Mitte Dezember 2015 bis Mitte Februar 2016

von Verena Bachmann

Weiterhin stehen die Prozesse des laufenden grossen Wandels im Fokus. Nun geht es darum, sich mit den Folgen dieser Entwicklung für die alltägliche, konkrete und persönliche Ebene zu beschäftigen. Es dürfte in dieser Zeit für die meisten Menschen kaum mehr möglich sein, die Augen und Ohren vor diesen Geschehnissen zu verschliessen und das, was läuft, zu verleugnen, da die Konsequenzen für sie in vielen Bereichen ganz unmittelbar spürbar sind. Auf der kollektiven Eben stehen die gesellschaftlichen und sozialen Veränderungen sowie der Wandel der Weltbilder, Ideale und bisher als unverrückbare Wahrheit und Gesetzmässigkeit angesehene Lebensprinzipien im Vordergrund. Gleichzeitig dürften aber auch wichtige Entwicklungen in Bezug auf die seit Längerem laufenden individuellen Bewusstseinsprozesse, damit verbundene Erkenntnisse sowie die Entdeckung neuer Dimensionen wichtige Themen sein. Einfach gesagt, geht es nun darum, sich ganz konkret mit den veränderten Bedingungen zu beschäftigen, sich in dieser «neuen, anderen» Welt einzurichten und zurechtzufinden. 

Je nach dem Verlauf des bisherigen Prozesses sind nun die ersten realen Resultate, neue Formen und Grundstrukturen erkennbar, ähnlich wie bei keimenden Pflanzen, bei denen die ersten grünen Spitzen sichtbar werden, es aber noch nicht möglich ist, genau zu sagen, was da wächst. Vielfach geht aber der Blick immer noch oder erneut zurück in die Vergangenheit. Es wird nun klar, welche Altlasten, überholte Vorstellungen und Verhaltensmuster sich als Hindernis für den laufenden Wandel zeigen und daher verändert, verabschiedet oder entsorgt werden sollten. Dem entgegengesetzt ist es nun aber auch möglich, dass die reaktionären Kräfte, die mit allen Mitteln das Alte bewahren oder wiederherstellen wollen, erstarken und mit einem Wust an Vorschriften, Kontrollen und Überwachungen oder gar mit roher Gewalt auf die Entwicklungen reagieren. 

Neumond 11. 12. 2015 – 10:29 GT

Vollmond 25. 12. 2015 – 11:11 GT

Neumond 10. 1. 2016 – 1:30 GT

Vollmond 24. 1. 2016 – 1:45 GT

Neumond 8. 2. 2016 – 14:39 GT

Einige der astrologischen Konstellationen dieser Zeit nehmen zudem Fäden von Entwicklungen auf, welche Ereignisse und Impulse aus früheren Zeiten betreffen. Im Vordergrund stehen dabei neben den Themen von Mitte der 1960er-Jahre (Uranus/ Pluto-Konjunktion: Revolution des Geistes) jene der Uranus/Neptun-Konjunktion von 1993 (Revolution der Ideale, des Bewusstseins) sowie Entwicklungen der Jahre 1999 bis 2001 (Pluto/Chiron sowie Saturn/Pluto Mitte Schütze: Konfrontation mit den Schatten der Macht und des Wachstums; Erschütterung der herrschenden Weltbilder und Machtverhältnisse), zudem Themen dieses Frühjahrs (letztes genaues Uranus/Pluto-Quadrat: Umbruch, Abbruch, Durchbruch).

Auf der konkreten Ebene sind unter anderem die folgenden Themen und Bereiche betroffen: Möglichkeiten, aber auch Gefahren und Grenzen der modernen Forschung und Technologie; die Konsequenzen des Wandels in Bezug auf staatliche und institutionelle Strukturen; die Machtverteilung und das Rollenverständnis in Beziehungen (persönlich, politisch, wirtschaftlich, kulturell, international). Auch in den Bereichen Kommunikation, Handel, Reisen und Verkehr dürften Erfahrungen und Ereignisse dieser Zeit Licht und Schatten des Wandels unmittelbar spürbar werden lassen. Gemäss einer anderen Entsprechung sind in dieser Zeit auch in Bezug auf Spiritualität und Bewusstsein wichtige Prozesse möglich: Höhenflüge und Abstürze, tief berührende und inspirierende Einsichten, aber auch schmerzhafte Erkenntnisse, geistige Inspirationen und seelische Krisen.

Wie bereits erwähnt, stehen astrologisch zunächst die Themen des Uranus/Pluto-Zyklus nochmals im Fokus. Pluto läuft in diesen Monaten direkt im Bereich von 14 bis 16 ½ Grad Steinbock (bis Ende Jahr zum letzten Mal in den Gradzahlen, die er von Februar bis Mai 2014 sowie Dezember 2014 bis Februar 2015 aktivierte). Uranus wiederum bewegt sich von 16 ½ Grad Widder (rückläufig) bis 17 ½ Grad Widder (direktläufig); die Station findet am 26. Dezember auf 16 ½ Grad statt. Er berührt dabei jenen Bereich, den er im April 2015 aktivierte. Im Tanz miteinander erreichen die beiden Planeten im Januar und Februar wieder eine grosse Annäherung an das exakte Quadrat (1 Grad Orbis). Dieses wird zudem durch Mars (6.–11. Dezember), Sonne (6.–7. Januar) und Venus (6. Februar) ausgelöst, während Merkur in seiner Rückläufigkeitsschlaufe (stationär-rückläufig am 5. Januar auf 1.01 Grad Wassermann; stationär-direktläufig am 25. Januar auf 14.58 Grad Steinbock) in der Zeit vom 18. Dezember bis 1. Februar das Quadrat drei Mal aktiviert. Auch die Lilith (12– 19 Grad Waage) bewegt sich in den Gradzahlen des Quadrats (11.–25. Januar).

Es ist daher anzunehmen, dass in dieser Zeit in einigen Bereichen weitere Skandale aufgedeckt und Tabus gebrochen werden. Im besten Fall werden dadurch bisher blockierte Impulse des Neuen freigesetzt und anstehende Entwicklungs- und Umstrukturierungsprozesse in Gang gesetzt. Es ist aber auch denkbar, dass die Ängste vor dem Neuen überhandnehmen oder Einzelne (aber auch Staaten) zum Sündenbock für alles Böse und Schlechte gemacht und «gekreuzigt» oder «auf dem Scheiterhaufen verbrannt» werden. Von diesen Prozessen betroffen sind all jene mit Stellungen im Bereich von 12 Grad bis 18 Grad kardinal (Widder, Krebs, Waage, Steinbock).

Gleichzeitig sollte das Augenmerk aber auch auf eine wichtige Konstellation in den veränderlichen Zeichen gelenkt sein: Neptun bewegt sich zum letzten Mal in diesen Gradbereichen (7–9 Grad Fische) und nimmt die Themen vom März dieses Jahres auf. Saturn bewegt sich in einem neuen Gradbereich (9–15 Grad Schütze) und nimmt dabei Themen und Entwicklungen aus den Jahren 1999–2001 auf. Jupiter erreicht seine Station zur Rückläufigkeit am 7. Januar auf 23.14 Grad Jungfrau, er bewegt sich daher nur wenig (22–21 Grad Jungfrau). Vierter im Bunde ist Chiron (17–19 ½ Grad Fische). Die Drei bilden in dieser Zeit zwar keine genauen Aspekte miteinander, ihre Themen spielen jedoch trotzdem eine wichtige Rolle. Dabei werden einerseits Prozesse und Ereignisse vom Herbst 2015 nochmals aufgenommen, andererseits wird die Bühne aufgebaut für einige im Laufe von 2016 genau werdenden Aspekte zwischen ihnen (Jupiter/Chiron-Opposition im März/August, Jupiter/Saturn-Quadrat im März/Mai, Saturn/Neptun-Quadrat im Juni/September). Letztlich geht es hier um die Aufforderung, sich mit den laufenden Veränderungen auseinanderzusetzen und sich den Bedingungen der neuen Welt anzupassen. Die Anforderungen sind folgende: A: sich auf den Geist und die Themen des Neuen einzustellen und neu auszurichten; das vorhandene Potenzial zu erkennen und erste Ausdrucksformen dafür zu finden. B: das Bisherige (Glaubenssätze, Dogmen, Ideale, Verhaltensmuster, Gewohnheiten) auf ihre Gültigkeit hin zu überprüfen, zu differenzieren und wenn nötig zu verabschieden oder so umzubauen, dass es in der gewandelten Welt bestehen oder gar von Nutzen sein kann. C: die Schwierigkeiten, Schatten und Schwächen des Neuen, die Enttäuschung über unerfüllte Erwartungen, die Zweifel am Sinn des Weges und der Entwicklung wahrzunehmen und damit umgehen zu lernen.

Zusammengefasst geht es letztlich darum, ganz pragmatisch nach den jeweils bestmöglichen Lösungen und gangbaren Wegen zu suchen. Immer wieder geht es auch um das Zusammenspiel und die Verbindung von Himmel und Erde, Seele und Persönlichkeit/Menschlichkeit, die Gesetze von Geist/Religion/Mitgefühl/Ganzheit einerseits und jene von Natur/Wissenschaft/Institutionen/konkrete Realität andererseits. Von diesen Prozessen sind in der einen oder anderen Art all jene mit Konstellationen zwischen 7 und 23 Grad veränderlich (Fische, Zwillinge, Jungfrau, Schütze) betroffen.

Zeitlicher Ablauf: Die beiden oben erwähnten Themenkreise sind bereits ab Anfang Dezember aktuell. Mars (in Waage) aktiviert vom 6. bis 14. Dezember das Uranus/Pluto-Quadrat, die Sonne läuft im Bereich der Gradzahlen von Chiron (9. Dezember) und Jupiter (14. Dezember). Der Neumond vom 11. Dezember (19 Grad Schütze) liegt in der Halbsumme der beiden Letztgenannten und aktiviert damit die Opposition. In dieser Zeit dürften also zum Einen wichtige Gespräche oder Auseinandersetzungen zwischen Partnern oder Kontrahenten stattfinden, bei denen es um einigermassen faire Lösungen hinsichtlich der durch die laufenden Entwicklungen entstandenen Probleme und um neue Wege der Zusammenarbeit geht (individuell, wirtschaftlich, politisch, staatlich). Dort, wo es an Kompromissbereitschaft und Offenheit fehlt, kann es in diesem Zusammenhang auch zu heftigen Machtkämpfen kommen. Zum Anderen dürften in dieser Zeit auch in den Bereichen Glauben, Kultur, wirtschaftliche, religiöse und spirituelle Dogmen, Menschenrechte und Gerechtigkeit wichtige und möglicherweise Weichen stellende Prozesse ablaufen. Im besten Fall werden hoffnungsvolle Zeichen für mehr gegenseitige Toleranz und Akzeptanz gesetzt, wird es möglich, die offenen Fragen aus einer neuen, ganzheitlichen Perspektive anzugehen. Es ist aber auch denkbar, dass Sinnkrisen, enttäuschte Hoffnungen und Erwartungen zu gegenseitigen Schuldzuweisungen führen, dass versucht wird, anderen mit allen Mitteln die eigene Sichtweise aufzuzwingen.

Ab 19. Dezember läuft Merkur im Bereich seiner späteren Rückläufigkeit und aktiviert bis zum 21. Dezember erstmals das Uranus/Pluto-Quadrat. Der Vollmond auf 3.20 Grad Krebs/Steinbock verstärkt am ersten Weihnachtstag einerseits das Bedürfnis nach Sicherheit, Geborgenheit und Struktur, bringt andererseits aber auch Ereignisse und Erfahrungen vom Sommer 2010 wieder ins Bewusstsein. Am 29. Dezember erreicht Merkur das erste von drei Quadraten zum Mars (weitere am 5. Januar und am 5. März). Themen dieser Zeit dürften zu Beginn des Jahres 2016 zu wichtigen und kontroversen Debatten Anlass geben, wobei die Resultate und eventuell auch die Gewinner der Diskussion erst im März wirklich bekannt sein werden.

Während die Tage um den Jahreswechsel astrologisch einigermassen ruhig verlaufen, beginnt ab 5. Januar bis zum Neumond vom 10. Januar eine nächste hoch aktive und interessante Phase. 5. Januar: Merkur stationär Quadrat Mars, Venus Quadrat Neptun, Sonne Quadrat Lilith; 6./ 7. Januar: Sonne Konjunktion Pluto (Quadrat Uranus); 8. Januar: Jupiter stationär (im Bereich der Venus/Mars-Konjunktion von Anfang November 2015), 9. Januar: Venus Konjunktion Saturn (auf 11 Grad Schütze), Neumond auf 19 Grad Steinbock (im Bereich der Uranus/Neptun-Konjunktion von 1993 und des Plutoknotens); 11. Januar: Lilith Quadrat Pluto. Ereignisse und Erfahrungen dieser Tage dürften wichtige Impulse mit nachhaltigen Folgen für die Zukunft setzen. Im Vordergrund stehen die folgenden Bereiche: Beziehungsklärung, die Rolle und Macht des Weiblichen, staatliche, politische und rechtliche Strukturen und Institutionen, der Umgang mit wirtschaftlichen, finanziellen und ethischen Werten. Allenfalls findet in dieser Phase ein Macht- oder Richtungswechsel statt.

In den Tagen bis zum Vollmond vom 24. Januar (3.29 Grad Löwe/Wassermann) dürften die Ereignisse und Impulse der vorangegangenen Wochen diskutiert, hinterfragt und überarbeitet werden. Allenfalls sorgen Enthüllungen und Skandale für Aufregung, und/oder es wird versucht, den Informationsfluss zu manipulieren.

Am 25. Januar erreicht – wie oben erwähnt – Merkur seine direktläufige Station im Steinbock-Zeichen, gleichzeitig bildet Lilith eine Opposition zum Uranus. In dieser Zeit dürfte eine Wende eingeleitet werden. Neue Erkenntnisse und Informationen, die Wiederaufnahme von Gesprächen sowie die Überarbeitung von Abmachungen und Reglementen sollten in den Tagen bis zum Neumond vom 8. Februar (auf 19.16 Grad Wassermann) Klarheit hinsichtlich der akuten Probleme in den oben genannten Bereichen schaffen und erste Impulse für eine neue Ordnung setzen.

Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
 

Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann