Narziss, das ist der ewige schöne Jüngling, seit alters her sich selbst genügend. Wenn man ihn mit sich selber tanzen sieht, allein im Getümmel einer Disco, modisch gekleidet, stets ein leicht mokantes Lächeln auf den Lippen, schwingt immer etwas mit von jener träumerischen Versunkenheit, wie sie etwa in Caravaggios Narziss-Gemälde zu sehen ist. Wird er denn nicht älter? Wir altern doch alle, und unser Spiegelbild verrät es uns als erstes. Oscar Wilde lässt in seinem «Dorian Gray» dessen gemaltes Bildnis altern, während der Protagonist des Romans sich ewiger Jugend erfreut. Sowohl Narziss als auch Dorian können ihre jeweiligen Verehrerinnen (Echo beziehungsweise Sibyl) aufgrund ihrer autoerotischen Neigungen nicht lieben. Ähnlich wie Dorian entfremdet sich auch Narziss so weit von der Wirklichkeit, dass er schliesslich sterben muss: Seine Schönheit bedeutet letztendlich seinen Tod.

Barbara Egert nähert sich den verschiedenen Ausdrucksformen narzisstischen Verhaltens auf mehreren Ebenen. Dabei geht sie von der gewaltgeprägten griechischen Geschichte des Narkissos aus, die schon viel über die psychologischen Hintergründe dieses Verhaltensmusters aussagt. Sie fächert dann die verschiedenen Erscheinungsformen von Narzissmus auf und beschreibt die astrologischen Entsprechungen im Horoskop. Zentrale Themen sind dabei:

– Die Wichtigkeit der Sonne
– Worauf der Mond verweist
– Die Bedeutung der Venus

Aber natürlich können noch weiterere Planeten Hinweise für eine narzisstische Problematik sein, wobei die Autorin auch zeigt, dass nicht jeder Narzissmus gleich krankhaft oder schlecht sein muss.

Anschliessend stellt sie einige berühmte narzisstische Persönlichkeiten vor und untersucht deren Horoskope hinsichtlich ihres Artikelthemas: Silvio Berlusconi, Salvador Dalí und Cristiano Ronaldo. Zum Abschluss erläutert Barbara Egert, was gesunder Narzissmus vermag.