Astrologie Heute - Themen der Zeit

Moskauer Fernsehturm: Infragestellung von Prestigeobjekten unter Jupiter/Pluto
Update vom 29. August 2000

Im Jahre 1967 wurde mit dem 537 Meter hohen Moskauer Fernsehturm ein beeindruckendes Prestigeobjekt errichtet. Bis 1976, als der noch etwas höhere (553 Meter) CN-Tower im kanadischen Toronto eingeweiht wurde, war der Moskauer Ostankino-Turm, wie er offiziell heisst, das höchste Gebäude der Welt – ein Monstrum aus Stahl und Beton, welches über 55'000 Tonnen wiegt (3-4 mal so schwer wie die "Kursk", welche je nach Angaben 14-18'000 Tonnen wiegt). Mit dieser Moskauer Attraktion, welche jedes Jahr 200'000 Besucher mit einem Fahrstuhl in nur 58 Sekunden auf die Aussichtsplattform in 337 Meter Höhe beförderte, scheint es nun vorbei zu sein. Am Sonntag, 27. August 2000, machte um 15.20 Uhr Ortszeit (gemäss CNN vom 28.08. – Spiegel Online gibt 15.15 Uhr an) ein Feuer dem Betrieb des Turmes ein Ende. Es dauerte ganze 26 Stunden, bis das Feuer, das gemäss Spiegel Online in etwa 450 Meter Höhe ausgebrochen war, gelöscht werden konnte. Vier Menschen kamen beim Brand um, unter anderem durch einen Aufzug, der nach mehr als 300 Metern freiem Fall am Boden aufschlug. Nun sind durch den Brand fast alle 180 Stahlseile, die die Betonkonstruktion im Innern sicherten, derart beschädigt, dass der Turm möglicherweise abgerissen werden muss. Andere Fachleute denken dagegen über Möglichkeiten zur Renovierung nach.

Das in der Figur abgebildete Horoskop zeigt eine Aktivierung der Jupiter/Saturn-Konjunktion in Opposition zu Chiron/Pluto: Saturn steht im Moment des Brandausbruches am DC, während die bereits auf 1 Grad genaue Jupiter/Pluto-Opposition exakt durch den laufenden Merkur im Quadrat dazu ausgelöst wird. Der laufende Mond ist noch im Orb (3 Grad) zum laufenden Neptun, während der laufende Mars bloss etwa 1 Grad vor der exakten Opposition zum Uranus steht. Wir hatten im Artikel Absturz eines Airbusses der Gulf Air bei Bahrain mit 143 Menschen an Bord bereits darauf hingewiesen, dass nächste Katastrophen unter solchen Auslösungen stattfinden könnten. Für Russland ist es in kurzer Zeit nach der Explosion einer Bombe in einer Fussgängerunterführung in Moskau und dem Untergang der "Kursk" innert kurzer Zeit die dritte Katastrophe nationaler Bedeutung. Dieses Mal hat Putin schneller reagiert und den desolaten Zustand des ganzen Landes beklagt: "Der neue Unfall zeigt den Zustand empfindlicher Anlagen und des ganzen Landes."

Was aus astrologischer Sicht auffällt, ist jedoch die Tatsache, dass es sich beim Moskauer Fernsehturm, ebenso wie bei der "Kursk" und bei der Concorde, um Prestigeobjekte handelt, die mit überzogenen Grössenphantasien zu tun haben (siehe dazu Artikel Kursk und Concorde: beide zu ambitiös um zu überleben). Es fällt auf, dass zur Zeit solche Symbole häufig in Frage gestellt, heruntergerissen oder vernichtet werden. Im Zusammenhang mit der Entsprechung von Jupiter mit dem Sehen, sogar dem "Fern-sehen", tut sich eine weitere Parallele auf. In Moskau und der Umgebung sehen zur Zeit viele Menschen, wenn sie ihren Fernsehapparat einschalten, nur noch Mattscheibe. So rechnen Psychologen, dass die Sorgentelefone in der russischen Hauptstadt nun stark in Anspruch genommen werden. Ein Mitarbeiter des Sorgentelefons meint: "Es gibt viele Menschen, vor allem Rentner, die von einer Seifenoper zur nächsten leben. Das ist ihnen nun genommen." Die Ablenkung von den Sorgen des Alltags ist nun nicht mehr über das Fernsehen möglich, und dies erzeugt Stress und Frustration. Einige, so auch die Zeitung "Moskowskij Komsomolez" hoffen, dass die Moskauer sich an alte Zeiten erinnern, als sie noch lasen, Radio hörten oder sich vor ihren Häusern zu gemeinsamen Gesprächen zusammenfanden. Dieser Meinung sind jedoch viele Fernsehnutzer nicht. Sie meinen, dass sie sich nun so viele Videos wie möglich besorgen werden. Den Machthabern ist mit dem Ausfall des Fernsehens eine wichtige Beeinflussungsmöglichkeit der Bevölkerung vorübergehend genommen worden, so dass, wenn Putin beim Untergang der "Kursk" trotz intaktem Fernsehen durch Abwesenheit glänzte, was ihm übelgenommen wurde und er dieses Mal schnell reagierte, viele ihn gar nicht wahrgenommen haben dürften, weil die Fernsehübertragung nicht stattfinden konnte. Eine Moskauerin bringt es auf den Punkt: "Mit dem Stopp der Gehirnwäsche haben die Menschen vielleicht mehr Zeit zum Nachdenken" (Spiegel Online vom 28.08.00).

-cw

 

Brand Moskauer Fernsehturm

Brand Moskauer Fernsehturm
27.8.2000, 15.20 LT, 11.20 GT
Moskau, R (55.45N, 37.34E)
Koch

 

Moskauer Fernsehturm