Astrologie Heute - Themen der Zeit

 

Die Mondfinsternis und die April-Konstellationen des Jahres 2014

von Claude Weiss

14. April 2014

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Fig. 1
Mondfinsternis vom 15. April 2014
15. 4. 2014
, 9:42 LT, 7:42 GT
Brüssel, B (50N50, 4E20)
Koch

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Fig. 2
Grosses Quadrat
21. 4. 2014, 2:50 LT, 0:50 GT

Brüssel, B (50N50, 4E20)
Koch


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Fig. 3
Menschheitshoroskop für Kiew
26. 4. 1892, 21:46:34 GT
Kiew, UKR (50N26, 30E31)
Koch

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Fig. 4
ME Kiew: Solar 2014
27. 4. 2014, 13:22 LT, 10:22 GT
Kiew, UKR (50N26, 30E31)
Koch

Die Finsternisse vom April 2014 – eine Mondfinsternis, die sich in Mitteleuropa am 15. April um 9.42 Uhr MESZ ereignet (in Fig. 1 für Brüssel, als Hauptstadt der EU aufgezeichnet), und eine Sonnenfinsternis vom 29. April um 8.14 Uhr – fallen in die Phase der rückläufigen Marsschlaufe durch das Waagezeichen. Zusätzlich bildet sich ziemlich genau in der Mitte zwischen Mond- und Sonnenfinsternis ein exaktes grosses Quadrat zwischen Uranus, Jupiter, Mars und Pluto im Bereich von 14 Grad kardinal, welches durch eine Konjunktion des Mondes mit dem Pluto am frühen Morgen des 21. April (in Fig. 2 für Brüssel aufgezeichnet) einen Höhepunkt erreicht. An diesem Tag ereignet sich auch das fünfte von insgesamt sieben Uranus/Pluto-Quadraten, die zwischen 2012 und 2015 stattfinden, und eine exakte Jupiter/Pluto-Opposition, während das Jupiter/Uranus-Quadrat am Vortag, dem 20. April, und die Spannungsaspekte von Mars zu Jupiter, Uranus und Pluto in den folgenden zwei Tagen vom 22. und 23. April Exaktheit erlangen.

Unter solchen Konstellationen haben wir es während der ganzen zweiten Aprilhälfte mit Spannungen maximaler Intensität zu tun und dies spiegelt sich auch im Menschheitshoroskop des 26. 4. 1892 wieder, welches in Fig. 3 für Kiew aufgezeichnet ist, und dessen Solar sich um die Mittagszeit des 27. April 2014 mit einer exakten Konjunktion zwischen Mond und Uranus ereignet (Fig. 4). Dabei sei daran erinnert, dass die in Fig. 3 und 4 abgebildeten Zeichenstellungen des Menschheitshoroskops für die ganze Welt gelten und sich – je nach Standort, der für die Relokation gewählt wird –, lediglich die Häuserstellungen verändern. So gilt die Aktivierung des grossen Quadrates zwischen Uranus, Jupiter, Mars und Pluto durch den Mond, die das Solar des Menschheitshoroskops für das Jahr 2014/2015 anzeigt, für die ganze Welt. Zusätzlich fällt die Sonne/Mond-Opposition der Mondfinsternis vom 15. April 2014 (Fig. 1) gradgenau auf das Merkur/Mars-Quadrat des Menschheitshoroskops (Fig. 3), während die Sonnenfinsternis vom 29. April aufgrund des Datums naturgemäss eine Konjunktion mit dem Neumond des Menschheitshoroskops eingeht.

Vor der Gefährlichkeit dieser Konstellationen für den Weltfrieden warnten wir bereits in der Dezember 2013/Januar 2014-Nummer von Astrologie Heute, als wir in einem Ausblick auf das Jahr 2014 im Hinblick auf das Horoskop Wladimir Putins meinten: „Es wird sich zeigen, was die lange dauernde Mars-Rückläufigkeit und das grosse Quadrat der Mondfinsternis vom 15. April bei Putin auslösen.“ Dessen Sonne steht nämlich mit 14 Grad Waage (in Konjunktion mit Saturn und Neptun sowie im Quadrat zum Uranus) gradgenau in Opposition zur Merkur/Uranus-Konjunktion und im Quadrat zum Pluto der Mondfinsternis vom 15. April. Dies betrifft aber auch den „prominenten Spannungsaspekt zwischen der Sonne auf 13 Grad Krebs und dem Saturn auf knapp 15 Grad Waage“ den das Horoskop der USA aufweist, sodass wir in der gleichen Nummer von AH vermerkten: „Die Mondfinsternis vom 15. April tangiert diese Radixstellung mit voller Intensität.“

Die vermuteten Auswirkungen der Mondfinsternis vom 15. April 2014 auf das US-Horoskop präzisierten wir in der Februar/März 2014-Nummer von Astrologie Heute im Zusammenhang mit dem rückläufigen Mars auf dem Saturn der USA und Merkur/Uranus in Opposition dazu sowie im Weiteren Jupiter auf der Sonne der USA und Pluto in Opposition dazu, im Hinblick auf die USA folgendermassen:

„Plötzliche aggressive Handlungen von unerwarteter Seite fordern die Staatsmacht heraus, für Ordnung zu sorgen. Dies traut man sich zu, und es werden dabei (grosse) Risiken eingegangen.“Aufgrund des Quadrates zwischen der Sonne/Mond-Opposition der Mondfinsternis zur Merkur/Pluto-Opposition der USA, meinten wir zusätzlich: „Dies ist eine Zeit für drastische Entscheidungen, die von langfristiger Bedeutung sind.“

Nun sind wir mit der Mondfinsternis vom 15. April an diesem Punkt angelangt und die Provokationen durch Putin-nahe Besetzer haben in der Ostukraine einen Punkt erreicht, der es der ukrainischen Übergangsregierung verunmöglicht, nicht darauf zu reagieren, woraus Konfrontationen mit Toten und Verletzten resultieren. Die Welt hält den Atem an und fragt sich, wie weit Putin nach bereits erfolgter Annexion der Krim noch zu gehen beabsichtigt. Sind die schon seit Wochen an der Grenze zur Ukraine massierten Streitkräfte vor allem da, um Druck aufzubauen, sodass Russland den Verlauf der Entwicklungen im Nachbarland steuern und bestimmen kann, oder wird ein Vorwand gesucht, um einmarschieren zu können? Möglichst nach dem erfolgreichen Modell der Machtübernahme auf der Krim, dessen Vergleich mit Hitlers Einmarsch ins Sudetenland, den der deutsche Finanzminister Schäuble vor einer Schulklasse angeblich zog, diesem viel Kritik einbrachte. Eine politisch unkluge, wenn auch sachlich nicht abwegige Analogie, die auch der an einer Moskauer Eliteuniversität lehrende angesehene russische Historiker Andrei Subow benutzte, was allerdings dazu führte, dass er seine Professorenstelle verlor.

Dabei zeigte sich, dass nicht der Vergleich als solcher den Kreml störte, sondern die negative Beleuchtung der Vorgänge. Die kremlgerechte Richtigstellung lieferte der von Putin im Jahre 2007 zum Chef des New Yorker Office des russischen „Institute for Democracy and Cooperation“ ernannte Andranik Migranjan in der Zeitung „Iswestiia“ vom 3. April 2014: Hitlers Politik vor 1939 sei strikt von derjenigen danach zu trennen. „Durch das ‚Einsammeln deutscher Länder’ sei Grosses für Deutschland erreicht worden. Hitler habe geschafft, was Bismarck nie gelungen sei – ohne einen Tropfen Blut zu vergiessen. Zum Übeltäter sei Hitler erst 1939 geworden, als die Unterjochung anderer Völker durch die Deutschen begann.“ („Der gute und der böse Hitler“, NZZ vom 12. April 2014.) Putin als der „gute Hitler“? Bleibt - wie die NZZ meint - zu hoffen, „dass der Kreml nicht ernsthaft glaubt, dass sich durch eine Neuauflage der deutschen Politik von 1933–1939 Grosses bewirken lasse.“

 

Grosse Spannungsquadrate als seltene Entsprechungen

Die Konstellationen des April 2014 sind extrem und die politischen Entsprechungen spiegeln dies wieder. Es kommt nicht häufig vor, dass sich am Himmel – wie derzeit – über Wochen ein grosses Quadrat konstelliert. Der amerikanische Astrologe Daniel Gordon hat zu der Frage, wie häufig solche grossen Quadrate der Langsamläufer, inklusive Mars, seit Mitte des 2. Jahrhunderts nach Christus vorkommen, eine kleine Untersuchung angestellt und er kommt für die letzten 19 Jahrhunderte auf eine Zahl von lediglich etwa 60 entsprechende Konstellationen. Für die letzten zweieinhalb Jahrhunderte ergibt dies folgende Daten:  

  • 4. Juli 1768 im kardinalen Kreuz, inklusive Mars
     
  • 28. Juli 1783, kardinal, inklusive Mars
     
  • 8. Dezember 1783, kardinal, inklusive Mars
     
  • 25. August 1794, fix, inklusive Mars
     
  • 16. Oktober 1826, kardinal, inklusive Mars
     
  • 12. Mai 1873, fix, inklusive Mars
     
  • 27. Dezember 1875, fix, ohne Mars
     
  • 31. August 1931, kardinal, inklusive Mars
     
  • 18. Dezember 1933, kardinal, inklusive Mars
     
  • 27. Dezember 2005, fix, inklusive Mars
     
  • 14. April 2014, kardinal, inklusive Mars

Und schliesslich bevorstehend:

  • 2. Februar 2041, fix, inklusive Mars.

(veröffentlicht in ISAR-News vom 16. März 2014)

 

Ich hatte bisher keine Zeit, die Untersuchung und die Daten im Einzelnen zu überprüfen, habe jedoch keinen Grund, an deren Richtigkeit zu zweifeln. Spontan fällt mir jedoch Folgendes auf:

Das Jahr 1783 mit zwei Vorkommnissen fällt zusammen mit der Expansion Russlands an das Schwarze Meer unter der Zarin Katharina die Grosse, was mit der Annexion der Krim einhergeht. Die Beherrschung des Schwarzen Meeres und des Donaugebietes erlaubt es Russland, neue Handelswege einzurichten und das Osmanische Reich zurückzudämmen (April 1783). Im September 1783 anerkennt Grossbritannien die Unabhängigkeit seiner ehemaligen 13 nordamerikanischen Kolonien und tritt Florida an Spanien ab (Friedensverträge von Paris und Versailles). Erstmals wird mit der auf den 4. Juli 1776 zurückgehenden Unabhängigkeitserklärung und der Verfassung der nordamerikanischen Staaten ein Katalog von Menschenrechten in einer geschriebenen Verfassung verankert.

Im Sommer 1794 geht in Frankreich mit der Hinrichtung Robespierres (Juli 1794) die Zeit des Terrors zu Ende, die der Französischen Revolution folgte.

Im Mai 1873 kommt es nach Firmenzusammenbrüchen zum „Wiener Krach“. In der Folge werden auch das Deutsche Reich, Grossbritannien und die USA von einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise erfasst (die sogenannte Lange Depression, welche die Siebzigerjahre des 19. Jahrhunderts massiv, und insgesamt die Zeit bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts prägt.) Auch das nächste angeführte Datum vom Dezember 1875 fällt in diese Periode.

Die nächsten grossen Quadrate der Jahre 1931 und 1933 fallen in die Zeit der Grossen Depression und des Aufstiegs Hitlers.

Fazit: Wir stellen fest, dass die beiden grössten Wirtschaftskrisen der letzten anderthalb Jahrhunderte in die Zeiten grosser Quadrate von Langsamläufern fallen, bzw. zu jener Zeit ihren Anfang nahmen. Deckungsgleich ist auch die Tatsache, dass damals wie auch heute Uranus/Pluto-Quadrate im Spiel waren. Im Weiteren erlebten unter grossen Quadraten sowohl Russland als auch die USA eine wichtige Periode ihrer Geschichte in Form einer markanten Expansion (Russland), bzw. eines ersten grossen Durchbruchs (USA). Es ist interessant, dass es gerade diese beiden Mächte sind, die sich heute, seit dem Ende des Kalten Krieges, erstmals wieder konfrontativ gegenüberstehen. Wie schon früher befinden wir uns kollektiv in einer Phase, in der enorme Kräfte aufeinander prallen und nach neuen Formen des Ausdrucks ringen.

 

Kollektive Entsprechungen

Wir sind es seit einigen Jahren gewohnt, dass unter dem laufenden Uranus/Pluto-Quadrat unterschiedliche Wirtschaftsmodelle aufeinanderprallen und Bankenskandale im Zusammenhang mit Kursmanipulationen und Irreführung der Kleinanleger an der Tagesordnung sind. Parallel dazu steigen die Schuldenberge der Staaten und die Bürger fühlen sich im Hinblick auf ihre materielle Sicherheit den Entscheidungen einiger weniger ausgeliefert. Sorgloses Geldausgeben und Sparrunden wechseln sich ab und die Menschen haben den Eindruck, in einem seltsamen Casino Rollen zugewiesen zu bekommen, die sie nicht aus freien Stücken gewählt haben. Entgeht man dabei, wie in den meisten entwickelten westlichen Ländern der Armut und lebensbedrohenden Verlusten, kann man sich noch glücklich wähnen. Bereits im Süden Europas kann jedoch die Unfähigkeit der Wirtschaftsführer und Politiker und die mangelnde Einsicht in die Notwendigkeit von Reformen ans Eingemachte gehen. In der arabischen Welt sieht es noch bedenklicher aus, denn es zeigt sich, dass Revolutionen wegen weitgehenden Fehlens eines gewachsenen demokratischen Bewusstseins in bürgerkrieg-ähnliche Situationen ausmünden, die zu Zuständen führen, die noch weniger erträglich sind als jene, die vor der Revolution vorherrschten. Pluto als Ausdruck erlebter Ohnmacht und Fremdbestimmung ist in diesen Ländern für die meisten Menschen schon lange ein ständiger Begleiter einer kargen und unselbständigen Existenz. Unter solchen Umständen ist es nicht erstaunlich, dass Menschenmassen in die wohlhabenden europäischen Länder drängen, auch wenn sie dabei ihr Leben riskieren.

Trotz aller berechtigter Kritik an der Globalisierung, haben die wohlhabenden westlichen Länder auch in den letzten Jahren einer potenziell grossen Wirtschaftskrise durch künstliche Zinssenkungsmechanismen und Anhäufen neuer Schulden von einer Friedensdividende profitiert, die dazu beitrug, den allgemeinen Wohlstand zu erhalten. Auch wenn jeder weiss, dass dies nicht endlos so weitergehen kann, findet man sich mit dieser Situation ab, in der Hoffnung, dass wieder bessere Zeiten des Wachstums dazu beitragen, die Schulden abzubauen, ohne dass der Gürtel enger geschnallt werden muss. In Anbetracht einer zunehmenden Ungleichheit der Einkommen kann es sich ohnehin kein Politiker leisten, von den Bürgern Opfer zu verlangen.

Seit dem 1. März dieses Jahres sind wir jedoch auch in den satten Ländern Mitteleuropas mit einer uns bisher fremden Entsprechung des Quadrates zwischen Uranus in Widder und Pluto in Steinbock konfrontiert. Die bisherige Sorge um die unliebsame Entsprechung des Pluto als Gefahr einer Anhäufung von Schuldenbergen zulasten der kommenden Generationen und der Möglichkeit periodischer wirtschaftlicher Zusammenbrüche, weicht in Anbetracht einer grossen Nation, die sich nicht an die internationalen Spielregeln hält, einem Gefühl existenzieller Bedrohung. Wie kann einem russischen Präsidenten, dessen Gier und Aneignungsbedürfnis fremder Territorien nicht abschätzbar erscheint, durch wirtschaftliche Sanktionen Paroli geboten werden, wenn es an der Bereitschaft fehlt, Sanktionen zu beschliessen, die unweigerlich für beide Seiten schmerzhaft sind. Die Versuchung ist in solchen Fällen gross, zuviel Verständnis zu zeigen, wodurch möglicherweise weitere Eroberungsgelüste geschürt werden.

Mit der Venus – Symbol für Diplomatie und Besänftigung – alleine, kann man einem aggressiv zum Ausdruck gebrachten Mars nicht beikommen. Dies lehrt uns das monatelange Aufkreuzen des Mars im gleichzeitig zwischen Jupiter, Uranus und Pluto bestehenden Spannungsdreiecks im Frühjahr 2014. In solchen Zeiten werden wir daran erinnert, dass schon manche blühende, aber etwas dekadente venusische, auf Konsum und Genuss ausgerichtete Zivilisation durch urtümliche, „barbarische“ Energien infrage gestellt wurde. Vielleicht sind wir in Europa aufgrund der Konstellationen der Mondfinsternis und des Aprils 2014 tatsächlich damit konfrontiert umzudenken und neue Prioritäten zu setzen.

 

Persönliche Entsprechungen

Wie kann man dieses Kräftespiel der Mondfinsternis vom 15. April 2014 (Fig. 1), welches in der grossen Politik beängstigende Formen annimmt, persönlich positiv umsetzen?

Merkur in Konjunktion mit dem Uranus im Widder und im Quadrat zum Pluto fordert uns dazu auf, so zu leben, dass wir in der Lage sind, wesentliche persönliche Motivationen umzusetzen und zum Ausdruck zu bringen. Wir verspüren einen verstärkten Drang, gemäss unserer Bestimmung zu leben und Dinge zu tun, die Ausdruck unserer einzigartigen Persönlichkeit sind. In diesem Aspekt interessiert sich Pluto aber auch dafür, dass das, was wir tun, sich durch Nachhaltigkeit und Konsequenz auszeichnet. Es soll kein Strohfeuer sein, sondern durchgehalten werden können. Fehlt es uns an Reife und Überblick, kann Pluto allerdings auch über die anderen, z.B. Partner, Familienmitglieder oder Behörden zum Ausdruck kommen, die uns dem Test unterziehen, ob unsere individuellen Bestrebungen (Merkur/Uranus in Widder)  mit den Anforderungen der Gemeinschaft und Gesellschaft (Pluto in Steinbock) vereinbar sind.

Jupiter in Krebs, der zu diesen Faktoren in Spannung steht, bringt das Element des Wachstums, der Entfaltung und der Verwirklichung des vorhandenen Potenzials ein. Mit dem Uranus, der auf individuelle Verwirklichung pocht, verbindet ihn seine Zukunftsgerichtetheit. Er schaut nach vorne und blickt auf Chancen und Möglichkeiten, die zu grösserer Erfüllung führen. Durch seine Stellung im Krebs, dem Zeichen der Familie und Zugehörigkeit, bringt er aber auch Belange ein, die wir dem Pluto in Steinbock zuschreiben: Erstrebenswertes Wachstum soll im Einklang mit Nahestehenden stattfinden, nach dem Motto: Mir geht es gut, wenn es auch den Mitgliedern meiner Familie, meines Clans und Nahestehenden gut geht. "Geteilte Freude ist gemeinsame Freude" und "Zusammen sind wir stark"! Dazu kann sich auch der dazu im Quadrat befindliche Uranus in Widder bekennen, wenn man zusammen Neuland betritt und belebende, die gemeinsame Entwicklung vorantreibende Erfahrungen macht.

Wenn nun Mars in Waage in dieses grosse Spannungsdreieck zwischen Jupiter, Uranus und Pluto tritt, wie dies im April exakt und in der Zeitspanne zwischen Januar und Mai (sowie im Juni ohne den Jupiter) geschieht, werden die angesprochenen Themen durch grosse Energien angefeuert. Die beschriebenen Prozesse laufen nun unter starker persönlicher Beteiligung, insbesondere in Begegnungen, sehr schnell ab. Der Auseinandersetzung kann man nun nicht ausweichen, wobei Mars in Waage zuerst direktläufig, jetzt rückläufig und später wieder direktläufig immer wieder die Frage stellt, welche Aufgaben und Schritte wir alleine angehen und tun, wie in diesem Falle die anderen, insbesondere Partner und Mitstreiter reagieren und welche Vorhaben so verfeinert werden können, dass man sie gemeinsam - zu zweit - angehen kann. Dies entspricht einem klassischen Wechselspiel zwischen zwei Schritten nach vorne und einem zurück - vielleicht um jenen abzuholen, der die Reise zusammen mit uns tun soll, in der festen Überzeugung, dass es im Allgemeinen schöner ist, gemeinsam voranzuschreiten, dass es aber auch Dinge gibt, die wir alleine tun müssen. In dieser Konstellation von Mars in Waage liegt potenziell eine enorme Kreativität, die im positiven Fall dazu führt, dass wir uns gemeinsam und alleine neu erfinden und dadurch, dass wir eine Haltung von „sowohl, als auch“ bejahen, einen wichtigen Schritt in Richtung grösserer Ganzheit tun.

Solches bringt auch die vorösterliche Mondfinsternis auf der Widder/Waage-Achse zum Ausdruck: ein Anlass, Ihnen allen in einer bewegten Zeit schöne Ostern zu wünschen!


 
Claude Weiss, beschäftigt sich seit über 45 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die Astrodata AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); gefragter Referent an internationalen Kongressen; Bücher: «Horoskopanalyse» Bd. 1 & Bd. 2 (Bd. 2 ist in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erhältlich), «Karmische Horoskopanalyse», Bd. 1 & Bd. 2, Mitautor der Bücher «Pluto – Eros, Dämon und Transformation», «Die Lilith-Fibel», «Wendezeit 2010–2012», «Visionen einer neuen Zeit», E-Mail: Claude Weiss