Astrologie Heute Nr. 210 (April 2021) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 210
April 2021

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 210 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R
 
Mitte April bis Mitte Juni 2021
von Verena Bachmann
 

In diesen zwei Monaten findet aus astrologischer Sicht eine klare Vorwärtsbewegung statt – alle Langsamläufer bewegen sich in neuen Gradbereichen. Dabei aktivieren sie neue Themen und bisher nicht betroffene Lebens- und Erfahrungsbereiche, erschliessen neue Räume. In ihrem zyklischen Tanz mit den Schnellläufern werden in den entsprechenden Prozessen neue Impulse gesetzt oder eine nächste Entwicklungsphase eingeleitet. Daher werden in der kommenden Zeit in vielen Belangen die Weichen für die Zukunft gestellt. Was jetzt geschieht, verdient besondere Aufmerksamkeit, schafft es doch die Voraussetzungen für fast alle kommenden Entwicklungen bis zum Ende dieses Jahres und teilweise darüber hinaus.

Wenn wir die laufenden astrologischen Zyklen und die damit verbundenen Entwicklungs- und Bewusstseinsprozesse in einem zeitlich etwas grösseren Kontext betrachten, stellen wir fest, dass wir uns seit zirka einem Jahr in unerforschtem Neuland bewegen. Dies gilt sowohl für die persönlichen Erfahrungen des Einzelnen als auch für die Menschheit als Ganzes. Wie nach einer Emigration in ein fremdes Land oder nach einem Sturm, der alles auf den Kopf gestellt und durcheinandergebracht hat, geht es nun darum, sich neu zu orientieren und einzurichten, den Umgang mit den neuen Bedingungen zu lernen, mit den neuen Möglichkeiten zu experimentieren und aus den damit gemachten Erfahrungen zu lernen.

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  Vollmond
28. 3. 2021 – 18:48 GT


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  Neumond
12. 4. 2021 – 2:31 GT


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  Vollmond
27. 4. 2021 – 3:31 GT

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  Neumond
11. 5. 2021 – 18:59 GT

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  Vollmondeklipse
26. 5. 2021 – 11:14 GT
   

Gemäss dieser Metapher ist in den kommenden Monaten mit vielen völlig neuen Situationen und nicht vorhersehbaren Vorfällen zu rechnen, mit unerwartet auftauchenden Herausforderungen und Hindernissen, aber auch mit Einsichten, Erkenntnissen und bisher nicht wahrgenommenen Möglichkeiten. Aus diesen Erfahrungen und Vorfällen gilt es zu lernen, indem man sich der neuen Erkenntnisse und Möglichkeiten bewusst wird, sie einordnet und den Umgang mit den neu zur Verfügung stehenden Werkzeugen einübt. Man könnte auch sagen, dass wir uns nun in vielen Belangen in der Rolle von Kindern befinden, die erst lernen müssen, wie die Welt funktioniert. Alle, die diesen Prozessen ohne Scheuklappen begegnen und ausprobieren, was möglich ist und was nicht, die neugierig Fragen stellen, können enorm viel lernen und werden sich in der neuen Wirklichkeit immer besser zurechtfinden.

Aus astrologischer Sicht betreten wir also Neuland. Je nach individuellem Horoskop und dem Umgang damit können nun neue Ressourcen erschlossen und Fähigkeiten trainiert werden, die dann im zweiten Halbjahr und in der weiteren Zukunft zur Verfügung stehen. Dabei können auch – aus Unkenntnis der Lage – Fehler passieren: Wer daraus lernt, bekommt später die Möglichkeit, es besser zu machen. Auch diejenigen, die jetzt lieber wie gewohnt weitermachen, erhalten später noch die Möglichkeit, die verpassten Gelegenheiten nachzuholen. Wer sich allerdings gar nicht an die veränderten Umstände anpassen will, könnte durch das «Schicksal» dazu gezwungen werden.

Ab dem Sommer werden die Konsequenzen deutlich, die sich aus den Handlungen, Entscheidungen und Erkenntnissen dieser beiden Monate ergeben. Da jede Übergangszeit energetisch labil ist, von fast gleich starken Kräften bedrängt, kann das Verhalten einiger weniger auf den Verlauf der Geschichte enormen Einfluss haben. Umso wichtiger ist es, dass jeder Einzelne mit den sich stellenden Bedingungen und Herausforderungen in einer möglichst bewussten Weise umgeht. Auf der mundanen Ebene dürften in diesen Monaten Figuren auffallen, die in ihrem Verhalten als Archetypen für den Umgang mit der Zeitqualität und den sich stellenden Herausforderungen gesehen werden können.

In einer ersten Phase – bis zum Neumond vom 12. April – stehen Chiron und Neptun im Vordergrund: Chiron (10–12 ½ Grad Widder) aktiviert bis zum 7. April zunächst nochmals den Gradbereich, den er bereits im vergangenen Sommer berührte, danach läuft er in neuen Gefilden. Er bildet am 9. April eine Konjunktion mit Merkur und setzt damit einen markanten Impuls für die weiteren Entwicklungen. In dieser Zeit sind wichtige, teilweise auch schmerzliche Einsichten in Bezug auf die menschliche Handlungsfähigkeit und Verletzlichkeit zu erwarten. Allenfalls ist es aber auch möglich, bisher nicht erklärbare Geschehnisse und Erfahrungen neu zu sehen und zu verstehen. In diesem Kontext dürften die Kommunikation generell, besonders aber in den (sozialen) Medien, sowie Themen rund um Reisen und Verkehr, aber auch Gespräche und Verhandlungen aller Art im Vordergrund stehen.

Neptun (22–23 Grad Fische) bewegt sich erstmals in einem für ihn neuen Gradbereich, und Mars (im Zwillinge-Zeichen) läuft am 9. April in das Quadrat mit ihm. Auch hier geht es um Handlungsfähigkeit und Durchsetzung, vor allem hinsichtlich der Frage, ob und wenn ja mit welchen Mitteln Visionen und vorhandenes Potenzial realisiert und in den Alltag eingebracht werden können. Im Vordergrund dürften dabei unter anderem die Themen soziales und mitfühlendes Verhalten, Umwelt, Wissenschaft, aber auch spirituelle Praktiken stehen. Dies alles rückt ab Mitte April vorübergehend etwas in den Hintergrund, bis die damit verbundenen Ereignisse, Erkenntnisse und Erfahrungen in der zweiten Hälfte des Mai eine Fortsetzung erfahren. Besonders betroffen sind alle mit Konstellationen in den Zeichen Fische, Zwillinge, Jungfrau und Schütze.

Vom 8. bis 20. April steht dann Pluto im Zentrum des Geschehens. Er bewegt sich in dieser Zeit sehr langsam in einem neuen Gradbereich und erreicht am 27. April seine Station zur Rückläufigkeit (auf 26.48 Grad Steinbock); den bisher aktivierten Gradbereich wird er erst im Februar 2022 wieder erreichen. Vor allem in der Zeit rund um den Widder-Neumond vom 12. April, der im Quadrat zu Pluto steht – ein Aspekt, den auch Venus (11.–13. April) und Merkur (16./17. April) machen – sind wichtige Ereignisse und Erfahrungen in Bezug auf den Umgang mit Macht (-mitteln), Kontrolle, Leben und Tod zu erwarten. Machtausübung und Führungsanspruch (von Menschen, Staaten und Unternehmungen) sowie der Umgang mit Informationen, Werten und Beziehungen rücken nun in den Fokus. Im besten Fall gelingt in bestehenden Konflikten ein Durchbruch, eine spektakuläre Wende zum Guten. Demgegenüber sind sowohl auf der mundanen als auch auf der individuellen Ebene intensive Machtpoker, Manipulations- und Erpressungsversuche und in der Folge dramatische, potenziell destruktive Eskalationen möglich. Hier ist es wichtig zu wissen: Die in dieser Zeit stattfindenden Ereignisse und Erfahrungen setzen einen ersten wichtigen Impuls für Prozesse, die zunächst im Sommer nochmals aufgenommen, jedoch vor allem 2022 ihre Fortsetzung finden. Besonders betroffen sind dabei all jene mit Konstellationen im Zeichen Skorpion sowie in der zweiten Hälfte der Zeichen Widder, Krebs, Waage und Steinbock.

Ab dem 20. April betreten Uranus und Saturn die Hauptbühne: Uranus (9 ½– 13 Grad Stier) bewegt sich in dieser Zeit zum letzten Mal im Gradbereich seiner Station von Sommer 2020, ab Mai läuft er in einem neuen Bereich und nimmt neue Themen auf. Saturn (12–13 ½ Grad Wassermann) erreicht seine Station zur Rückläufigkeit am 23. Mai. Er hat sich bis dahin in einem neuen Gradbereich bewegt, den er über den Sommer zum zweiten und im Dezember/Januar zum letzten Mal aktivieren wird.

Die beiden Langsamläufer tanzen in diesem Jahr in einem abnehmenden Quadrat. Astrologisch/zyklisch gesehen geht es mit Saturn und Uranus um den Konflikt zwischen Vergangenheit und Zukunft, Tradition und Moderne, der Tendenz am Alten festzuhalten und der Aufforderung zu Veränderung und Erneuerung. Gleichzeitig werden jetzt auch die Folgen von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklungen seit 1988 (Zyklusbeginn) deutlich. Dabei machen uns Krisensituationen deutlich, dass einige der Errungenschaften und Selbstverständlichkeiten aus dieser Zeit in ihrer bestehenden Form nicht mehr länger zur Verfügung stehen und nutzbar sind. Das Quadrat wird in der Zeit vom 21. April bis 5. Mai durch Venus, Merkur und Sonne aktiviert. Der Höhepunkt wird in den Tagen rund um den Vollmond vom 27. April (7 Grad Skorpion/Stier) erreicht. Ereignisse und Erfahrungen in dieser Phase dürften die mit den Themen Wertewandel, Zusammenspiel von Materie und Geist/Bewusstsein sowie Natur und Technologie verbundenen Geschichten und Herausforderungen betonen.

Im Mai tritt auch Lilith ins Rampenlicht (19 ½ – 26 ½ Grad Stier). Sie durchläuft in dieser Zeit die Gradzahl der kürzlichen Jupiter/Saturn-Konjunktion vom 21.Dezember letzten Jahres (20 Jahre dauernder Gesellschaftszyklus seit Mai 2000). Am 29. April bilden zunächst der Merkur, am 2. Mai die Venus und am 13. Mai die Sonne eine Konjunktion mit Lilith. Sie alle nehmen die Lilith-Energien und -Themen auf, setzen wichtige Impulse und bringen sie in die konkrete Erfahrungsebene. Dabei geht es unter anderem darum, einen neuen Umgang mit Werten aller Art sowie mit der Natur und ihrer Macht zu finden. Aber auch das Rollenbild des Weiblichen sowie Themen des Geschlechterkampfs dürften zum Thema werden.

Der Neumond vom 11. Mai (21.18 Grad Stier) aktiviert die Jupiter/Saturn-Thematik ebenfalls: Er beleuchtet noch einmal die Themen des vergangenen, bis Dezember 2020 dauernden Zyklus. Auch bei diesem ging es um den Umgang mit Werten und Ressourcen der Natur, die Rolle von neuen Technologien und wissenschaftlichen Erkenntnissen. Allerdings spielten dabei die traditionellen Wertvorstellungen und die damit verbundenen alten Weltbilder noch eine deutlich wichtigere Rolle. Die Tendenz sich an der Vergangenheit zu orientieren war ausgeprägt, während diese Weltbilder jedoch gleichzeitig bereits erstmals kritisch hinterfragt wurden. Im nun neu gestarteten Zyklus geht es um eine neue, andere Weltsicht. Die Ereignisse in den Tagen rund um diesen Neumond dürften diesbezüglich wichtige Impulse setzen. Dabei können die alten Bilder nochmals aufscheinen, und auch radikales Verhalten, Tabubrüche und Zusammenbrüche sind möglich. So oder so dürften die Ereignisse im Mai längerfristig zu einem Wandel führen.

Auch Jupiter (25 Grad Wassermann bis 2 Grad Fische, Ingress am 14. Mai) betritt im Mai die Bühne und bestimmt das Geschehen und die Erfahrungen in diesem Monat mit. Bis zum Neumond aktivieren Merkur und Venus (Quadrate) seine Themen. Damit erhält die Auseinandersetzung mit Werten (der Umgang mit konkreten materiellen Werten und Besitz ebenso wie mit ethischen Werten) eine weitere, vor allem ideologisch geprägte Dimension. Es ist gut denkbar, dass sich in dieser Zeit die Konflikte hinsichtlich verschiedener (politischer) Haltungen und Wertvorstellungen vor allem in Bezug auf drängende soziale und gesellschaftliche Fragen verschärfen. Von diesen Themen und Geschichten sind all jene mit Konstellationen in den Zeichen Stier, Löwe, Skorpion und Wassermann besonders betroffen.

Mit dem Eintritt Jupiters ins Fische-Zeichen verändert sich die Stimmung. Der Fokus verschiebt sich auf Ideale und Visionen, auf die Suche nach ganzheitlichen Lösungen. Die Sehnsucht nach Frieden und Verständigung steigt, ebenso die Bereitschaft sich zu einigen, zu verbünden oder zu helfen. Ein Themenwechsel wird dann eingeleitet, wenn Jupiter und Sonne am 21. Mai ein Quadrat bilden (während gleichzeitig Merkur ein Quadrat zu Neptun macht und Saturn seine Station zur Rückläufigkeit erreicht), unterstützt von der Vollmondfinsternis vom 26. Mai (in Australien sichtbar) und dem Quadrat von Venus zu Neptun (27. Mai). Kulturelle, religiöse und spirituelle Weltbilder sowie Sehnsüchte, Ideale, Hoffnungen und Erwartungen aller Art werden nun auf ihre Stimmigkeit, Erfüllbarkeit und Anwendbarkeit hin überprüft. Gleichzeitig dürften neue Einsichten und Informationen für eine andere Perspektive sorgen und ein umfassenderes Verständnis für die laufenden Prozesse ermöglichen.

In diesem Kontext spielen einmal mehr die Kommunikation, die (sozialen) Medien sowie die generell zur Verfügung stehenden Informationen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Dort, wo die Bereitschaft vorhanden ist, das Geschehen und die Welt unvoreingenommen und ohne Vorurteile, aber auch nicht durch die rosa Brille zu sehen, ist eine Neuorientierung möglich, ebenso die Verständigung auf gemeinsame Werte und Ziele, die den Weg in eine fruchtbare gemeinsame Zukunft ebnet. Parallel dazu könnten aber auch enttäuschte Hoffnungen und Erwartungen zu Verbitterung, Schuldzuweisungen und letztlich Hass auf andere oder die Welt führen. Diese Themen betreffen vor allem jene mit Konstellationen in den Zeichen Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische.

Da Merkur am 29. Mai seine Station zur Rückläufigkeit erreicht, dürften die bereits ab Mitte Mai laufenden Geschichten im Juni vorerst weiterlaufen. Erst im Verlaufe des Juni oder Anfang Juli wird deutlich, welche der Prozesse, Verhandlungen und Einsichten nachhaltig umsetzbar sind.

Hinweis: In diesem «Kalender» nicht explizit erwähnte Konstellationen wurden entweder in der Deutung berücksichtigt oder werden im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.com aufgegriffen, wo die laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche detailliert beschrieben sind.


Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Mondknoten. Lebensweg und Entwicklung im Geburtshoroskop» (2008/2012); «Die Macht des Weiblichen. Astrologische Symbolik im Spiegel des Wandels» (2011); «Visionen einer neuen Zeit» (2010, Mitautorin); «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, Mitautorin); E-Mail: Verena Bachmann