Astrologie Heute Nr. 160 (Dezember 2012) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 160
Dezember 2012

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L  

 

 

Armando Bertozzi

Heute zerrt der Wind an den Blättern, reisst sie von den Bäumen, und der Tag will nicht heller werden. Die Vorbereitungen auf den Winter laufen allenthalben, die Weihnachtsbeleuchtung der Stadt schaukelt schon länger über den Strassen, noch ohne Licht, und in den Geschäften hat der Weihnachtsmann seine Haufen früh gestapelt. Noch fehlt der Schnee, noch fehlt die freundliche Ruhe. Die Stimmung ist abwartend, gespalten und ungewiss … wie sie die Wechsel von Jahreszeiten, Jahreszahlen und grossen Wandlungen begleitet. Wohin führt mein Weg? [S. 27 ff.] Die Frage könnte auch über dem Titelbild dieser Zeitschrift stehen. Die Sonne, das feurige Zentralgestirn, ewiges Symbol unerschöpflichen Lebens, widerspricht der schwarzen Jahreszeit und haucht ein Ja, wenn sie am Wendepunkt des Steinbocks wieder Oberhand gewinnt. Die Spekulationen über ein unglückbefrachtetes Ende des Mayakalenders lassen wir hier mal beiseite.

Nun kommt ein Jahr mit der Unglückszahl. Fehlt nur noch die schwarze Katze, aber dazu fällt mir jetzt gerade nichts ein. Dagegen kann ich vermelden, dass das Jahr 2013 gemäss Raymond Merriman mit einer «seltenen mehrfachen Planetenkonstellation» auch einen Lichtblick in die eher düstere Kulisse der schwierigen Saturn-, Uranus- und Pluto-Konstellationen der Gegenwart wirft: nämlich ein Grosses Trigon von Jupiter, Saturn und Neptun in Wasser-Zeichen. [S. 20 ff.] Dies könnte eine Kehrtwende auf dem gewundenen, abgründigen Weg der Kardinalen Klimax und ihren schweren wirtschaftlichen und politischen Einbrüchen einläuten. Die Menschen hätten es in der Hand, die Richtung zu bestimmen. Doch der Weg ist noch lang und sein genauer Verlauf nicht klar zu sehen.

Den Blick nach vorne zu richten, ist Sache der Astrologen. So macht auch Claude Weiss seinen traditionellen Ausblick aufs kommende Jahr [S. 10 f.], und zudem schildert er die komplexe Dynamik der Sonnen- und Mondfinsternisse vom November 2012, die bekanntermassen auch die ersten paar Monate des neuen Jahres prägen werden. [S. 12 ff.] Vieles davon ist schon spruchreif und vom Baum des Zeitgeistes gefallen: frivole Helden, leichtfertige Krieger und blasierte Politiker. Das Gezerre um Macht und Wohlstand, Gerechtigkeit, Moral und den richtigen Weg, so ist unschwer vorauszusehen, geht munter weiter.

Der Wind zerrt an den Blättern, und die Planeten zerren an uns. Die seit Oktober wirksam gewordene Rezeption von Saturn und Pluto verstärkt die hohen Ansprüche an den gesellschaftlichen Wandel, die grosse Prüfung, der wir uns als Gruppen und als Einzelne zu unterziehen haben. Immer wieder. Verena Bachmann verweist hier auf die sich überschneidenden Themen von Saturn und Pluto, auf Ähnlichkeiten und Unterschiede, auf grosse Gefahren, aber auch mannigfaltige Chancen. [S. 44 ff.] Eine Zeit des Wechsels, der Wandlung (Pluto) ist manchmal blockiert (Saturn), manchmal aufregend (Uranus), manchmal bereichernd (Jupiter), immer unbestimmt (Neptun). Es hilft nichts: Wir müssen durch alle Tore hindurch.

Armando Bertozzi
Redaktor

  


Armando Bertozzi, von 1976 bis 1981 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von Essentia, der Zeitschrift für evolutionäre Ideen; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)