Astrologie Heute Nr. 199 (Juni 2019) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 199
Juni 2019

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Heft Nr. 199 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 

Mitte Juni bis Mitte August 2019

von Verena Bachmann

 

Viele der bereits in den ersten drei Monaten dieses Jahres angesprochenen Themen werden in den kommenden Wochen erneut aktuell. Da abgesehen von Uranus alle Langsamläufer rückläufig sind oder werden, findet in vielen Belangen eine Wiedererwägung oder Weiterbearbeitung von bereits getroffenen Entscheidungen und gemachten Schritten statt. Viele Geschehnisse, Erfahrungen und Prozesse dieser Zeit dürften im Rückblick aus einer anderen Perspektive gesehen und allenfalls auch etwas anders interpretiert und gewertet werden. Im Idealfall können nun damals gewählte Wege und gefällte Entscheidungen bestätigt werden. Oft dürfte es jedoch darum gehen, noch einmal auf eine damals gefällte Entscheidung zurückzukommen und sie zu korrigieren oder umgekehrt etwas damals Versäumtes nachzuholen. 

Auch wenn astrologisch gesehen Themen und Entwicklungen der Vergangenheit auf den ersten Blick zu dominieren scheinen, gibt es doch auch viele Hinweise darauf, dass sich – anders als in den ersten vier Monaten des Jahres – in dieser Zeit viele Möglichkeiten für zukunfts­orientierte Entwicklungen bieten. Entsprechend könnten nun bisher blockierte oder festgefahrene Prozesse erneut in Gang kommen. Die Konstellationen können auch genutzt werden, um Alt­lasten zu bereinigen und bestehende Hindernisse zu beseitigen. Gleichzeitig könnten zudem erste Schritte und Impulse in eine ganz neue Richtung erfolgen. Diese sind jedoch vor allem als Vorboten für die im Jahr 2020 anstehenden Entwicklungen zu sehen.

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Neumond
3. 6. 2019 – 10:02 GT


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Vollmond
17. 6. 2019 – 8:30 GT


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Neumondeklipse
2. 7. 2019 – 19:16 GT

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Vollmondeklipse
16. 7. 2019 – 21:38 GT

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Neumond
1. 8. 2019 – 3:12 GT

Astrologisch gesehen sind wie zu Beginn des Jahres die beiden Planetenpaare Saturn/Pluto und Jupiter/Neptun die Hauptrollenspieler auf der Bühne des Geschehens: Saturn (19–15 Grad Steinbock) und Pluto (22.34–21.15 Grad Steinbock) bewegen sich rückläufig in einer zunehmend weiter werdenden Konjunktion im Bereich des absteigenden Mondknotens und in Gradbereichen, die sie erstmals in den Monaten Januar bis März dieses Jahres aktiviert haben. Also dürften die damit verbundenen damaligen Ereignisse und Erfahrungen erneut zum Thema werden. Allerdings sind nun einige scheinbar kleine, in Bezug auf die konkreten Entsprechungen und Möglichkeiten jedoch bedeutende Änderungen der Konstellation auszumachen. Zum einen findet sich nun Saturn anstatt Pluto näher beim absteigenden Mondknoten, und zum anderen bewegen sich alle Schnellläufer im Bereich des aufsteigenden Mondknotens. Entsprechend dürften die zu erwartenden Prozesse einerseits weniger intensiv und bedrohlich erscheinen als die damaligen, andererseits bieten sich nun auch Möglichkeiten, sich aus festgefah­renen alten Geschichten zu befreien und neue Wege zu gehen.

Im Vordergrund stehen dabei nicht mehr funktionierende gesellschaftliche und institutionelle Strukturen, Normen, Regelungen und Gesetze, die den Anforderungen der Gegenwart nicht mehr gerecht werden können, allzu rigide und einengende Vorschriften sowie traditio­nelle und konservative Vorstellungen zu den Themen Autorität, Verantwortung, Schuld und Strafe. Auf der persönlichen Ebene geht es um Glaubenssätze, (innere) Gebote und Verbote, die Angst vor den Konsequenzen, wenn die damit verbundenen Forderungen nicht erfüllt werden, aber auch um generelle Angst vor Versagen oder Verlust.

Da sich die Schnellläufer ebenso wie die Sonnenfinsternis vom 2. Juli am aufsteigenden Mondknoten im Krebs-Zeichen bewegen, spielt dieses in Bezug auf einen fruchtbaren Umgang mit den alten Geschichten eine wichtige Rolle. Dort, wo es möglich ist, sich bewusst mit den Themen Familie, Heimat und Gemeinschaft zu beschäftigen, wo die Bereitschaft vorhanden ist, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und sich füreinander einzusetzen anstatt zu rivalisieren, kann im laufenden Wandel ein entscheidender Schritt geschehen. Dann kann es gelingen, alte Autoritätsbilder und nicht mehr stimmige Vorstellungen in Bezug auf Grenzen, ebenso jegliche Zustände, die eine gesunde Entwicklung verhindern, zu durchschauen und sich von ihnen zu verabschieden. Auf der konkreten Ebene könnten neue Wohnformen, ein neues Verständnis für gemeinschaft­liche Werte sowie alle Massnahmen und Verhaltensweisen, die dazu beitragen, dass Vertrauen aufgebaut wird, eine wichtige Rolle spielen.

Auch Jupiter und Neptun stehen wieder auf der Bühne. Sie sind gemeinsam für das Geschehen des zweiten wichtigen Themenkreises zuständig. Auch Jupiter bewegt sich in diesen Monaten rückläufig (19–14 ½ Grad Schütze). Er erreicht am 11. August die Station zur Direktläufigkeit. Neptun bewegt sich kaum und wird am 21. Juni auf 18.43 Grad Fische rückläufig. Beide Planeten laufen in der ganzen Phase im Quadrat zueinander (exakt am 16. Juni). Bei beiden geht es um Visionen und Ideale, um Erwartungen und Sehnsüchte, aber auch um Globalisierung, Migration und Kulturfragen, Religion und Spiritualität.

In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick zurück in das Jahr 2009 (Konjunktion): Es ist gut möglich, dass sowohl Entwicklungen und Ereignisse als auch visionäre Bilder und Vorstellungen von damals erneut zum Thema werden. Jetzt kann sich zeigen, was daraus gewachsen und geworden ist. Auch Ereignisse und Erfahrungen der Monate Januar/Februar dieses Jahres könnten nun erneut beschäftigen. Dabei geht es vor allem um die damals geschürten Hoffnungen und Erwartungen. Dort, wo zu rosig gemalt und Probleme schöngeredet, verschleiert oder geleugnet wurden, dürfte dies nun deutlich werden. Gemäss einer anderen Entsprechung könnten auch einzelne Menschen oder spezielle Einsichten und Konzepte zur «Rettung der Welt» idealisiert werden. Heikel sind solche Tendenzen dann, wenn dabei die konkrete Realität ausgeblendet wird.

Neptun und Jupiter bilden während der ganzen Phase einen Aspekt zum Mondknoten und zu Saturn. Damit entsteht eine Verbindung zwischen den beiden oben beschriebenen Themenkreisen. Vor allem die Stellung Neptuns gibt Hinweise darauf, dass Empathie, Mitgefühl, ganzheitliches Denken und umfassende Ansätze bei der Lösung von kritischen Situationen eine wichtige Rolle spielen dürften. Die Jupiter zugeschriebene Tendenz, für sich selbst immer das Beste herausholen zu wollen oder das eigene Weltbild, den eigenen Glauben und die eigene Meinung zum Massstab für Richtig oder Falsch zu machen, könnte jedoch hierbei für Irritationen sorgen.

Zeitlicher Ablauf: Kurz nach dem Neumond vom 3. Juni (12.34 Grad Zwillinge) bewegt sich die Sonne zuerst im Quadrat zu Neptun (7.–10. Juni) und danach in der Opposition zu Jupiter (8.– 11. Juni). Am 16. Juni wird dann wie gesagt das Jupiter/Neptun-Quadrat genau. Die oben beschriebenen Jupiter/Neptun-Themen dürften daher vor allem in den ersten Wochen des Juni besonders aktuell werden. Allenfalls finden in dieser Zeit wichtige und teilweise auch heftige Diskussionen über verschiedene Weltbilder statt. Auch «Fake News» sowie das Verhalten von Stars und Idolen könnten viel Aufmerksamkeit erhalten. Am 12. Juni erreicht die Venus das Quadrat zu Lilith (in Fische). In diesem Zusammenhang dürfte die Rolle und Stellung der Frau, aber auch die Themen Erotik, Sexualität und Werte in den Vordergrund treten. Allenfalls sorgen auch Skandale oder Enthüllungen für Aufregung.

Parallel dazu gewinnen ab dem 12. Juni auch die eingangs beschriebenen Themen von Saturn und Pluto an Aktualität. Mars und Merkur bewegen sich im Bereich des aufsteigenden Mondknotens, erreichen am 14./16. Juni je eine Oppo­sition zu Saturn, bilden dann zusammen am 18. Juni die erste von drei Konjunktionen und machen am 19./20. Juni je eine Opposition zu Pluto. Am 17. Juni findet zudem ein Vollmond (auf 25.53 Grad Schütze/Zwillinge) statt. Entsprechend ist in diesen Tagen mit teilweise heftigen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit den folgenden Bereichen zu rechnen: Grenzen, Gesetze, (staatliche) Institutionen, Sicherheit und Heimat, Kontroll- und Autoritätsmechanismen. Es ist jedoch anzunehmen, dass neben Vorfällen, die erschrecken oder Ängste auslösen, auch wichtige konstruktive Prozesse ablaufen und allenfalls erste Ansätze von neuen Kooperationen und gemeinschaftlichem Vorgehen deutlich werden.

Am 21. Juni wird Neptun stationär-rückläufig, Venus erreicht am 23. Juni die Opposition zu Jupiter und am 27. Juni das Quadrat zu Neptun. Damit dürften die bereits in der ersten Monatshälfte laufenden Diskussionen und Entwicklungen in eine nächste Phase kommen. Allenfalls stehen in diesen Tagen auch wichtige Verträge und Abmachungen zur Diskussion. Da sich Merkur in dieser Zeit bereits im Bereich seiner späteren Rückläufigkeit befindet, sind die in dieser Phase erreichten Resultate jedoch von vorläufiger Natur. In den letzten Tagen des Juni dürfte einerseits der Umgang mit Enttäuschungen zum Thema werden, andererseits dürfte sich die Aufmerksamkeit wieder vermehrt den Saturn/Pluto-Themen zuwenden.

Am 2. Juli findet eine im Südpazifik und Teilen von Südamerika sichtbare totale Sonnenfinsternis statt. Sie markiert den Beginn einer für die weiteren Entwicklungen entscheidenden Zeit (bis Ende Juli). Am 8. Juli wird Merkur auf 4.28 Grad Löwe rückläufig. Am gleichen Tag bildet Venus ein Quadrat zu Chiron. Dieser wird am 9. Juli auf 5.58 Grad Widder rückläufig. Am gleichen Tag erreichen Merkur die zweite Konjunktion zu Mars und die Sonne die Opposition zu Saturn. Es ist anzunehmen, dass in diesen Tagen immer wieder mit Frustrationen, schmerzlichen Enttäuschungen und Rückschlägen umzugehen ist. Hier stellt sich die Frage, ob es möglich ist, solchen Erfahrungen gemeinschaftlich zu begegnen, oder ob Frustration, Schmerz und Angst in Ärger und Aggressionen umschlagen. Im ersten Fall sind erstaunliche Wendungen zum Guten zu erwarten (allenfalls profilieren sich in dieser Zeit neue Führungsfiguren). Im zweiten Fall besteht die Gefahr, dass vielversprechende Ansätze für einen Richtungswechsel blockiert werden.

In den Tagen rund um den Vollmond vom 16. Juli (partielle Mondfinsternis) sind überraschende Wendungen und weitere langfristig wichtige Impulse zu erwarten. Mars läuft in dieser Zeit im Quadrat zu Uranus, die Sonne in Opposition zu Pluto. Damit rückt Uranus, der in den Vorwochen mundan eine untergeordnete Rolle spielte, erneut ins Zentrum, und auch Pluto verlangt mehr Aufmerksamkeit. Entsprechend ist denkbar, dass in diesen Tagen in verschiedenen Bereichen versucht wird, die bisherige Führung zu stürzen und bestehende Systeme und Regeln aufzubrechen. Dabei sind zwei unterschiedliche Resultate zu gewärtigen: Dort, wo solche Aktionen in einem friedlichen und von Gemeinschaftssinn geprägten Geist ablaufen, können sie zur Grundlage für eine echte Erneuerung werden – dort hingegen, wo sie vor allem aus Frustration, Rebellion und Eigennutz erfolgen, besteht die Gefahr einer Eskalation, mit unabsehbaren Folgen. Die in dieser Zeit begonnen Prozesse laufen auch in der zweiten Hälfte des Monats Juli weiter.

Mit den Oppositionen von Venus zu Saturn (17. Juli) und zu Pluto (21. Juli) dürfte eine Phase von Beziehungs- und Werte-Klärungen stattfinden. Bestehende Abhängigkeiten und Verbindlichkeiten werden infrage gestellt und dann entweder bekräftigt oder aber gelöst.

Ab Ende Juli bestimmt dann zu­nehmend Uranus das Geschehen. Sonne (29. Juli) und Venus (2. August ) machen ein Quadrat zu ihm. In der Nacht auf den 1. August wird zudem Merkur auf 23.57 Grad Krebs direktläufig (in Op­position zur Saturn/Pluto-Konjunktion von Januar 2020). Am 11. August erreicht auch Jupiter seine Station zur Direktläufigkeit. Entsprechend dürfte in dieser Zeit ein deutlicher Stimmungs- und Energiewandel stattfinden, und unerwartete Wendungen und Vorfälle können die laufenden Entwicklungen in eine ganz neue Richtung lenken.


Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann