Astrologie Heute - Themen der Zeit

 


40 Jahre Papiergeld

von Claude Weiss

15. August 2011

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Fig. 1
Aufhebung der Goldparität des Dollars
15.8.1971, 21.00 LT, 01.00 GT
Washington, DC USA (38N53, 77W02)
Koch

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Fig. 2
USA
4.7.1776, 21.47 GT
Philadelphia, PA USA (39N57, 75W10)
Koch

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Fig. 3
Solar Aufhebung Goldparität
Washington, DC USA (38N53, 77W02)
Koch

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Fig. 4
Dollar Coinage Act
2.4.1792, 12.00 LT, 17.00 GT
Philadelphia, PA USA (39N57, 75W10)
Koch

Genau 40 Jahre sind es her, dass Präsident Richard Nixon am 15. August 1971 in einer um 21.00 Uhr ausgestrahlten Radio- und Fernsehansprache die Eintauschbarkeit von US-Dollar gegen Gold aufhob. Im seit Ende des Zweiten Weltkriegs geltenden System von Bretton Woods gab es eine Struktur von festen Wechselkursen verschiedener Währungen gegen den Dollar, und dieser war offiziell zum Tarif von US $ 35.- gegen eine Unze Gold eintauschbar. Streng genommen galt diese Umtauschmöglichkeit aber bereits seit der zweiten Hälfte der sechziger Jahre nur für ausländische Notenbanken, denn es war seit 1933 US-Bürgern verboten, Gold zu halten. Die meisten Regierungen vermieden es auch, den Eintausch ihrer Dollarbestände gegen Gold zu verlangen, um das Wohlwollen der USA nicht zu strapazieren. Frankreich war jedoch bereits früh aus der Reihe getanzt, indem es die Umwandlung erzwang. Im Uebrigen erlebten die USA, wie ihre Goldreserven zunehmend dahinschwanden, so dass ein Befreiungsschlag notwendig wurde.

Durch die Abkoppelung des US-Dollars vom Gold wurde es den USA nun möglich, in beliebiger Höhe Dollarscheine zu drucken, ohne dafür irgendwelche Deckung hinterlegen zu müssen. Das nicht eingehaltene Versprechen der USA, Dollar zu einem festgelegten Satz gegen Gold umzutauschen, war ein erster eigentlicher „Default“ des Landes, eine Zahlungsunfähigkeit, die sich die USA mit dem Dollar als Leitwährung seit Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst ohne grössere Folgen leisten konnten. Damit koppelten sich die USA aber von jeglichem „internationalem Standard“ ab, und die Folge waren zunehmende Schulden und eine schleichende Abwertung des US-Dollars. Dazu schreibt das Wall Street Journal vom 15. August in einem Artikel von Detlev S. Schlichter „40 Years of Paper Money – Fiat currencies always end with hyperinflation and economic collapse“:

“Der globale Papier-Standard hat 40 Jahre gedauert, aber es wird jeden Tag sichtbarer, dass wir schnell auf das Endspiel zusteuern. Die Weltwirtschaft ist in einer sich vertiefenden Finankrise gefangen, die durch exzessive Schuldenberge, Blasen der Vermögenswerte und überforderte Banken verursacht wird – alles Ungleichgewichte, die direkte Konsequenz sind von vier Dekaden bisher nicht dagewesener Fiat-Geldschöpfung, künstlich tief gehaltenen Zinsen und Zentralbanken als „Lender of-last-resort“. Monetäre Politik ist heute – sei es vonseiten des US-Federal Reserve, der EZB oder der Bank of Japan – nicht viel mehr als ein verzweifelter Versuch, durch supertiefe Zinsen und periodische Schuldenmonetarisierung die schmerzliche, aber unausweichliche Liquidierung dieser Ungleichgewichte hinauszuschieben. Dies wird sich nicht nur als nutzlos erweisen, sondern zu einer Währungskatastrophe führen, wenn es weiterbetrieben wird.“

Papiergeldsysteme hatte es schon vor 1971 gegeben, aber nie in derart globalem Ausmasse. Dabei war das Ziel immer, zunehmende Staatsausgaben zu finanzieren, meist um einen Krieg zu führen. Historisch gesehen haben aber alle Papiergeldsysteme nach einiger Zeit wegen Geldentwertung zu Problemen geführt, und sie versagten schliesslich allesamt. Eine Rückkehr zu einer durch Waren- und greifbare Werte hinterlegten Währung war jeweils die Folge, oder es kam andernfalls zu einer Hyperinflation, mit ernsthaften Folgen für die Gesellschaft.

 

Nixons Aufhebung des Goldstandards und die Folgen

Für seine Ankündigung wählte Nixon den Sonntagabend vom 15. August, damit die Märkte am Montagmorgen auf den Schock reagieren können, und er verband die Aktion – die sich gemäss seinen Angaben gegen die „internationalen Spekulanten“ richtete, die dem Dollar zusetzten – mit einer 90-tägigen Einfrierung von Löhnen und Preisen. Mitglieder des internationalen Währungssystems wurden dabei nicht konsultiert, so dass man von einem „Nixon-Schock“ sprach. Von nun an galten damit nur noch so genannte „FIAT-Währungen“, d.h. ein Finanzsystem, welches den Glauben an den Wert der Währungen voraussetzt. Dieses ist nun, 40 Jahre nach Aufhebung der Goldparität, ernsthaft erschüttert, was nicht verwundert:

Seit Aufhebung der Goldparität hat sich die Menge der bis zur Wirtschaftskrise (Dezember 2008) im Umlauf befindlichen Dollarbeträge mit über 800 Milliarden auf das 17-Fache gesteigert, was mit einem über 80 %-igen Rückgang der Kaufkraft des Dollars einherging. Auch andere Währungen erlebten ähnliche Rückgänge. So sank die Kaufkraft des britischen Pfundes zwischen 1971 und 2008 auf ca. ein Zwölftel des ursprünglichen Wertes, während sich die im Umlauf befindliche Geldmenge mehr als verzehnfachte. Einen wesentlich milderen Verlauf zeigten der japanische Yen, dessen Kaufkraft sich lediglich von 100 auf 40 % verringerte und der Schweizer Franken, dessen Wert zwischen 1971 und 2008 lediglich um 30 % zurückging (mit einer Steigerung der im Umlauf befindlichen Schweizer Franken im Umfang von +280 %).

Interessant ist dabei, dass das von der Sicherung der Währungen verbannte Gold sich in der Folge als Geheimtipp zur Sicherung der Kaufkraft entpuppte: Während die Kaufkraft des US-Dollar, des britischen Pfundes, des kanadischen und des australischen Dollar in den letzten 40 Jahren auf unter 20 % gesunken ist, der Yen kaufkraftmässig noch 40 % und der Schweizer Franken bis 2008 70 % seines Wertes behalten hat, stieg die Kaufkraft des Goldes bis 2008 um das Vierfache. So kostete eine Unze Gold 1971 US $ 38.-, Ende 2008 ca. US $ 820.-. Man musste somit Ende 2008 ca. das 22-Fache an entwerteten Dollar aufbringen, um die gleiche Menge Gold zu kaufen, wie 40 Jahre zuvor. (Dabei handelte es sich um US Dollar, die kaufkraftmässig nur noch ca. 1/5 ihres Wertes von 1971 darstellten). Inzwischen ist das Gold mit Preisen von über US $ 1700.- / Unze noch einmal auf den doppelten Wert gestiegen, d.h. auf das 46-Fache des Preises von 1971. Dies versinnbildlicht die beschleunigte Abwertung der amerikanischen Währung innerhalb der letzten drei Jahre – was wiederum nicht erstaunt, wenn das Vertrauen in den Dollar schwindet und FIAT-Währungen per Definition nur so viel Wert sind, wie man ihnen Glauben schenkt.

Diese dramatischen Rückgänge des Wertes verschiedener Währungen und die gleichzeitig stattfindende Ausweitung der Geldmenge in diesen Währungen sind grafisch auf der Seite www.dollardaze.org ersichtlich. Wer eine Erläuterung dieser Zusammenhänge auf Video nachvollziehen möchte und Schweizer Mundart versteht, dem ist das Cash-Interview vom 5. August 2011 mit Marc Faber empfohlen (www.cash.ch, „Video“ anklicken).

 

Das Horoskop für die Aufhebung der Goldparität des Dollars

Das Horoskop für den nicht mehr durch Gold gedeckten US-Dollar geht auf die Ankündigung Nixons am 15. August 1971, 21.00 Uhr, Washington zurück (Fig. 1). Der Mars steht rückläufig in Wassermann am aufsteigenden Mondknoten im 12. Haus und macht eine Opposition zur Venus am absteigenden Mondknoten im 6. Haus. Das Hinterhältige der Aktion (rückläufiger Mars im 12. Haus), die von den USA als Befreiungsschlag und Kampf gegen die Spekulanten gefeiert wird, ergibt sich aus dem rückläufigen Mars in Wassermann im 12. Haus im Trigon zum Uranus. Der Angriff gilt dabei den Werten, die die Venus verkörpert. Dass die USA damit gut durchkommen, wird durch die Jupiter/Neptun-Konjunktion Ende Skorpion mit Neptun Anfang Schütze (doppelte Jupiter/Neptun-Thematik) angezeigt. Es kommt nicht zu einem Skandal (Jupiter/Neptun Opposition Saturn), obwohl die Verpflichtung, Dollar in Gold umzutauschen, gebrochen wird – jedoch zu einer inflationären (Jupiter/Neptun) Entwicklung mit erheblichen längerfristigen Folgen. Dass man sich damit auf schlüpfrigen Boden begibt, zeigt der rückläufige Merkur, der auf 10 Grad Jungfrau im Quadrat zum Mars der USA steht, ebenso wie der Aszendent im Fischezeichen. Der Mond zum Zeitpunkt der Ankündigung befindet sich auf 25 Grad Zwillinge in der Nähe des US-Mars, und er aktiviert damit die Spannungsfigur, die im US-Horoskop zwischen Mars und Neptun am MC existiert (Fig. 2). Das amerikanische Volk wird mit Jupiter/Neptun im Quadrat zum US-Mond davon überzeugt, dass die Aktion im besten Sinne des Landes ist.

 

Das heftige Solar vom 15. August 2011

40 Jahre später konstelliert sich am 15. August 2011 im Solar der Aufhebung der Goldparität des Dollars (Fig. 3) die gleiche Sonne/Venus-Stellung auf 22 Grad Löwe, nun in Konjunktion mit dem rückläufigen Merkur und in Opposition zum Neptun. Dabei steht der laufende Neptun mit einem Grad Orb im Quadrat zum Radix-Neptun, und Chiron bildet ein Quadrat zum Radix-Saturn. Mit dem Solar-Saturn auf dem Radix-Uranus und dem Solar-Mars im Quadrat zur Radix-Lilith/Uranus-Konjunktion, das Ganze verstärkt durch ein recht exaktes Uranus/Mars/Pluto-Leistungsdreieck, werden die Konsequenzen der damaligen Aktion unübersehbar, umso mehr als das Spannungsdreieck aus Mars, Uranus und Pluto die Venus/Jupiter-Konjunktion der USA im 8. Haus (siehe Fig. 2) tangiert. Mit Saturn Opposition Lilith von 14-16 Grad Waage/Widder auf dem Radix-Chiron der Aufhebung der Goldparität und der USA, breitet sich auch Hilflosigkeit aus. Es stellt sich nun das ein, was mit Venus/Sonne am absteigenden Mondknoten Quadrat Jupiter/Neptun (Fig. 1) als Schwächung des Dollars zu erwarten war und nun mit Venus/Sonne/Merkur Opposition Neptun Gestalt annimmt: Das Horoskop des nicht durch Gold hinterlegten US-Dollar vom 15. August 1971 erlebt mit seinem Solar vom 15. August 2011 sein Fiasko, und das Ganze läuft auf ein „Endspiel“ zu. Dieses könnte in den Jahren 2014/2015 stattfinden, wenn die Transite von Uranus und Pluto die Sonne/Saturn-Quadratur nicht nur des US-Horoskops (Fig. 2) tangieren, sondern auch die Sonne des „Dollar Coinage Act“ vom 2. April 1792, als der US-Kongress den Dollar als Geldwährung für die USA etablierte (in Fig. 4 ohne Häuser eingezeichnet).

Dieses ursprüngliche Horoskop für den US-Dollar ist mit einer Opposition zwischen Mond/Uranus und Pluto (Pluto in weiter Konjunktion mit dem Mond des US-Horoskops) für starke Uranus/Pluto-Aspekte sensibilisiert. So lässt sich feststellen, dass

1) der Dollar unter einer Uranus/Pluto-Opposition im Jahre 1792 eingeführt wurde,

2) US-Bürger unter einer Uranus/Pluto-Quadratur im Jahre 1933 (5.4.1933) durch „Executive Order 6102“ von Präsident Roosevelt unter Androhung hoher Gefängnisstrafen gezwungen wurden, private Goldbestände zum Kurs von $ 20.67 / Unze umzutauschen (worauf der Wert des nun in Staatsbesitz befindlichen Goldes auf $ 35.- / Unze heraufgesetzt wurde),

3) anlässlich der nächsten auslaufenden Uranus/Pluto-Konjunktion im Jahre 1971 die Umtauschbarkeit des Dollars gegen Gold von Präsident Nixon aufgehoben wurde und

4) beim Uranus/Pluto-Quadrat von 2007 bis 2020 (exakt zwischen 2012 und 2015) der US-Dollar heftige Werteinbussen erleidet, die dessen Bedeutung als Leitwährung ernsthaft infrage stellen.

 


Claude Weiss, beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die ASTRODATA AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); Autor der Bücher «Horoskopanalyse» Bd. 1 & Bd. 2 (der zweite Band «Aspekte im Geburtsbild» ist im Dezember 2008 in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erschienen), «Karmische Horoskopanalyse», Bd. 1 & Bd. 2, «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (mit Verena Bachmann), «Die Lilith-Fibel» (mit Alexandra Klinghammer), sowie im Oktober 2009 "Wendezeit 2010 - 2012" (Co-Autor mit Alexandra Klinghammer). (E-Mail: Claude Weiss)