Astrologie Heute Nr. 179 (Februar 2016) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 179
Februar 2016

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 179 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte Februar bis Mitte April 2016

von Verena Bachmann

 

Die Erfahrungen und Ereignisse der kommenden zwei Monate dürften in vielen Belangen als direkte Folgen des laufenden umfassenden kollektiven Wandels zu sehen sein. Auch wenn in dieser Zeit die Sehnsucht nach einer friedlichen, liebevollen, harmonischen und idealen Welt gross ist und in einigen Fällen versucht wird, das Rad der Zeit zurückzudrehen und auf die alten, «sicheren» Werte zurückzugreifen, wird es doch immer deutlicher, dass es kein Zurück gibt. Gleichzeitig spielt die Vergangenheit gemäss den astrologischen Konstellationen in dieser Phase eine wichtige Rolle. Dabei geht es zunächst immer wieder um Erfahrungen und Entwicklungen des vergangenen Herbstes, um den damals deutlich gewordenen Wandel in der Gesellschaft, der moralisch-ethischen, religiösen und politischen, aber auch wirtschaftlichen Werte, um die Auflösung der bisher Halt und Sicherheit versprechenden Strukturen und Grenzen. Parallel dazu und damit verwoben werden auch Folgen von Impulsen und Entwicklungen der Jahre 1965/66, 1989 und 2000 aktuell. Ab Mitte März sind jedoch die Impulse und Visionen des Neuen zunehmend stärker spürbar und die Kräfte des Aufbruchs, der Erneuerung und der Revolution gewinnen an Gewicht und Bedeutung.

Die astrologisch starke Betonung des veränderlichen Kreuzes in dieser Phase macht deutlich, dass wir uns in einer Zeit des Übergangs befinden: so unbeständig wie das Wetter im Übergang der Jahreszeiten. In dieser Phase bricht viel Vertrautes weg, und damit schwindet die lebendige Kraft des Bisherigen, während das Neue noch nicht ausgeformt und stabil ist. In solchen Zeiten ist im schnellen Wechsel alles möglich. Weltbilder, Werte, Haltungen und Strukturen der Vergangenheit können noch einmal mit aller Macht zum Ausdruck kommen, aber auch die Perspektiven, Verhaltensweisen und Ausdrucksformen des neuen Bewusstseins und der zukünftigen Modelle können bereits grosse Kraft entwickeln und deutlich machen, dass eine neue Ära beginnt. 

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Neumond
8. 2. 2016 – 14:39 GT

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Vollmond
22. 2. 2016 – 18:20 GT

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Neumondeklipse
9. 3. 2016 – 1:54 GT

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Vollmondeklipse
23. 3. 2016 – 12:01 GT

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Neumond
7. 4. 2016 – 11:23 GT

Generell kann die in den vergangenen Monaten dominierende Flüchtlingsthematik in vielerlei Hinsicht als Metapher für das kollektive Geschehen dienen. In gewisser Weise hat die Menschheit insgesamt die Welt, in die sie hineingeboren wurde (bewusste Wirklichkeit, alte Wahrheiten, Gewohnheiten und Sicherheiten), verlassen und ist unterwegs in ein neues (besseres) Land (Leben). Auf der Reise dahin drohen viele Gefahren und Beschwernisse, und es ist noch nicht sicher, wo sie endet. Einmal im neuen Land (Bewusstsein) angekommen, gilt es, sich mit der dort vorhandenen, noch fremden und unbekannten Kultur auseinanderzusetzen, zu lernen, wie man sich dort bewegt, welche Regeln und Gepflogenheiten in der neuen Welt herrschen und bereit zu sein, alles zu tun, um sich zu integrieren. Erfahrungen, Prägungen und Gewohnheiten der Vergangenheit sowie die daraus resultierenden Weltbilder und Erwartungen können in dieser Zeit immer wieder zum Problem werden. Sie sind zwar vertraut, scheinen Halt und Sicherheit zu geben, behindern und verzerren jedoch eine objektive Wahrnehmung der neuen Welt.

Diese Metapher kann auf einer äusseren Ebene in Bezug auf kulturelle und religiöse, aber auch wirtschaftliche und politische Belange sowie soziale Gepflogenheiten angewandt werden. Doch auch auf der inneren, persönlichen Ebene gilt sie, denn nicht nur die äussere Welt existiert nicht mehr so, wie sie vertraut war, auch in der Psyche, im intellektuellen oder geistigen Bereich sind viele Menschen unterwegs in ein «neues» Land, in dem bisherige Prägungen und gewohnte Muster nicht mehr sinnvoll und nützlich sind. Entsprechend gilt es zu lernen, wie sowohl die neue innere als auch die neue äussere Welt funktionieren und sich darin zurechtzufinden. Ein solcher Prozess ist immer von Verwirrung, Unsicherheit und Ängsten begleitet und verstärkt damit paradoxerweise eine Tendenz, sich umso stärker von den alten Bildern und Geschichten leiten zu lassen. Wer bereit ist, offen, neugierig und vertrauensvoll, aber auch achtsam und vorsichtig dem Neuen, Unbekannten zu begegnen, kann in dieser Zeit jedoch enorm viel lernen.

Astrologisch gesehen prägen die Themen der Planeten Jupiter und Saturn, Chiron und Neptun (alle in veränderlichen Zeichen) die Ereignisse und Prozesse dieser Zeit. Jupiter (rückläufig, 22–14 Grad Jungfrau) bewegt sich in dieser Phase im Bereich des aufsteigenden Mondknotens und erreicht am 23. Februar die Opposition zu Chiron (auf 20 Grad) und am 23. März das zweite Quadrat zu Saturn (16.24 Grad veränderlich: Ort der Uranus/Pluto-Konjunktion von 1966). Saturn läuft im Bereich von 15–16.24 Grad Schütze, zunächst direkt, um am 24. März – einen Tag nach dem Quadrat mit Jupiter – rückläufig zu werden. Auch die Sonnenfinsternis vom 9. März (18.56 Grad Fische) findet in diesen Gradbereichen statt und feuert die entsprechenden Themen zusätzlich an.

Entsprechend ist anzunehmen, dass in dieser Zeit verschiedene aussergewöhnliche Krisen die herrschenden Konflikte und Spannungen in der Welt deutlich machen. So dürfte der Kontrast zwischen Idealisten, Rettern und Helfern (also jenen, die Mitgefühl, Liebe, Akzeptanz, Toleranz und ganzheitliche Lösungen propagieren) und jenen, die nur eine Wahrheit oder einen spezifischen Weg als für alle gültig und richtig sehen und versuchen, alle anderen dahingehend zu bekehren, in dieser Zeit besonders ausgeprägt manifest werden. Gleichzeitig werden aber Ereignisse und Erfahrungen deutlich machen, dass weder Idealismus und Mitgefühl noch Verurteilungen, Schuldzuweisungen und Strafandrohungen, weder blindes Verständnis für alles noch Fanatismus, rigide Vorgaben und Kampf gegen alles Fremde eine Lösung bieten können. Vielmehr dürfte in all den erwähnten Bereichen schmerzhaft erfahrbar werden, dass es keine perfekte, richtige oder ideale Lösung gibt, sondern nur eine nüchterne und pragmatische Haltung, welche die unter den momentanen Bedingungen bestmögliche und am besten vertretbare Variante sucht und praktikabel macht.

Auf der konkreten mundanen Ebene sind somit in dieser Zeit vermehrt heftige soziale, ethnische und religiöse Konflikte zu erwarten, ebenso können in den Bereichen Umwelt, Klimaschutz, internationaler Handel, Rechtsprechung und Reisen wichtige Ereignisse stattfinden und Weichen stellende Entscheidungen für die Zukunft fallen. Auch auf der individuellen Ebene gilt es nun, zu akzeptieren, dass es die richtige Entscheidung, den richtigen Weg nicht gibt, es vielmehr darum geht, sich für das im konkreten Fall am besten Mögliche zu entscheiden, im Wissen darum, dass es in einiger Zeit wieder ganz anders aussehen kann.

Chiron (19 ½ – 23 Grad Fische) bewegt sich in dieser Phase im Bereich des absteigenden Mondknotens. Damit werden Schwächen, Zweifel und Verunsicherung in Bezug auf spirituelle und religiöse Themen aktuell. Es ist aber auch denkbar, dass persönliche Erfahrungen das (Ur-) Vertrauen in sich selbst, die Welt, die Liebe oder das Gute im Menschen erschüttern und diffuse Ängste aktivieren.

Neptun (9–11 Grad Fische) ist der vierte Planet, der das Geschehen dieser Zeit massgeblich mitbestimmt. Er bildet in dieser Zeit eine Konjunktion mit der Sonne (28. Februar), mit Merkur (11. März) und mit Venus (20. März) und setzt in den entsprechenden Bereichen einen Prozess in Gang, welcher in den darauffolgenden Tagen jeweils zuerst von Jupiter und Saturn und dann abschliessend von Chiron weitergeführt wird. Daraus ergibt sich – etwas vereinfacht gesagt – der folgende Ablauf: Am Anfang steht eine Vision, eine Sehnsucht oder eine Ahnung des vorhandenen Potenzials (Neptun). Danach folgt eine intensive Auseinandersetzung mit inneren und äusseren Hindernissen, Widerständen und Kritikern, zudem stellt sich immer wieder die Frage, ob und wie die Ahnung, die Vision, das wahrgenommene Potenzial am besten in der Welt verwirklicht werden kann (Jupiter und Saturn). Am Ende des Prozesses steht dann zunächst die schmerzhafte Einsicht, dass vieles trotz grossem Einsatz so nicht machbar ist, allenfalls melden sich auch unüberhörbare Zweifel am Sinn der Sache (Chiron). Wer es jedoch schafft, in diesem Moment nicht zu verzweifeln und nicht zu resignieren, kann erleben, dass sich unerwartet Türen öffnen, neue Wege und Möglichkeiten sichtbar werden.

Die Themen von Uranus (17 ½ – 21 Grad Widder) und Pluto (16 ½ – 17 ½ Grad Steinbock) treten im Vergleich zu den oben genannten Prozessen zunächst etwas in den Hintergrund, erhalten aber Ende März wieder vermehrte Aufmerksamkeit. Uranus aktiviert in dieser Zeit Erfahrungen und Geschichten, die im Sommer/Herbst 2015 aktuell waren und fordert dazu auf, in den astrologisch angesprochenen Bereichen kreativ zu werden und mutig neue Wege zu gehen. Pluto bewegt sich erstmals in einem von ihm zuvor noch nicht angesprochenen Gradbereich. Bei all jenen Menschen, die aufgrund ihrer Horoskopkonstellationen betroffen sind, geht es nun darum, Altes und nicht (mehr) Stimmiges loszulassen, bereit zu sein, sich mit bisher verborgenen oder verdrängten tieferen Schichten eines Themas zu beschäftigen und sich ohne Wenn und Aber auf etwas, das im Innersten drängt und lebendig ist, einzulassen.

Zeitlicher Ablauf: In den Tagen bis zum Neumond vom 8. Februar dürften viele der im Januar angesprochenen Themen, Ereignisse und Konflikte noch einmal aufgegriffen werden. Es kann in dieser Zeit zu heftigen Auseinandersetzungen, Machtkonflikten und unerwarteten Wendungen kommen. Vor allem in Bezug auf die Themen Frauenrollen, Beziehungen, Sexualität, aber auch hinsichtlich von Werten sind Ereignisse und Erkenntnisse möglich, die erschüttern und/oder zu einer grundsätzlichen Neubewertung in den entsprechenden Bereichen führen.

Ab 15. Februar läuft Merkur in einem neuen Bereich. Damit sind in vielen seit Anfang Januar blockierten oder wenig ergiebigen Verhandlungen neue Impulse möglich. In den Tagen bis zum Vollmond vom 22. Februar steht viel Kreativität zur Verfügung, die es erlaubt, innovative Ideen und Möglichkeiten zu erkunden. Am 23. Februar erreicht Jupiter die zweite Opposition zu Chiron (20 Grad Jungfrau/Fische), und in den folgenden Tagen bewegt sich die Sonne in den Gradbereichen der Saturn-Station vom März 2015 und des ersten Saturn/Neptun-Quadrats vom November 2015 hinein. Es ist denkbar, dass in dieser Zeit das Thema Auflösung von Grenzen und Strukturen, die Flüchtlingsthematik, aber auch generelle Fragen rund um Menschlichkeit, Sinn und Wahrheit viel Aufmerksamkeit erlangen.

Am 28. Februar bildet die Sonne eine Konjunktion mit Neptun (9.29 Grad Fische). Es ist denkbar, dass in diesen Tagen eine neue visionäre Figur auftaucht, jemand, der das Potenzial zum Idol hat, und eine Ahnung von dem, wie die Welt im Idealfall aussehen könnte, spürbar wird. Allenfalls wirkt eine besondere Geschichte als Auslöser für eine Welle von Idealismus und Hilfsbereitschaft. Erfahrungen und Ereignisse dieser Zeit sind als Impuls und Anfang eines umfassenden Prozesses zu sehen, der in den folgenden Wochen so richtig in Gang kommt (siehe oben).

In den Tagen vom 4. März bis zur totalen Sonnenfinsternis vom 9. März könnten sich die Ereignisse überstürzen. Neben medial ausgetragenen Meinungskämpfen könnte nun eine wichtige (politische, wirtschaftliche oder religiöse) Führungsfigur angegriffen und infrage gestellt werden und sich behaupten müssen oder aber abgelöst werden. Ebenso sind in dieser Zeit heftige Konflikte in Bezug auf Klima, Umwelt, humanitäre und religiöse Fragen denkbar.

Kurz nach der (in Südostasien sichtbaren) März-Sonnenfinsternis erreicht die Sonne am 11. März die Konjunktion mit Chiron, Merkur jene mit Neptun. In den Tagen bis zum 17. März dürften Erkenntnisse und Informationen zu einem Wechselbad zwischen Hoffnung und Erwartung einerseits und Zweifel, Bitterkeit und Enttäuschung andererseits führen. Dort, wo es möglich ist, den auftauchenden Schwierigkeiten und Problemen vorurteilslos und verständnisvoll, aber auch bestimmt und klar zu begegnen, könnte auch in zunächst ausweglos scheinenden Situationen ein Durchbruch gelingen, der die Voraussetzungen für weitere konstruktive Entwicklungen schafft. Allerdings dürfte erst ab Juli sichtbar werden, welche Schritte und Entscheidungen nachhaltig sind und wirklich weiterbringen.

Mit der Konjunktion von Venus und Neptun am 20. März beginnt eine nächste wichtige Phase im laufenden Wertewandel. Am 23. März finden gleichzeitig eine (Halbschatten-) Mondfinsternis und das zweite abnehmende Jupiter/Saturn-Quadrat statt (auf 16.24 Grad veränderlich). Am 24. März erreicht wie oben erwähnt Saturn seine Station zur Rückläufigkeit auf 16.24 Grad Schütze, und Venus aktiviert das Jupiter/Saturn-Quadrat. In dieser Zeit dürften Krisen und andere Ereignisse und Erfahrungen deutlich machen, dass die Entwicklungen der vergangenen Jahre unumkehrbar sind und die alten Vorstellungen, Werte und Sicherheiten so nicht mehr gültig sind. Dies betrifft gesellschaftliche und moralische Werte ebenso wie wirtschaftliche und politische Strukturen und Vorstellungen, Modelle der internationalen Zusammenarbeit, Beziehungen und Allianzen.

In den letzten Tagen des März erreicht Merkur den Bereich des Uranus/Pluto-Quadrats; damit gewinnen die Themen des grossen Umbruchs, revolutionäre Aktivitäten und Machtkonflikte aller Art wieder an Gewicht und Wirkung. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Entdeckungen, über die Medien verbreitete Informationen und Skandale, Vorfälle im Bereich des internationalen Handels und Verkehrs, aber auch Pioniere, Rebellen und Reformer dürften in dieser Zeit für Aufregung und in laufenden Prozessen für unerwartete Wendungen sorgen.

In den Tagen um den Neumond vom 7. April (auf 18.04 Grad Widder) aktiviert die Sonne das Uranus/Pluto-Quadrat. Ereignisse und Erfahrungen dieser Tage setzen wichtige Impulse, die den weiteren Verlauf der Entwicklungsprozesse massgeblich mitbestimmen dürften. Da Mars am 17. April rückläufig werden wird, bewegt er sich in dieser Zeit bereits sehr langsam. Die grossen vorhandenen Kräfte, Einsatz und Engagement dürften daher oft nur vorläufige Resultate bringen und die erhofften Erfolge meist noch ausbleiben. Erst im Verlaufe des Spätsommers und des Herbstes wird deutlich, welche der nun in Angriff genommenen diesbezüglichen Aktivitäten weiterführen.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.
 


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann