Astrologie Heute Nr. 179 (Februar 2016) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 179
Februar 2016

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L  

 

 

Zu Beginn von 2016 steht ein Wechsel des astrologischen Leitthemas an. Noch befindet sich in den ersten Wochen des neuen Jahres die Uranus/Pluto-Quadratur im Orbis ihrer astrologischen Signifikanz – eine Konstellation, die nun aber daran ist, nach rund acht Jahren an Kraft zu verlieren und mehr aus dem Hintergrund nachzuhallen. Wir weinen ihr keine Träne nach. Gleichzeitig hat die Qualität des Saturn/Neptun-Quadrats, welche dem Jahr 2016 den Stempel aufdrückt, ihre volle Wirksamkeit entfaltet. Für alle deutlich zu sehen, seit die Flüchtlingsproblematik im letzten Herbst in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt ist und erschütternde Fernsehbilder (Saturn/Neptun) unsere selbstzufriedene Eigenwahrnehmung infrage stellen und kontroverse Diskussionen initiieren. Wir stecken im Hin und Her des Widerstreits zwischen Abgrenzung (Saturn) und Mitmenschlichkeit (Neptun) fest. Unsere gut geölte Maschinerie namens westliche Ordnung wird angesichts der Hilflosigkeit und Not unterprivilegierter Völker auf den Prüfstand gestellt. Rein rechnerisch könnten wir wohl noch viel mehr Flüchtlinge aufnehmen, wir verfügten über Mittel und Wege. Das würde auch dem Selbstverständnis unserer Kultur und unserer Werte – das, wie wir immer beteuern, auf Menschenrechten und christlicher Nächstenliebe fusst – gut anstehen. Doch die Ängste (Saturn) vor materiellem und kulturellem Verlust (Neptun) sind gross und vermutlich und wahrscheinlich auch berechtigt. Viele fragen sich bange: Wann hört das auf?

Die Frage, was uns die Zukunft bringt, gehört zu den Kernthemen der Astrologie. Mit ihr beschäftigen sich in diesem Heft verschiedene Autoren. Das Thema Flüchtlingskrise und die von ihr entfachten Herausforderungen für die Europäische Union und ebenso für Angela Merkel beleuchtet Karen Hamaker-Zondag [S. 16 ff.]. Dabei wirft sie ihren Blick bis ins Jahr 2018 und darüber hinaus und zeigt, dass die Konstellationen auf eine Zerreissprobe in der EU hindeuten und wie das Schicksal der deutschen Kanzlerin auch astrologisch eng mit Europa verknüpft ist. Claude Weiss untersucht seinerseits die schlagzeilenträchtigen Ereignisse, welche zu Beginn des Jahres 2016 alle Festtagsgemütlichkeit sofort verscheuchten und zentrale Themen des Jahres ins Rollen brachten [S. 10 ff., S. 22 f., S. 60 f.]. Auch er stellt sich der Frage nach dem Kommenden [S. 13 ff.]. Etwas weiter in die Zukunft richtet Christof Niederwieser seinen Blick, nämlich bis 2025 [S. 24 ff.]. Dabei zeichnet er die Wechselwirkungen der astrologischen Grosszyklen auf und zeigt, dass wir derzeit im Übergang von Uranus/Pluto zu Saturn/ Neptun stehen, um ab 2018 in den Bereich von Saturn/Pluto zu kommen. Dabei überlappen sich die Zyklen, deren planetarische Protagonisten sich 2025 zu einem eindrücklichen kosmischen Dreieck zusammenschliessen. Alexandra Klinghammer wiederum widmet sich in ihrer Kolumne «Die Welt im Jahr 2050» dem Thema Mobilität [S. 6].

Der Frage nach Sinn und Unsinn, Fluch oder Segen von Zukunftsschau stellt sich Barbara Egert – wie gewohnt in ihrer unmittelbaren und sehr persönlichen Weise [S. 54 ff.]. Der Blick in die Zukunft soll uns Krisen bewältigen helfen. Das Fazit ihres Artikels können wir uns hinter die Ohren schreiben: «Doch etwas ahnen wir zutiefst: dass in jeder Krise eine Chance verborgen ist, eine günstige Gelegenheit, seinem Leben eine neue Richtung zu geben, und dass das Leben sich sowieso nicht an seiner Entfaltung hindern lässt. Seien wir also mutig und nehmen wir die Herausforderung an!» 

Armando Bertozzi
Redaktor

  


Armando Bertozzi, von 1976 bis 1981 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von «Essentia – Zeitschrift für evolutionäre Ideen»; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)