Eingebettet in die Theatersprache
 
Christoph Schubert-Weller
Die integrierte Prognose
Astrologische Prognosemethoden und ihre Kombination

Pb., 20 Abb., 200S.,€ 19,95
www.astronova.de, D-Tübingen 2015

Mit dem Buch Die integrierte Prognose von Christoph Schubert Weller liegt endlich ein Werk vor, in dem alle derzeit gängigen Prognosemethoden kurz vorgestellt und sinnvoll miteinander verknüpft werden.

Der Autor hat einen interessanten Ansatzpunkt, in dem er die astrologische Prognose mit einem Theaterstück vergleicht. Bevor er dieses Zeitmodell sehr anschaulich und lehrreich am Beispiel von Mozart erläutert, geht er in einem einleitenden Kapitel auf die Bedeutung von Prognose im Allgemeinen ein.

Nun folgen die Kapitel „Theaterstück“, „Spielpläne“, „Bühnenbild“, „Akte“, „Szenen“, „Pointen und Gags“.  Abschließend geht er noch kurz auf stundenastrologische Fragestellungen und mundanes Zeitgeschehen ein.

Der Ansatz, die Prognosetechniken einem Theaterstück in Ihrer Dauer der Wirksamkeit zuzuordnen, ist logisch und sehr gut dargestellt. Besonders beeindruckt, dass selbst langfristige Zyklen, wie progressiver Mond- und Saturnzyklus in den Theaterspielplänen und der Döbereiner Siebener Zyklus im aktuellen Stück, hier als Bühnenbild definiert, eine Verknüpfung finden. Mit den gängigen Methoden wie Solare und Lunare,  Transite, Sonnenbogendirektion und sekundär Progression wird hier ein Gesamtbild geschaffen. Abschließend wird noch auf stundenastrologische Fragen und allgemeine mundanastrologische Konstellationen eingegangen. Damit wird das Ganze abgerundet und wirkt wie aus einem Guss. Durch die zeitliche Anordnung dieser vielfältigen Prognosetechniken, eingebettet in die Theatersprache, erhält man einen übersichtlichen Zeitplan. Selbst die Tagesqualitäten, definiert als kurze Szenen und Auftritte, finden eine Einbindung in das große Geschehen.

In dem Werk steckt sehr viel Detailarbeit und Ausdauer beim Zusammentragen dieser vielen Prognosemöglichkeiten. Dies wird auch vom Leser gefordert, denn nur wer sich die Mühen macht, alle beschriebenen Prognosetechniken zu studieren und dann nach Anleitung zu verknüpfen, wird mit dem vorliegenden Buch ein wunderbares Hilfsmittel haben, in Zukunft eine Prognose von längeren Zeiträumen bis zu konkreten Ereignissen auf einem Zeitstrahl einordnen zu können. Bislang gibt es kein vergleichbarere Werk, das so gelungen alle gängigen Techniken miteinander verknüpft und in ein sinnvolles Ganzes anordnet.

Grössere Zusammenhänge erkennen
 
Janusz Jurczys
Astrologie und Enneagramm: eine Synthese
Das Ich und seine Seele erkennen und verstehen

Hc., 70 Abb., 400 S., € 28,00
www.astronova.de, D-Tübingen 2016

Astrologische Forschung als Zusammenspiel von philosophischen Aspekten, Spiritualität und Astrologie in Verbindung mit dem Enneagramm erfordert vom Autor wie auch vom Leser einen hohen Grad der Konzentriertheit. Der Autor Janusz Jurczys hat mit dem Buch Astrologie und Enneagramm – eine Synthese ein reifes Konzentrat seiner langjährigen Arbeit und Forschung zur Verfügung gestellt. Als konzentrierter Mensch, der klar und strukturiert denkt, lässt er uns teilhaben an seiner geistigen Arbeit, die sich im vorliegenden Buch verdichtet. Das ist kein Buch für astrologische Anfänger, sondern ein Angebot an diejenigen Astrologen, die über das Horoskop hinaus noch weitere Fragen an die Seelenstruktur haben.

Der erste Teil des Buches ist mit philosophischen Abhandlungen bestückt. Hier wird der Denk- und Schreibstil des Autors deutlich. Nach diesem Teil folgen die Erläuterung des Enneagramms und die Übertragung auf die Astrologie. Die anschliessenden Betrachtungen zur Beziehung des Enneagramms zum Aszendenten werden mit anschaulichen Beispielen verdeutlicht. Danach werden sowohl die astrologischen Häuser als auch die Quadranten im Zusammenspiel mit dem Enneagramm beschrieben. Es tut sich eine Art seelische Landkarte auf, die es dem Astrologen erlaubt, weiter zu schauen und zu denken.

Es liegt hier ein Buch vor, welches uns in eine spannende und aussagekräftige Betrachtung bringt, Enneagramm und Astrologie ergänzen und inspirieren sich. Wir haben hier ein Modell, welches uns helfen kann, grössere Zusammenhänge zu erkennen. Ein wertvolles Konzentrat von mehr als 25 Jahren gelungener Forschung.

Selbst der Kapitän des Schiffes
 
Jasmin Meyer-Gilli
Horoskop-Deutungen
Entwicklungsschritte erkennen und sich selbst fördern

Hc., 618 S., € 29,95 / dazu Kartenset mit 36 farbigen Horoskop-Deutungskarten (€ 12,95)
www.astronova.de, D-Tübingen 2016

Das Buch Horoskop-Deutungen von Jasmin Meyer-Gilli ist ein «Kunst»-Werk, das gleich mehrere Bedürfnisse auf einmal abdecken kann. Ein Nachschlagewerk par excellence, in dem Sie schnell eine aussagekräftige Antwort auf eine der vielen Horoskopkonstellationen finden, die neue Gedankengänge anregt, Sie jedoch nicht festlegt in der Interpretation.

Zu Beginn charakterisiert die Autorin jeden Planet vom Mars bis zum Neptun und wie die
Sternzeichen in der Lösung, aber auch in der Hemmung gelebt und ausgedrückt werden können. Die Brisanz jedoch liegt in der Was– wie–wo-Erklärung der einzelnen Planeten. Was (der Planet) zum Beispiel wird mit einem Merkur ausgedrückt? Wie (in welchem Zeichen) wird Merkur ausgedrückt? Und wo (in welchem Haus) wird Merkur ausgedrückt?

Wenn man bedenkt, wie viele Möglichkeiten es gibt – nämlich genau 144 pro Haus, wenn man jeden Planeten in jedem Zeichen pro Haus berücksichtigt –, kann erahnt werden, wieso dieses Buch so umfangreich geworden ist. Dieses Buch ist ein Muss als Nachschlagewerk für jeden neugierigen Astrologen, ob Anfänger oder erfahren, denn hier findet jeder ganz neue, prägnante und aussagekräftige Interpretationen, die zum Nachdenken anregen.

Das Kunstwerk dieses Buches liegt vor allem im dazugehörigen Kartenset. Jede einzelne Karte wurde von der Astrologin mit viel Zeitaufwand und Liebe selbst kreiert und gemalt. Sie können nun mit Hilfe dieses Buches (als Nachschlagewerk) und den dazugehörigen Karten kreativ werden, denn es liegt der Autorin fern, mit vorgegebenen Sätzen Ihre Individualität zu steuern. Sie selbst sind der Kapitän des Schiffes und steuern das Boot. Sie selbst sind KreateurIn Ihrer Individualität!

So finden Sie in diesem Buch alle möglichen Konstellationen vom Mars bis zum Neptun in Haus eins bis Haus zwölf. Zu jeder Konstellation finden Sie drei Sätze in der Lösung und drei Sätze in der Hemmung. Nun können Sie entweder auf leichte und verspielte Art die Sätze zusammenführen und gleichzeitig die Astrologie erlernen. Als erfahrener Astrologe bekommen Sie hier mit Bestimmtheit nicht nur neue Anregungen zu jeder einzelnen Konstellation, sondern können mit Hilfe der Karten auch Leichtigkeit und Verspieltes, wie auch Klarheit für den Kunden in eine Beratung einbringen.

Gerade das Zusammenspiel von Karten und Buch machen dieses «Kunst»-Werk zu dem, was es ist; ein spannendes, lehrreiches Nachschlagewerk für Anfänger und Fortgeschrittene. 

Pb., 4 Abb., 198 S., € 19,95 / sFr. 22.30 fPr
Chiron Verlag, D-Tübingen 2016

In einer Zeit, in der die Gesellschaft sich in ihren Tugenden neu definiert, ist eine betrachtende Schau auf die sieben Planetenprinzipien aus der klassischen Astrologie eine Möglichkeit zur Orientierung. Die Autorin Julia Dimitrov beschreibt in ihrem Buch Die sieben Todsünden und Kardinaltugenden in der Astrologie einen überkonfessionellen Weg der persönlichen Ethik. Die sieben Todsünden Hochmut, Habsucht, Völlerei, Zorn, Wollust, Neid und Trägheit werden den sieben Planetenprinzipien zugeordnet. Abgeleitet von diesen Erscheinungsformen menschlichen Verhaltens beschreibt die Autorin parallel die Erweiterung auf die sieben Tugenden: Demut, Gerechtigkeit, Mässigung, Mut, Liebe, Weisheit und Fleiss. Auch die Tugenden werden den Planeten zugeordnet, und daraus ergibt sich ein Entwicklungsweg der praktischen Philosophie. Ein Modell der edlen Menschwerdung, das sich über Religionen, Philosophien, Ideologien und politischer Gesellschaftsordnung erhebt und sich als neue Gesellschaftsordnung und Mythologie verstehen kann.

Das Buch regt an, das Thema Kardinaltugenden und «Todsünden» in einen aktuellen Zusammenhang für das eigene Leben zu stellen. Mir stellt sich dabei die Frage, ob sich darüber hinaus auch neue Kardinaltugenden in unserer Zeit ergeben und ob die Bezeichnung «Todsünde» noch unserem Denken und unserer Sprache entspricht. Insgesamt ein lesenswertes Buch, gut strukturiert, gut recherchiert und flüssig im Schreibstil.