Astrologie Heute Nr. 182 (August 2016)
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Astrologie Heute Nr. 182
August 2016

Inhaltsverzeichnis
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 P S Y C H O L O G I E  

 
Saturn und Uranus zwischen Himmel und Erde
 
von Barbara Egert 
 

Zwei Gefahren bedrohen, laut Paul Valéry, unaufhörlich die Welt: die Ordnung und die Unordnung. Man kann es auch weniger bedrohlich sehen, nämlich als kreatives Wechselspiel zweier konträrer Prinzipien, ohne die nicht wäre, was aus dem Nichts entstanden ist: Uranus und Saturn, das bedeutet Idee und ihre Verwirklichung. Uranus ist der Gott der Idee, und die geht allem voran, was sich materialisieren will. Deshalb sind von Uranus Inspirierte fasziniert von Ideen, deren Verwirklichung sie kaum interessiert. Dafür sind andere da, Saturnier etwa. Wenn man im Horoskop eine Uranus-Dominanz findet, sollte man sich also öffnen für die verborgene Idee und nicht auf ein markantes Ereignis hoffen.

So lautet die Präambel zu Barbara Egerts Artikel über Saturn und Uranus. Sie beleuchtet die Dynamik dieses Planetenpaares zuerst anhand der wissenschaftlichen Geschichte von der Entstehung der Welt, von Chaos und Ordnung. Es geht um Struktur und Zerstörung und darum, dass erst der kleine Unterschied, «eine geringfügige Symmetrie-Verletzung», die Entstehung der Materie möglich machte. Und von hier ist es nicht mehr weit zur Chaostheorie und zu Mandelbrots Entdeckung der fraktalen Strukturen des Chaos.

Barbara Egert lotet dann das «wahre Leben» nach den Anzeichen und Signaturen des Saturn-Uranus-Kampfes und -Zusammenspiels aus und bringt hier viele eindrückliche und stimmige Bilder, die den Boden für die Annäherung an dieses astrologische Gegensatzpaar bereiten. Immer mehr schälen sich nämlich die Charakteristiken der beiden Prinzipien heraus, immer deutlicher wird, wie sehr sie einander auch bedingen. Als Beispiel des uranischen Widerspruchsgeistes bringt die Autorin dann den französischen Widerstandskämpfer und Buchenwald-Überlebenden Stéphane Hessel. In seinem Horoskop stehen sich Saturn und Uranus gegenüber. Sein Kredo: «Empört euch!»

Die Autorin macht dann auf die kleinen Situationen des Alltags aufmerksam, bei deren Beobachtung man sich mit den Kräften von Uranus und Saturn vertraut machen kann. Sie zeigt dabei auch, dass man sich weder auf die Seite des einen noch jene des anderen Prinzips schlagen sollte, sondern die Dynamik eines Wechselspiels wichtig ist: die Aufrechterhaltung des Gleichgewichtszustandes. Und diese Ausgleichung ist besonders wichtig in Zeiten von Uranus- und Saturn-Transiten, damit man nicht einem der beiden Prinzipien verfällt und damit «untergeht».

Am Schluss ihres Artikels widmet sich Barbara Egert noch den beiden zu Saturn und Uranus gehörenden Tierkreiszeichen Steinbock und Wassermann, die immer auch in die Betrachtung miteinbezogen werden müssen.
 


Barbara Egert, geprüfte Astrologin DAV, jahrzehntelange Astrologieerfahrung, lebt und arbeitet in Berlin; Bücher: «Hochsensibilität im Horoskop» (2012), «Krisen im Horoskop erkennen» (2011), «Kindheitserfahrungen im Horoskop» (2009), «Wenn die Kindheit Schatten wirft. Beziehungen. Hochsensibilität. Narzissmus» (2014); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE, E-Mail: Barbara Egert