Astrologie Heute Nr. 160 (Dezember 2012) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 160
Dezember 2012

Inhaltsverzeichnis
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K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte Dezember 2012 bis Mitte Februar 2013

von Verena Bachmann

 

Der in diesem «Kalender» beschriebene Zeitraum erhält seit Längerem viel Beachtung. Am 21. 12. 12 endet die «Lange Zählung des Maya-Kalenders», was von vielen als Hinweis auf einen grossen Umbruch gedeutet wird. Gleichzeitig findet in dieser Zeit ein astronomisch besonderes Ereignis statt – die Sonne steht in einer direkten Verbindung zum Galaktischen Zentrum. Auch diese Stellung wird von vielen mit aussergewöhnlichen Vorkommnissen in Verbindung gebracht (siehe «Mayakosmogenesis 2012» von Silvan Zülle in ASTROLOGIE HEUTE Nr. 138). Zehn Tage später beginnt das neue Jahr in unserem Kalender. Insgesamt also eine wichtige Zeit des Übergangs. Astrologisch gesehen ist diese Phase zwar beileibe nicht langweilig, jedoch vor allem im Vergleich zu den letzten und nächsten Jahreswechseln recht unspektakulär.

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Vollmondeklipse
28. 11. 2012, 14.46 GT


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Neumond
13. 12. 2012, 8.41 GT


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Vollmond
28. 12. 2012, 10.21 GT

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Neumond
11. 1. 2013, 9.43 GT

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Vollmond
27. 1. 2013, 4.38 GT

Rein astrologisch gesehen gibt es für diese Zeit nur wenige Hinweise auf gänzlich neue Themen oder ganz grosse Umbrüche. Zwar künden auch die Konstellationen von einem umfassenden Wandel, dieser läuft jedoch schon seit geraumer Zeit, und die astrologisch intensivste Phase dieses Prozesses umfasst insgesamt fünf Jahre (2010– 2015). Sie ist also bereits seit zwei Jahren hochaktuell, und in den kommenden zwei Jahren werden weitere Kapitel in dieser grossen Übergangsgeschichte dazukommen. Die nächste «heisse» Phase ist ab März 2013 zu erwarten.

Die kommenden zwei Monate dürften jedoch trotzdem intensiv werden. Zurzeit bewegen sich alle Langsamläufer in Bereichen, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt angesprochen wurden. Daher ist zunächst vor allem mit weiteren Entwicklungen und Schritten in Bezug auf teilweise bereits seit Längerem laufende Prozesse zu rechnen, erst ab Ende Dezember und vor allem im Januar dürften weitere, bisher nicht wahrgenommene Facetten sichtbar und neue Impulse gesetzt werden.

Auf der kollektiven Ebene steht nach wie vor das kardinale Uranus/Pluto-Quadrat im Vordergrund. Es hat in dieser Phase einen beinahe gleichbleibenden, relativ grossen Orb von 5 Grad und wird erst ab Februar 2013 wieder genauer und im Mai exakt. Zyklisch gesehen bewegen sich die beiden Planeten vor dem Quadrat – ein Hinweis darauf, dass im kollektiven Bewusstsein das Rad der Zeit tendenziell nochmals zurückgedreht wird, nämlich auf die Erfahrungsebene vor dem grossen Umbruch. Gleichzeitig bewegen sich Uranus und Pluto in den Gradzahlen der ersten beiden Quadrate von 2012 (Juni: 8.24 Grad, September: 6.57 Grad) und aktivieren Ereignisse und Erkenntnisse dieser Zeit. Zudem werden weitere Gradzahlen des Frühjahrs wiederholt. Es ist daher anzunehmen, dass in den kommenden Monaten viele der Themen, die in der ersten Jahreshälfte aktuell waren, erneut einige Aufmerksamkeit verlangen. Allenfalls können sie nun mit neuen Augen gesehen werden, oder es geht darum, sich mit den Konsequenzen der damaligen Vorfälle zu beschäftigen. Vor allem im Dezember werden wohl die Krisen und Entscheidungen der Vergangenheit und ihre Folgen wieder in den Vordergrund treten. Bisher gesetzte Ziele und Absichten müssen dann nochmals evaluiert und wenn nötig neu definiert werden. Allenfalls werden in diesem Zusammenhang Leitfiguren herausgefordert – sie müssen Farbe bekennen und die Verantwortung für Geschehenes übernehmen. Ab Mitte Januar ist dann mit weiteren Impulsen vor allem in Bezug auf den Umgang mit Werten zu rechnen.

Neben den durch das Uranus/Pluto-Quadrat bestimmten starken Wandlungskräften spielen Jupiter und seine Themen in den kommenden Monaten eine zweite Hauptrolle. Er bewegt sich als einziger Planet rückläufig (Station zur Direktläufigkeit am 30. Januar 2013 auf 6.20 Grad Zwillinge), in Bereichen, die er im Juli/August 2012 erstmals berührte. Jupiter aktiviert zudem die Themen der rückläufigen Venus vom Frühjahr 2012, vor allem ihre Station Ende Juni (7.30 Grad Zwillinge) und damit auch die Gradzahl der Neptun/Pluto Konjunktion von 1892 (auf 7 ½ Grad Zwillinge), welcher das Menschheitshoroskop und der damit verbundene aktuelle grosse Entwicklungszyklus zugrunde liegt. Wie im Sommer 2012 bildet Jupiter auch in diesen zwei Monaten wieder ein Quadrat zu Chiron. Es ist daher in dieser Phase mit intensiven Prozessen im Zusammenhang mit Weltbild, Glaubens- und Sinnfragen sowie politischen, ethischen, moralischen und spirituellen Werten zu rechnen. Dabei geht es um grundsätzliche Fragen hinsichtlich der weiteren sozialen Entwicklung, unseres Umgangs mit Informations- und Kommunikationstools, des Wandels der Gesellschaft und den damit verbundenen Folgen sowie der weiteren Entwicklung der Menschheit.

Am 11. Dezember setzt Lilith ihren vor einem Jahr begonnenen Tanz mit Jupiter (20. Dezember 2011: Konjunktion 0 Grad Stier) fort und bildet zum dritten Mal eine Konjunktion (10 Grad Zwillinge). 2013 werden noch weitere Konjunktionen folgen. Bei dieser Thematik geht es um die unterschiedlichen Ansichten, was im menschlichen Zusammenleben richtig, wichtig und sinnvoll sei und was nicht, wann und wie Fehler und Sünden zu bestrafen seien. Dabei stehen sich zwei gegensätzliche Grundhaltungen gegenüber: Die erste stellt die Anliegen und das Überleben der Gemeinschaft, des Ganzen, der Systeme sowie ihre Kooperation ins Zentrum, und das Individuum hat sich unterzuordnen. Sie vertritt Elemente eines matriarchalen, den Naturgesetzen verbundenen, asiatischen Weltbildes. Bei der zweiten Grundhaltung stehen die Rechte und Freiheiten des Individuums im Vordergrund, und alles hat Priorität, was Fortschritt, Wachstum und Entwicklung verspricht, was Leistung und Wettbewerb fördert und was klare Machtverhältnisse schafft. Diese Haltung ist eher mit dem bei uns bisher dominierenden patriarchalen Weltbild verbunden. Die Auseinandersetzung zwischen diesen widersprüchlichen Haltungen dürfte in dieser Phase – gemäss dem Zwillinge-Zeichen – vor allem in den Bereichen soziale Medien, Forschung und Wissenschaft sowie Wirtschaft, Kultur und Handel ausgetragen werden. Zudem ist mit Situationen und Vorfällen zu rechnen, die aufzeigen, dass die bisherige Annahme, die moderne Technologie und die Möglichkeiten der Informationstechnologie würden für alle Herausforderungen eine Lösung finden, falsch ist, da die Kräfte der Natur nicht vollständig zu beherrschen sind. Letztlich geht es darum, zu erkennen, dass beide Weltbilder eine Berechtigung haben und sich ergänzen können.

Auch auf der individuellen Ebene geht es nun zunächst darum, die bereits seit Längerem laufenden Prozesse weiterzuführen und die in diesem Zusammenhang anstehenden Schritte zu tun. Uranus bewegt sich in dieser Zeit zum dritten und letzten Mal im Bereich von 4 ½ Grad bis 6 Grad Widder (Station zur Direktläufigkeit am 13. Dezember). Für all jene mit Konstellationen in den Bereichen 4–6 Grad kardinal finden damit Geschichten und Prozesse einen Abschluss, die seit Anfang 2010 aktuell waren (2011 durch Pluto und danach durch Uranus ausgelöst).

Pluto bewegt sich direktläufig zunächst in einem Bereich, der bereits Anfang 2012 erstmals angesprochen wurde (8.15 Grad bis 9.30 Grad Steinbock). Entsprechend ist in dieser Zeit mit Fortsetzungen von Erfahrungen und Geschehnissen des ersten Halbjahres 2012 zu rechnen. Ab 7. Januar 2013 erreicht Pluto neue Gradbereiche (9.30 Grad bis 10.30 Grad). In dieser Zeit bildet zuerst Merkur (6. Januar auf 9.31 Grad) und dann Venus (17. Januar auf 9.53 Grad) eine Konjunktion mit Pluto. Somit dürften im Verlaufe des Januars 2013 wichtige neue Impulse gesetzt werden.

Auch Saturn bewegt sich in dieser Phase in bisher nicht angesprochenen Bereichen (8 Grad bis 11 ½ Grad Skorpion). Menschen mit Konstellationen in diesem Bereich des fixen Kreuzes dürften nun besonders mit Situationen, Erfahrungen und Fragen konfrontiert werden, die eine klare Haltung, Entscheidungen und Konsequenzen erfordern. Bei dieser Entwicklung handelt es sich jedoch nur um das erste Kapitel eines Prozesses, der dann im Herbst 2013 seinen Abschluss findet.

Neptun läuft direktläufig (0 Grad bis 2 ½  Grad Fische) und zum letzten Mal in einem Bereich, der bereits April/Mai und Juli bis September 2012 angesprochen war. Damit dürften bei Menschen mit Horoskopstellungen auf 0–2 ½ Grad veränderlich Prozesse zu einem Abschluss kommen, die 2011 begannen. Visionen, Öffnung für andere Dimensionen und Wahrnehmungen, starke Empathie, Erfahrungen von Liebe, Mitgefühl und Heilung sind ebenso mögliche Entsprechungen wie Verwirrung, Verunsicherung, Überempfindlichkeit, Abgrenzungsprobleme, Enttäuschungen, Irreführungen, Kränkungen und Einsamkeit.

Chiron bewegt sich ebenfalls direktläufig zum letzten Mal im Bereich von 5 ½ Grad bis 8 ½ Grad Fische. Für diejenigen mit Stellungen auf diesen Gradzahlen im veränderlichen Kreuz dürfte eine von Verunsicherung, Hilflosigkeit und Zweifel, aber auch tiefster Berührung, umfassender Erfüllung und neu erschlossenen Fähigkeiten und Dimensionen geprägte Zeit vorerst einen Abschluss finden. Da sich jedoch Neptun ab Sommer 2013 bis Anfang 2016 auf diesen Gradzahlen bewegt, werden diese Prozesse dannzumal mit neuen Themen fortgesetzt.

Die erste Hälfte des Dezembers wird weitgehend von den oben beschriebenen Prozessen bestimmt. Während für die Wintersonnenwende am 21. Dezember astrologisch keine aussergewöhnlichen Konstellationen anstehen, bewegt sich in der letzten Woche des alten Jahres die Sonne im Gradbereich des laufenden Uranus/Pluto-Quadrats.

Auch der Vollmond vom 28. Dezember auf 7 Grad Krebs/Steinbock sowie die AC/ DC-Achse des europäischen Neujahrshoroskops aktivieren die Uranus/Pluto-Thematik. Entsprechend ist in den Tagen von Weihnachten bis nach Neujahr mit oftmals intensiven Ereignissen im Zusammenhang mit dem laufenden grossen Wandlungsprozess zu rechnen: mit politischen und wirtschaftlichen Umsturzversuchen sowie Ereignissen, die für eine grundsätzliche Neuausrichtung oder Neubewertung in einer Sache sorgen.

In den ersten Tagen des Januar bewegt sich Merkur im Bereich des Uranus/Pluto-Quadrats, Mitte Januar die Venus: Sie sorgen für weitere wichtige Impulse. Kurz vor dem Neumond vom 11. Januar (auf 21.46 Grad Steinbock: im Bereich der Uranus/Neptun-Konjunktion von 1992/93) kommen neue Themen ins Spiel: Mars bewegt sich zunächst im Quadrat zu Saturn (7. Januar auf 10 Grad Wassermann/Skorpion) und aktiviert danach die Mondknotenachse sowie die Sonnenfinsternis vom November. Gleichzeitig bewegt sich Jupiter im Quadrat zu Chiron und im Bereich der Venus-Station vom Juni 2012. Das Thema Wertewandel in allen Variationen dürfte damit viel Beachtung erlangen. Wahrscheinlich geht es oft auch darum, sich mit bisher vermiedenen, tabuisierten, angstauslösenden Themen zu beschäftigen und den Mut zu haben, sich den Herausforderungen des Wandels zu stellen.

Ab Februar 2013 werden dann vermehrt neue und andere Themen um Aufmerksamkeit buhlen.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben werden.
 


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann