Astrologie Heute Nr. 165 (Oktober 2013) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 165
Oktober 2013

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Heft Nr. 165 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte Oktober bis Mitte Dezember 2013

von Verena Bachmann

 

Der laufende Umbruch und der Wertewandel erreichen in den kommenden Monaten einen weiteren Höhe- und Wendepunkt. Ereignisse und Erfahrungen in dieser Zeit haben einen weichenstellenden Effekt und setzen starke Impulse, die unser Weltbild langfristig nachhaltig verändern dürften. Auf der mundanen Ebene stehen die verschiedenen Wertesysteme dieser Welt auf dem Prüfstand: politische, soziale, religiöse, rechtliche und moralische ebenso wie wirtschaftliche. Aber auch der Umgang mit den vorhandenen Ressourcen wird zu einem wichtigen Thema. Im Weiteren geht es um das Gleichgewicht von individueller Freiheit und gemeinschaftlicher Verantwortung, um die Rollenbilder von Mann und Frau sowie um die Auseinandersetzung mit Tabus, vor allem in den Bereichen Leben und Sterben, Sexualität und Macht.

Nicht alle Menschen dürften sich durch die Vorfälle und Entwicklungen gleichermassen persönlich angesprochen und betroffen fühlen. Einige werden sich wohl eher in der Zuschauerrolle erleben und ihr bisheriges Leben weitgehend so weiterführen können wie bisher. Die Vielfalt der verschiedenen auslösenden Konstellationen sorgt jedoch dafür, dass erstaunlich viele Menschen an den laufenden Prozessen teilhaben und mit ihren Folgen konfrontiert werden.

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Neumond
5. 10. 2013, 0:34 GT

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Vollmondeklipse
18. 10. 2013, 23:37 GT

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Neumondeklipse
3. 11. 2013, 12:50 GT

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Vollmond
17. 11. 2013, 15:15 GT

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Neumond
3. 12. 2013, 0:22 GT

Astrologisch gesehen findet in dieser Zeit ein wahres Feuerwerk statt, an dem mehrere wichtige Faktoren beteiligt sind. Am meisten Aufmerksamkeit dürfte das zum vierten Mal genau werdende Uranus/Pluto-Quadrat erhalten (am 1. November auf 9.26 Grad Widder/Steinbock). Mit diesem ist die Halbzeit des laufenden Prozesses erreicht – zyklisch gesehen entspricht dies der Vollmondposition, dem Moment, wenn sichtbar wird, was seit Juni 2012 (erstes genaues Quadrat) geschaffen und erreicht wurde. Nach der Halbzeit ist die schöpferische Phase vorbei, es tauchen kaum mehr völlig neue Elemente auf. Vielmehr geht es nun darum, mit dem Vorhandenen weiterzuarbeiten, die Lehren aus den bisherigen Prozessen zu ziehen, das, was konstruktiv und innovativ ist, weiter zu pflegen und zu festigen, und dort, wo Probleme und Fehlentwicklungen vorhanden sind, Korrekturen einzuleiten, um das bestmögliche daraus zu machen. Am 23. November findet zudem das einzige heliozentrische Quadrat von Uranus und Pluto statt (auf 11.05 Grad Widder/Steinbock), was die besondere Bedeutung dieses Aspektes betont und darauf hinweist, dass auch in Bezug auf den geistigen Wandel ein Wendepunkt erreicht ist und ein Durchbruch stattfindet. Von dieser Thematik sind insbesondere Menschen mit Konstellationen im Bereich von 8–11 Grad kardinal betroffen. In allen Prozessen, die seit Januar 2012 laufen, ist nun ein nächster, allenfalls entscheidender Schritt zu erwarten.

Viel Beachtung verdient auch die nur zwei Tage später, nämlich am 3. November, stattfindende hybride Neumondeklipse (um 13:50 Uhr auf 11.16 Grad Skorpion). Diese Sonnenfinsternis findet am aufsteigenden Mondknoten statt, steht in Konjunktion mit Saturn und dem rückläufigen Merkur und in der Halbsumme von Pluto/Mars. Der zeitliche Ablauf, die Gradzahl im Skorpion-Zeichen und die aktuelle Saturn/Pluto-Rezeption schaffen eine enge Verbindung zum Uranus/Pluto-Quadrat. Die Finsternis symbolisiert in gewisser Weise eine Reise in und durch die Unterwelt. Sie fordert dazu auf, verbindlich zu werden, sich in einen Prozess einzulassen und Verantwortung zu übernehmen, gleichzeitig aber auch die Bereitschaft zu haben, alte Sicherheiten loszulassen und mutig eine Entscheidung zu fällen, Konsequenzen zu ziehen oder sich auf einen Weg zu fokussieren – ohne zu wissen, wohin die Reise letztlich führt. Die einzige Basis für das Handeln bildet das innerste Wissen um das, was echt, stimmig und wichtig ist. Wer den Mut und das Vertrauen für ein solches Verhalten aufbringt, kann damit rechnen, dass das Wagnis gelingt. Auf der kollektiven Ebene ist entsprechend mit hoch intensiven und teilweise auch dramatischen Prozessen zu rechnen. Besonders betroffen sind alle mit Konstellationen im Bereich von 5 bis 15 Grad fix.

In ihrem langfristigen Effekt nicht zu unterschätzen ist auch die Jupiter/Lilith-Konjunktion vom 1. Dezember (auf 19.30 Grad Krebs). Sie steht für die Begegnung des patriarchalen (Jupiter/Zeus) mit dem matriarchalen Weltbild (Lilith/Grosse Göttin). Es handelt sich um die letzte Konjunktion einer Fünferserie, die im Dezember 2011 auf 0 Grad Stier begonnen und damit den laufenden Wertewandel mitgeprägt hat (die nächste Konjunktion findet erst 2046 statt). Sie ereignet sich zudem auf der Plutoknotenlinie (Konjunktion Nordknoten auf 20 Grad Krebs) und steht in genauer Opposition zur Gradzahl der Uranus/Neptun-Konjunktion von 1993 auf 19.30 Grad Steinbock. Die Jupiter/Lilith-Konjunktion setzt also nicht nur einen für die nächsten 30 Jahre bedeutenden Impuls in Bezug auf männliche und weibliche Werte und Weltbilder, die Verbindung zum aufsteigenden Plutoknoten weist zudem auf eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit den Themen Macht, Willen und Lebenskraft hin, mit der Möglichkeit, in diesem Bereich einen wichtigen Entwicklungsschritt hin zu einem gesunden Umgang mit diesen Kräften zu machen. Die Opposition zur Gradzahl der Uranus/Neptun-Konjunktion bedeutet, dass nun wichtige Einsichten hinsichtlich des laufenden spirituell-geistigen Entwicklungszyklus gewonnen werden können. Besonders betroffen sind all jene mit Konstellationen im Bereich von 17 bis 22 Grad kardinal. Es ist auch möglich, dass Ereignisse der frühen 90er-Jahre und darauffolgende Entwicklungen nun in einem neuen Licht erscheinen. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass nicht nur aufsehenerregende Ereignisse einen solchen Impuls setzen können – manchmal sind es ganz subtile Vorkommnisse, die mit der Zeit wie ein Schneeball ins Rollen kommen, zu einer Lawine anwachsen und enorm viel in Bewegung setzen.

Im Weiteren verdienen in diesen zwei Monaten die Bewegungen folgender Planeten Aufmerksamkeit: Saturn ist direktläufig (11–18 Grad Skorpion). Bis Mitte Oktober läuft er zum dritten Mal im Bereich, den er von Januar bis März erstmals aktivierte (10–11.30 Grad), und sorgt hier für definitive Entscheidungen. Danach bewegt er sich bis zum 25. November in Gradzahlen (bis 16.30 Grad), die er später nicht mehr berühren wird – saturnische Entscheidungen in dieser Zeit haben daher definitiven Charakter. In den ab Ende November durch Saturn aktivierten Bereichen wird hingegen ein Prozess in Gang gesetzt, der erst im Sommer 2014 seinen Abschluss findet. Chiron (stationär-direkt am 19. November auf 9 Grad Fische) und Neptun (stationär-direkt am 13. November auf 2.35 Grad Fische) bewegen sich beide kaum. Ihre Themen werden durch Schnellläufer vorübergehend aktiviert (Venus: 8.–17. Oktober, Mars: 15. Oktober bis 2. November, Sonne: 22. November bis 4. Dezember). In diesen Zeiten geht es um Idealismus, Visionen, Menschlichkeit und Mitgefühl – aber auch um Verunsicherung, Verwirrung und schmerzhafte Enttäuschungen.

Zeitlicher Ablauf: In den Tagen um den Neumond vom 5. Oktober (auf 11.56 Grad Waage) aktiviert die Sonne das Uranus/Pluto-Quadrat und bildet mit diesem und zusammen mit Lilith (auf 13.10 Grad Krebs) nochmals ein Grosses Quadrat. Merkur läuft ab 2. Oktober im Bereich seiner späteren Rückläufigkeit und erreicht am 8. Oktober die erste von insgesamt drei Konjunktionen mit Saturn (11 Grad Skorpion). In diesen Tagen ist mit intensiven Prozessen in Bezug auf Recht und Gerechtigkeit, Partnerschaften und Beziehungen aller Art zu rechnen. Oft geht es um Macht, Verantwortung und Verbindlichkeit. Es kann dabei zu unerwarteten Wendungen kommen. Die Geschehnisse dieser Tage dürften als Vorspiel für die Entwicklungen anfangs November dienen.

Der Vollmond vom 19. Oktober (um 1:37 Uhr auf 25.45 Grad Widder/Waage) ist eine Finsternis – ab diesem Zeitpunkt ist mit ersten Ereignissen im Vorfeld der folgenden Sonnenfinsternis zu rechnen. Am 21. Oktober erreicht Merkur seine Station zur Rückläufigkeit (18.23 Grad Skorpion, bis 10. November auf 2.30 Grad Skorpion). In dieser Zeit sorgt er dafür, dass bisher Verborgenes und Verschwiegenes, gemachte Fehler und Schwachstellen aufgedeckt werden. Am 29. Oktober erreicht er die zweite Konjunktion mit Saturn (13.19 Grad Skorpion). Es ist anzunehmen, dass in dieser Zeit Entscheidungen von Anfang Oktober nochmals aufgegriffen, damalige Informationen überprüft und Abmachungen falls nötig neu verhandelt werden. Da in dieser Zeit Mars in Opposition zu Chiron läuft, ist es möglich, dass auch gut gemeinte Vermittlungsversuche nicht zum Ziel führen.

Ab Ende Oktober erreichen die oben beschriebenen Themen und Prozesse die hoch akute Phase. Das genaue Uranus/Pluto-Quadrat (1. November) und die Sonnenfinsternis vom 3. November bestimmen das Geschehen. Entsprechend ist in diesen Tagen vieles möglich: wichtige Durchbrüche und entscheidende Fortschritte ebenso wie einschneidende Umbrüche und Zusammenbrüche. Auch Themen und Geschichten, die Anfang Oktober Aufmerksamkeit erhalten haben, könnten jetzt wieder aktuell werden. Am 7. November erreicht Jupiter seine Station zur Rückläufigkeit (auf 20.30 Grad Krebs); er wird diese Gradzahl erst im Juni 2014 wieder erreichen.

Am 10. November wird Merkur direktläufig (auf 2.30 Grad Skorpion), am 13. November tut es ihm Neptun gleich. In den Tagen vor dem Vollmond vom 17. November (auf 25.26 Grad Stier/Skorpion) könnten die seit Anfang des Monats laufenden Prozesse noch einmal starke Wellen werfen. Venus bildet am 15. November eine Konjunktion mit Pluto und ein Quadrat zu Uranus. Es ist daher möglich, dass insbesondere in Bezug auf Wirtschaftsfragen wichtige Weichen gestellt werden, aber auch Versuche, sich aus Abhängigkeiten zu befreien oder mit allen Mitteln die Kontrolle über vorhandene Ressourcen zu behalten, sind denkbar. Ab dem 20. November läuft Venus in einem Bereich, den sie bei ihrer späteren Rückläufigkeit im Januar 2014 nochmals berühren wird. In den folgenden Wochen stellen demnach Erfahrungen und Ereignisse im Zusammenhang mit Beziehungen und Werten die ersten Kapitel einer längeren Geschichte dar.

Besondere Beachtung verdienen die Entwicklungen ab dem 25. November: Merkur erreicht am 26. November zum dritten Mal Saturn (16.34 Grad Skorpion), und Venus bewegt sich am 27./28. November in Opposition zu Lilith und Jupiter, welche am 1. Dezember ihrerseits eine Konjunktion bilden (siehe oben), während die Sonne zuerst ein Quadrat zu Neptun (24. November) und dann eines zu Chiron (1. Dezember) macht. Es ist gut möglich, dass in diesen Tagen Dinge geschehen, die zuvor nicht für möglich gehalten wurden: Wunder, unerwartete Wendungen, aber auch Abstürze, Anschuldigungen und Verleumdungen sind denkbar. Die gemachten Erfahrungen – welcher Art auch immer – dürften einen langfristigen Prozess des Wandels einleiten und neue Wege im Umgang mit materiellen, menschlichen und geistigen Werten aufzeigen.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
 


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann