Astrologie Heute Nr. 158 (August 2012) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 158
August 2012

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Heft Nr. 158 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte August bis Mitte Oktober 2012

von Verena Bachmann

 

In diesem Jahr findet – astrologisch gesehen – kaum eine Sommerpause statt, und auch der Herbst verspricht weiterhin grosse Intensität sowie einige weichenstellenden Vorkommnisse. – In den kommenden beiden Monaten erreichen die wichtigen laufenden Entwicklungen eine nächste Phase. Wenn man dies mit einem Schauspiel vergleicht, lässt sich die Situation wie folgt beschreiben: Ein neuer Akt beginnt. Einige der bisherigen Hauptdarsteller treten nun etwas in den Hintergrund (Neptun, Chiron und Venus). Die anderen (Uranus und Pluto) bleiben auf der Bühne, zu ihnen stossen aber noch weitere Akteure. Diese setzen mit ihren Energien neue Akzente und rücken bisher weniger beachtete Themen ins Rampenlicht. Auch das Bühnenbild wird zum Teil ausgewechselt, und einige der Zuschauer, die das bisher stattfindende kosmische und kollektive Schauspiel weitgehend gelassen vom Zuschauerraum aus verfolgen konnten, finden sich nun plötzlich mitten im Geschehen und sind zum Mitspielen aufgefordert.

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Vollmond
2. 8. 2012, 3.27 GT

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Neumond
17. 8. 2012, 15.54 GT


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Vollmond
31. 8. 2012, 13.58 GT

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Neumond
16. 9. 2012, 2.10 GT

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Vollmond
30. 9. 2012, 3.18 GT

Die bisherigen Zentren der Geschehnisse betrafen astrologisch gesehen vor allem zwei Gradbereiche: 4–10 Grad kardinal und 0–10 Grad veränderlich. Die Planetenbewegungen der kommenden zwei Monate bringen neu weitere Zentren ins Spiel: 24– 30 Grad kardinal, 1–6 Grad fix sowie 25– 30 Grad fix. Alle Menschen mit Horoskopstellungen in diesen Gradbereichen sind in den kommenden Monaten also speziell angesprochen. Im Einzelnen werden die verschiedenen Konstellationen allerdings unterschiedliche Effekte haben und Prozesse und Aufgaben betreffen.

Im Zentrum stehen nach wie vor das laufende Uranus/Pluto-Quadrat und die damit verbundenen Prozesse. Das Quadrat wird in dieser Zeit zum zweiten Mal genau (am 19. September auf 6.57 Grad Widder/ Steinbock) und mehrfach durch Schnellläufer aktiviert (Venus 14.–17. August, Merkur 19.–22. September, Sonne 27.–30. September). Uranus transitiert nun rückläufig auf 8–6 Grad Widder. Pluto bewegt sich extrem langsam und ist zunächst ebenfalls rückläufig, um dann am 18. September auf 6.57 Grad Steinbock seine Station zur Direktläufigkeit zu erreichen, nur einen Tag vor dem exakten Quadrat.

Es ist anzunehmen, dass in dieser Zeit Pluto und seine Energien im Vordergrund stehen werden. Entsprechend dürften im laufenden Wertewandel und Umbruchprozess die Kräfte des uranischen Aufbruchs vermehrt auf Widerstand stossen. Verlustängste und Ohnmachtsgefühle können auftreten und die Versuche, Freiheitsbestrebungen mit allen Mitteln zu unterdrücken, zunehmen. In einigen Fällen muss vorübergehend mit einem (scheinbaren) Rückschritt/Rückfall gerechnet werden, und die Schattenseiten, Abgründe und Gefahren des laufenden Wandels dürften deutlich werden. Ab dem 21. September wird der dann direktläufige Pluto den Drang zur Wandlung jedoch wieder stärken und für Situationen sorgen, die dazu auffordern, Farbe zu bekennen und Entscheidungen zu treffen. Mit weiteren Vorwärtsimpulsen ist jedoch erst ab November zu rechnen, und auf der kollektiven Ebene steht die nächste aktive Veränderungsphase gar erst im Frühling 2013 an.

Vor allem in individueller Hinsicht geht es in dieser Zeit darum, sich mit den Folgen der Erfahrungen, Entscheidungen und Schritte der vergangenen neun Monate zu beschäftigen. Es gilt dabei, zu überprüfen, was einer Weiterentwicklung dient, sie unterstützt und fördert, und was sie hindert oder blockiert. Wer bereit ist, sich den Herausforderungen zu stellen und die Situation mit wachem Auge einzuschätzen, kann erkennen, welche der Prozesse gesund verlaufen, wo die Kraftquelle für weitere Schritte liegt und wo Gefahren drohen.

Auch das zweite Planetenpaar, das in den vergangenen zwei Monaten mitbestimmend war, spielt weiterhin eine Rolle, allerdings etwas mehr im Hintergrund: Neptun (2.30–0.30 Grad Fische) und Chiron (8.30– 5.30 Grad Fische) sind beide rückläufig. Ihre Themen werden in der Zeit vom 23. August bis zum 5. September zunächst durch die Sonne und dann durch den Merkur näher beleuchtet.

In dieser Phase zeigt sich der Kontrast zwischen Visionen, Einsichten, Hoffnungen und Idealen einerseits und der aktuellen Realität andererseits Es wird deutlich, was möglich und machbar ist, ob und wie die gefundenen Visionen sich verwirklichen lassen, wie es um die Bereitschaft, ganzheitlich und sozial zu denken und zu handeln, steht und wo es darum geht, die herrschenden Bedingungen so, wie sie sind, zu akzeptieren. In einigen Fällen wird dieser Prozess nicht ohne ernüchternde und schmerzliche Erkenntnisse verlaufen. Wo es aber gelingt, die vorhandene Realität zu sehen, dabei aber nicht zu resignieren, sondern das jeweils Bestmögliche aus einer gegebenen Situation zu machen, sind teilweise erstaunliche Wendungen möglich.

Eine deutlich wichtigere Rolle spielt in dieser Phase der in den vergangenen Monaten eher im Hintergrund wirkende Saturn. Er bewegt sich direktläufig ziemlich schnell zum dritten und letzten Mal im Bereich von 24–30 Grad Waage. Damit werden Themen und Erfahrungen des vergangenen Winters und Frühjahrs (Dezember 2011 bis April 2012) nochmals aufgegriffen. In diesen Belangen und Bereichen geht es nun um abschliessende Entscheidungen, darum, Verantwortung zu übernehmen, Konsequenzen zu ziehen und die nächsten Schritte ins Auge zu fassen. Am 15. August bildet Mars eine Konjunktion mit Saturn (24.49 Grad Waage), er setzt damit einen wichtigen neuen Impuls. Im September bewegt er sich dann im Bereich der Saturn/Pluto-Konjunktion von 1982 (27 Grad Waage). Es ist daher anzunehmen, dass in dieser Zeit der gesellschaftliche und wirtschaftliche Wertewandel einen weiteren wichtigen Markstein erreicht. Es geht dabei vornehmlich da-rum, die nötigen Lehren und Konsequenzen aus den Entwicklungen der vergangenen 30 Jahre zu ziehen. In einigen Fällen dürften Macht- und Autoritätsstrukturen, aber auch Bündnisse, die sich in der Zeit seit damals gebildet haben, herausgefordert werden. Allenfalls zeigt sich, dass ihre Zeit endgültig abgelaufen ist, sie den Erfordernissen der Gegenwart nicht mehr genügen und auch nicht fähig und willens sind zu den nun notwendigen Schritte.

Jupiter bewegt sich in dieser Zeit direktläufig im Zwillinge-Zeichen und erreicht am 4. Oktober auf 16.30 Grad Zwillinge seine Station zur Rückläufigkeit. Sein Transit im Bereich der vorangegangenen Rückläufigkeit der Venus sowie der Pluto/Saturn-Opposition von 2001/02 dürfte in den entsprechenden Bereichen für weitere Einsichten und Erkenntnisse sorgen. Auch Jupiter aktiviert damit Themen des laufenden Wertewandels, vor allem in Bereichen von Wirtschaft und Kultur. Es ist zu vermuten, dass sich in dieser Zeit nun erstmals neue Optionen zeigen oder Erkenntnisse gewonnen werden, die im kommenden Jahr weitere Entwicklungen ermöglichen.

Ab September erhält zudem das Zeichen Skorpion und die ihm zugeordneten Qualitäten und Themen vermehrte Beachtung. Der Mondknoten wechselt ins Skorpion-Zeichen. Auch Mars bewegt sich in Skorpion (23. August bis 7. Oktober) und trifft in der zweiten Septemberhälfte auf den nördlichen Mondknoten. Am 5. Oktober hat Saturn seinen Ingress ins Skorpion-Zeichen. – Alle diese Konstellationen fordern dazu auf, in die Tiefe zu steigen, die da vorhandenen Schätze zu suchen und zu bergen, sich aber auch den Schatten, Abgründen und dunkeln Seiten einer Sache zu stellen. Astrologisch gesehen geht es während der ganzen Zeit von Saturn und Mondknoten in Skorpion (Mondknoten bis März 2014, Saturn bis Dezember 2014 / September 2015) darum, den Weg durch die Unterwelt zu wagen, sich mit bestehenden Ängsten, Altlasten und Abhängigkeiten auseinanderzusetzen und den Mut zu haben, sich mit absoluter Ehrlichkeit der eigenen Vergangenheit zu stellen und sich vom Alten, nicht mehr Stimmigen zu verabschieden.

Auf der kollektiven Ebene dürften in dieser Zeit die Schätze der Erde (Öl, Mineralien etc.), Abfälle und Recycling, aber auch gesellschaftliche Tabus, geheime Abmachungen, Machtspiele, Fragen rund um Loyalität und Verbindlichkeit zunehmende Bedeutung erlangen.

Der Monat August beginnt zunächst relativ ruhig. Der Vollmond vom 2. August erlaubt es, das laufende Geschehen und die gemachten Erfahrungen zu beleuchten und wichtige Lehren für die Zukunft zu ziehen. Am 8. August erreicht Merkur seine Station zur Direktläufigkeit (1.25 Grad Löwe), und Venus wechselt ins Zeichen Krebs. Die oben beschriebenen Themen von Saturn, Uranus und Pluto beginnen ab diesem Zeitpunkt spürbarer zu werden.

Am 15. August erreicht Mars die Konjunktion zu Saturn, und Venus bildet mit Uranus und Pluto eine Leistungsfigur (Opposition zu Pluto: 15. August, Quadrat zu Uranus: 16. August). Der Neumond vom 17. August (25 Grad Löwe) bildet ein (weites) Quadrat zur Mondknotenachse. Es ist anzunehmen, dass in diesen Tagen wichtige Ereignisse Impulse setzen und weichenstellende Entscheidungen getroffen werden, dies vor allem in folgenden Bereichen: Kultur und Wirtschaft, Werte, Beziehungen und Bündnisse.

Am 20. August bildet die Sonne ein Quadrat zu Lilith (27 Grad Löwe/Stier). In noch offenen Fragen und Entscheidungen dürften dann durch teilweise überraschende Wendungen und radikale Schnitte Antworten, Lösungen und Durchbrüche erreicht und neue Phasen eingeleitet werden.

In der Zeit bis zum Vollmond vom 31. August (auf 8.34 Grad Jungfrau/Fische) und in den darauffolgenden Tagen bewegen sich Sonne (24.–30. August) und Merkur (1.–4. September) in Opposition zu Neptun und Chiron. Damit dürfte der Fokus des Geschehens vorübergehend auf Fragen der sozialen, geistigen und spirituellen Entwicklung gerichtet sein. Allenfalls geht es um neue Haltungen und ein besseres Verständnis für schwer erklärbare Prozesse. Auch Umwelt- und Gesundheitsfragen könnten in diesen Tagen viel Aufmerksamkeit erlangen.

Anfang September wechselt der aufsteigende Mondknoten ins Skorpion-Zeichen. Lilith läuft in dieser Zeit am absteigenden Mondknoten. Am 3. September bildet Venus ein (abnehmendes) Quadrat zu Saturn. Entsprechend erhält in diesen Tagen ein weiterer Aspekt des laufenden Wertewandels Aufmerksamkeit: Unter anderem geht es dabei darum, die Vor- und Nachteile eines weiblichen oder männlichen Weltbildes abzuwägen. Die Rolle der Frauen, aber auch von Zyklen allgemein in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dürften zur Diskussion stehen, ebenso die Errungenschaften und Gefahren in (männlich dominierten) Wissenschaften und Forschungen. Es ist durchaus denkbar, dass in diesen ersten zehn Tagen im September unerwartete Ereignisse für Aufsehen sorgen und eine Wende in Bezug auf Wertungen und Gewichtungen in Wirtschaft, Natur und Umwelt einleiten. Am 12. September wechselt Lilith ins Zeichen Zwillinge. Damit dürften die Themen Tauschhandel, altes (kollektives) Wissen und systemische Betrachtungen von sozialen Strukturen vermehrt Beachtung erhalten.

Ab Mitte September beginnt sich die Aufmerksamkeit wieder den Themen des laufenden Uranus/Pluto-Quadrats zuzuwenden. Der Neumond vom 16. September (auf 23.37 Grad Jungfrau) findet genau auf dem Stationspunkt des Mars von Ende Januar statt; er dürfte damit Themen, die im Rahmen der Mars-Rückläufigkeit aktuell waren, noch einmal aktivieren und eventuell in einem neuen Kontext zeigen. Am 18. September erreicht Pluto seine Station zur Direktläufigkeit (auf 6.57 Grad Steinbock). Bis 12. April 2013 läuft er direkt (bis 11.35 Grad Steinbock).

Am 19. September wird das erwähnte zweite Uranus/Pluto-Quadrat genau. Vom 20. bis 30. September bewegt sich zunächst Merkur, dann die Sonne in diesen Gradzahlen. Auch der Vollmond vom 30. September (auf 7.22 Grad Widder/Waage) findet dort statt. Parallel dazu ereignet sich am 27. September das abnehmende Quadrat von Venus und Mars (auf 23 Grad Löwe/Skorpion), im Aspekt zur Mondknotenachse. Entsprechend ist in den letzten zehn Tagen des September mit wichtigen Entwicklungen und Entscheidungen zu rechnen. Im Vordergrund dürften Beziehungen, Verträge und Abmachungen zwischen Menschen, Staaten, Institutionen und Firmen stehen; aber auch bei wirtschaftlichen und kulturellen Fragen sind intensive Prozesse möglich. Die Erfahrungen und Ereignisse dieser Zeit könnten durchaus eine weichenstellende und für die Zukunft massgebliche Bedeutung haben.

Am 4. Oktober erreicht Jupiter seine Station zur Rückläufigkeit, und Venus bewegt sich in Opposition zu Neptun. Am 5. Oktober findet der erwähnte Ingress von Saturn ins Skorpion-Zeichen statt. In den ersten Tagen des Oktobers ist also mit einem erneuten Themenwechsel zu rechnen. Einige der vorausgegangenen Entwicklungen dürften nun aus einer neuen Perspektive gesehen werden.

Detaillierte Beschreibungen der laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche finden Sie in der «Wochenvorschau» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch
 


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Mondknoten. So nützen Sie Ihre Entwicklungschancen im Horoskop» (2008); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann