Astrologie Heute Nr. 180 (April 2016)
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Astrologie Heute Nr. 180
April 2016

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 180 bestellen
2016: Ein Jahr der Krise
 
Vortragsabend «Wichtige Trends 2016» in Zürich

von Trudy Baumann
 


Am 22. Januar 2016 fand im Kongresshaus Zürich der von Astrodata organisierte jährliche Vortragsabend über die Trends des neuen Jahres statt. In fünf Kurzvorträgen vermittelten namhafte Astrologinnen und Astrologen einen Überblick über die zu erwartenden Entwicklungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft sowie auf der persönlichen Ebene. Neu wurde diesmal der Anlass von Alexandra Klinghammer moderiert und mit einer Podiumsdiskussion zu aktuellen Themen abgerundet. Dies wurde von den zahlreichen Besuchern als Bereicherung geschätzt.
 

 
Claude Weiss, Monica Kissling, Christof Niederwieser, Alexandra Klinghammer, Karen Hamaker-Zondag, Verena Bachmann (v. l. n. r.)
 

 

 
Monica Kissling   

Die bekannte Schweizer Medienastrologin Monica Kissling eröffnete den Abend. In ihrem Vortrag konzentrierte sie sich auf zwei Hauptkonstellationen des Jahres: das abnehmende Quadrat von Saturn/Neptun, welches die Auflösung von Grenzen symbolisiert, sowie die Betonung der veränderlichen Zeichen Jungfrau (Jupiter, aufsteigender Mondknoten), Schütze (Saturn, rückläufiger Mars) und Fische (Neptun, absteigender Mondknoten, Chiron), welche ebenfalls für das Thema «Auflösung» stehen. Für 2016 prognostizierte die Astrologin somit eine Zeit der Auflösung und des Übergangs. Gemäss dem Titel ihres Vortrags, «Wenn vertraute Strukturen und Orientierung verlorengehen – Was uns 2016 weiterhilft und weiterbringt», zeigte sie auf, dass das Zeichen Zwillinge als fehlender Pol der Spannungsfigur im veränderlichen Kreuz einen hilfreichen Ausgleich bringen kann. Qualitäten wie Objektivität, Wertfreiheit, gesunde Distanz seien somit gefragt. Aber auch der Jungfrau-Pol bietet gemäss der Astrologin Ansatzpunkte. Monica Kissling strich hier die Fähigkeit heraus, von der Natur zu lernen, sich zu erden und im Körper zu spüren, um mit der verunsichernden Zeitqualität zurechtzukommen. Mit Blick auf das Fische-Zeichen riet sie, sich zu gestatten, nicht perfekt zu sein: 2016 würden viele Fehler gemacht, daher brauche es einen lockeren Umgang damit. Gefragt seien aber vor allem Vertrauen und Hingabe.

 
Christof Niederwieser   

Der Wirtschaftswissenschaftler und astrologische Unternehmensberater Dr. Christof Niederwieser sprach in seinem reich befrachteten Referat über «Wirtschaftstrends und berufliche Chancen 2016». Gemäss seinen Studien befinden wir uns mit der zu Ende gehenden Quadratphase von Uranus/Pluto am Höhe- und Wendepunkt einer 80 Jahre dauernden Wirtschaftsepoche [Astro-Kondratieff-Zyklus, siehe dazu ASTROLOGIE HEUTE Nr. 176 / Nr. 177], deren innovative Informationstechniken ihren höchsten Punkt der Entwicklung erreicht hätten. 2016 setze mit Saturn/ Neptun eine Strukturauflösung ein, wovon Firmen mit Stellungen in der zweiten Dekade der veränderlichen Zeichen betroffen seien, etwa die IT-Branche (zum Beispiel Apple). Bis Herbst 2016 (Jupiter in Jungfrau) werde sich diese Strukturauflösung noch vergrössern, meinte der Referent und empfahl eine Politik der kleinen Schritte sowie klare Prioritäten, denn im Zeichen Jungfrau verliere man sich gerne in Details. Ab September (Jupiter in Waage) erwartet Christof Niederwieser eine Rückkehr der Revolutionsthematik, vor allem in den Monaten November und Dezember, wenn Jupiter Aspekte zu Pluto und Uranus bildet. Firmen rät er, unter diesen Konstellationen Marketingkonzepte und das Produktedesign zu überarbeiten. Wichtig seien dann vor allem Authentizität sowie das Einfordern der unter dem Zeichen Jungfrau erarbeiteten Neupositionierung.

 
Karen Hamaker-Zondag   

Betrachtet man das Jahr 2016 «nur» unter dem Aspekt von Saturn/Neptun, verstehen wir nicht, was wirklich geschieht – so lautete die These der renommierten niederländischen Astrologin Karen Hamaker-Zondag. Sie richtete in ihrem Vortrag den Blick auf die ganz grossen astrologischen Zyklen. Aus dieser Perspektive stecken wir heute in einem Zyklus, der bereits im Jahr 577 v. Chr. begann. Damals fand eine Konjunktion der drei geistigen Planeten Uranus, Neptun, Pluto im Erd-Zeichen Stier statt, in Opposition zu Saturn. Die nächste Dreifachkonjunktion dieser Himmelskörper ereignet sich erst wieder im Jahre 3370! Das Thema des aktuellen Zyklus übersetzte die Referentin so: «Von diesem Moment an werden wir uns viele Tausend Jahre mit dem Problem von Materie und Geist beschäftigen.» Eine weitere wichtige Station dieses Zyklus fand in den 1960er-Jahren statt, mit der Konjunktion von Uranus und Pluto. Sie hätte die Erkenntnis gebracht, dass Materie und Geist/Energie austauschbar seien. Die Konjunktion von Uranus/Neptun in den 1990er-Jahren gipfelte gemäss der Astrologin in der Erkenntnis, dass Geist vielleicht stärker sei als Materie. Diese neuen Impulse seien damals jedoch noch nicht beim Mainstream angekommen, im Gegensatz zu heute, wo man spüre, dass etwas Neues komme. Sie erwartet, dass das Quadrat von Saturn/ Neptun 2016 weiter dazu beiträgt, das Thema Materie und Geist neu zu sehen.

 
Verena Bachmann   

Verena Bachmann fasste zu Beginn ihres Vortrags «Scheidewege» zusammen, wo wir 2016 stehen. Die Zeit des Auf-, Um- und Durchbruchs liege nun hinter uns, die Brüche seien geschehen. Nun gehe es darum, aus den Trümmern das Neue aufzubauen. Gute und richtige Entscheidungen zu treffen, sei jedoch schwierig. Und sie fügte hinzu, dass kaum Vorwärtsenergie vorhanden ist. Das jeweils Beste aus einer Situation zu machen, dies schlug die Referentin daher als Handlungsmaxime vor. Im Einzelnen betonte auch sie die Bedeutung der veränderlichen Zeichen. Sie warnte insbesondere vor den Zerrformen: im Fische-Zeichen etwa der Tendenz, alles nur positiv sehen zu wollen oder einem Retter- und Helfersyndrom zu verfallen, im Schütze-Zeichen einem Festhalten an alten Weltbildern oder der Suche nach jemandem, der sage, was richtig sei, und dem gefolgt würde. Die mit dem abnehmenden Quadrat als Krisenstadium bezeichnete Phase der Zyklen (Jupiter/Saturn und Saturn/Neptun in der ersten Hälfte des Jahres, Jupiter/ Pluto ab Herbst) bildete den zweiten Schwerpunkt ihrer Ausführungen. Einzig der «Zyklus der geistigen Revolution», Jupiter/Uranus, würde mit einer Opposition in der zweiten Jahreshälfte aus diesem Krisenmodus ausscheren. In den Worten der Referentin bedeutet dies, dass wir bis September noch die Möglichkeit hätten, zu erkennen, was die Kraft/Macht des Geistes vermag – allerdings ist bei diesen beiden Planeten die Gefahr der Hybris besonders gross, die darin liege, zu viel zu wollen.

 
Claude Weiss   

Claude Weiss widmete sich in seinem Referat «Zwischen Sicherheitsdenken und Unternehmergeist – Investieren im paradoxen Umfeld» wirtschaftlichen Themen. Er setzte sich gewissermassen den Hut von Raymond Merriman auf, der dieses Jahr nicht in Zürich weilte. Als die Börse zu Jahresbeginn innert kurzer Zeit um 10 % stürzte, erinnerte dies den erfahrenen Astrologen an den Januar 2008, als Ähnliches geschah. In jenem Jahr kam es zur grossen Finanzkrise. Ein Vergleich der astrologischen Konstellationen zeigt Parallelen: Merkur habe damals wie Anfang 2016 im Quadrat zu Lilith gestanden, und auch Pluto habe in dieser Konstellation eine Rolle gespielt. Ein weiterer Vergleich mit den grossen Börsencrashs von 1929 und 1987 gibt gemäss dem Referenten wiederum ein vergleichbares Bild. Dieser Aspekt zeige nicht die Krise an, erklärte Claude Weiss, sondern jenen Moment, in welchem das, was nicht stimmt, sichtbar werde: aufwühlende Informationen (Merkur/Lilith) im Zusammenhang mit Geld (Pluto). Seine These, dass 2016 ein Jahr sein könnte, in welchem die Börsen zu stürzen beginnen, wie letztmals in den Jahren 2001 und 2007, untermauerte er schliesslich mit dem Zyklus der rückläufigen Venus (2015) und dem Saturn/ Neptun-Zyklus. Er riet daher zu Vorsicht bei Aktien und dazu, Haussen und Rallyes zu nutzen, um Aktien abzustossen. Wer sich mit Fragen der finanziellen Absicherung im Alter beschäftigt, bekam zudem Tipps zum Investieren.

 
Alexandra Klinghammer   

Zum Schluss des Vortragsabends bat Alexandra Klinghammer die Referenten auf die Bühne. Diskutiert wurde über die Schweiz vor der Abstimmung zur Durchsetzungsinitiative. Da die Sonnenfinsternisse vom März und September wichtige Stellungen des Landeshoroskops auslösen, stand die Frage im Raum, was dies für die Abstimmung bedeutet. Die Argumente für oder gegen eine Annahme hielten sich die Waage, wobei Monica Kissling mit ihrer Einschätzung, dass mit Jupiter am aufsteigenden Mondknoten Fachleute erfolgreiche Überzeugungsarbeit gegen die Initiative leisten könnten, richtig lag. Ebenfalls wichtige Auslösungen weist 2016 das Horoskop von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, die mit ihrer Flüchtlingspolitik in der Kritik steht. Übereinstimmend meinten Karen Hamaker-Zondag und Monica Kissling, dass die Kanzlerin ein «Messer im Rücken», also Verrat aus der eigenen Partei, fürchten müsse. Christof Niederwieser vermutete für den Frühsommer heftige Spekulationen über einen Rücktritt von Angela Merkel, wenn der laufende Uranus im Quadrat die Sonne/Uranus-Konjunktion in Merkels Horoskop auslöst («Königssturz»). Da der Aspekt jedoch nicht ganz exakt werde, könnte sie dieses Jahr noch überstehen, um dann 2017 den geordneten Rückzug einzuleiten, deutete er.

Beendet wurde der gelungene Abend mit kurzen Statements dazu, wo die Referenten trotz der allgegenwärtigen Krise auf der persönlichen Ebene Anlass zur Hoffnung sehen.
 

Hinweis: Alle Vorträge sind als Live-Mitschnitte auf einer Doppel-CD erhältlich: Bestellung



Trudy Baumann, geb. 1965; studierte Germanistik und Anglistik (M. A.); Journalistin; diplomierte Astrologin SFER; Mitarbeiterin von Astrodata (E-Mail: Trudy Baumann)