedoch gleichzeitig Ansätze des Neuen zeigen. Insgesamt geht es letztlich jedoch um den Übergang in eine neue gesellschaftliche, politische und soziale Ordnung, die Vorbereitung auf das sich annähernde Uranus/Pluto-Quadrat (die ersten vier genauen Quadrate 2012/13 finden im Bereich von 7–11 Grad kardinal statt). Auch auf der individuellen Ebene geht es um die Vorbereitung für die Auslösungen der kommenden zwei Jahre. Immer wieder dürfte die Frage gestellt werden, wofür Kraft und Substanz eingesetzt werden, wofür sich Engagement und Einsatz lohnen, wo es gilt, Verantwortung zu übernehmen, und wo, sie abzugeben, wo sich ganz einzulassen und wo loszulassen. Gleichzeitig ist auch eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage nach den vorhandenen Ressourcen und Grenzen zu erwarten.
 
Die ersten zehn Tage im April setzen wichtige astrologische Impulse. Der Neumond vom 3. April (13.30 Grad Widder) steht auf der letzten Jupiter/Saturn-Opposition vom 28. März (14.21 Grad Widder/Waage). Der rückläufige Merkur bewegt sich in den Gradbereichen von Ende März. Mars läuft in Konjunktion zu Uranus und Lilith (3./ 4. April), und Neptun tritt am 4. April ins Fische-Zeichen ein. Die Sonne bildet am 6. April eine Konjunktion zu Jupiter. Pluto wird am 9. April stationär-rückläufig. Wie bereits eingangs erwähnt, sind in dieser Zeit noch einmal stark berührende und intensive Prozesse zu erwarten. Sie bilden einen weiteren Höhepunkt und Abschluss der Geschehnisse der Vormonate. Ereignisse und Erkenntnisse könnten in diesen Tagen für eine gänzlich unerwartete Wendung in den laufenden Entwicklungen sorgen.
 
In den Tagen bis zum Vollmond vom 18. April (27.44 Grad Waage/Widder) bewegen sich Merkur und Mars in Konjunktion in den Graden der Jupiter/Saturn-Opposition. Jetzt könnten also Informationen oder wieder aufflammende Konflikte ein neues Licht auf vorangegangene Geschehnisse werfen. Die wirtschaftlichen und politischen Folgen des Geschehens könnten nun deutlich werden. Teilweise dürften auch Themen der Jahre 1982 und 2000 bis 2002 nochmals aufgegriffen werden. Auf einer anderen Ebene geht es darum, sich grundsätzlich mit der Frage auseinanderzusetzen, welche Aktionen und Verhaltensweisen moralisch und ethisch vertretbar sind und wo die Grenzen des Anstandes erreicht oder überschritten werden. Allenfalls gelingt es in dieser Zeit, gemachte Fehler zu erkennen und zu korrigieren.
 
Merkur erreicht am 23. April seine Station zur Direktläufigkeit (12.53 Grad Widder) in Opposition zu Saturn. Venus bildet gleichzeitig eine Konjunktion mit Uranus. Es ist möglich, dass in den Tagen bis Ende Monat verschiedene Erkenntnisse, Ereignisse und Erfahrungen einen Stimmungswechsel einleiten – insbesondere in Bezug auf den laufenden Wertewandel.
 
Der Neumond vom 3. Mai auf 12.31 Grad Stier verstärkt das Bedürfnis nach Sicherheit und Stabilität und setzt erste Impulse in Bezug auf die anstehende Auseinandersetzung um Ressourcen. Mars, Merkur und Venus laufen vorerst noch in Widder und bilden eine Konjunktion mit Jupiter (Merkur/Venus vom 6. Mai bis 17. Mai in enger Konjunktion von 18 Grad Widder bis 1 Grad Stier). Die erste Hälfte des Mai ist daher nach wie vor von stark drängenden Kräften bestimmt. Allerdings dürfte eine optimistischere Stimmung herrschen, und die Bereitschaft, sich gemeinsam für etwas Übergeordnetes einzusetzen, dürfte grösser sein. Allenfalls zeigen sich in dieser Zeit auch die ersten Ansätze eines neuen Weltbildes.
 
Die Tage um den Vollmond vom 17. Mai sorgen für einen weiteren Themen- und Stimmungswechsel. Nun geht es um Stabilität und Sicherheit. Besitzverhältnisse, vorhandene Ressourcen, aber auch die Natur erhalten zunehmende Beachtung. Am 21. Mai bildet Merkur (7.12 Grad Stier) und am 23. Mai Venus (9 Grad Stier) eine Konjunktion mit Mars. In dieser Zeit sind wichtige Impulse in Bezug auf zukünftige Beziehungen, Partnerschaften und Allianzen zu erwarten, und Ereignisse und Verhandlungen dürften nachhaltige und langfristige Folgen haben. Im besten Fall gelingt es, neue Fundamente für die Zukunft zu schaffen.
 
Die Tage Anfang Juni machen deutlich, dass eine neue Phase im laufenden Prozess beginnt. Der Neumond vom 1. Juni (11 Grad Zwillinge) ist eine partielle Sonnenfinsternis. Neptun wird am 3. Juni im Quadrat zu Merkur stationär-rückläufig. Es könnten daher in den ersten Junitagen mysteriöse Vorfälle für Verunsicherung sorgen. Allenfalls zeigt sich, dass vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint, dass die Wahrheit meist vielschichtiger ist als angenommen. Am 4. Juni bewegt sich auch Jupiter ins Stier-Zeichen und sorgt für eine weitere Verlangsamung und Konsolidierung.

 
Detaillierte Beschreibungen der laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche finden Sie in der «Wochenvorschau» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch
 

Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Mondknoten. So nützen Sie Ihre Entwicklungschancen im Horoskop» (2008); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann