Astrologie Heute Nr. 156 (April 2012) - Bücherschau
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Astrologie Heute Nr. 156
April 2012

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 156 bestellen

 


B Ü C H E R S C H A U

 

Gut recherchiertes Wissen
 
Antonia Langsdorf
2012 – Im Zentrum des Sturms
Szenarien und Prognosen aus astrologischer Sicht: Politik, Wirtschaft, Finanzen, Gesellschaft. Mit Voraussagen bis 2020

 
304 S., geb., €-D 14,95 / €-D 15,40 / sFr. 21.90 fPr
Trinity Verlag, D-München 2011

     

Antonia Langsdorf legt uns ihre Untersuchungen zum Jahr 2012 vor, die sich nicht nur auf Weltuntergangsszenarien beziehen, wie das angebliche «Ende» des Maya-Kalenders am 21. 12. 2012. In ihrem Buch 2012 – Im Zentrum des Sturms geht sie Prophezeiungen, Veröffentlichungen und Filmen über ext­reme Klimaveränderungen, Polsprünge, Umweltkatastrophen, Wirtschaftskrisen und ähnlichen Untergangsszenarien in leicht verständlicher Sprache auf den Grund (nicht auf den Leim) und trägt ernsthaft Fakten aus Geschichte, Naturwissenschaft, Astrologie und Astronomie, Politik, Gesellschaft und Umwelt zusammen.

Die Autorin spricht mit Experten aus Astrologie und Naturwissenschaft und der Finanzwelt und legt uns die Ergebnisse in diesem Buch gekonnt und gleichzeitig unterhaltsam vor. Dabei kommen renommierte Persönlichkeiten zu Wort, wie der amerikanische Finanzexperte Ray Merriman, Astrologie-Heute-Herausgeber Claude Weiss, der Altamerikanist und Maya-Forscher der Universität Bonn Prof. Nikolai Grube, Klimaforscher Prof. Dr. Joachim Brauer, Astrophysiker Prof. Dr. Carsten Denker, der Astronom Dr. Hartmut Renken sowie bekannte astro­logische und astronomische Be­rater.

Antonia Langsdorf beleuchtet das «Phänomen 2012» aus verschiedenen Perspektiven und untersucht vor allem anhand der kosmischen Zyklen zwischen 2008 und 2015 das, was als Höhepunkt und Übergang zu einer weltweiten Veränderung und Wandlung verstanden wird. Dabei handelt es sich nicht um ein weiteres von vielen Büchern zum Thema 2012, sondern es bietet als Besonderheit für jedes der zwölf Tierkreiszeichen einen Ausblick und eine Orientierungshilfe für die kommenden Herausforderungen, wie die Leser eigene Ressourcen aktivieren und entwickeln können.

Mit diesem Buch ist es Antonia Langsdorf gelungen, nicht nur ein gut recherchiertes Wissen und spannende Zusammenhänge von Mystik und grossen kollektiven Umbrüchen in Politik und Gesellschaft mit wichtigen astrolo­gischen Zyklen und Konstellati­onen zusammenzubringen, sondern dies alles auch auf unter­haltsame und lockere Weise zu vermitteln.

–Heidi Treier




Erziehungshilfe und Selbstreflexion
 
Christl Oelmann
Der Rote Faden durch das Kinderhoroskop
Astrologische Deutung und psychologische Unterstützung


288 S., geb., €-D 29,00 / €-A 29,90 / sFr. 39.90 fPr
Chiron, D-Tübingen 2012

 

Nach ihrem ersten Buch «Der Rote Faden auf dem Weg durchs Horoskop», einem hilf­reichen Leitfaden für Astrologie-Einsteiger, legt Christl Oelmann mit ihrem Nachfolgewerk Der Rote Faden durch das Kinderhoroskop ein Buch für fortgeschrittene Astrologinnen und Astrologen vor, die sich intensiv mit dem Thema Kindheit – der eigenen und der ihrer Kinder – befassen und die Wirksamkeit der Konstellationen in den frühen Lebensphasen aus einem anderen Blickwinkel erfahren möchten.

Die Autorin sieht die Beraterin als Anwältin bzw. den Berater als Anwalt des Kindes. Sie macht immer wieder deutlich, welche verantwortungsvolle Position jeder Berater einnimmt, der sich auf die Deutung von Kinderhoro­skopen spezialisiert, bei der immer auch das Horoskop der Eltern miteinbezogen werden sollte. Deshalb geht die erfahrene ­Astrologin im ersten Teil ihres Buches konkret auf die Elternhoroskope, deren eigenes Elternbild und deren Beziehungsfähigkeit ein und klärt die Fragen: Was können die Eltern ihren Kindern mitgeben? Gelingt es ihnen, die Gefühle ihrer Kinder wahrzunehmen, damit umzugehen und mit ihnen zu kommunizieren? Zeigen sie reifes Verhalten in der Erziehung oder projizieren sie ­eigene Wünsche und Vorstellungen auf ihr Kind? Die Autorin ­betont, dass es keine perfekte Erziehung gibt und dass es weder um Schuldzuweisungen noch um richtiges oder falsches Verhalten, sondern um eine ganzheitliche Betrachtungsweise geht, mit der jeder Berater sowohl die Eltern als auch die Kinder hilfreich unterstützen kann.

Im zweiten Teil geht es um die detaillierte Deutung des Kinderhoroskops. Dabei differenziert Christl Oelmann die Kindheit vom Säuglingsalter bis zum Ende der Kindergartenzeit und von der Einschulung bis etwa zum 13. Lebensjahr, wenn die Pubertät beginnt. Für jede Lebensphase findet der Leser prägnante, unterstützende Deutungsanregungen für IC, AC und die Mondknoten sowie für alle Planetenpositionen, wobei schnell deutlich wird, worauf es bei der Interpretation von Kinderhoroskopen tatsächlich ankommt.

Im dritten Teil des Buches geht es um die Verbindung von Eltern und Kind – den Horoskopvergleich –, mit entsprechenden Deutungsvorschlägen für die Interaspekte. Ein Blick auf die unaspektierten Planeten im Kinderhoroskop, auf die Familienhäuser vier, acht und zwölf sowie auf Chiron in den Häusern rundet die ganzheitliche Betrachtung der Autorin ab, der es hier gelungen ist, die Deutungsunterschiede zwischen Kinder- und Erwachsenenhoroskop klar aufzuzeigen.

Besonders gefallen hat mir der klare und direkte Stil der Autorin, die ohne Umschweife auf das Wesentliche eingeht, die sich sowohl in die Sichtweise des Kindes als auch der Eltern einfühlt und grosses Verständnis für beide Seiten aufbringt. Sie ruft den Lesern ins Gedächtnis, wie sich die Erziehungsmethoden im Laufe der Zeit verändert haben, und zeigt auf, was Erziehung tatsächlich bedeutet, welche Herausforderungen Kinder für Eltern darstellen (können) – und umgekehrt.

Ein gelungenes Werk, das nicht nur als Erziehungshilfe betrachtet werden kann, sondern auch zur Selbstreflexion anregt.

–Beatrix Braukmüller
 



Eine Art astrologi­sche Symphonie
 
Rainer Janz
Der Schnellzugang zum Horoskop
über die Funk­tionshäuser

144 S., € 16,90, D-Tübingen 2011
nur erhältlich bei: www.astronova.de

 

Einen kurzen und möglichst schnellen Überblick über ein Horoskop zu bekommen, ist für viele Astrologen und Astrologinnen ein Ziel. In Anlehnung an Wolfgang Döbereiners Rhythmenlehre und seine Seminare hat einer seiner Schüler, der Autor Rainer Janz, den Weg zu diesem Ziel erläutert. In seinem Buch Der Schnellzugang zum Horoskop erklärt er, wie ein komprimierter und rascher Zugang zum Horoskop möglich ist.

Dieses Buch ist entstanden in Seminaren in der Volkshochschule in Lemgo und Lage in den Jahren 2000 und 2001. Der Inhalt richtet sich an Einsteiger, besonders auch an jene, denen die Ausdrucksform von Döbereiner selber nicht liegt oder die ihn noch nicht kennen. Wobei der Autor betont, dass der Inhalt der Münchner Rhythmenlehre nicht kopiert wird, sondern Grundlage seiner Arbeit ist. Dieses Buch ist zudem geeignet für jene, die sich schon lange mit Astrologie beschäftigen und hier eine neue Art der Horoskopanalyse entdecken können. Während wir bei Dö­bereiner die Anlage, das Ziel und die Verwirklichung finden, sehen wir bei Janz den Blick auf Anlage, Umfeld und funktionale Verwirklichung. Der Blick auf die Kardinalhäuser sowie die Ana­ly­se des letzten Hauses im jewei­ligen Quadranten erlaubt eine Aus­sage über die Ergebnisse im Funktionalen.

Im Ganzen ein rundes Produkt mit vielen Beispielen und gut strukturiert und gestaltet, sodass es uns manchen langen Abend ausfüllen kann. Interessant ist, dass der Autor (wie auch Döbereiner) Musiker ist – er zeigt uns die Rhythmen unseres Horoskops als eine Art grosse Symphonie.

–Lydia Wentzel
 




Klangkörper für den Geburtsherrscher 
 
Dr. Michaela Dane
Die Geburtsherrscher
Astrologische Selbstfindung nach Paracelsus


Pb., 208 S., €-D 8,95 / €-A 9,20 / sFr. 12.50 fPr
Ullstein TB, D-Berlin 2011
 

Welche Möglichkeiten gibt es, dem Geburtsherrscher meines Horoskops auch in meiner Selbstverwirklichung Ausdruck zu verleihen? Und welches Metall unterstützt meinen Selbstausdruck, welche Mineralien geben mir mehr Sicherheit und Unterstützung bei den alltäglichen Dingen? Welche Pflanzen, welches Kraut, welcher Baum und welche Mineralien stärken meinen Geburtsherrscher? – Dr. Michaela Dane gibt auf diese Fragen in ihrem Buch Die Geburtsherrscher Antwort. Sie bezieht sich dabei auf Paracelsus.

Die Signatur der Planeten drückt sich aber auch in unseren Organen, im Puls und in der Pulsqualität sowie den Sinnesorganen aus. Die Autorin hat zudem auch die Musikinstrumente den Geburtsherrschern zugeordnet.

Durch die Berechnung des Geburtshoroskops kann man den Geburtsherrscher ermitteln. Ein von Dr. Michaela Dane entwor­fener Fragebogen hilft den Leserinnen und Lesern, herauszufinden, welche Planetenkraft von ihnen im Alltag vorwiegend gelebt wird.

Sehr interessant sind auch die Nahrungsempfehlungen in Bezug auf den Geburtsherrscher: Dr. Claude Lagarde hat diesbezüglich sieben verschiedene Arten von Mangelerscheinungen analysiert. Die Methode der orthomoleku­laren Nahrungstherapien basiert auf diesen Erkenntnissen. Die sieben Mangelerscheinungen der heutigen Zivilisation können den sieben Geburtsherrschern zugeordnet werden. Interessant wird diese Sichtweise, wenn wir in unserem Alltag nach Lebensmitteln suchen, die uns helfen können, gesund zu bleiben oder zu werden. Das geht so weit, dass wir das für uns wichtige Heilkraut genau dort finden, wo wir erkrankten: Zu Hause in unserem Garten ist alles vorhanden, was wir benötigen, um wieder in unsere Kraft zu gelangen.

Wenn wir die richtige Therapie zur richtigen Stunde anwenden, bewegen wir uns ganz im Einklang mit der Melodie des Kosmos, so hat schon Paracelsus gelehrt. Unser Körper wird wieder Klangkörper für unseren Geburtsherrscher.

Lydia Wentzel
 


 

Althergebrachte ast­rologische Ordnung
 
Sue Ward
Das Fundament der Astrologie
Wie die alten Herrscher und die neuen Planeten zu ihrer astrologischen Bedeutung kamen


Pb., 140 S., zahlr. Abb., €-D 19,90 / €-A 20,50 / sFr. 28,50 fPr
Chiron Verlag, D-Tübingen 2011
 

Die englische Astrologin Sue Ward, bekennende Astrologie-Traditionalistin in Nachfolge von William Lilly (17. Jh), versucht in ihrem Buch Das Fundament der Astrologie eine Wiederbelebung der althergebrachten astrologischen Ordnung, bei der Saturn der äusserste Planet bleibt. Das System der sieben klassischen Planeten Sonne bis Saturn verdeutlicht sie gekonnt mit der traditionellen Ordnung der Schöpfung in sieben Tagen. Um den biblischen Schöpfungsbericht herum integriert sie die kosmische und astrologische Ordnung wie die Entfaltung der Elemente als Basis der traditionellen Astrologie. Mit eindrücklichen Abbildungen und zum Teil biblischen Aussagen verankert sie zunächst wesentliche Grundlagen traditioneller Astrologie sehr anschaulich in die menschheitsgeschichtliche Erfahrung und Wahrnehmung. Dabei mahnt sie die Herkunft der Astrologie als Bestandteil der göttlichen Schöpfung an. Entsprechend kritisch würdigt sie die moderne Astrologieentwicklung, namentlich den theosophischen Einfluss, der vielen gar nicht bewusst sein wird, weil er auch schon wieder etliche Jahrzehnte zurückliegt.

Die theosophischen Deutungen der modernen Planeten Uranus bis Pluto bilden den Hauptteil des schmaleren Bandes. Ward bespricht eine vor allem britische Entwicklung, die aber auch jenseits mancher britischer Details grossen Einfluss auf die moderne Astrologie nahm, den man sich kaum gross genug vorstellen kann. Erstaunlich deutlich wird das an den weitgehend theosophisch-esoterischen Deutungen der neuen Planeten, die zum Beispiel bei Uranus und Neptun teils Jahrzehnte nach der Entdeckung entstanden sind. Uranus die höhere Oktave von Merkur? Uranus und die Französische Revolution? Neptun als höhere Oktave der Venus? Pluto als Planet der Wiedergeburt, Regeneration und Tod? Die Bewegung der Trans­saturnier durch den Tierkreis als Generationen-Merkmale? – Das alles sind typische theosophische Deutungen auf der Folie esoterischer Ideen, wie Sue Ward bis ins Detail anhand zahlreicher Quellen zeigen kann. Die psycholo­gische Astrologie arbeitet entsprechend mit vielen im Grunde theosophischen Deutungsanleihen, wie Wards Arbeit klarmacht. Eine andere Frage ist nun, ob man dies als durchweg so falsch und irreführend einschätzt wie die Autorin.

Ward ordnet daher auch die moderne Welt seit der Französischen Revolution und ihre viel­fältigen wie unübersehbaren Erscheinungen und Veränderungen den traditionellen Planeten bis von Sonne bis Saturn zu. Das macht sie sehr gekonnt, mit et­lichen Horoskopbeispielen von berühmten Ereignissen, und es lohnt sich schon mal, die tradi­tionelle (Horoskop-)Perspektive einzunehmen. In diesem Zusammenhang ist die Einsicht wichtig, dass die Qualitäten der Transsaturnier durch die geschichtlich vergleichsweise kurze Beobachtungszeit vermutlich keineswegs so gesichert und eindeutig sind, wie man allgemein annimmt. Genau daran hatte bereits vor Jahren die bekannte holländische Ast­rologin Karen Hamaker-Zondag erinnert.

Lesenswert ist das Buch also allemal, nur manchmal wirkt der Ton der Autorin angestrengt, und die beschworene historische Einbettung der Astrologie als Teil einer göttlichen Sphäre sowie manche Ideen zur Astrologiegeschichte überzeugen weniger.

–Andreas Schmitt