Astrologie Heute Nr. 161 (Februar 2013)
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Astrologie Heute Nr. 161
Februar 2013

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 161 bestellen
Vortragsabend «Wichtige Trends 2013» in Zürich
 
Vorausblick auf bewegte Zeiten
 

Zum sechsten Mal fand am 11. Januar 2013 in Zürich ein Vortragsabend statt, an dem jeweils bekannte Astrologinnen und Astrologen die Konstellationen und Themen des neuen Jahres deuten, diesmal für 2013. Veranstaltungsort war das Kongresshaus in Zürich, organisiert wurde der Anlass von Astrodata. Rund 130 erwartungsfrohe Besucherinnen und Besucher füllten den Kammermusiksaal. Bedauerlicherweise musste Monica Kissling ihre Teilnahme wegen Krankheit absagen, wodurch aber den anderen Referenten etwas mehr Zeit für ihre Ausführungen zugesprochen werden konnte.

Claude Weiss

Nach einer kurzen Begrüssung des Publikums eröffnete Claude Weiss den Abend mit seinem Vortrag «Willkommen in der virtuellen Welt von Uranus und Pluto!» Als Erstes konstatierte er eine grundlegende Veränderung in Wirtschaft und Politik, seit Pluto 2008 in das Steinbock-Zeichen eingetreten ist. Als diesbezüglich wichtigste astrologische Themen für die vergangenen und die kommenden Jahre nannte er als erstes die Reise von Pluto durch das Steinbock-Zeichen, welche rund 15 Jahre dauert und durch die eine starke Verbindung von Saturn, den Herrscher des Steinbocks, und Pluto entstanden sei. Damit einher gingen – wie der Referent ausführte – Schuldenkrisen, Staatskrisen und wirtschaftliche Krisen. Denn Pluto habe mit Krisen zu tun, und mit Saturn würden Regierungen und Sicherheiten herausgefordert. Verstärkend sei dann 2008 bis 2011 eine Konstellation mit einem Maximum an Umbruchsenergien hinzugekommen, als Uranus in Opposition zu Saturn und im Quadrat zu Pluto stand und zudem 2010 ins Widder-Zeichen getreten ist: die Kardiale Klimax. Ab 2012 bis 2015 stünden wir nun in der Phase mit sieben exakten Uranus/Pluto-Quadraten, welche die Intensität weiter hoch halten würden. Mit einem Orbis von 10 Grad für diesen Aspekt würde sich diese Phase sogar auf die Jahre 2007 bis 2020 erweitern. Seit Herbst 2012 bis Sommer 2015 läuft zudem Saturn durch das Skorpion-Zeichen, wodurch sich eine Rezeption zwischen Saturn und Pluto ergibt. Dies weise auf eine Zeit hin, meinte Claude Weiss, in der Verantwortung übernommen und Konsequenzen gezogen werden müssten – und dies zum Beispiel im Zusammenhang mit Überschuldung. Zum Abschluss dieser Periode würde sich 2019/20 eine Saturn/Pluto-Konjunktion in Steinbock konstellieren, womit das ganze aktuelle Jahrzehnt von dieser Thematik geprägt sein dürfte, welche sich am markantesten in den extremen Herausforderungen zeige, die wir derzeit in Wirtschaft und Politik beobachten könnten.

Claude Weiss machte dann darauf aufmerksam, dass die Astrologen diese schwere Krise schon lange als «Finanz- und Bankenkrise» angekündigt hätten. Interessant sei auch die Geschichte, dass zahlreiche Ökonomen zuerst, als die Krise ausgebrochen war, eine Verbindung mit der grossen Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre hergestellt hätten, dann aber, als sie feststellen mussten, dass die aktuelle Krise einen etwas anderen Verlauf als damals nahm, ab 2009 den Vergleich mit der heftigen Krise der 1870er-Jahre vorgezogen hätten. Beide Male, in den 1930er- und den 1870er-Jahren, stand ein Uranus/Pluto-Quadrat am Himmel! Aus astrologischer Sicht bemerkenswert sei nun, dass die Krise des 19. Jahrhunderts viel stärker mit der aktuellen Krise übereinstimme als jene des 20. Jahrhunderts, weil beide sich in der Zeit des ersten Uranus/Pluto-Quad­rats nach einer Konjunktion ereigneten. Das erste Quadrat bringe immer einen Test, eine Überprüfung dessen, was bei der Konjunktion begonnen wurde. Die Uranus/Pluto-Konjunktion Mitte des 19. Jahrhunderts fand in Widder statt und hätte einerseits zahlreiche Revolutionen in Eu­ropa gebracht, andererseits die erstmalige erfolgreiche Verbindung von Eisen, Stahl und Energie – mit fulmi­nanten Entwicklungen hinsichtlich Maschinen, Eisenbahnen sowie Hochhäuser – eindrückliche Entsprechungen für diese astrologische Konstellation, wie der Referent bemerkte. Danach ging er ausführlich auf die aktuelle Krise ein und beschrieb die rasanten Veränderungen der letzten Jahre hinsichtlich Finanzen, Politik und Wirtschaft. (Hinweis: Eine erweiterte Fassung dieses Vortrags von Claude Weiss können Sie im neuen Heft von ASTROLOGIE HEUTE nachlesen.)

Verena Bachmann

Verena Bachmann begrüsste die Zuhörer mit der Bemerkung, dass sie an diesem Abend mit ihrem Referat «Durch den Schatten zum Licht» nicht zu jenen gehören werde, die sehr positive Prognosen für 2013 abgeben würden. Wenn sie die unterschiedlichen Themen zusammenfassen müsste, würde sie sagen: Alles ist möglich, aber innerhalb eines grossen Rahmens. 2013 sei ein Mond-Jahr, was bedeute, dass die Gefühle sehr wichtig sein würden. Dies werde unterstützt durch die Konstellationen im Sommer, wenn ein Grosses Trigon in den Wasser-Zeichen stattfinde. Damit kämen wir Mitte des Jahres in eine Zeit, in der die Gefühlswelt grosse Bedeutung erlangen würde: Fantasie, Bilder, Mythen – all das, was wir spürten. Entsprechend wolle sie nun versuchen, sich den Themen dieses Jahres von einer mythologischen, bild- und prozesshaften Seite her anzunähern. Mit Saturn und Pluto in Rezeption und zusätzlich Saturn und Mondknoten in Skorpion kämen wir neben allen konkreten Entsprechungen auch in Kontakt mit den Mythen der Unterwelt. Das aktiviere tiefe mythologische Bilder und Geschichten, welche Metaphern für die Prozesse von Skorpion, Pluto, Saturn und Mondknoten seien: wie in Dantes Inferno, bei Orpheus, Psyche, Inanna … Im Leben eines jeden Helden gäbe es einmal im Leben einen Besuch in der Unterwelt. Die Referentin erklärte, dass wir nun genau an diesem Punkt stünden und indivi­duell wie kollektiv aufgefordert seien, den Gang in die Unterwelt zu wagen. Dann zählte sie dessen Merkmale auf: Der Weg führe als Erstes immer über eine Schwelle, die man überwinden müsse. Dort sei alles abzulegen, was einem gehöre, was man besitze. Auf die Realität übertragen hiesse dies, dass wir uns fragen müssten, was wir ohne unsere Kreditkarte, ohne unser Image, ohne unsere äussere Bedeutung wirklich sind. Als zweites Merkmal nannte sie den Umstand, dass wir in der Unterwelt immer mit unserem Schatten konfrontiert würden, mit all dem, was wir lieber nicht sehen wollten, was wir lieber verdrängen würden. Auch dieser Problematik müssten wir uns heute immer mehr stellen. Als drittes Merkmal nannte Verena Bachmann die Überprüfung, ob wir es wirklich ernst meinten. Ob wir wirklich gewillt seien, das zu tun, was wir als notwendig erkannt hätten. Und zum Schluss dieser Reise würden wir gemäss dem Mythos einen Schatz finden, eine Wandlung geschähe mit uns – und wir kämen aus der Unterwelt heraus.

Auf die heutige Zeit übertragen, bedeute dieser Mythos zunächst einmal Abschied – von Konzepten, Strukturen, Image und Gewohnheiten. Danach würden wir mit Altlasten aller Art konfrontiert, mit Tabus und Verdrängtem, was eine Zeit voller Skandale bringe. Die Krisen selber gehören für Verena Bachmann zu den Prüfungen, um herauszufinden, ob es uns ernst ist mit unseren Absichten,ob wir bereit sind für die Wandlung. Am Schluss dieses Weges, das dürften wir nicht vergessen, gelinge der Durchbruch und würden neue Ressourcen gefunden. Zentrale kollektive Themen seien: Finanzwelt, Machtverteilung, Wissenschaft, Wirtschaft, Weltordnung, Natur, Umwelt, Energieversorgung und die Rolle der Frau. Individuell gehe es um Themen wie Lebensstil, Verhaltensmuster, Glaubenssätze und Selbstbild.

Im weiteren Verlauf des Vortrags legte Verena Bachmann die interessante Parallelität von Stadien des Geburtsvorgangs respek­tive ihren zugehörigen Planetenarchetypen (die gemäss Stanislav Grof alle späteren Übergangsprozesse prägen) und den derzeit am Himmel dominierenden Planeten dar. Zum Abschluss widmete sie sich der wichtigen Rolle von Jupiter in diesem Jahr.

Christoph Schubert-Weller

Christoph Schubert-Weller projizierte als Leitbild seines Vortrags «2012 plus: Die erwachende Welt. Megatrends der nächsten Jahrzehnte und neues Bewusstsein» einen Vulkan auf die grosse Leinwand hinter ihm, das auch ein Feuerwerk hätte sein können. Die aktuelle Situation beschrieb er dann so: Vor 2012 fragten die Philosophen: Woher kommt der Mensch, und warum ist er nicht dort geblieben? Nach 2012 fragen sie: Wohin geht der Mensch, und wie kann er das am besten gestalten? Anschliessend schilderte er den Zuhörern einige Beobachtungen und Gefühle aus dem Jahr 2012 und der Zeit der letzten Wintersonnenwende, Bilder von Geburt und von Tod, von Skandalen und Enthüllungen. Dabei habe er eine neue Qualität im Umgang mit dem Geschehen feststellen können. Die Menschen nähmen nicht mehr alles hin, sowohl materiell wie ideell. Der Mensch sei daran, die Welt souverän zu begreifen und in der Welt selbstbestimmt tätig zu sein. Und wer im besten Sinne nach der Welt greifen könne, könne auch nach den Sternen greifen. Die Welt erwache, wir hätten Teil an entscheidenden Veränderungen und seien zur Gestaltung aufgerufen. Doch solche Veränderungen könnten mit globalen Katastrophen – wie Klimakatastrophen, Finanzkatastrophen usw. – einhergehen. Aber der Mensch würde ahnen, dass mit Krisen und Katastrophen auch ein schöpferischer Bewusstseinssprung verknüpft sei. In dieser Phase würden wir heute stehen. Als Nächstes zählte der Re­ferent wichtige «Kennzeichen des Erwachens» – wie er es nannte – auf, die über die letzten Jahr­hunderte die Fortschritte der Menschheit beschleunigt hätten, um daran noch einige sehr utopische Gedanken, Konzepte und fantastisch anmutende Visionen anzuhängen.

Die in seinem Vortragstitel angekündigten Megatrends der kommenden Zeit stellte Christoph Schubert-Weller zum Abschluss seines Referats vor, wobei er sich stark an das Buch «Megatrends 2020: Sieben Trends, die unser Leben und Arbeiten verändern werden» von Patricia Aburdene anlehnte, die sieben Megatrends beschrieben hatte: 1. Spi­ritualität gewinnt an öffentli-chem Interesse und entsprechender Macht. 2. Ein zukunftsfähiger Kapitalismus kommt auf. 3. Unternehmensführung geschieht aus der Mitte heraus. 4. Spiritualität setzt sich überall in der Wirtschaft durch. 5. Verbraucher sind an Werten orientiert (bewusste Konsumenten). 6. Die Welle der bewussten Lösungen, mit der ­Intelligenz des Herzens erarbeitet, wird immer grösser. 7. Das so­zialverantwortliche Investment (grüne Aktien) boomt. – Diese sieben Punkte übersetzte der Referent abschliessend detailliert hinsichtlich möglicher kommender Veränderungen in unserem individuellen Alltag.

Alexandra Klinghammer

Alexandra Klinghammer listete bei ihrem Vortrag «Über die Krise hinaus: Die Saturn/Pluto-Rezeption und das Geheimnis des Lebens» als Erstes die vier wichtigsten Konstellationen des Jahres 2013 auf: das Uranus/Pluto-Quadrat, die Saturn/Pluto-Rezeption, das Grosse Wasser-Trigon zwischen Jupiter, Saturn und Neptun vom Juli sowie das grosse Spannungsdreieck zwischen Jupiter, Uranus und Pluto im August. Zu den ersten beiden Konstellationen bemerkte sie, dass im Frühling und im Herbst alle drei beteiligten Planeten – Saturn, Uranus und Pluto – mit­einander in direkte Verbindung treten: Die Saturn/Pluto-Rezep­tion wirke das ganze Jahr über, das Uranus/Pluto-Quadrat seinerseits bilde seit einigen Jahren den grossen Spannungsbogen, es sei quasi der Generalbass dieser Zeit und werde 2013 zwei Mal genau. Saturn wiederum bilde einen Sextilaspekt zu Pluto und einen Quinkunxaspekt zu Uranus. Das Verbindende zwischen diesen Konstellationen sei, dass bei allen etwas Gewachsenes, etwas Gewordenes, eine Struktur infrage gestellt und auf Lebendigkeit und Zukunftsfähigkeit hin überprüft werde. Damit würden Veränderungen unausweichlicher. Eine wichtige Rolle spiele in diesem Zusammenhang die Saturn-Stellung in Skorpion, als dem intensivsten Gefühlszeichen, da dies verdrängte und nicht akzeptierte starke Gefühle wie Zorn, Wut, Hass oder auch Zwänge an die Oberfläche bringe. Und genau diese Gefühle könnten uns zeigen, wo etwas nicht mehr stimmt, wo wir etwas verändern sollten. Gefühle seien Vermittler zwischen Seele und Bewusstsein. Mit dem Skorpion könnten wir sehr direkt wahrnehmen, wie wir uns in Situationen fühlen und was wir verändern sollten, und über den Saturn könne uns dies bewusst werden, denn dieser stehe für unsere Vernunftqualität. Die Verbindung von Saturn, Uranus und Pluto sieht Alexandra Kling­ham­mer als grosses Potenzial, als grosse Chance für dieses Jahr an. Im weiteren Verlauf ihres Vortrags sprach die Referentin dann über das Grosse Wasser-Trigon vom Juli 2013, mit dem wir, wie sie sagte, sehr schöne Erfahrungen machen könnten. (Hinweis: Das Thema des Wasser-Trigons beleuchtet Alexandra Klinghammer im aktuellen Heft.)

Raymond Merriman

Raymond Merriman warf in seinem Vortrag «Wirtschafts- und Finanztrends 2013» zuerst einen Blick auf die aktuelle wirtschaftspolitische Situation und zeigte, welche Erwartungen wir diesbezüglich aufgrund der astrologischen Konstellationen haben können. Er bezeichnete das Jahr 2013 als eines, das viele grossartige Geschichten erzähle – von den Gipfeln der Hoffnung ebenso wie von den Tälern der Frustration und Verzweiflung. Wo wir am Ende stünden, hänge von der Bereitschaft der politischen Führer dieser Welt ab, ihre jeweilige nationale Wirtschaft vorwärtszubringen, nämlichen hinsichtlich der Lösung der Schulden- und Ausgabenproblematik. Mit Uranus in Widder könnten die Dinge ziemlich schnell chaotisch werden und im Extremfall sogar zum Krieg führen, womit etwa der Hedgefonds-Manager Kyle Bass aufgrund der gewaltigen globalen Schuldenkrise rechne. Das Jahr 2013 sei sicher eines der faszinierendsten, das man aus astrologischer Sicht erleben könne, er erinnere sich nicht an ein Jahr, an dem die fünf äusseren Planeten Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto alle gleichzeitig in verschiedene Aspektfiguren einbezogen waren. Danach ging Merriman detailliert auf das Grosse Wasser-Trigon zwischen Jupiter, Saturn und Neptun vom Juli 2013 ein. Er betonte, dass dieses sehr selten vorkomme und in den letzten 3000 Jahren nur sieben Mal aufgetreten sei. Danach benannte Merriman jene Länder, in deren Horoskop Venus, Jupiter oder Sonne auf 1–6 Grad Krebs stehen – dort ist im Wasser-Trigon der Jupiter. Neben einigen europäischen Ländern betreffe dies vor allem die USA, da auf diesen Graden deren Konjunktion Venus/Jupiter stünde, was in wirtschaftlicher Hinsicht interessant sei: Es deute auf die Möglichkeit wirtschaftlichen Gedeihens hin. Und wenn wir Pluto in diese Trigon-Figur einbeziehen würden, erläuterte der Referent weiter, ergäbe dies eine Drachenfigur. Pluto als Kopf des Drachens gebe die Richtung an, in die der Drachen fliegen wolle. Für die USA deutete Mer­riman dies so, dass deren Wirtschaft sich 2013 erholen werde, insbesondere über das Steueraufkommen, nämlich dann, wenn Jupiter in das Krebs-Zeichen eintritt und das Grosse Trigon auslöst. So seine Hoffnung. Doch es könne auch anders kommen, meinte der Referent: dann nämlich, wenn die Politik sich als unfähig erweise, diese Chance zu nutzen. Im Zentrum der Problematik stehe die Bewältigung der Staatsschuldenkrisen. Danach referierte er die diversen Chancen und Gefahren, die sich hinsichtlich dieses Themas aus astrologischer Sicht ergeben. Merrimans Fazit: Wir stehen an einem Scheideweg, an dem wir die Chance haben, auf eine bessere Zukunft zuzusteuern, doch wir können auch versagen.

–bzi


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