Astrologie Heute Nr. 173 (Februar 2015) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 173
Februar 2015

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Heft Nr. 173 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte Februar bis Mitte April 2015

von Verena Bachmann

 

Die Konstellationen der nächsten zwei Monate beinhalten weitere Höhepunkte im grossen Wandel. In gewisser Weise findet in dieser Zeit der «Umzug» in die neue Welt statt. Die astrologisch angezeigten Prozesse können anhand von Platons Höhlengleichnis wohl recht gut beschrieben werden: Die Menschen leben zunächst angebunden in einer dunklen Höhle, können das Leben nur über Schattenspiele verfolgen, die sie dann interpretieren. Ein Mensch wird losgebunden und aus der Höhle ans Licht geführt. Zunächst kann er gar nichts erkennen, ist geblendet. Nach und nach sieht er Farben und Formen des Lebens draussen. Begeistert geht er zurück, erzählt von seinen Erfahrungen und will die anderen losbinden. Diese erklären ihn als verrückt, weigern sich, den vertrauten Ort zu verlassen. – Auf die aktuelle Situation im kollektiven Wandlungsprozess übersetzt heisst das, dass die Menschen nun gewissermassen ans Licht geführt werden, oft gegen ihren Willen: in eine Welt, die sie zunächst blendet. Die meisten weigern sich jedoch schon vorher, mitzugehen, werden wütend und aggressiv, beharren darauf, dass es nur die Welt und die Wahrheit gibt, die sie kennen. Alles andere sei Häresie/Ketzerei.

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Neumond
18. 2. 2015 – 23:47 GT

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Vollmond
5. 3. 2015 18:05 GT

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Neumondeklipse
20. 3. 2015 – 9:36 GT

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Vollmondeklipse
4
. 4. 2015 – 12:05 GT

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Neumond
18. 4. 2015 – 18:57 GT

Viele der individuellen Erfahrungen und kollektiven Ereignisse der nächsten Zeit dürften in der einen oder anderen Weise Facetten dieses Gleichnisses spiegeln. Die verschiedenen Welten und ihre Philosophien und Wahrheiten können dabei heftig aufeinanderprallen. Während nun in einzelnen Bereichen grosse Durchbrüche gelingen, der Weg ins «Licht» frei wird und neue Erkenntnisse und Zusammenhänge fassbar werden, kommt es in anderen zu starken Gegenbewegungen, zu Versuchen, das Rad der Zeit – notfalls mit Gewalt, Drohungen und Manipulation – zurückzudrehen, mit Verhaltensweisen, die sehr archaisch anmuten können.

Eine Vielzahl von Konstellationen sorgt für solche Prozesse. Einig von diesen dürften gut differenzierbare Entwicklungsfäden darstellen, während andere erst im Zusammenspiel Bedeutung erlangen. Mit Ausnahme von Jupiter bewegen sich in dieser Zeit alle Langsamläufer direkt – damit sind in den von ihnen berührten Bereichen wichtige Vorwärtsschritte zu erwarten. Die damit zusammenhängenden Ereignisse, Erfahrungen und Entscheidungen weisen in die Zukunft. Besondere Beachtung verdient sicherlich das letzte der sieben Uranus/Pluto-Quadrate vom 17. März (auf 15.18 Grad). Uranus: direktläufig, 13.50– 16.50 Grad Widder, im Bereich des absteigenden Mondknotens, und Pluto: direktläufig, 14.40–15.30 Grad Steinbock (Station am 16. April). Pluto läuft in einem neuen Gradbereich. Da Saturn, der Herrscher von Pluto in Steinbock, in Schütze steht und zudem alle persönlichen Planeten durch das Widder-Zeichen laufen und das Quadrat aktivieren (Venus: 3.–6. März; Mars: 9.–13. März; Sonne: 4.–7. April; Merkur 7.–9. April) ist in dieser Phase mit einem grossen Vorwärtsschub, mit stürmischen Entwicklungen und wohl gänzlich unerwarteten Ereignissen zu rechnen.

Ende Februar und vor allem im März verstärken weitere wichtige Konstellationen die Impuls-, Vorwärts-, Aufbruchs- und Durchbruchsenergie des Uranus/Pluto-Quadrats: So treffen sich am 22. Februar Venus und Mars in einer Konjunktion (1.42 Grad Widder: Gradbereich der ersten Kardinalen Klimax 2010). Sie setzen einen machtvollen Impuls hinsichtlich neuer Beziehungsformen, neuer offener und direkter partnerschaftlicher Auseinandersetzung ohne ideologische Scheuklappen. Die Auswirkungen dieses Impulses werden bis August (zweite Konjunktion auf 15 Grad Löwe) spürbar sein.

Saturn bewegt sich in ganz neuen Gradbereichen (4–4.55 Grad Schütze; rückläufige Station am 14. März). Damit dürften Entscheidungen, die in dieser Zeit fallen, Konsequenzen haben, welche für die Entwicklungen im kommenden Herbst/Winter massgeblich sein können. Im Vordergrund stehen dabei Fragen rund um Recht und Gerechtigkeit, Freiheit und Verantwortung, Ethik und Moral, aber auch kulturelle und religiöse Grundsätze. Es ist durchaus möglich, dass jetzt Entwicklungen und Ereignisse aus der Zeit von 1989/90 sowie der Jahre 1995–97 nochmals aktuell und in einem neuen Licht gesehen werden.

Auch die totale Sonnenfinsternis vom 20. März auf 29.27 Grad Fische (kosmische Spalte) sowie die darauffolgende Mondfinsternis vom 4. April auf 14.24 Grad Waage/ Widder betonen die starke Umbruchsthematik. Der Gradbereich der Sonnenfinsternis vom 20. März auf der Zeichengrenze Fische/ Widder symbolisiert den Übergang in eine neue Ebene (Geburt), sie schafft aber auch eine Verbindung zwischen ganzheitlichen/spirituellen Themen und individuellen Entwicklungen. Die Mondfinsternis wiederum findet im Gradbereich des Uranus/Pluto-Quadrats statt, beleuchtet damit speziell diese Thematik und gibt ihr zusätzliches Gewicht. Entsprechend sind in diesen Wochen ganz unterschiedliche Prozesse zu erwarten, die alle in ihrer Weise auf wichtige und entscheidende Entwicklungen im laufenden Wandel hinweisen.

Auf der kollektiven Ebene können die starken vorwärtsdrängenden Energien im besten Fall zu einem überraschenden Durchbruch von neuen Ideen und Weltbildern führen oder einen ersten Blick auf das Licht am Ende des Tunnels erlauben. Es ist auch möglich, dass schockierende Ereignisse die bisherigen Strategien und Gewohnheiten erschüttern, zu einem Umdenken zwingen und eine Neuorientierung erforderlich machen. Vor allem da, wo die Betroffenen bereit sind, die Herausforderung anzunehmen und – am besten gemeinsam mit anderen – nach kreativen und unkonventionellen Lösungen zu suchen, könnten sich zunächst erschreckende und bedrohlich erscheinende Vorfälle langfristig als notwendiger Impuls oder gar Segen erweisen, da sie die Voraussetzungen geschaffen haben, die es neuen wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und philosophischen, allenfalls auch wissenschaftlichen Ansätzen erlauben, sich durchzusetzen und zu behaupten. Es ist durchaus denkbar, dass unerwartete Vorfälle im Zusammenhang mit moderner Technologie oder der Natur für eine Neuorientierung sorgen. Gefährlich können die Sturm-und-Drang-Kräfte dort werden, wo die heute weit verbreitete Tendenz, sich wie pubertierende Jugendliche zu verhalten, überhandnimmt, wo übertriebene Forderungen und Erwartungen, blinde Rebellion und Provokation sowie ungezügelte Gewalt sich gegen die herrschenden Kräfte richten und von diesen versucht wird, mit Repression und Gegengewalt das Alte zu bewahren. Das Ganze könnte eskalieren und zu unkontrollierbaren Entwicklungen führen.

Auf der individuellen Ebene sind alle Betroffenen mit Konstellationen im Bereich der kardinalen Zeichen aufgefordert, bereit zu sein für den Schritt aus der Höhle ihres bisherigen Weltbildes und offen für das Neue zu sein, das es zu entdecken gilt.

Parallel dazu läuft ein anderer Prozess, der ob der Dramatik des oben Geschilderten leicht übersehen werden kann. Neptun (direktläufig, 6.50–9 Grad Fische) und Chiron (direktläufig, 16–19.30 Grad Fische) erreichen beide in dieser Zeit neue Gradbereiche. Sie werden durch Sonne (26. Februar / 8. März) und Merkur (18. März / 24. März) aktiviert. Das bringt die mit ihnen verbundenen, teilweise subtilen Entwicklungen vor allem in den Bereichen Religion und Spiritualität, Umwelt und Gesundheit in den Fokus. Auch der Umgang mit sozialen Fragen, das Asyl- und Flüchtlingswesen dürften in diesem Zusammenhang Aufmerksamkeit erhalten. Fragen des Mitgefühls, der Solidarität, der Nächstenliebe stehen ebenso zur Diskussion wie mystische Erfahrungen sowie chaotische oder tief bewegende Situationen, in denen es nicht möglich ist, in Aktivismus zu verfallen, sondern es vor allem um die Bereitschaft geht, da zu sein.

Diese Neptun- und Chiron-Prozesse dürften bereits in den ersten beiden Februarwochen aktuell sein. Es ist denkbar, dass Ereignisse und Erfahrungen in dieser Zeit immer wieder zur Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Idealen und Ideologien einerseits und der manchmal schwer zu akzeptierenden Wirklichkeit und ihren Prozessen andererseits führen. Hilflosigkeit, Bitterkeit und Zweifel sowie Strategien, welche die Konfrontation mit diesen vermeiden, sind nun ebenso möglich wie Erfahrungen von grosser Solidarität, Hingabe, Liebe und Mitgefühl.

Zeitlicher Ablauf: Merkur erreicht am 11. Februar seine Station zur Direktläufigkeit. In der Woche bis zum Neumond vom 19. Februar auf 29.60 Grad Wassermann (Zeichengrenze zu Fische) dürfte die Aufarbeitung von Prozessen der vorangegangenen Woche im Vordergrund stehen. Kurz nach dem Neumond beginnt die eingangs beschriebene dynamische Phase, während parallel dazu soziale, religiöse und mystische Prozesse, die Themen Harmonie, Liebe und Mitgefühl weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Venus und Mars erreichen am 22. Februar auf 1.42 Grad Widder die erste von drei Konjunktionen. Entsprechend können Begegnungen, Verhandlungen aber auch offen ausgetragene Konflikte nun wichtige Impulse für die Zukunft setzen.

Am 26. Februar erreicht die Sonne ihre Konjunktion mit Neptun, am 3. März macht Jupiter das erste genaue Trigon zu Uranus (14.36 Grad). In dieser Zeit dürften Ideale, Ideologien und Visionen, humanistische Themen, aber auch Kunst und Kreativität im Vordergrund stehen. Ab Anfang März wird aber eine zunehmende Unruhe und Spannung spürbar werden – erste Signale der anstehenden grossen Wandlungsprozesse.

In den Tagen um den Vollmond vom 5. März (14.50 Grad Jungfrau/Fische) erreichen die oben beschriebenen heftigen Umbruchsprozesse einen ersten Höhepunkt. Der Vollmond aktiviert die sich annähernde Lilith/Chiron-Opposition, die Venus erreicht in dieser Zeit das Uranus/Pluto-Quadrat. Mars bewegt sich zunächst im Bereich des absteigenden Mondknotens und aktiviert vom 9. bis 12. März ebenfalls das Uranus/Pluto-Quadrat. Am 8. März bildet zudem die Sonne ihre Konjunktion mit Chiron und nimmt dabei die Gradzahl der Uranus/Pluto-Konjunktion von 1965/66 auf (damals in Opposition zu Chiron und Saturn). Themen wie Wertewandel, Rollenbilder von Mann und Frau, aber auch Ereignisse im Zusammenhang mit Natur, Umwelt und Gesundheit könnten in dieser Zeit für Aufsehen sorgen. Es ist auch denkbar, dass schwer nachvollziehbare Gewaltakte oder Unfälle eine heftige, erdbebenähnliche Reaktion auslösen.

Am 14. März hat Saturn seine Station zur Rückläufigkeit (4.55 Grad Schütze) – erst im Oktober wird er diesen Bereich erneut erreichen. Am 17. März findet wie erwähnt das letzte Uranus/Pluto-Quadrat statt, während Merkur das Quadrat von Saturn/Neptun aktiviert.

All dies geschieht nur wenige Tage vor der Sonnenfinsternis vom 20. März. Entsprechend wird in dieser Zeit die nächste Phase des grossen Umbruchs stattfinden. Aufbruch und Durchbruch, Freiheit, Entdeckungen und Pionierleistungen dürften nun in den Vordergrund rücken. Wo es möglich ist, die Herausforderungen kreativ, sportlich und fair anzugehen, ist Grosses möglich. Wo jedoch Instinkte, Machtansprüche oder Provokation und Rebellion im Vordergrund stehen, ist mit potenziell gefährlichen Situationen zu rechnen. Viele der in dieser Zeit ablaufenden Prozesse, Erfahrungen und Geschehnisse können zudem als Metaphern für ein umfassenderes Geschehen betrachtet werden. Die Nachwirkungen der entsprechenden Ereignisse dürften mindestens das kommende Halbjahr (mit-) prägen.

Auch in den folgenden zwei Wochen gehen die angestossenen Prozesse weiter. In den Tagen um die Mondfinsternis am 4. April dürfte es dann erstmals möglich werden, eine vorläufige Bilanz zu ziehen. Es ist dabei möglich, dass neben den gesellschaftlichen und politischen Themen auch Wirtschaftsfragen wiederum viel Aufmerksamkeit erregen werden.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
 


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann