Astrologie Heute - Themen der Zeit

Palästinenserstaat: Wird ihn Arafat am 13. September ausrufen?
Update vom 9. August 2000

Gemäss CNN scheitern die Friedensgespräche zwischen Israel und den Palästinensern am frühen Morgen des 25. Juli 2000. Man kann sich über die Aufteilung der Stadt Jerusalem nicht einigen. Der Verlauf wird folgendermassen beschrieben: Um Mitternacht gibt Arafat Clinton bekannt, dass seine Reaktion auf dessen Vorschlag negativ ist, er diesen aber mit seiner Delegation besprechen will. Um 2 Uhr früh sendet Arafat Clinton einen Brief, in welchem er mitteilt, er könne den Vorschlag nicht akzeptieren und die Gespräche seien deshalb abzubrechen, damit beide Delegationen nach Hause gehen und über das Ganze nochmals nachdenken können. Arafats Brief soll zwischen 2 und 3 Uhr morgens Clinton übergeben worden sein. Als Zeitpunkt für das Horoskop des Scheiterns kommt entweder 2 Uhr morgens oder kurz danach in Frage. Das in Figur 1 abgebildete Horoskop wurde für 2.15 Uhr errechnet. Das Symbol für Zugehörigkeit und Geborgenheit, der Mond, steht im Stierzeichen, wo sich im Horoskop Israels und in jenem für die palästinensische Autonomie (4.5.1994) die Sonne befindet. Er bildet zu diesem Zeitpunkt am Himmel ein Quadrat zu einer Venus/Uranus-Opposition, was für ein harmonisches Einvernehmen nicht gerade günstig ist. Man streitet sich also darum, was wem gehört und welche Gebiete den Palästinensern abgetreten werden sollen. Die ab diesem Zeitpunkt geltende Jupiter-Pluto/Chiron-Opposition lässt auch verschiedene Standpunkte mit Vehemenz aufeinanderprallen. Die auf 3 Grad genaue Sonne/Neptun-Opposition bringt die Mythen beider Nationen auf den Plan, die sehr unterschiedlich aussehen: Für die Israeli jenen der unteilbaren Stadt Jerusalem, deren Ostteil vor Jahrzehnten von Jordanien erobert und annektiert wurde, für die Palästinenser der Mythos der eigenen Hauptstadt in Jerusalem, somit also die Vorstellung einer in einen israelischen und arabischen Teil geteilten Stadt. Dass diese Vorstellung in der ganzen arabischen Welt sehr lebendig ist, zeigt sich daran, dass in arabischen Ländern sämtliche Meldungen aus Jerusalem vom Vermerk "aus dem besetzten Jerusalem" begleitet werden.

Mit diesem Katalog unterschiedlicher Vorstellungen wäre es eine Heldentat gewesen, ein Sprung über den eigenen Schatten, vielleicht für den einen oder anderen aber auch eine Kamikaze-Aktion, wenn sich die beiden Politiker hätten einigen können. Dabei läuft für eine Einigung die Zeit sehr bald aus. Der israelische Ministerpräsident Barak, der bereits politisch angeschlagen und ohne parlamentarische Mehrheit in die Verhandlungen einstieg, ging wahrscheinlich soweit, wie er bloss gehen konnte, und auch dies war Zuhause manchem zuviel. Arafat wiederum konnte ohne den Konsens von seiten anderer arabischer Staaten unmöglich einen Verzicht auf den besetzten Teil Jerusalems erklären. Eine Sackgasse also, die sich im für 2.15Uhr in Washington aufgezeichneten Horoskop wiederspiegelt.

Wie geht es nun weiter? Christopher R. Landmann, Stuttgart, hat die Vorgeschichte für uns zusammengestellt:

  • Am 19. Januar 1999 verkündet Arafat in Anwesenheit des gerade aus den USA zurückgekehrten König Hussein den Palästinenserstaat für Mai 1999.
  • Im März 1999 verzichtet Arafat auf Mai 1999, verlangt aber Verhandlungen bis September 1999, nach den israelischen Wahlen mit dem Ziel eines Palästinenserstaates "Vor Ende 2000".
  • Am 12. September 1999 kommt es zu neuen Friedenvertragsverhandlungen mit dem Ziel der Staatsverkündung "in einem Jahr".
  • Am 8. März 2000 wird der 13. September 2000 erwähnt.
  • Am 4. Juli 2000 gibt Arafat den 13. September 2000 als Ausrufung des eigenen Staates bekannt, dies "nach 2-tägigen intensiven Beratungen des palästinensischen Zentralrats".
  • Am 1. August 2000 wiederholt Arafat in einem Interview mit Saudischen Zeitungen, dass er unabänderlich am Fahrplan des 13. September für die Aufrufung eines unabhängigen Palästinenserstaates festhält.

Warum spielt nun dieser 13. September eine derart wichtige Rolle? Er entspricht dem vielversprechendsten Datum in den Verhandlungen zwischen Israel und Palästina, als am 13. September 1994 in Washington Shimon Peres, der israelische Aussenminister, die Verträge unterschrieb, und gemäss N. Campion um 15.47 GMT Arafat zum Zeichen des Abschlusses die Hand schüttelte. Das Horoskop für diesen historischen Moment ist in Figur 2 aufgezeichnet. Chiron steht am MC, Saturn kurz vor dem IC und Pluto kurz nach dem AC. In diesem Horoskop kommt mit Saturn und Pluto einerseits die grosse Ernsthaftigkeits des Moments zum Ausdruck, aber auch mit Chiron am MC die Wunde zwischen zwei Brudervölkern und der Versuch, diese zu heilen. Man ist mit Venus in Spannung zu Saturn und Pluto bereit, sehr weit zu gehen, aber diese Konstellation verlangt auch absolute gegenseitige Ehrlichkeit. Man kann sie jedoch leider auch ganz anders deuten: Wichtige Gegenkräfte verhindern die Durchsetzung des Abkommens, und dabei wird sogar vor der Ermordung des israelischen Staatschefs Rabin, der mit seiner Autorität hinter dem Abkommen steht, nicht zurückgeschreckt. Sein Nachfolger Netanjahu wird in der Folge dessen Umsetzung mit allen Mitteln hintertreiben. Es ist als hochgradig symbolisch anzusehen, dass Shimon Peres, wenn auch knapp, nicht als Nachfolger von Rabin gewählt wurde und vor wenigen Tagen auch noch bei der Wahl zum Staatspräsidenten scheiterte.

Der 13. September 2000 wird der 7. Jahrestag des damaligen Abkommens sein. Erstellt man dafür auf den 13. September 2000 das Solar für Jerusalem (Fig. 3), so wiederholt sich die Stellung von Pluto im 1. Haus, dieses Mal in Konjunktion mit Chiron. Der Solaraszendent kommt auf fünf Grad genau auf den Radix-Pluto zu stehen, womit sich auch das Häusersystem in etwa wiederholt. Die laufende Pluto/Chiron-Konjunktion, die dannzumal innerhalb eines Grad Orbis in Opposition zum Jupiter steht, kommt auf den Radix-Mondknoten zu liegen. Saturn steht wiederum an einer Hauptachse, jetzt am Deszendenten, und er bildet ein Quadrat zu seiner damaligen Stellung wie auch zu jener Chirons und zur MC/IC-Achse. Wir können uns vorstellen, dass es sich mit dem 13. September 2000 um ein extrem bedeutsames Jubiläum handelt, und Kompromissbereitschaft schwerfallen dürfte. Es ist auch kaum anzunehmen, dass in Anbetracht der verworrenen Machtverhältnisse im Lande von israelischer Seite in absehbarer Zeit ein besserer Vorschlag kommt als jener, der Arafat durch Barak in Washington gemacht wurde. Der bevorstehende amerikanische Präsidentenwechsel dürfte es Washington auch erschweren, konstruktiv an einer neuen Einigung mitzuwirken. Es besteht also eine reale Gefahr, dass sich die Dinge bis zum 13. September zuspitzen, und Arafat seine Drohung wahrmacht, dies verbunden mit schwer absehbaren Konsequenzen.

-cw

  Scheitern der Friedensverhandlungen

Fig.1
Scheitern der Friedensverhandlungen
25.7.2000, 2.15 LT, 6.15 GT
Washington DC, USA (38.57N, 77.50W)
Koch


Unterschrift Friedensvertrag

Fig.2
Unterschrift Friedensvertrag

13.9.1993, 15.47 GT
Washington DC, USA (38.57N, 77.50W)
Koch


Friedensvertrag Solar 2000

Fig.3
Friedensvertrag Solar 2000
13.9.2000, 08.4336 GMT
Jerusalem, IL (31.47N, 35.13E)