Astrologie Heute Nr. 176 (August 2015) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 176
August 2015

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L  

 

 

Armando Bertozzi

Wenn Sie dieses Heft in die Hände bekommen, ist wieder ein zweimonatiger Zyklus rum. Das regelmässige Wiederkehren der Dinge bestimmt unser Dasein. Tag für Tag: Aufstehen, Mittagspause, Fünfuhrtee, Tagesschau, Gutenachtgeschichte. Und täglich grüsst das Murmeltier … Jahr für Jahr: Feiertage, Frühlingsbeginn, Geburtstage, der längste Tag, Herbstfest, Advent. Verblüfft (und es macht uns alt) stellen wir jeweils fest: Wie rasch ist doch die Zeit vergangen … Das Schlagen der Kirchturmuhr, Ebbe und Flut, Stationen des Alterns, alles hat seinen Rhythmus, seine Zeit. Vom Kleinsten bis zum Grössten: Der Kosmos selber pulsiert, unser Sonnensystem bewegt sich in Zyklen. Und so steht das Zyklische auch im Zentrum der astrologischen Schau.

Der Mond ist das beste Beispiel, deutlich sichtbar dem menschlichen Auge an seiner sich wandelnden, stets wiederkehrenden Form. Die Sonne bestimmt den Tag und das Jahr, während die Erde rotiert. Das Phänomen der Finsternisse erscheint jedes halbe Jahr am Himmel. Die Langsamläufer unter den Planeten kennzeichnen historische und kulturelle Abschnitte, die Rückläufigkeitsphasen der Venus Umkehrbewegungen an den Finanzmärkten. [S. 60 f.] Zyklen spielen im Wirtschafts- und Sozialgeschehen eine wichtige Rolle. In diesem Heft auch schon erwähnt wurde der Kondratieff-Zyklus, ein Modell aus den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts, das ein regelmässiges Wechselspiel von Prosperität und Rezession im weltweiten ökonomischen Ablauf postuliert. Dieser bekannte Zyklus wird bis heute von den Konjunkturforschern weitergeschrieben, allerdings zeigt sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr, dass dies mit dem starren Festhalten an einem bestimmten Zeitabschnitt (50 bis 60 Jahre) nur unzulänglich möglich ist. Der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Christof Niederwieser hat nun einen neuen Blick auf den Kondratieff-Zyklus geworfen und entdeckt, dass das astrologische Wissen um die Planetenzyklen hier aus der Klemme helfen kann. In seinem Artikel legt er dar, wie der Uranus/Pluto-Zyklus als Taktgeber für das Auf und Ab in Wirtschaft und Gesellschaft überzeugende Resultate für einen «Astro-Kondratieff» generiert. [S. 15 ff.]

Zyklen sind wichtig für Zukunfts- und Trendanalysen. Wie sieht zum Beispiel die zukünftige Entwicklung der Weltwirtschaft aus? Die Vergangenheit zeigt (etwa die Studie des «Club of Rome» von 1972), dass Systemanalysen, Statistiken und Computersimulationen – wie sie die Zukunftsforscher im Allgemeinen benutzen – nur ungenügende Hilfsmittel sind, um zutreffende Aussagen über kommende Entwicklungen zu ermöglichen. Auch hier kann die Astrologie weiterhelfen, wie Claude Weiss darlegt, der eine kürzlich erschienene langfristige Trendvorhersage der Zeitschrift «Economist» zur Entwicklung der Weltwirtschaft bis 2050 analysiert. [S. 20 ff.]

Erprobt ist der Blick des Astrologen auf das Kommende. Finsternisse von Sonne und Mond sind für solche Analysen bestens geeignet. Eklipsen stehen in einer Art Familienverband, indem sie sich alle 18 Jahre auf ähnlichen Tierkreisgraden ereignen und damit eine affine Charakteristik aufweisen. Vor 18 Jahren wurden die Saros-Zyklen der Eklipsen in diesem Heft erstmals beschrieben. Claude Weiss wirft nun einen Blick auf die kommende Sonnenfinsternis von Mitte September und beschreibt deren zyklische Verknüpfung mit jener Saros-Familie, welche schon vor 18 Jahren aufsehenerregende Ereignisse im Weltgeschehen markierte. – Bis zum nächsten Mal.

 

Armando Bertozzi
Redaktor

  


Armando Bertozzi, von 1976 bis 1981 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von «Essentia – Zeitschrift für evolutionäre Ideen»; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)