Astrologie Heute - Themen der Zeit
Trends für das 2. Halbjahr 2005
von Claude Weiss

26.7.2005

In Astrologie Heute Nr. 113 (Februar/März 2005) wurden zur zweiten Jahreshälfte 2005 einige Gedanken geäussert und Trends definiert, die wir im Folgenden abdrucken:

Der Wechsel von Saturn ins Löwezeichen entspricht einem Aufstand gegen verschiedene Formen von Paternalismus in unseren Gesellschaften und auch einer Rebellion junger, aufstrebender und dynamischer Staaten gegen jegliche Form von Bevormundung.

Diese Oppositionsthematik auf der Löwe/Wassermann-Achse, die uns bis ins Jahr 2007 begleitet, wird im zweiten Halbjahr 2005 ab Ende Juli durch ein zeitweiliges Marsquadrat aus dem Stierzeichen aktiviert und ab Ende Oktober durch Jupiter in Skorpion. Dies führt dann im Dezember zu einer exakten Spannungsfigur zwischen Mars, Jupiter und Saturn.

Der Achsenwechsel dürfte vor allem mit dem Übertritt von Saturn ins Löwezeichen ab Juli 2005 spürbar werden. Themen von Freiheit und Selbstbestimmung treten stärker in den Vordergrund. Es findet auch mehr Rückbesinnung auf die eigenen Fähigkeiten und Anlagen und das, was uns als Individuum persönlich motiviert und Spass macht, statt.

Dass Regierungen und Leaderfiguren den Bürgern gegenüber eine bevormundende Haltung einnehmen, wird in solchen Zeiten immer weniger akzeptiert. Die Argumentation, dies geschehe im Interesse der Bürger, welche im Extremfall wie "Kinder" behandelt werden, zieht nicht mehr. An sich bestand schon mit Chiron in Steinbock in Opposition zu Saturn im Krebs eine Neigung, solche Elternfiguren als inkompetent zu erleben, aber es wurde von diesen (zum Beispiel auch vom Staat) erwartet, dass sie für uns sorgen. Dies ändert sich mit Saturn in Löwe und der Saturn/Chiron-Opposition auf der Löwe/Wassermann-Achse dahingehend, dass die Menschen nicht nur Leaderfiguren mit kritischen Augen betrachten, sondern auch von sich selbst mehr erwarten. Man möchte sich verwirklichen, wird aber auch mit vorhandenen Grenzen konfrontiert, was schmerzliche Prozesse erzeugt, insbesondere wenn man erleben muss, dass andere in ihrer Selbstverwirklichung und Karriere mehr Erfolg haben. Insgesamt fordern die Bürger mehr Transparenz und möchten mit mehr Achtung für ihre Individualität und ihre kreativen Ausdrucksfähigkeiten behandelt werden.

Im Falle, dass sich ganze Gruppen oder Staaten bevormundet und unterdrückt fühlen und keine Möglichkeit haben, diesen Zustand zu verändern, ist Terrorismus zu befürchten. Dieser kann in Zusammenhang mit den arabischen Ländern, die sich neuen selbstgewählten, ihren eigenen Widerstand gegen den Status Quo verkörpernden Leaderfiguren zuwenden, vermehrt auftreten. Es sollte aber auch daran erinnert werden, dass beim letzten Durchgang des Saturn durch das Löwezeichen zwischen der zweiten Hälfte 1976 und Mitte 1978 selbstgemachter Terror auch europäische Länder erschütterte (Rote Brigaden und Rote Armeefraktion).

Diese Überlegungen und Beobachtungen führen zur Postulierung folgender weiterer Trends, die ab der zweiten Hälfte 2005 zum Ausdruck kommen dürften:

1. Trend: Abschied vom Paternalismus – Chefs von Konzernen geraten unter Druck

Ungerechtfertigte Privilegien werden in Frage gestellt. Es wird immer weniger akzeptiert, dass jemand trotz fehlendem Erfolg mit grosszügigen Boni und Abfindungen belohnt wird. Die Frage nach dem Leistungsausweis wird vermehrt aufgeworfen, denn die Menschen vergleichen sich mit Saturn in Löwe stärker miteinander und fragen sich, warum jemand mit Geschenken überhäuft wird, während man selbst darben muss. Dies führt wiederum dazu, dass Manager grosser Unternehmungen zunehmend Angst haben, Fehler zu machen. Damit besteht die Gefahr, dass anstehende Entscheidungen auf die lange Bank geschoben werden und die Wirtschaft dadurch gelähmt wird. Insgesamt werden damit Leaderfiguren aber zu mehr Selbstverantwortung erzogen. Dies geschieht auch darüber, dass schneller als früher Jüngere nachrücken und ein Chef, der die Leistung nicht erbringt, ersetzt wird.

2. Trend: Gefragt sind Unternehmer, die selbst anpacken, Verantwortung übernehmen und präsent sind

Familienunternehmen mit schnellen Entscheidungswegen, in denen die Leitung präsent und greifbar ist, werden begünstigt. Dies gibt kleineren und mittleren Unternehmungen gute Chancen, vorausgesetzt, sie sind beweglich, innovativ und bereit, wo erforderlich den Rat von externen Experten beizuziehen, um sich in einer komplexer werden, diskontinuierlichen Wirtschaft zurecht zu finden.

3. Trend: Selbständige und Mitarbeiter, die wie kleine Unternehmer denken und handeln
Immer mehr Menschen wird auch in Europa bewusst, dass sich die Wirtschaftswelt grundlegend verändert hat. Der Trendforscher David Bosshart beschreibt die Situation mit folgendem Bild: "Früher verhielten sich die Menschen wie die Tiere in einem Zoo. Sie wurden zu regelmässigen Zeiten gefüttert, und die Mittel dazu waren auch vorhanden, denn der Zoo wurde ebenso regelmässig von zahlenden Besuchern frequentiert. Inzwischen bewegen sich die Menschen jedoch in der freien Wildbahn, im Dschungel, und jeder muss für seine Nahrung selbst sorgen. Im Dschungel gibt es mehr Freiheit, aber auch mehr Risiko. Während Selbständigerwerbende diese Gesetzmässigkeiten schon längst integrieren mussten, werden sich auch Arbeitnehmer zunehmend bewusst, dass sie innerhalb einer Firma nur dann Bestand haben können, wenn sie für das Unternehmen mindestens erwirtschaften, was sie an Kosten verursachen und damit zum Weiterbestand der Firma beitragen. Dies bedeutet mehr Mitdenken und mehr Verantwortung übernehmen. Wer dies nicht kann, muss sich damit abfinden, gemäss strikten Anweisungen eines oder einer Vorgesetzten zum Einsatz zu kommen. Dies ist unter der Zeitqualität von Saturn im Löwezeichen besonders unangenehm, denn es nagt am Selbstbewusstsein. Der Leidensdruck dürfte dazu führen, dass sich viele Menschen vermehrt weiterbilden, um mit grösserer Eigenkompetenz ihre Aufgaben erfüllen zu können. Der Stellenwert beruflicher Selbstverwirklichung, indem man gemäss den eigenen Fähigkeiten zum Einsatz kommt, nimmt zu. So können Firmen zu Netzwerken eigenverantwortlich und effizient handelnder Individuen werden.

Immer mehr Menschen wird auch in Europa bewusst, dass sich die Wirtschaftswelt grundlegend verändert hat. Der Trendforscher David Bosshart beschreibt die Situation mit folgendem Bild: "Früher verhielten sich die Menschen wie die Tiere in einem Zoo. Sie wurden zu regelmässigen Zeiten gefüttert, und die Mittel dazu waren auch vorhanden, denn der Zoo wurde ebenso regelmässig von zahlenden Besuchern frequentiert. Inzwischen bewegen sich die Menschen jedoch in der freien Wildbahn, im Dschungel, und jeder muss für seine Nahrung selbst sorgen. Im Dschungel gibt es mehr Freiheit, aber auch mehr Risiko. Während Selbständigerwerbende diese Gesetzmässigkeiten schon längst integrieren mussten, werden sich auch Arbeitnehmer zunehmend bewusst, dass sie innerhalb einer Firma nur dann Bestand haben können, wenn sie für das Unternehmen mindestens erwirtschaften, was sie an Kosten verursachen und damit zum Weiterbestand der Firma beitragen. Dies bedeutet mehr Mitdenken und mehr Verantwortung übernehmen. Wer dies nicht kann, muss sich damit abfinden, gemäss strikten Anweisungen eines oder einer Vorgesetzten zum Einsatz zu kommen. Dies ist unter der Zeitqualität von Saturn im Löwezeichen besonders unangenehm, denn es nagt am Selbstbewusstsein. Der Leidensdruck dürfte dazu führen, dass sich viele Menschen vermehrt weiterbilden, um mit grösserer Eigenkompetenz ihre Aufgaben erfüllen zu können. Der Stellenwert beruflicher Selbstverwirklichung, indem man gemäss den eigenen Fähigkeiten zum Einsatz kommt, nimmt zu. So können Firmen zu Netzwerken eigenverantwortlich und effizient handelnder Individuen werden.

4. Trend: Überprüfung des Generationenvertrages, Lohnnebenkosten und junge versus alte Länder

1960 wurden Männer in den OECD-Ländern im Durchschnitt 68 Jahre alt, wovon sie 50 Jahre erwerbstätig waren. Heute werden sie knapp 80 Jahre alt und arbeiten etwa die Hälfte dieser Zeit. Dies führt dazu, dass das Verhältnis der über 64-Jährigen zur arbeitenden Bevölkerung im Jahre 2000 in der Schweiz 32 % betrug und man damit rechnet, dass dieses Verhältnis bis 2050 auf 50 % ansteigt. Die entsprechenden Zahlen für Deutschland lauten 24 % und 49,1 % (NZZ am Sonntag vom 9. Januar 2005). Es gibt aber auch Länder mit noch ungünstigeren Prognosen. Liegen für Italien und Japan die Werte für das Jahr 2000 zwischen den deutschen und den Schweizer Zahlen, betragen sie für 2050 für Italien exorbitante 65 und für Japan sogar 72 %. Bescheiden nehmen sich dagegen die USA aus, mit einem Verhältnis von 18,6 (2000) bzw. 32,2 (2050). Diese Zahlen beleuchten das dramatische Problem insbesondere der alten Industrieländer. Dennoch gibt es auch in den USA bei spezifischen Firmen Probleme. So beklagt Bob Lutz von General Motors, dass auf jeden aktiven Beschäftigten 2,6 Pensionierte fallen, die laufend bezahlt werden müssen (Tages Anzeiger vom 12. Januar 2005). Damit wird jedes neu produzierte Auto mit über USD 1‘500.- für Beiträge an Pensionierte belastet. In der Schweiz werden zur Zeit rund 30 Milliarden Franken pro Jahr für 1,6 Millionen Bezüger der AHV (Alters- und Hinterlassenen-Versicherung) ausgegeben, und man rechnet damit, dass dieser Wert bis 2020 auf das Anderthalbfache ansteigt. Zusätzlich zahlen die 19 – 55-Jährigen bereits heute 4 Milliarden Franken jährlich an die Gesundheitskosten der über 55-Jährigen. Auch diese Zahl wird zunehmen. In Deutschland und anderen alten EU-Staaten ist das Verhältnis teilweise noch extremer, weil die Renten im Gegensatz zur Schweiz, wo individuell angespart wird, im Umlageverfahren finanziert werden.

Diese Probleme haben junge Industriestaaten nicht und Industrieländer mit einem grösseren Anteil an junger Bevölkerung viel weniger. Die daraus resultierenden tiefen Lohnnebenkosten sind neben bescheidenen Lohnstückkosten ein Grund, warum junge Industrieländer den alten davonlaufen. Gerade für die arbeitende Bevölkerung der alten Industriestaaten ist die Last dessen, was sie mit ihrer Arbeit mitfinanzieren müssen, enorm, und dies trifft viele junge Menschen. Wenn durch mangelnde Konkurrenzfähigkeit der eigenen Wirtschaft dann auch noch die Zahl der Arbeitslosen steigt, wird es unerträglich. Da es viele Rentner gibt, die noch zu guten Zeiten in Pension gegangen sind und ein unbeschwertes Leben mit vielen Reisen geniessen, könnte – wo dies im Umlageverfahren durch die arbeitende Bevölkerung finanziert wird – der dem zugrunde liegende Generationenvertrag während des Transits von Saturn durch das Löwezeichen in Frage gestellt werden. Durch die Rückbesinnung nicht nur auf die eigenen Möglichkeiten und Potenziale, sondern auch auf das eigene Interesse, ist ein gereiztes Klima denkbar, im Rahmen welchen es zu heftigen Diskussionen darüber kommt, was wem zusteht. Aufschlussreich ist dabei, dass in der zweiten Hälfte des Jahres 2005 der transitierende Saturn auf den Pluto jener Generation zu liegen kommt, die zwischen 1939 und 1946 geboren wurden, jene also, die vor kurzem oder jetzt ihre Pension bzw. Frühpension angetreten haben oder antreten. Pluto symbolisiert Sicherheiten und Kredite, die durch Erspartes oder Leistungen der Gemeinschaft generiert wurden. Der Transit des Saturn auf dieser Stelle bringt die Notwendigkeit einer Überprüfung.

5. Trend: Verunsicherung durch Terrorismus führt zu mehr Kontrolle und Ausgaben für Sicherheit

Wenn man einen Vergleich zieht zu den siebziger Jahren, als Saturn ebenfalls im Löwezeichen war, kann man sich vorstellen, dass auch Europa sich in der zweiten Jahreshälfte stärker gegen den Terrorismus als Ausdruck ungelöster, internationaler Probleme wappnen muss. Dabei liegt der Kern des Problems in der Unzufriedenheit arabischer Massen mit der bestehenden Weltordnung, was terroristischen Scharfmachern ermöglicht, immer wieder neue Freiwillige zu rekrutieren. Besonders gefährlich scheint in dieser Hinsicht mit einem Spannungsaspekt zwischen Mars, Saturn und Chiron die Zeit von Ende Juli - Anfang August und mit Jupiter (statt Chiron) in der gleichen Figur der Dezember 2005. Dies dürfte zu einer weiteren Verschärfung der Überwachung der Bürger und zu neuen "Big Brother"-Szenarien führen mit stärkeren Eingriffen in die Privatsphäre (der Staat – Saturn – kontrolliert das Individuum (Löwe).

6. Trend: Das Platzen der Immobilienblase

In den angelsächsischen Ländern und einigen weiteren Staaten hat der Wert von Immobilien in den letzten Jahren überproportional zugenommen, sodass von der Bildung einer "Immobilienblase" gesprochen werden kann: Steigerungen um 125 – 130 % in den letzten sieben Jahren in England und Spanien, 180 % in Irland, zwischen 55 – 74 % in den USA, Australien, Frankreich, Italien und den Niederlanden. In diesen Ländern hat dies den Konsum angekurbelt, denn die Menschen fühlten sich reicher und refinanzierten sich teilweise durch höhere Hypotheken, was ihnen ermöglichte, mehr zu kaufen. Diese Entwicklung dürfte in den letzten Jahren durch den durch Saturn in Krebs ausgelösten Rückzug auf die eigenen vier Wände erklärbar sein. Wo die Preise abhoben und spekulativ wurden, droht mit Saturn in Löwe (Ernüchterung bei Spekulationen) eine ernsthafte Korrektur – dies in einem Umfeld steigender Zinsen, die den Schuldendienst zur Belastung werden lassen. Inwieweit diese Trendumkehr auch in Ländern spürbar wird, in denen keine solche Blase entstanden ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Es ist anzunehmen, dass Korrekturen – wenn sie überhaupt stattfinden – in Deutschland, wo die Preise für Wohnungen und Häuser in den letzten Jahren zurückgingen und auch in der Schweiz, wo sie nur mässig zunahmen, kaum grössere Ausschläge mit sich bringen. Dennoch dürfte das "Immobilienfieber" weltweit einen ernsthaften Dämpfer erfahren. Dies meint jedenfalls der "Economist" in einer kürzlich erschienen Studie zu den Immobilien. "Häuserpreise haben den Kontakt mit der Realität hinter sich gelassen. Während des Jahres 2005 werden sie auf die Erde zurückkehren."