Astrologie Heute Nr. 174 (April 2015) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 174
April 2015

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Heft Nr. 174 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte April bis Mitte Juni 2015

von Verena Bachmann

 

Beim Erscheinen dieses «Kalenders» stehen zunächst vor allem die in der letzten Ausgabe beschriebenen Prozesse und Themen des laufenden Umbruchs im Vordergrund. In den kommenden beiden Monaten ist jedoch ein gradueller Themenwechsel auszumachen. Zwar steht nach wie vor der laufende grosse Wandel in all seinen Entsprechungen im Zentrum. Allerdings treten nun zunehmend die Folgen der vorangegangenen Prozesse in den Fokus. Nach dem «Verlassen der Höhle» (gemäss Platons Gleichnis), dem Aufbrechen der bisher gültigen Strukturen, wird die neue Umgebung und Wirklichkeit deutlicher erkennbar, und es gilt, die ersten Schritte in der vorerst noch unvertrauten Welt zu machen, sich zu fragen, welche der bisher verwendeten Strategien und Ressourcen auch weiterhin brauchbar sind, um sich zurechtzufinden, und wo es gilt, ganz andere Wege und Hilfsmittel zu finden. Dabei dürfte die Erkenntnis, dass die mitgebrachten Vorstellungen über das Neue und die Erwartungen in Bezug auf den weiteren Verlauf sich nur teilweise mit der konkret angetroffenen Wirklichkeit decken, manche recht ernüchtern. Sie kann aber gleichzeitig auch all jene anspornen, die bereit sind, etwas Neues zu entdecken und aufzubauen. Gemäss dem metaphorischen Vergleich mit der Entdeckung von Amerika durch Kolumbus wird nun langsam deutlich, dass es sich bei der neuen Welt nicht um das ursprünglich angepeilte «Indien» handelt, sondern um einen anderen Kontinent, der neu erkundet werden will. Damit beginnt eine lange, abenteuerliche Phase.

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Neumond
18. 4. 2015 – 18:57 GT

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Vollmond
4. 5. 2015 3:42 GT

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Neumond
18. 5. 2015 – 4:13 GT

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Vollmond
2. 6. 2015 – 16:19 GT

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Neumond
16. 6. 2015 – 14:05 GT

Die Konstellationen beleuchten dabei ähnlich einem sich langsam bewegenden Scheinwerfer immer neue Facetten der astrologischen Landschaft. So beginnt nun zunächst nach den sieben exakten Quadraten von Uranus und Pluto der vergangenen rund drei Jahre die Phase der Verarbeitung und Umsetzung. Die eigentlichen und langfristigen Effekte des in den letzten Jahren auf kollektiver Ebene stattgefundenen Wandels – von all jenen mit Stellungen von 5 Grad bis 16 Grad kardinal (Widder, Krebs, Waage, Steinbock) direkt erlebt – werden jetzt deutlich und unübersehbar. Es gilt, sich den damit verbundenen Veränderungen zu stellen und sich neu einzurichten. Die Bewegung der beiden Planeten ist gegenläufig: Sie entfernen sich voneinander und aktivieren nun klar unterschiedliche Gradzahlen, entsprechend stehen auch unterschiedliche Prozesse an.

Pluto erreicht am 17. April seine Station zur Rückläufigkeit auf 15.33 Grad Steinbock (am 25. September auf 12.58 Grad Steinbock wieder direktläufig). Er bewegt sich in den Gradbereichen der letzten drei Uranus/Pluto-Quadrate sowie der Jupiter-Aspekte zu Uranus/Pluto und der dadurch entstehenden Leistungsfigur des vergangenen Jahres. Damit werden zunächst die Geschehnisse und Entwicklungen von Februar und März und die damit verbundenen Folgen noch einmal ins Bewusstsein gebracht (im Verlauf des Sommers betrifft es dann auch jene von Januar bis Dezember 2014). Auf der persönlichen, wirtschaftlichen und politischen Ebene sind in diesem Zusammenhang zwei unterschiedliche Prozesse möglich: Dort, wo bisher versucht wurde, wichtige Tatsachen zu verleugnen, wo die Bereitschaft fehlte, die anstehenden grundsätzlichen Schritte ins Auge zu fassen, dürften nun Spannungen, Druck und Ängste zunehmen. Wer bereit ist, ohne Scheuklappen zu sehen, worum es geht, kann in dieser Zeit erkennen, wohin die Reise geht und sich darauf einrichten. Allerdings ist damit zu rechnen, dass oft das Gegenteil geschieht und alle verfügbaren Kräfte und Mittel eingesetzt werden, um die Kontrolle zu behalten und den immer dringlicher werdenden, grundsätzlichen Wandel sowie die damit verbundenen, teilweise auch schwierigen Prozesse zu verhindern. In diesen Fällen ist gegen Ende des Jahres mit heftigen und dannzumal wohl nicht mehr wirklich steuerbaren Prozessen zu rechnen. Parallel dazu dürfte bei jenen, welche sich den Herausforderungen bereits gestellt und die nötigen Prozesse durchlaufen haben, nun eine Phase der Rückschau auf das, was war, stattfinden. Hier wird Bilanz gezogen. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die vorhandenen Kräfte und Ressourcen für weitere Schritte auf dem Weg in die neue Welt eingesetzt werden können.

Gleichzeitig bewegt sich Uranus (direktläufig, 17–20 ½ Grad Widder) in einem bisher nur von Jupiter Ende 2013 kurz berührten kardinalen Gradbereich. Er erschliesst damit neue Themen, bringt neue Erkenntnisse, richtet die Aufmerksamkeit auf anstehende Reformen und Veränderungen und setzt Entwicklungen in Gang, die in den kommenden Jahren noch viel Aufmerksamkeit erhalten dürften. Hier geht es um den Mut, sich dem Neuen, Unbekannten zu stellen. Da nach dem 10. April mit Ausnahme des Mondes keine persönlichen Planeten diese Thematik aufnehmen, dürften diese Prozesse zunächst über weite Strecken im Hintergrund verlaufen und erst ab Mitte Mai auf der konkreten Ebene wieder aktuell werden.

Bereits ab Anfang April gewinnt das Thema Wertewandel in all seinen Facetten viel Aufmerksamkeit. Jupiter (Herrscher über Saturn in Schütze) erreicht am 8. April auf 12.35 Grad Löwe seine Station zur Direktläufigkeit. In den darauffolgenden Wochen bewegt er sich in den Bereichen (bis 18 Grad Löwe), die erstmals im September/ Oktober 2014 angesprochen wurden. Die in dieser Zeit im Stier-Zeichen laufenden persönlichen Planeten bilden nacheinander Quadrate zu Jupiter und aktivieren die damit verbundenen Themen und Fragen: zunächst Venus und Mars, Herrscher über Uranus in Widder (1. April bis 12. Mai), dann Merkur (14. April bis 1. Mai) und schliesslich die Sonne (in Rezeption zu Jupiter, 20. April bis 21. Mai). Daher dürften die verschiedenen Wertvorstellungen und Weltbilder in dieser Zeit ebenso zum Thema werden wie wirtschaftliche Themen und Sicherheitsfragen. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass dabei die Saturn/Pluto-Konjunktion und der dazu im Quadrat laufende Chiron in den Horoskopen von Staaten, die 1947/48 neu gegründet worden waren (so Indien, Pakistan, Korea und Israel), angesprochen werden. Es ist somit durchaus denkbar, dass in diesen Ländern wichtige politische und wirtschaftliche Prozesse ablaufen – oft im Zusammenhang mit den entsprechenden Weltbildern und Rechtsvorstellungen, aber auch bezüglich Macht/ Ohnmachts-Themen und Angst vor Kontrollverlust. Im besten Fall gewinnen in dieser Zeit Figuren und Hoffnungsträger an Bedeutung, die einen neuen Weg aufzeigen können.

Aber auch die Themen des erst im Herbst genau werdenden Quadrats von Saturn und Neptun (auf 7 Grad Schütze/ Fische) dürften bereits in diesen beiden Monaten immer wieder anklingen. Neptun bewegt sich direktläufig in einem neuen Bereich von 9–9.49 Grad Fische. Er erreicht seine Station am 12. Juni. Hier geht es um eine Sensibilisierung für neue Visionen, um das Wahrnehmen von ganzheitlichen Zusammenhängen und subtilen, kaum fassbaren Prozessen. Saturn bewegt sich in dieser Zeit rückläufig im Bereich von 4–0 Grad Schütze. Er fordert uns in diesem Bereich dazu auf, Entscheidungen und Prozesse der ersten drei Monate dieses Jahres nocheinmal zu überdenken, ihre Umsetzbarkeit zu überprüfen, sich mit den Konsequenzen zu beschäftigen und dafür Verantwortung zu übernehmen. Er zeigt uns aber auch die Grenzen des Möglichen auf.

Da alle persönlichen Planeten in dieser Zeit im Zwillinge-Zeichen laufen, aktivieren sie nicht nur die einzelnen durch Saturn und Neptun angesprochenen Themen, sondern auch jene des Quadrats (Venus 12.–20. April, Merkur 1. Mai– 20. Juni, Mars 13.–27. Mai und Sonne 21. Mai–1. Juni). Dabei geht es um den Widerspruch zwischen Vision und Wirklichkeit, um den Kontrast zwischen dogmatischen Vorstellungen (in Politik, Rechtsfragen und Religion) einerseits und den schwer beschreibbaren intuitiven Ahnungen von viel umfassenderen Einsichten und Erfahrungen andererseits, um die Auflösung von bestehenden Regeln, Strukturen und Grenzen. Auf der konkreten Ebene geht es unter anderem auch um das kommunistische Gedankengut und die Flüchtlingsfrage. Zudem sind in dieser Zeit mysteriöse Vorfälle oder unklare Verhältnisse in den Bereichen Reisen, Medien sowie internationaler Handel denkbar.

Zeitlicher Ablauf: Die bereits in der letzten Ausgabe von ASTROLOGIE HEUTE erwähnte Vollmondfinsternis vom 4. April dürfte noch einmal ein Schlaglicht auf die Umbruchprozesse des März werfen. In dieser Zeit sind diesbezüglich neue Einsichten möglich. Es ist aber auch denkbar, dass in diesen Tagen bisher unterdrückte emotionale Reaktionen teilweise eruptiv zum Ausbruch kommen.

Mit der erwähnten Jupiter-Station vom 8. April beginnt eine Zeit, die von Themen im Zusammenhang mit Werten aller Art bestimmt ist: Venus bildet am 15. April eine Opposition zu Saturn und am 19. April ein Quadrat zu Neptun. Mars erreicht am Tag des Neumondes vom 18. April und Merkur am 21. April das Quadrat zu Jupiter. In diesen Wochen dürften immer wieder Fragen im Zusammenhang mit der Wirtschaft viel Aufmerksamkeit gewinnen. Es ist vor allem auch denkbar, dass in den verschiedenen Finanzplätzen wichtige Prozesse ablaufen und Entscheidungen fallen. Parallel dazu dürften auch die persönlichen Wertvorstellungen sowie die Frage, wem geglaubt und vertraut werden kann, immer wieder aktuell werden. Bestrebungen, die eigenen Sicherheiten, den eigenen Besitz und die eigenen (auch politischen und kulturellen) Rechte und Werte zu schützen und zu bewahren, dürften dabei eine ebenso wichtige Rolle spielen wie Vorfälle, welche ethische Fragen aufwerfen und aufzeigen, dass die individuellen Hoffnungen, Wünsche und Erwartungen, das Streben nach Recht und Gerechtigkeit sowie Anforderungen an Menschlichkeit und Mitgefühl in scharfem Kontrast zueinander stehen können und oft unvereinbar scheinen.

Mit dem Vollmond vom 4. Mai (im Quadrat zu Jupiter) dürften diese Prozesse einen vorläufigen Höhe- und Wendepunkt erreichen. Saturn bildet an diesem Tag ein Anderthalbquadrat zu Uranus, und Merkur bewegt sich in diesen Tagen zunächst in die Opposition zu Saturn und danach in den Bereich seiner späteren Rückläufigkeit. Damit dürften vor allem die Werte der westlichen, kapitalistischen und demokratischen Welt, aber auch die Rechte von Medien zum Thema werden. Ganz generell rücken die durch die Errungenschaften der modernen Kommunikationsgesellschaft aufgeworfenen ethischen und moralischen Fragen in den Vordergrund. Die entsprechenden Prozesse, aber auch die Themen Verkehr und Reisen dürften bis in den Juni hinein viel Aufmerksamkeit erhalten.

In den Tagen um den Neumond vom 18. Mai werden in all diesen Bereichen weitere wichtige Impulse gesetzt. Merkur wird am 19. Mai auf 15 Grad Zwillinge rückläufig (bis 12. Juni auf 4.34 Grad). Damit beginnt eine Zeit der Evaluation der vorangegangenen Verhandlungen und Geschehnisse.

Venus tritt am 7. Mai ins Krebs-Zeichen. Sie erreicht am 22. Mai die Opposition zu Pluto und am 25. Mai das Quadrat zu Uranus. Damit gewinnen die eingangs beschriebenen Themen des Umbruchs neuen Schwung. Im Vordergrund stehen die damit verbundenen Fragen rund um Heimat, Geborgenheit und Zugehörigkeit. Aber auch die Beziehungen zwischen den Vertretern unterschiedlicher Parteien und Ideologien dürften zum Thema werden.

In den letzten Tagen des Mai laufen Sonne und Mars im Bereich des dann ungenauen Saturn/Neptun-Quadrats. Sie aktivieren dabei dessen Themen. Es ist durchaus möglich, dass in dieser Zeit das Verhalten und die Haltung von Führungspersonen – insbesondere in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit und ihre Verantwortlichkeit – viel Aufmerksamkeit erhalten. In den Tagen um den Vollmond vom 2. Juni könnten in diesem Zusammenhang Tabubrüche, Unklarheiten, Intrigen und Skandale für einige Aufregung sorgen.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
 


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann