Astrologie Heute - Themen der Zeit

Mars ist seit dem 20. Juli wieder direktläufig
Letztes Update: 24.7.2001

Circa alle zwei Jahre macht der Planet Mars eine Schlaufe, so dass er sehr lange im gleichen Bereich des Horoskops verbleibt. So wurde er am 11. Mai von der Erde aus gesehen auf 29 Grad Schütze rückläufig, und er ist nun am 20. Juli auf 15 Grad Schütze wieder direktläufig geworden. Die Richtungsumkehr zur Rückläufigkeit fand auf dem Chiron statt, und Mars bildete während des ganzen Mai bis Anfang Juni mit Chiron eine Konjunktion. Die Direktläufigkeit ereignete sich hingegen im Abstand von 2 – 3 Grad von Pluto (Konjunktion).

Jede rückläufige Marsphase ist gekennzeichnet durch eine Opposition zur Sonne. Diese fand in der Mitte der Periode am 13. Juni statt. Zuvor gab es kurz nach Beginn der Marsrückläufigkeit am 19. Mai einen zunehmenden Quinkunxaspekt zwischen Sonne und Mars, und kurz vor dem Ende der Rückläufigkeitsphase ein abnehmendes Quinkunx am 8. Juli. Die ganze Zeit einer Mars-Rückläufigkeit ist durch starke (Opposition) oder schwache (Quinkunx) Spannungsaspekte gekennzeichnet. Es findet keine harmonische Winkelverbindung zwischen beiden statt. So können wir uns vorstellen, dass die Rückläufigkeitsphase des Mars durch Rebellion, Aggressivität sowie zurückgehaltene Durchsetzungsenergien gekennzeichnet ist. Die Flammen lodern häufig unsichtbar unter der Oberfläche und psychologisch gesehen wartet vielleicht ein Vulkan darauf, auszubrechen. Speziell die Zeit der Opposition zur Sonne ist durch Wut, Aerger, Frustration und Feindseligkeit gekennzeichnet, die wir jedoch häufig unterdrücken und herunterschlucken. In solchen Fällen kommt es zu Autoaggressionen oder ineffizienten, häufig fehlgeleiteten Handlungen, die zwar dazu dienen, Energie loszuwerden, ihr Ziel, etwas zu erreichen, jedoch verpassen. Dies ist nicht verwunderlich, wenn wir uns daran erinnern, dass die für uns verbindlichen Ziele durch die Sonne angezeigt werden, während Mars jene Kraft darstellt, die wir zum Ausdruck bringen wollen, um uns individuell zu erfahren und zu erleben. Während der Rückläufigkeitsphase des Mars ziehen die Individuationskräfte in uns nicht in die gleiche Richtung, und das Resultat sind Konflikte, die wir teilweise aktiv vom Zaune reissen, meist jedoch unbewusst provozieren. Im persönlichen Bereich fühlen wir uns während der rückläufigen Mars-Phase häufig blockiert und voller Wünsche und Begierden, die wir nicht so befriedigen können, wie wir es gerne täten.

Positiv gesehen eignet sich eine solche Zeit, um über die Ziele, die wir verfolgen und die uns von zentraler Bedeutung sind, nachzudenken. Wir machen die Erfahrung, dass alles, was wir uns wünschen, was wir wollen, Energie kostet und können uns in Anbetracht erlebter Blockaden konsequenter dafür entscheiden, was wir überhaupt anstreben wollen. Die Zeit eignet sich, um urtümliche und rohe Kräfte zu kultivieren, zu zivilisieren und zu verfeinern. Allerdings kann es nicht darum gehen, die vorhandene Energie zu unterdrücken, sonst bekommen wir schnell einmal den Eindruck, dass sich die Welt gegen uns verschworen hat, wir vom Pech verfolgt werden und quer in der Landschaft stehen. Unfälle, Krankheiten und unnötige Aergernisse sind häufig die Folge verdrängter Mars-Energie.

Dass die rückläufige Schlaufe des Mars im Schützezeichen stattfindet, wobei sich Mars mit Chiron und Pluto verbindet zwischen beiden eine Brücke schlagend, verstärkt einerseits die Untergründigkeit des ganzen Prozesses, vermittelt andererseits eine Tendenz, dass sich die angesprochenen Herausforderungen über weltanschauliche Fragen manifestieren. Um mehr darüber zu erfahren, lohnt es sich nachzusehen, in welchem Haus die Zwillinge/Schütze-Achse und insbesondere der Bereich von 10 – 30 Grad im eigenen Horoskop verläuft. Bei entsprechender Rückschau dürfte es leicht sein, in diesem Lebensbereich wichtige Konfliktherde wie auch neue Lösungswege zu erkennen.

Direktläufigkeit weckt die Lebensgeister

Ab dem 20. Juli ist Mars wieder direktläufig. Zwischen dem Moment der Richtungsumkehr und dem Trigon zwischen Sonne und Mars, welcher am 10. August von 18 Grad Löwe zu 18 Grad Schütze stattfindet, befinden wir uns in einem Zustand der Veränderung. Wir spüren, dass eine bisherige Situation in ihrer alten Ausprägung überholt ist und ein radikaler Wechsel stattzufinden hat. Neue Perspektiven tun sich auf, und wir kommen in Berührung mit früheren Situationen und Aufgaben, die vor einigen Monaten anstanden und noch nicht gelöst werden konnten. Berührungspunkte sind dabei frühere Marsübergänge. Greifen wir 18 Grad Schütze heraus, so stellen wir fest, dass der laufende Mars bereits am 26. März 2001 in direktläufiger Bewegung über diese Stelle ging. Er wurde danach rückläufig und passierte diesen Punkt wieder am 29. Juni, dann in direktläufiger Richtung erneut am 9. August. Unter den wiedererweckten Lebensgeistern werden wir aktiv und unternehmen neue Schritte. Diese sind noch etwas unsicher, aber je näher Mars an das Trigon zur Sonne kommt, um so stärker wächst unsere Zuversicht und unsere Ueberzeugung, in der richtigen Richtung unterwegs zu sein. Symbolisch könnte man diese Periode mit einer Frühlingszeit nach einem strengen Winter vergleichen oder mit der Sonne, die uns nach einer regnerischen Periode wieder mit ihren Strahlen erfreut. Die Zeit des Trigons zwischen Sonne und Mars ist ganz allgemein der beste Zeitpunkt, um neue Ideen und Vorhaben zum Ausdruck zu bringen und umzusetzen. Die Verbindung zwischen Sonne in Löwe und Mars in Schütze eignet sich dabei ganz besonders für ethische Motivationen und inspirierende Projekte, bei welchen man Neuland betritt. Insgesamt gilt dieser Aspekt für die erste Augusthälfte. Anfang Monat schliesst die Sonne im Abstand von 7 Grad zum Trigon zum Mars auf, und sie steht noch am 18. August im Orb von 5 Grad in einem Trigon zum Mars.

Dies sähe alles sehr positiv aus, wenn im August nicht gleichzeitig eine Saturn/Pluto-Opposition auf der gleichen Zeichenachse, auf welcher sich Mars befindet, stattfinden und Mars nicht in der zweiten Augusthälfte auf den Chiron zulaufen würde, womit die ganze Mars/Chiron/Pluto-Thematik, welche die letzten Monate beherrschte durch Saturn angereichert diese Zeit ebenfalls prägt und dem Sonne/Mars-Trigon im Feuer einiges an Unbeschwertheit nimmt. Dennoch könnte eine positive Deutung lauten: Sich mit Elan und Enthusiasmus für Projekte einsetzen, die der Ökologie und der Menschheit, insbesondere deren schwächeren Gliedern zugute kommen.

Bereits beobachtbare, kollektive Entsprechungen

Zur Zeit befinden wir uns gerade am Anfang der direktläufigen Marsphase. Der Richtungswechsel fand am Freitag, dem 20. Juli statt, und er war begleitet von einigen Vorkommnissen, die sehr direkt die Marsthematik in Verbindung mit Chiron und Pluto zum Ausdruck bringen:

  • In Genua fielen anlässlich des G8-Gipfels Schüsse, und es gab einen Toten und Hunderte von Verletzten. Auf seiner Internetseite schrieb der Spiegel am 20. Juli: "Schon kurz nach Beginn des G8-Gipfels in Genua war es mit der gespannten Ruhe der letzten Tage vorbei." Aggressionen entluden sich von seiten der Globalisierungsgegner und der Polizei, was die Politiker zwang, vieles zu überdenken.

  • In Sizilien kam es zeitgleich zu einer anders gearteten Entladung, nämlich zu extremen Eruptionen am Ätna. Es hiess, dass "diesmal das ganze Ätna-System in Bewegung" sei, eine völlig anormale Situation, bei welcher niemand wisse, was geschehen wird. Auch drei Tage danach fliesst der Lavastrom weiter, und er bedroht direkt die Ortschaft Nicolosi. In diesem Fall ist es die Natur, die sich ganz direkt und marsisch meldet.

  • In Bonn wird zeitgleich mit dem G8-Treffen in Genua versucht, vom Kyoto-Gipfel das zu retten, was noch gerettet werden kann. Es geht auch hier um Umwelt versus wirtschaftliche Interessen, explizit vertreten durch die USA, die unter ihrem Präsidenten George W. Bush sich von den vorgeschlagenen Massnahmen zur Klimakontrolle distanzieren. Bis zum 23. Juli kommt es nach vielen Kompromissen zu einer verwässerten Beschlussfassung.