Astrologie Heute - Themen der Zeit

 

Die USA im Bann des 8-Jahres-Zyklus

von Claude Weiss

7. August 2014

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Fig. 1
USA: Unabhängigkeitserklärung (Lynes)
4. 7. 1776
, 16:47 LT, 21:47:40 GT
Philadelphia PA, USA (39N52, 75W10)
Koch

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Fig. 2
USA (Lynes): Solar für 2014
5. 7. 2014, 5:38:18 LT

Washington/DC, USA (38N53, 77W02)
Koch

In einem Artikel vom 30. Januar 2007, „Der 8-Jahres-Zyklus – Anregungen zum eigenen Experimentieren“, zeigte ich anhand von Ereignissen seit dem 2. Weltkrieg, dass die USA sich alle 8 Jahre in einer schwierigen und herausfordernden innen- und/oder aussenpolitischen Situation befinden, die sich durch die folgenden Stichworte charakterisieren lässt: Gefährdeter Friede und Krieg, Kampf um Durchsetzung, Rezession und finanzielle Schwierigkeiten, Gesichtsverlust des Präsidenten und der USA vor der Welt. Gemäss dem Verlauf des Zyklus trifft diese Deutung auch auf das Jahr 2014 zu. Damit wird die Liste ergänzt, die in obigem Artikel bis 2006 reichte und folgendermassen lautete:

1942: Nach dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor harter Durchsetzungskampf gegen Japan und Deutschland.
 
1950:
Beginn des Koreakrieges.
 
1958: Rezession in den USA: höchste Arbeitslosenzahl seit 16 Jahren! Dies ist die Zeit nach dem Sputnik-Schock (Oktober 1957), und es findet ein Kampf ums Aufholen im Weltraum statt. In diesem Jahr setzt sich in Kuba Fidel Castro durch, und er kommt am 1. Januar 1959 an die Macht.
 
1966:
Erste weiche Mondlandung: Der Vorsprung der Sowjetunion im Weltraum wird erstmals wettgemacht. Gleichzeitig tobt der Vietnamkrieg. An der US-Börse beginnt ein langer Abstieg von Börsenkursen, welche nominal erst 17 Jahre später wieder dauerhaft überschritten werden (ohne Berücksichtigung der in den Zwischenjahren sehr hohen Inflation).
 
1974:
Watergate und Sturz Präsident Nixons.
 
1982:
Iran setzt sich als Feind der USA im Golfkrieg gegen den Irak durch. Destabilisierung der Situation im Nahen Osten durch den Einmarsch Israels in den Libanon. Unruhen in Zentralamerika. In den USA herrscht hohe Arbeitslosigkeit (über 10 %). Das Land stellt sich entschlossen der Sowjetunion entgegen – es wird argumentiert, die Sowjetunion sei «im Begriff, die USA auf dem Feld der atomaren Interkontinentalrüstung zu übertreffen». Tod Breschnews.
 
1990:
Golfkrieg nach Invasion Kuwaits durch Saddam Hussein.
 
1998:
«Monicagate». Clinton muss vor laufenden Kameras zugeben, dass er gelogen hat.
 
2006:
Irak-Debakel führt dazu, dass Bush geschwächt aus den [Zwischen-]Wahlen hervorgeht.

 

2014 befinden sich die USA nach einer langen Zeit des Friedens mit der Annexion der Krim durch Russland und dessen offener militärischer Unterstützung der prorussischen Separatisten in der Ostukraine mitten in einer extremen internationalen Herausforderung, die alles in den Schatten stellt, was man seit dem Ende der Sowjetunion und des Kalten Krieges erlebt hatte. Zwar wird militärisches Eingreifen von der amerikanischen Regierung ausgeschlossen, aber die gegen Russland verhängten wirtschaftlichen Sanktionen und Russlands Gegenreaktionen haben das Potenzial, die internationale wirtschaftliche Situation ernsthaft einzutrüben. Hinzu kommt ein innenpolitischer Kampf, in dem die Republikaner dem Präsidenten Nachgiebigkeit und Schwäche gegenüber Russland vorwerfen und darauf pochen, man sollte der Ukraine defensive Waffen liefern (Forderung vonseiten des amerikanischen Senators und früheren republikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain).

Damit steht US-Präsident Barack Obama unter doppeltem Druck. International wird von ihm erwartet, dass er Putin Einhalt gebietet, während er innenpolitisch die Angriffe der Republikaner parieren muss. Dabei ist von republikanischer Seite seit Juli 2014 die Rede von einem Amtsenthebungsverfahren, welches gegen Obama angestrengt werden soll. Es heisst, 57% der Republikaner seien für die Lancierung eines Impeachmentverfahrens, 2/3 der Amerikaner jedoch dagegen, sodass die Parteileitung noch zögert, damit voranzumachen. Im Hinblick auf den 8-Jahres-Zyklus lässt uns diese Tatsache jedoch aufhorchen. Es gab seit dem 20. Jahrhundert zwei Amtsenthebungsverfahren, die gegen amerikanische Präsidenten drohten oder eingeleitet wurden: das erste geht im Zusammenhang mit der Watergateaffäre auf das Jahr 1974 zurück, als der amerikanische Präsident Richard Nixon seiner Amtsenthebung am 9. August 1974 durch Rücktritt zuvor kam. Das nächste Amtsenthebungsverfahren wurde am 19. Dezember 1998 gegen Bill Clinten eingeleitet. Er überstand die Abstimmung und musste nicht zurücktreten. Die Periodizität ist aber auffallend: Zwischen 1974 und 1998 liegen 24 (3 mal 8) Jahre, zwischen 1998 und 2014 16 (2 mal 8) Jahre. In jedem Fall lag der Grund für das Verfahren in der Tatsache, dass der Präsident nicht die Wahrheit sagte. Dies wird vonseiten der Republikaner nun auch Obama vorgeworfen.

 

Die USA im Krieg

Wenn wir die obige Liste der zum 8-Jahres-Zyklus gehörenden Jahre betrachten, fällt auf, dass sich das Land in vielen Fällen im ersten oder zweiten Kriegsjahr befand: 1942 im ersten Jahr, nachdem im Anschluss an den japanischen Überfall vom 7. Dezember 1941 auf Pearl Harbor erfolgten Kriegseintritt des Landes gegen Japan und Deutschland; 1950 im ersten Jahr des Koreakrieges, der mit der Invasion von Südkorea durch Nordkorea am 25. Juni 1950 begann; 1966 im zweiten Jahr des Vietnamkrieges, der mit dem sogenannten „Tonkin-Zwischenfall“ Anfang August 1964 seinen Anfang nahm; 1990 mit dem ersten Jahr des Golfkrieges, der Anfang August mit der Invasion Kuweits durch Saddam Hussein startete. Dabei gibt es auch schon vor dem Zweiten Weltkrieg verschiedene Jahre, die den Beginn einer erheblichen Verwicklung der USA in Kriegsereignisse abbilden: Das Jahr 1918, zu dessen Beginn sich die USA nach der Kriegserklärung vom 6. April 1917 an Deutschland im ersten Kriegsjahr befanden und 1862, als die USA zum Jahresanfang ebenfalls im ersten Jahr des am 12. April 1861 ausgebrochenen Sezessionskriegs (amerikanischer Bürgerkrieg) standen.

 

Wie lässt sich der 8-Jahres-Zyklus erklären?

Es scheint, dass der 8-Jahres-Zyklus mit der Periodizität der Venus zu tun hat, die astrologisch mit Frieden, Wohlstand und Wirtschaft, bzw. deren Störung in Zusammenhang steht. So spielen bei den Zyklen der Börse die 8-Jahres-Rhythmen, bzw. deren Halbierung in Form der 4-Jahres-Zyklen eine wichtige Rolle wie unter anderem Raymond Merriman mit seinen Forschungen aufzeigt. Hinzu kommt aus astrologischer Perspektive, dass die Stellung der Venus sich taggenau alle 8 Jahre am gleichen Ort des Tierkreises wiederholt. So kommt sie in den oben genannten Jahren in den Solaren der USA alle 8 Jahre ungefähr auf den Uranus und den Deszendenten der USA (Fig. 1) zu stehen (gemäss der Geburtszeit der USA, die wir verwenden, steht der Deszendent auf 7.37 Grad Zwillinge und der Uranus steht – weitgehend unabhängig von der Tageszeit – auf 8.55 Grad Zwillinge).[1]

Alle 8 Jahre kommt im Solar der USA die Venus auf den Deszendenten und den Uranus zu stehen und diese Position verschiebt sich nur sehr langsam, sodass die Uranusqualität des US-Horoskops zuzüglich der Thematik von Neptun/Pluto des Menschheitshoroskops jeweils in dieser Periodizität zum Tragen kommt. In meinem Artikel vom 30. Januar 2007 schrieb ich dazu: „Eine naheliegende Erklärung dafür, dass das Land sich in diesen Jahren mit eigenwilligen Feinden konfrontiert sieht, sich um sein Image kümmern muss und darum, wie es von anderen gesehen wird, inklusive wirtschaftlicher Überraschungen, die häufig von einer Trendumkehr begleitet werden.“  Dem würde ich inzwischen, nach meinen neuerlichen Studien zur Neptun/Pluto-Konjunktion des Menschheitshoroskops, die gegenwärtig durch ein transitäres Neptun-Quadrat ausgelöst wird, hinzufügen, dass, wenn immer die Uranus-Stellung des US-Horoskops aktiviert wird, auch unklare Machenschaften ins Spiel kommen, die mit Spionage und Falschaussagen zugunsten des Machterhalts verbunden sind. Dies erklärt nicht nur, warum Amtsenthebungsverfahren in den betreffenden Jahren eingeleitet wurden, sondern auch, warum wir es im Jahre 2014 – unter Mitwirkung des transitären Neptun mit extremen Zuspitzungen von Aushorchung, Spionage und Machtmissbrauch zu tun haben. Die folgenden Beispiele zeigen, wie wenig sich die Venus-Position im US-Solar im Rhythmus von 8 Jahren verändert: Zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges im Jahre 1862 stand sie auf 4.47 Grad Zwillinge, im Solar 1918 dann auf 8.02 Grad, 1942 auf 9.30 Grad, 1950 auf 10.01 Grad, 1958 auf 10.31, 1966 auf 11.02, 1974 auf 11.32, 1982 auf 12.02, 1990 auf 12.35, 1998 auf 13.06, 2006 auf 13.38 und 2014 auf 14.10 Grad Zwillinge – eine Veränderung von einem halben Grad in 8 Jahren und etwas mehr als 4 Grad in einem Jahrhundert.

Das Solar der USA für dieses Jahr ist in Fig. 2 abgebildet. Es zeigt mit einer Sonne/Pluto-Opposition auf der AC/DC-Achse, im Quadrat zu einer Uranus/Mond-Opposition, welchen enormen Spannungen der Präsident (Sonne) ausgesetzt ist. Hinzu kommt, mit Chiron am MC im Fische-Zeichen eine grosse Unsicherheit der Führung hinsichtlich Verkörperung einer glaubhaften Autorität. Aufschlussreich erscheint dabei auch, dass der Mittelwert von Neptun und Chiron, die im Fische-Zeichen gemeinsam zum Ausdruck kommen, im gradgenauen Quadrat zur Venus steht.

Dies ist für das Land ein aufwühlendes Solar, umso mehr, als die im Zeitraum von ca. 250 Jahren nur einmal stattfindende Pluto/Sonne-Opposition von einem Pluto/Mond-Quadrat begleitet wird. Dabei stehen wir lediglich 8 Jahre vor der Plutorückkehr, die sich im Horoskop des Landes nach einem Umlauf von 246 Jahren 2022 ereignen wird. Man kann nicht ausschliessen, dass einige Themen, die dazu gehören, jetzt schon angedeutet werden, umso mehr als Uranus schon 2017 zum Pluto der USA ein Quadrat bilden wird. Damit wird das Thema, das uns bereits jetzt mit der laufenden Uranus/Pluto-Quadratur im Sinne von tief greifenden Transformationen die USA auch in den kommenden Jahren auf Trab halten, umso mehr als Uranus bereits 2015 im zulässigen Orb von 10 Grad im Quadrat zum Pluto der Supermacht steht.

 

Fussnote:

[1] Wie wir an anderer Stelle dargelegt haben, ist dieser Punkt über die USA hinaus auch deshalb wichtig, weil auf 7.42 Grad Zwillinge die letzte Neptun/Pluto-Konjunktion stattfand und der Pluto des für das auf den 26.4.1892 – 4 Tage vor der letzten Neptun/Pluto-Konjunktion – erstellte Menschheitshoroskop auf 7.37 Grad Zwillinge steht.


 
Claude Weiss, beschäftigt sich seit über 45 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die Astrodata AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); gefragter Referent an internationalen Kongressen; Bücher: «Horoskopanalyse» Bd. 1 & Bd. 2 (Bd. 2 ist in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erhältlich), «Karmische Horoskopanalyse», Bd. 1 & Bd. 2, Mitautor der Bücher «Pluto – Eros, Dämon und Transformation», «Die Lilith-Fibel», «Wendezeit 2010–2012», «Visionen einer neuen Zeit», E-Mail: Claude Weiss