Astrologie Heute - Themen der Zeit

Die Erdbebenkatastrophe von Südostasien
27.12.2004

In den Morgenstunden des 26. Dezember 2004 ereignete sich in der Gegend von Nordsumatra 250 Kilometer südsüdöstlich von Banda Aceh um 0.59h GT ein gewaltiges Beben der Stärke 9,0 (gemäss USGS). Man spricht vom stärksten Beben seit 40 Jahren, wobei das stärkste Beben des letzten Jahrhunderts, jenes vom 28. März 1964 mit einem Wert von 9,2 auf der Richterskala im wenig bevölkerten Alaska stattfand und deshalb "bloss" zu einigen hundert Toten führte. Im vorliegenden Fall entstehen die Verluste an Menschleben und Einrichtungen durch gewaltige Flutwellen, so genannten Tsunamis, die über weite Teile eines Kontinents die Küsten überfluten. Solche Wellen können sich mit über 700km/h ausbreiten und einen gesamten Ozean erfassen. Im vorliegenden Fall scheinen die Wellen eine Höhe von 10 - 15 Metern erreicht zu haben, sie können aber eine Wassermauer von bis zu 35 Metern bilden.

Nach anfänglichen Meldungen von einigen tausend Toten wird die Opferbilanz bis heute Montag, den 27. Dezember, auf zirka 24‘000 Tote geschätzt. Besonders betroffen sind Sri Lanka, Südindien, Indonesien und Thailand. Es gibt jedoch auch Opfer in Malaysia, Somalia, Bangladesch und schwere Schäden auf den Malediven.

Die astrologischen Konstellationen des Erdbebens vom 26. Dezember

Das Horoskop des Bebens von Nordsumatra ist für das Epizentrum bei Banda Aceh in Fig. 1 abgebildet. Chiron befindet sich am Aszendenten in gradgenauer Opposition zu Saturn am Deszendenten, und die beiden stehen im Quadrat zur Mondknotenachse, die auf der IC/MC-Achse verläuft. Jupiter macht ein gradgenaues Quadrat zu Lilith, und Uranus bildet zu beiden ein Anderthalbquadrat mit einem Orb von 2 – 3 Grad. Der laufende Mond, welcher auf die Vollmondstellung zuläuft, steht in der Halbsumme von Sonne und Pluto und schafft damit eine Verbindung zwischen beiden Planeten. Mars ist soeben ins Schützezeichen getreten, aus welchem er in ein paar Tagen eine Quadratur zu Uranus bilden wird. Aufschlussreich ist dabei, dass er sich im auslaufenden Trigon zu Saturn und im zunehmenden Quadrat zu Uranus befindet. Auch die Sonne/Mond-Opposition schafft eine Verbindung zwischen Mars und Uranus: Die Sonne steht im Sextil zu Uranus, und der Mond macht ein Quinkunx zu Mars und ein Trigon zu Uranus, ebenso wie eine ganze Reihe von andern Aspekten. Es ist somit offensichtlich, dass zum Zeitpunkt des Bebens Mond und Hauptachsen als Auslöser einer gespannten Konfiguration zum Ausdruck kamen.

Erdbeben unter Saturn/Uranus-Spannungsaspekten

Die klassische Erdbebenkonstellation ist ein Spannungsaspekt zwischen Saturn (Festigkeit, Erde, Stein) und Uranus (Erschütterung, plötzliche Ereignisse). So ist es bezeichnend, dass die bisherigen detaillierten Artikeln zu Erdbeben in Astrologie Heute im Frühjahr 1995 ("Pluto im Schützen – 5. Teil: Das Erdbeben von Kobe", AH Nr. 54, April/Mai 1995), dann wieder im Herbst 1999 ("Die verheerendsten Erdbeben dieses Jahrhunderts", AH Nr. 81, Oktober/November 1999) erschienen sind. Anlass für den ersten Artikel war das Erdbeben von Kobe, welches sich am 16. Januar 1995 mit einem Halbquadrat zwischen Saturn und Uranus und einem Trigon zwischen Saturn und Mondknotenachse ereignete (Fig. 2). Das Erdbeben fand 20 Minuten nach einem Vollmond statt, und wir schlugen in Anbetracht der Tatsache, dass der Vollmond 13 Stunden vor dem Eintritt von Pluto ins Schützezeichen stattfand, vor, das Vollmondhoroskop (Fig. 3) als relevant für die ganze Zeit von Pluto in Schütze zu betrachten. Legt man dieses Horoskop zugrunde, so erstaunt es auch nicht, dass die gegenwärtige Opposition von Chiron zu Saturn, die sich überdies im Quadrat zur Mondknotenachse befindet, die Sonne/Uranus-Konjunktion des damaligen Vollmondhoroskopes aktiviert, was Erschütterungen bedeutet. Der Mars des jetzigen Erdbebens steht auch auf dem damaligen Pluto (Ingress ins Schützezeichen) im Quadrat zum damaligen Mars und in Opposition zur damaligen Lilith. Das gegenwärtige Beben fand wie jenes von Kobe ebenfalls am Tag eines Vollmondes mit ähnlichen Besetzungen statt, inkl. der Venus, die sich wiederum im Bereich von 9 – 12 Grad Schütze befindet.

Die nächste Erdbebenperiode, die im Herbst 1999 Anlass gab für einen ausführlichen Artikel, ereignete sich im Anschluss an die Sonnenfinsternis vom August 1999, mit Uranus am absteigenden Mondknoten im Quadrat zu Saturn und Mars. Auch hier gab es einen starken Spannungsaspekt zwischen Saturn und Uranus in Verbindung mit der Mondknotenachse, was damals zu einer Serie von Erdbeben und Unfällen führte, die sich eine Zeitlang immer am Dienstag ereigneten, dann nämlich, wenn der laufende Mond die Spannungsfigur der Sonnenfinsternis aktivierte.

Nach dem Halbquadrat und dem Quadrat zwischen Saturn und Uranus, die im Abstand von 4 ½ - 5 Jahren stattfanden, haben wir gegenwärtig – nach wiederum 5 Jahren - mit dem Anderthalbquadrat zwischen den beiden Planeten eine neue Periode vor uns, während welcher erneut Erdbeben und spektakuläre Unfälle stattfinden könnten. Dabei hat die Periode des Anderthalbquadrats zwischen Saturn und Uranus Anfang August 2004 begonnen, und die nächsten beiden exakten Aspekte finden am 17. Februar und am 12. Juni statt. In der Gleichung fehlte jedoch bis vor kurzem die Mondknotenachse. Der mittlere Mondknoten ist erst seit dem 1. Dezember 2004 ins Widderzeichen getreten, und der wahre Mondknoten tat dies am 26. Dezember, womit vorher kein gültiger Spannungsaspekt zu Saturn in Krebs gebildet wurde. Übrigens: Die spektakuläre Tatsache, dass der wahre Mondknoten just am 26. Dezember – am Tag, an dem das Erdbeben stattfand – das Zeichen wechselte, könnte – zusätzlich zum mittleren Mondknoten - die Berücksichtigung dieses Faktors als zeitlicher Auslöser rechtfertigen.

Weitere Erdbebenkonstellationen

Im Übrigen sind nicht nur das Paar Saturn und Uranus sowie die Mondknotenachse im Zusammenhang mit Erdbeben relevant. Dies gilt ebenfalls für jede Spannung zwischen aktiven Planeten, wie, zusätzlich zu Uranus, Mars, Jupiter und Lilith sowie Besetzungen in Feuerzeichen und beharrenden Planeten wie neben Saturn Pluto, Chiron und/oder Stellungen in Erdzeichen. So gilt für die gegenwärtige Konstellation (und die kommenden Monate) als "erdbebenträchtig", dass Jupiter zur zunehmend genauer werdenden Lilith/Saturn-Konjunktion in Spannung steht, und dies im Aspekt zur Mondknotenachse stattfindet. Es braucht dementsprechend auch keinen genauen Aspekt zwischen Uranus und Saturn. Im vorliegenden Fall (Fig. 1) erscheint nämlich als relevant, dass Uranus zur Halbsumme von Lilith/Saturn ein Anderthalbquadrat bildet und sich Jupiter mit dem Quadrat zu Lilith in diese Figur einklinkt.

Der Vollmond vom 26. Dezember 2004

In Fig. 4 ist der Vollmond vom 26. Dezember 2004 für das Epizentrum des Erdbebens aufgezeichnet. Solche Stellungen wie Neu- und Vollmonde werden verwendet, wenn man im Voraus untersuchen will, wo auf der Welt zu einem bestimmten Zeitpunkt kritische Konstellationen beobachtet werden, etwas was sich besonders gut anhand der Astro*Carto*Graphy ermitteln lässt. Sprechend ist in dieser Figur die Stellung des Mars am IC und des Uranus am Deszendenten: Plötzliche, unerwartete und aggressive Ereignisse, welche die Geborgenheit erschüttern. Mit Mars im Schützen kann man sich dabei auch vorstellen, dass davon Tourismus und Reisen betroffen sind.

Zeichnet man dann die Konstellationen für den darauf folgenden Neumond vom 10. Januar auf (in Fig. 5 für das Epizentrum des Bebens dargestellt), sieht man, dass im Vergleich zu den Stellungen des Erdbebens AC/DC- und MC/IC-Achse umgekehrt zu liegen kommen. Saturn mit Lilith am Aszendenten Opposition Chiron mit dem Neumond am Deszendenten, das Ganze im Quadrat zur Mondknotenachse zeigt für die Gegend schwere Prüfungen an.

Allerdings sollten wir uns nicht zu schnell zurücklehnen und davon ausgehen, dass diese Themen lediglich die Gegend von Südostasien tangieren. Zeichnet man nämlich die Konstellationen des Neumondes vom 10. Januar 2005 für Mitteleuropa auf (in Fig. 6 für Zürich dargestellt), so sehen wir, dass Saturn/Chiron für diesen Teil der Welt ebenfalls markant platziert sind, nicht auf der AC/DC-, aber auf der MC/IC-Achse. Dies muss zwar nicht ähnlich erlebt werden wie von der betroffenen Bevölkerung Asiens, aber es sind auch für Mitteleuropa Einschränkungen angezeigt. Die Verbindung zwischen Hauptachsenstellungen in Ostasien und in Mitteleuropa könnten auch ein Hinweis darauf sein, dass die Bevölkerung Mitteleuropas durch Verluste von Angehörigen, die als Touristen in Ostasien unterwegs waren, aufgewühlt ist – ohne alle jene Menschen zu erwähnen, die ihren Ferienurlaub abbrechen oder nicht antreten konnten.

In der kommenden Februar-Ausgabe von Astrologie Heute wird dieser aufwühlende Auftakt zum neuen Jahr im Zusammenhang mit dem für 2005 geltenden Konstellationen gedeutet. Es handelt sich thematisch um eine sehr direkte Entsprechung der Mars/Uranus-Quadratur, die am 31. Dezember genau wird, und damit das Neujahr prägt.


-cw

 

Fig. 1
Erdbeben Sumatra
26.12.2004, 00.58.50 GT
X (3N18, 95E47)
Koch


Fig. 2
Erdbeben von Japan 1995
16.1.1995, 20.46 GT
Kobe, J (34N41, 135E10)
Koch


Fig. 3
Vollmond Januar 1995
16.1.1995, 20.26 GT
Kobe, J (34N41, 135W10)
Koch


Fig. 4
Vollmond Dezember 2004
26.12.2004, 15.07 GT
X (3N18, 95E47)
Koch


Fig. 5
Neumond Januar 2005
10.1.2005, 12.04 GT
X (3N18, 95E47)
Koch

 


Fig. 6
Neumond Januar 2005

10.1.2005, 12.03 GT
Zürich, CH (47N23, 8E32)
Koch