Astrologie Heute - Themen der Zeit
Indien – Pakistan und die Nuklearachse

Wie extrem sich die gegenwärtige Saturn/Pluto-Opposition auf Staaten oder Menschen auswirken kann, die einen entsprechenden Aspekt im Radixhoroskop aufweisen, zeigen in der letzten Zeit manche dramatische Beispiele. So ist das Planetenpaar von Saturn/Pluto häufig im Spiel, wenn Worte versagen und Dinge geschehen, die wir nicht oder kaum verstehen können. Dazu gehören die spektakulärsten Gewalttaten, die wir in Europa in den letzten anderthalb Monaten erlebten: Der Amoklauf von Erfurt und die Ermordung des niederländischen rechtsextremistischen Politikers Pim Fortuyn. Beide, der Amokläufer und Fortuyn, weisen in ihrem Geburtshoroskop eine Saturn/Pluto-Konjunktion auf, und sie verhielten sich unter der Opposition extrem und erfuhren unter diesem Aspekt Extremes. Pim Fortuyn wurde am 19. Februar 1948 unter der damaligen Saturn/Pluto-Konjunktion geboren, und sein Leben endete zur Zeit der letzten Saturn/Pluto-Opposition von 2002. Robert Steinhäuser, der Amokläufer von Erfurt, kam anlässlich der nächsten (und letzten) Saturn/Pluto-Konjunktion am 22. Januar 1983 auf die Welt, und sein kurzes Leben endete zusammen mit jenem seiner zahlreichen Opfer am 26. April 2002, einen Monat vor der letzten Saturn/Pluto-Opposition. (Für einen detaillierten Kommentar zu den Ereignissen, siehe Astrologie Heute Nr. 97.)

Gefährliche Täter/Opfer-Spiele

Konflikte und Bedrohungsszenarien, in welchen dramatische Täter/Opfer-Rollenspiele ausgetragen werden, gibt es auch bei Ländern, die unter Saturn/Pluto-Konjunktionen entstanden sind, insbesondere wenn diesem Vorgang eine Teilung zugrunde lag. Dies trifft auf Israel und Palästina zu, wo die Teilung auf die Gründung des Staates Israel am 14. Mai 1948 ebenfalls unter einer Saturn/Pluto-Konjunktion zurückgeht. Sämtliche dieser Konjunktion folgenden wichtigen Saturn/Pluto-Aspekte (Quadrat, Opposition und Konjunktion) waren mit einer Ausnahme von kriegerischen Auseinandersetzungen Israels mit seinen arabischen Nachbarn und/oder den Palästinensern begleitet. Die wichtige Ausnahme war die Unterschrift des Friedensvertrags vom Jahre 1993 unter einer Saturn/Pluto-Quadratur – ein Lichtblick, welcher aufzeigt, was selbst bei verhärteten Fronten unter Saturn/Pluto als positive Entsprechung im Sinne des Versuchs einer Problemlösung möglich ist. Ähnliches lässt sich im Falle Indiens und Pakistans beobachten, zwei Staaten, die aus der Teilung von Britisch Indien hervorgingen und am 15. August 1947 in die Unabhängigkeit entlassen wurden. Wie im Falle der Teilung des alten Palästina zwischen Israel und Jordanien, gab es im Anschluss an die Unabhängigkeit gleich einen Krieg um die umstrittene Region von Kashmir. Ein nächster Krieg um das gleiche Territorium brach anlässlich der Opposition von Saturn/Pluto im Jahre 1965 aus.

Unter der nächsten Saturn/Pluto-Opposition von 2001/2002 befinden sich die beiden Staaten wieder am gleichen Punkt, allerdings mit dem nicht unwesentlichen Unterschied, dass sie seit 1998 beide im Besitz von Atomwaffen sind. Dies ist in verschiedener Hinsicht erschreckend und stellt für die ganze Welt ein brisantes Problem dar. So sprechen die Wissenschaftler des renommierten Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri davon, dass die Gefahr eines Atomkrieges seit der Kuba-Krise von 1962 nie mehr so akut war wie jetzt in Kashmir. Damals konnte die Kuba-Krise beendet werden, indem sich die Sowjetführung in letzter Minute dem Ultimatum der USA beugte und auf Kuba stationierte Mittelstreckenraketen wieder abtransportieren liess. Nun sei es aber so, dass "beide Staaten einander wiederspiegelnde Atom-Doktrinen verfolgen". "So würden die führenden pakistanischen Militärs die eigenen nuklearen Kapazitäten als ‚Schutzschirm für die Unterstützung grenzüberschreitender, subversiver Aktivitäten im indischen Teil von Kashmir ansehen‘. Umgekehrt sei die indische Führung überzeugt, dass die eigene Atomstreitmacht ein ‚Schutzschirm für die Bestrafung dieser Aktivitäten‘ sei." (Spiegel online, 29. Mai 2002) Was die Sache noch gefährlicher macht: Keiner der Staatschefs beider Länder hält mit seiner Rhetorik zurück. Nachdem der indische Premierminister Vajpayee anlässlich eines Besuches in Kashmir die indischen Truppen dazu anfeuerte, sich auf eine "entscheidende Schlacht" vorzubereiten, doppelte der pakistanische Machthaber Musharraf nach, indem er nicht nur Raketentests durchführen liess, sondern in seiner Rede vom 27. Mai auch noch erklärte, dass Pakistan seine Unterstützung für den Freiheitskampf der Kashmiris nicht beenden werde. Dabei fügte er dem Ganzen noch eine religiöse Dimension hinzu. "Ein Muslim hat keine Angst und weicht nicht zurück. Begleitet vom Ruf ‚Allah ist gross‘, springt er in die Schlacht und kämpft." Kurz danach hiess es sogar von pakistanischer Seite, dass ein indischer Angriff mit Atomwaffen beantwortet würde. Tatsächlich hatte das zahlenmässig unterlegene Pakistan nie ein Hehl daraus gemacht, dass es zu einem nuklearen Erstschlag bereit sei. Die Zuspitzung fand exakt zur Zeit der letzten Saturn/Pluto-Opposition vom 26. Mai 2002 statt.

Musharraf als Gefangener seines Systems

Wie die Geschichte aufzeigt, muss man diese Drohung ernst nehmen. Als sich im Sommer 1999 die beiden Länder bereits an der Schwelle zu einem Krieg befanden, rüstete, wie man heute weiss, das pakistanische Militär hinter dem Rücken des damaligen Staatschefs Nawaz Sharif die Streitkräfte mit Atomwaffen aus. Dafür verantwortlich war damals General Musharraf. Daraufhin gelang es Bill Clinton, Sharif davon zu überzeugen, die Unterstützung für die terroristischen Infiltrationen in Indien zu stoppen, womit ein Krieg verhindert wurde. Dies passte jedoch nicht in das Konzept des Militärs, und Sharif wurde am 12. Oktober 1999 von der Armee abgesetzt und durch Musharraf ersetzt.

Dies heisst zwar nicht, dass Musharraf an einem Krieg interessiert ist. Solange er aber nicht bereit und auch in der Lage ist, die Unterstützung für die Terroristen, die in Kashmir operieren, zu unterbinden, wird sich Indien nicht zufrieden geben. Im Januar 2002 hatte er versprochen, gegen die Terroristen auf pakistanischem Boden vorzugehen und deren Ausbildungslager zu schliessen. Zwar wurden damals Verhaftungen vorgenommen, aber die meisten Inhaftierten sind inzwischen wieder auf freiem Fuss. Dabei stellt sich die Frage, ob Musharraf überhaupt die Möglichkeit hat, sich gegenüber dem pakistanischen Geheimdienst, welcher die Freiheitskämpfe in Kashmir unterstützt, durchzusetzen. Dieser Frage geht ein Artikel in der Nummer 22/2002 von "Die Zeit" mit dem Titel "Der Gefangene und der Zauderer" nach. Es wird darin argumentiert: "Musharrafs persönliche Absichten mögen ehrenwert sein, aber er ist Teil eines komplexen Machtgefüges und eines Gedankensystems, das seinen Spielraum beschränkt. Zwei Faktoren erscheinen dem Autor des Artikels Ulrich Ladurner von Bedeutung:

"Da ist zunächst einmal das Militär, die einzige und wahre Macht in Pakistan..... Die Armee kontrolliert ein riesiges Wirtschaftsimperium im Wert von rund 5 Milliarden Dollar." Dabei zeigt eine Studie, dass die meisten Unternehmen der Armee mit riesigen Verlusten arbeiten, die vom Staatshaushalt getragen werden. "Musharraf hat also guten Grund, sich und die Seinen an der Macht zu halten."

Einen guten Teil ihrer Legitimation bezieht die Armee im weiteren aus dem Kampf in der umstrittenen Region Kashmir. "Dieses zwischen Indien und Pakistan seit 1947 geteilte Land ist bis heute eine blutende Wunde geblieben. Dazu hat die Unterdrückung durch die indische Armee mit Sicherheit ihren Teil beigetragen. Aber solange Kashmir blutete, solange der Erzfeind Indien die Region gnadenlos und brutal umklammert hielt – solange brauchte Pakistan ein Heer, das mit 700'000 Soldaten überproportioniert ist. Extremisten wurden dabei von Pakistans Armee ‚im eigenen Land genährt, um sie als Spielfiguren im Kampf um die Macht einzusetzen.‘ "

Schliesslich wird die Frage gestellt, ob Musharraf "nicht kann oder nicht will". Die Antwort mag in einer gefährlichen Verquickung verschiedener Funktionen liegen. Stephen Cohen, ein ausgewiesener Kenner der Materie dazu: "Es gibt Armeen, welche die Grenzen ihres Landes schützen; es gibt andere, die um ihre Rolle in der Gesellschaft besorgt sind. Es gibt wieder andere, die eine Idee verteidigen. Die pakistanische Armee macht alle drei Dinge gleichzeitig." Diese Verstrickungen laufen in Kashmir zu einem gordischen Knoten zusammen, den Musharraf möglicherweise gar nicht durchschneiden oder lösen kann, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Aufgrund seines Lavierens betrachtet ihn die indische Führung ähnlich, wie Sharon auf Arafat herunterschaut: unfähig, oder nicht willens, den Terroristen das Handwerk zu legen, und deshalb nicht würdig, als Verhandlungspartner ernst genommen zu werden. Warum nicht, wie George Bush es in Afghanistan und Sharon in Israel getan haben: in Pakistan einmarschieren und mit den Terroristenlagern aufräumen. Dazu gibt es jedoch einen Haken: Pakistan ist eine Atommacht, so dass mit Musharraf nicht ungestraft so umgegangen werden kann wie mit Arafat. Er gilt auch in den Augen der Welt, und insbesondere der Amerikaner, bisher als "ehrenwert", ein Titel, den er sich durch seine Unterstützung für Amerika nach dem 11. September erwarb.

Die Osama-Connection

An sich wäre der beschriebene Komplexitätsgrad bereits ausreichend, um auch hochkarätige Diplomaten, die sich um Vermittlung bemühen, aufs Äusserste herauszufordern. In der letzten Zeit ist aber noch eine weitere Dimension dazu gekommen, die möglicherweise die erste Saturn/Pluto-Opposition vom August 2001 und der Anschlag vom 11. September mit der letzten vom Mai 2002 verbindet. Es handelt sich dabei, wie der Economist vom 30. Mai 2002 dies bezeichnet, um die sogenannte "Osama-Connection". Bereits jetzt ist Pakistan dazu übergegangen, Truppen von der afghanischen Grenze abzuziehen und an die Grenze zu Indien zu verlegen, um die indische Übermacht von 700'000 Soldaten gegen eine pakistanische Truppenstärke von 300'000 teilweise auszugleichen. Dies kann der al-Qaida nur recht sein, denn es wird damit für sie leichter, nach Pakistan einzudringen und sich dort breit zu machen. Dies bedeutet, dass die al-Qaida alles Interesse hat, den Konflikt in Kashmir anzuheizen und dort auch in eigener Regie Attentate durchzuführen. Indien behauptet, dass bereits 3000 al-Qaida-Leute im pakistanischen Teil von Kashmir stationiert sind, - eine Angabe, die sich nur schwer überprüfen lässt. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass die al-Qaida alles daran setzen wird, Musharraf in Verlegenheit zu bringen. Ideal wäre für sie im Endeffekt ein mit Atomwaffen ausgerüstetes Pakistan ohne Musharraf, in welchem die al-Qaida Fuss fassen und Einfluss gewinnen kann. Damit würde aber auch der amerikanische Plan zur Eingrenzung und Eindämmung des Terroristennetzwerks hinfällig. So lauern gleich zwei Gefahren enormen Ausmasses, die es vordringlich erscheinen lassen, dass von internationaler Seite alles eingesetzt wird, um den Konflikt nach Möglichkeit zu entschärfen:

  • die Gefahr eines Atomkrieges
  • die Aufwertung und Aufrüstung des al-Qaida-Netzwerks

Erste Schritte dazu wurden am Asiengipfel vom 4. Juni in Almaty, Kasachstan, versucht, indem man sich bemühte, die beiden Gegner an einen Tisch zu bringen, damit sie zusammen reden. Dies lehnte der indische Premier Vajpayee jedoch ab, während der pakistanische Machthaber Musharraf dazu bereit war. Dafür schloss Vajpayee einen Atomkrieg gegen Pakistan kategorisch aus, während Musharraf sich dazu nicht äusserte. Solche Reaktionen waren zu erwarten, sie trugen jedoch nicht zu einer Problemlösung bei. Es war schon immer klar, dass Indien aufgrund seiner Übermacht im konventionellen Sektor keinen Atomkrieg anzetteln würde, Pakistan hingegen die Drohung benutzt, um Indien einzuschüchtern. Immerhin hat sich die Rhetorik inzwischen etwas entschärft, nachdem zwar nicht Indien und Pakistan die Gefahr eines Atomkrieges ernst nehmen, jedoch das Ausland. So wurde um das Wochenende vom 1./2. Juni bekannt, dass die USA, England und Deutschland ihre Bürger aufgefordert haben, Indien und Pakistan zu verlassen und Evakuationspläne geschmiedet werden. Dies ist auch erforderlich, wenn man bedenkt, dass nicht weniger als 60'000 Amerikaner in Indien leben.

Ehrenvoll in den Abgrund

Das Hauptproblem ergibt sich in diesem Konflikt wohl daraus, dass die direkt Beteiligten die Gefahr zu verdrängen scheinen und ähnlich revanchistische Töne angeschlagen werden, wie in Europa kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges. So schildert die Neue Zürcher Zeitung vom 4. Juni in einem Artikel "Armageddon in Südasien – Die nukleare Versuchung im Bruderkrieg" die Haltung eines pensionierten Generals der pakistanischen Streitkräfte folgendermassen: "Ein muslimischer Soldat entspricht vier indischen, ‚der Hindu ist ein notorischer Versager‘ ".....Kommentar der NZZ: "Unverkennbar schwelt die Wunde der verlorenen Kriege noch immer, ebenso die Hoffnung, noch eine erfolgreiche Vergeltung zu erleben." Ein interviewter indischer Berufsoffizier, der es bis in die Spitzenränge der indischen Armee schaffte, hat seinerseits "keine Zweifel daran, dass die jüngsten Terrorattacken in Indien die Unterstützung des pakistanischen Geheimdienstes erhielten. ‚Wir müssen den Pakistanern endlich eine Lektion erteilen, von der sie sich nicht mehr erholen.‘ Auch wenn dies zum nuklearen Schlagabtausch führe, gebe es keine andere Lösung. Er nimmt selbst die Zerstörung Delhis, wo der grösste Teil seiner Familie lebt, in Kauf. Das Opfer rechtfertige sich, wenn man damit ein für allemal Pakistan erledigen könne." (NZZ 4. Juni)

Man erschaudert ob der Vorstellung, dass die al-Qaida oder eine andere terroristische Gruppe einen extremen Anschlag starten könnte, denn man kann sich unter solchen Umständen schwer vorstellen, dass Indien auf einen massiven Schlag gegen Pakistan verzichten wird. Wenn Pakistan dadurch in Bedrängnis gerät, so dürfte wiederum die Versuchung gross sein, trotz besseren Wissens, Atomwaffen einzusetzen. Beruhigend tönte auch Musharraf in einem CNN-Interview vom 4. Juni 2002 nicht, als er - aufgefordert zu sagen, in welchen Fällen Pakistan die Atomwaffe einsetzen würde – meinte, es sei sinnlos, darüber zu diskutieren. Pakistan gehe es aber um "Honour and Dignity" (Ehre und Würde) Nun sind dies leider genau die Ausdrücke, die beim Ausbruch des ersten Weltkrieges in Europa zirkulierten und zusammen mit dem Anspruch, der Gegenseite eine Lektion zu erteilen, für die Rechtfertigung des Kriegsbeginns angeführt wurden. Die anschliessende Frage des CNN-Journalisten, wofür er, Musharraf, - vor die Wahl gestellt zwischen nuklearer Katastrophe und dem Verlust von "Ehre und Würde" – sich entscheiden würde, beantwortete dieser erwartungsgemäss nicht, und es war sichtbar, dass er sich darüber ärgerte, dass man ihm eine solche Frage stellte. Für den Zuschauer wurde dabei aber auch gleich klar, dass hier zwei unterschiedliche Kulturen aufeinander prallten. Kein Pakistani und vielleicht auch kein Asiate würde je eine solche Frage stellen. Man hätte sie vor einem Jahrhundert in Europa aber auch nicht gestellt.

Im Folgenden soll der Versuch unternommen werden, die Situation, insbesondere im Hinblick auf weitere Entwicklungen, astrologisch zu beleuchten.

Die Mars-Rückkehr in den Horoskopen von Indien und Pakistan

Indien und Pakistan erlangten am 15. August 1947 ihre Unabhängigkeit, und die Horoskope in Fig. 1 und 2 sind dementsprechend für diesen Tag um 0.00 Uhr berechnet. Wenn man versucht, sich ein Bild davon zu machen, warum im Konflikt zwischen beiden Ländern gerade jetzt eine derartige Zuspitzung stattfindet, so drängt sich neben der Wiederholung des Saturn/Pluto-Aspektes, welcher im Radix in Form einer Konjunktion vorliegt und nun als Opposition stattfindet, die Stellung des Mars als besonders aufschlussreich auf. Mars steht im Radix auf 0 Grad 35 Minuten Krebs, bildet eine weite Konjunktion mit Uranus und macht ein auf 6 Bogenminuten genaues Halbquadrat zur Venus, die in Konjunktion mit Saturn und Pluto steht. Zusätzlich macht der Mars ein weites Quadrat zum Neptun.

Ein Spannungsaspekt zwischen Mars und Venus unter Beteiligung von Saturn und Pluto stellt eine Gefährdung des Friedens dar, und man kann sich vorstellen, dass die Aktivierung dieser Mars-Stellung das gewalttätige Potenzial beider Länder in den Vordergrund rückt. Als sich Ende Mai die Dinge zuspitzten, machte die laufende Lilith zum Mars beider Länder ein Quadrat. Ganz akut wurde der Konflikt allerdings, als am 29. Mai der laufende Mars seine Geburtsstellung wieder erreichte - ein Phänomen, welches ca. alle zwei Jahre stattfindet und als "Mars-Rückkehr" bezeichnet wird. Für einen solchen Moment lässt sich wie bei der Sonne (Solar) oder dem Mond (Lunar) ein Horoskop berechnen, welches jeweils interessant ist für das Studium aggressiver Durchsetzung und kriegerischer Verwicklungen. Es ist in Fig. 3 für Islamabad abgebildet.

Wir sehen, dass für den Moment der Mars-Rückkehr Mars genau am MC und die Lilith im Quadrat dazu am DC stehen. Es war an diesem Tag, dem 29. Mai, dass mit der Erklärung des pakistanischen Botschafters bei der UNO, wonach sein Land auf einen indischen Angriff mit konventionellen Waffen mit einem Ersteinsatz von Atomwaffen reagieren würde, ein vorläufiger Höhepunkt der Eskalation erreicht wurde. Munir Akram sagte gemäss Spiegel Online vom 30. Mai zu Journalisten in New York: "Würde man einen Ersteinsatz dieser Waffe gegen einen konventionellen Angriff ausschliessen, würde dies Indien, die `Lizenz zum Töten` geben." Musharraf doppelte mit der Bemerkung nach "falls Indien auf pakistanisches Gebiet vordringe, werde Pakistan `einen Sturm entfesseln, und niemand wird in der Lage sein, ihn zu stoppen`". Dies war dann Anlass für Pläne der USA, insgesamt bis zu 64'000 US-Bürger aus Pakistan und Indien auszufliegen.

Mit dem Mars hat es aber noch eine weitere Bewandtnis: Ende Mai stand der progressive Mars im Horoskop von Pakistan weniger als 20 Bogenminuten vor dem IC, eine Stellung, die Ende Jahr in Konjunktion mit dem progressiven Mond exakt auf dem IC sein wird. Letzterer hat im April die Radix-Mondstellung erreicht und gleich danach eine Opposition zur progressiven Lilith gebildet. Um den 20. Juni wechselt der progressive Mond dann ins Löwe-Zeichen und setzt zu einer Konjunktion mit dem progressiven Mars an, welche im Oktober exakt wird. Mit dieser Konstellation werden zwischen April und Oktober 2002 in den Horoskopen von Pakistan und Indien, aber ganz besonders in jenem Pakistans höchst aggressive Konstellationen aktiviert, die wegen übermässiger Emotionalität rationale Entscheidungen erschweren.

Die progressiven Konstellationen des Horoskops für Pakistan sind für den Jubiläumstag vom 15. August 2002 in Fig. 4 aufgezeichnet. Man erkennt, dass der Mond im Löwezeichen während der nächsten 1 ½ Jahre die vorhandene Ballung mit Merkur, Pluto, Saturn, Venus und Sonne sowie IC aktivieren wird – eine Stellung, die im Falle Pakistans das 4. Haus und im Falle Indiens das 3. Und 4. Haus tangiert. Dabei geht es beiden Ländern um Land und Territorium, Forderungen, an denen mit Vehemenz festgehalten wird, und es bei Auseinandersetzungen schnell einmal um "Ehre und Würde" geht. Solche Qualitäten und Attributen ordnet man dem Löwe-Zeichen zu; sie sind aber nicht sehr hilfreich, um gemeinsame Probleme zu lösen. Man könnte auch argumentieren, dass mit Pluto/Saturn/Venus/Sonne am IC in Löwe Indien die Macht des stärkeren, grösseren Landes ausspielt und dabei die Bevölkerung Kashmirs notfalls auch brutal unterdrückt, während Pakistan mit der gleichen Zeichen- und einer ähnlichen Häuserstellung für die unterdrückten Moslembrüder Kashmirs den Freund und Helfer spielt. Dass es allerdings beiden Staaten nicht um die Freiheit für die Kashmiri geht, ergibt sich daraus, dass bei allen Differenzen Indien und Pakistan sich mindestens in einer Sache einig sind: Für beide kommt eine Unabhängigkeit Kashmirs nicht in Frage.

Zur Zeit spielt bei beiden Horoskopen, jenem Indiens und jenem Pakistans Neptun eine wichtige Rolle, und man kann aus diesem Kontakt einiges von dem erklären, was sich zwischen beiden Ländern an Unklarheiten, Konfusion und Paranoia abspielt. Es handelt sich um die gegenwärtige Stellung Neptuns, der soeben auf 11 Grad Wassermann seine Richtung wechselte, und bis im Oktober 2002 auf 8 Grad zurückgehen wird. Damit steht er in beiden Fällen in der Nähe des MC, und er macht eine Opposition zum Mittelwert zwischen Merkur, Pluto, Saturn und Venus. Damit will man die eigene Position (MC) nicht offenlegen und diskutieren, um sich möglichst alle Optionen vorzubehalten. Die Neptun-Thematik tritt auch darüber in Erscheinung, dass die progressive AC/DC-Achse für Pakistan (Fig. 4) ein Quadrat zur progressiven Sonne/Neptun-Konjunktion macht, während die progressive IC/MC-Achse für Indien direkt.auf der progressiven Sonne/Neptun-Konjunktion liegt (nicht abgebildet). Tatsächlich treten beide Länder so auf, wie wenn sie als erstes das Bedürfnis hätten, der Welt zu demonstrieren, wie niederträchtig und unverlässlich doch die Gegenseite ist. Dabei neigt Indien zu einer rechthaberischen Haltung, die gewisse Parallelen mit jener Israels gegenüber den Palästinensern aufweist. Deswegen beklagte sich im oben genannten Interview Perves Musharraf auch, dass Indien sich herausnimmt, die Position des Anklägers und des Richters einzunehmen, und er vorschlagen würde, dass internationale Instanzen über den Streit entscheiden. Tatsächlich liegt auch hier eine Parallele zwischen Israel und Indien vor. Beide Länder befinden sich in ihrem jeweiligen Konflikt in der stärkeren Position, beide lehnen internationale Beobachter und Mediatoren ab, und beide setzen sich über UNO-Resolutionen hinweg (In Israel der geforderte Rückzug aus den besetzten Gebieten und in Indien die von der UNO geforderte, freie Wahl der Kashmiri über ihre künftige Zugehörigkeit).

Die Sonnenfinsternis vom 11. August 1999

Der Konflikt zwischen Indien und Pakistan ist aber auch ein gutes Beispiel für die Tatsache, dass viele Entwicklungen, die sich zur Zeit in der Welt zuspitzen, ihren Anfang in den Jahren 1998 und 1999 nahmen. Besonders spektakulär ist in dieser Hinsicht die Sonnenfinsternis vom 11. August 1999, die recht exakt auf der Pluto/Saturn/Venus/Sonne-Konjunktion von Indien und Pakistan stattfand. Auch hatte jene Sonnenfinsternis einen Kernschatten (Bahn der Sichtbarkeit), der östlich von New York begann, durch Europa und schliesslich bis Pakistan und Indien verlief, um im Ostteil von Indien, in der Nähe von Kalkutta zu enden. Über die Gefahr einer Zuspitzung zwischen beiden Ländern schrieben wir bereits in der Februar/März 1999 Nummer von Astrologie Heute. In der August/September 1999 Nummer von AH doppelten wir mit folgendem Statement nach:

"Ein bei Redaktionsschluss von Astrologie Heute Nr. 77 (Januar 1999) damals noch in keiner Weise erkennbares Konfliktpotential zwischen Indien und Pakistan hat sich leider inzwischen zu einer – wenn auch begrenzten – Konfrontation zwischen diesen beiden neuen Atommächten verdichtet. Ein vom pakistanischen Regierungschef zugesagter Rückzug scheiterte zunächst an der Unnachgiebigkeit der involvierten Kämpfer, die – wie so häufig in islamischen Ländern, wenn es um einen Konflikt mit Andersgläubigen geht – von einem "Heiligen Krieg" sprechen. Neueste Meldungen wecken die Hoffnung, dass der lokale Krieg rechtzeitig eingedämmt werden kann, denn die Sonnenfinsternis findet bei beiden am 15. August 1947 durch Teilung entstandenen Staaten auf einer Pluto/Saturn/Venus/Sonne-Konjunktion im Quadrat zum Jupiter statt. Man wird sich aufgrund dieser Konstellationen nicht wundern, dass rechthaberisches Verhalten, religiöse Kriegsmotive und Drohungen mit Atomwaffen (Pluto) ins Spiel kamen".

Tatsächlich wissen wir heute, dass die pakistanischen Streitkräfte in jenem Sommer Atomwaffen in Stellung gebracht hatten, der pakistanische Premier Sharif jedoch auf Grund einer Intervention von Bill Clinton zurückkrebste. Dies kostete ihn seine Position, un der wurde am 12. Oktober 1999 von der Armee unter Leitung Musharrafs gestürzt. Die Konstellationen für den Putsch sind in Fig. 5 abgebildet, und es ist denkbar, dass dieses Horoskop wichtige Zusatzinformationen zum künftigen Schicksal und Werdegang Pakistans liefert. Die Bezüge zur Saturn/Pluto-Konjunktion des ursprünglichen Pakistan-Horoskops sind mit einem Quadrat zwischen Saturn und Uranus mitte fix, und nicht weniger als sechs Planeten plus Mondknotenachse im fixen Kreuz, wo im ursprünglichen Horoskop bereits sechs Planeten liegen, wohl von grösster Relevanz. Interessant ist aber auch, dass am 12. Oktober mit Musharraf ein Machthaber die Zügel des Landes an sich riss, der - am 11. August 1943 geboren -, die volle Intensität der Sonnenfinsternis vom 11. August 1999 erfuhr. Er wurde an die Macht katapultiert, aber dieser Vorgang bedeutete eine Erhöhung der Gefahr eines Nuklearkrieges. Die damalige Synchronizität ergibt sich aus einem Internet-Beitrag vom 15. Oktober 1999, mit dem Titel "Atomwaffen: Die Welt wird wieder gefährlicher" auf unserer Seite. Wir schrieben damals:

"Unter dem Quadrat des laufenden Merkur zu den Konstellationen der Sonnenfinsternis vom 11. August haben Entwicklungen stattgefunden, welche die Welt wieder gefährlicher erscheinen lassen.

Am Dienstag, den 12. Oktober putschte in Pakistan die Armee, und sie setzte Premierminister Sharif ab, jenen Mann, der durch den Rückzug pakistanischer Soldaten aus Kashmir im Juli wesentlich dazu beigetragen hatte, einen Krieg mit Indien abzuwenden. Nun sind in Pakistan jene Kräfte am Ruder, welche die in Frühjahr ausgebrochenen Scharmützel und Feuergefechte mit Indien befürwortet und organisiert hatten.

Der zweite schwere Schlag gegen den Weltfrieden und die Eindämmung der Verbreitung von Atomwaffen auf der Welt erteilte am Abend des Mittwochs, dem 13. Oktober, der US-Senat, indem er die Ratifizierung des Vertrages für einen umfassenden Atomtest-Stopp mit 51 zu 48 Stimmen ablehnte. Für eine Ratifizierung wäre eine Zweidrittels-Mehrheit notwendig gewesen..... Immerhin sind die USA die erste Atommacht, welche einen von 154 Nationen unterstützen Atomteststopp-Vertrag offiziell ablehnten. Dies wird für viele Staaten eine Ermunterung sein, eigene Atomwaffen zu entwickeln und zu testen."

Übrigens war der 13. Oktober 1999 auch für Indien ein wichtiger Zeitpunkt. Im Anschluss an eine schwere Niederlage der bisherigen Kongress-Partei übernahm die Nationalistische Bharatiya Janata Partei (BJP) die Führung und Vajpayee wurde Premier. Die Partei profitierte von der Stimmung bei der Bevölkerung, welche die patriotischen Parolen der BjP-Partei während der Kashmir-Krise schätzte. Popularität hatte sich die Partei von Atal Behari Vajpayee auch durch die Atombomben-Tests und die Test von Raketen errungen, die im Konfliktfall mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden können. So dürfte Vajpayee in die Geschichte eingehen als jener Politiker, der Indien zur Atom-Nation machte.

Diese Fakten und die Tatsache, dass zwischen dem 12. und dem 13. Oktober 1999 nicht weniger als drei Elemente zusammen kamen, die zu Atomversuchen und Atomtechnologie einen Bezug haben, vermittelt den in Fig. 5 abgebildeten Konstellationen eine grosse Bedeutung. Dabei gibt es auch hier zur Zeit eine Verbindung zwischen Mond und Mars: Der progressive Mond des in Fig. 5 abgebildeten Horoskops erreicht Anfang Juni die Stellung des Radix-Mars und bildet mit diesem eine Konjunktion. Im Weiteren fand die letzte Saturn/Pluto-Opposition vom Mai auf zwei Grad genau auf der Lilith des pakistanischen Putsch-Horoskops statt. Der laufende Neptun befindet sich in diesem Horoskop auf dem damaligen Uranus, und in Konjunktion mit dem absteigenden Mondknoten. Dies birgt die Gefahr in sich, dass durch Missverständnisse oder aus Angst vor den vermuteten Absichten des Gegenübers plötzliche Handlungen ausgeführt werden, die unter Einsatz modernster Waffen und vielleicht auch Atomwaffen (Uranus = Uranium) ausgeführt werden.

Das in Fig. 5 abgebildete Horoskop, welches die jetzige pakistanische Regierung symbolisiert, wurde im Artikel "Militärputsch in Pakistan" vom 15. Oktober 1999 besprochen. Es ist wohl bezeichnend, dass der Putsch dann erfolgte, als der laufende Mars eine Opposition zur Mars/Uranus-Konjunktion des Pakistan-(und Indien)-Horoskops bildete. Wie bereits darauf hingewiesen, befindet sich gegenwärtig der progressive Mond auf dieser Marsstellung.

Andere pakistanische Horoskope

Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass Nick Campion für Pakistan noch zwei weitere Horoskope erwähnt. So sollen pakistanische Astrologen mit einem Horoskop für den 14. August 1917 9.15 LT arbeiten. Dies war der Moment, als Lord Mountbatten, britischer Viceroy, in Karachi eine Rede hielt, in welcher er die Unabhängigkeit per 15. August ankündigte. Dieses Horoskop beinhaltet mit Ausnahme des Mondes praktisch die gleichen Gradstellungen der Planeten wie jenes vom 15. August 0.00 Uhr (Fig. 2). Allerdings ist das Häusersystem völlig anders, und Uranus steht exakt am MC (in Konjunktion mit Mars). Die Ballung im Löwezeichen wandert dann ins 11. Haus, was dieser Konstellation ein enormes revolutionäres oder militär-diktatorisches Potenzial vermittelt. Eine Plausibilität für die Gültigkeit dieses Horoskops ergibt sich aus der Tatsache, dass der progressive MC sich seit 1999 auf der Saturn/Pluto-Konjunktion (Radix bis progressiv) des Ursprungshoroskops befindet.

Im weiteren ist es üblich, für die Republik Pakistan ein Horoskop zu verwenden, welches auf den 23. März 1956 7.05 LT Karachi zurückgeht. Es soll aus Platzgründen hier nicht separat besprochen werden. Immerhin ist es interessant festzustellen, dass auch dieses Kosmogramm eine Ballung in Löwe (5. Haus) und den Mars (zusammen mit der Lilith) am MC aufweist.

Problematisches Menschheitshoroskop für Islamabad

Wenn wir uns fragen, ob zwischen Indien und Pakistan etwas passieren könnte, das die Welt tangiert, so ist es sinnvoll, das Menschheitshoroskop für die relevanten Orte wie Islamabad und Delhi zu berechnen. Tatsächlich erweist sich Islamabad mit einer MC/IC-Achse von 16 ½ Grad Schütze zu Zwillinge im Zusammenhang mit der letzten Saturn/Pluto-Opposition vom 26. Mai, die auf 10 Bogenminuten genau auf diesen Graden stattfand (Fig. 6), als höchst relevant. Die Bezüge der Horoskope von Indien und Pakistan (Fig. 1 und 2, im folgenden als "indische Horoskope" oder "Horoskope Indiens" bezeichnet) zum Menschheitshoroskop sind ebenfalls auffallend. Die Lilith/Mond-Opposition der beiden indischen Horoskope berührt die Mars/Lilith/Merkur-Spannungsfigur des Menschheitshoroskops mit der indischen Lilith auf dem Menschheits-Mars. Der indische Jupiter steht am absteigenden Mondknoten des Menschheitshoroskops und Pluto/Saturn/Venus/Sonne Indiens macht dazu ein Quadrat. Im weiteren steht der Chiron Indiens auf dem Uranus des Menschheitshoroskops und in Opposition zu dessen Sonne/Mond-Konjunktion, während die Venus/Saturn-Quadratur des Menschheitshoroskops durch die Uranus/Mars-Konjunktion des Indienhoroskops angeheizt wird.

Während das progressive Datum des Menschheitshoroskops 1998, als Indien und Pakistan ihre Atomtests durchführten, der 11. August war, was dem Geburtsdatum von Musharraf entspricht, der ein Jahr später im Anschluss an die Sonnenfinsternis vom 11. August an die Macht geputscht wurde, berechnet sich für 2002 die progressive Sonne aufgrund der Stellungen vom 15. August 1892. Nun ist dies exakt der Tag und Monat der ursprünglichen Gründung von Indien und Pakistan. Damit findet die gegenwärtige progressive Sonne/Chiron-Konjunktion des Menschheitshoroskops auf der Sonne Pakistans und Indiens statt.

Aufgrund dieser Entsprechungen müssen wir uns schon fragen, ob mit der gegenwärtigen Sonne/Chiron-Konjunktion im Zusammenhang mit Vorgängen in diesem Bereich der Welt eine Verwundung der Menschheit stattfindet, die dieser ihre Grenzen aufzeigt. Dafür könnte auch sprechen, dass das Solar des Menschheitshoroskops (in Fig. 7 für Islamabad berechnet) eine Mars/Saturn-Konjunktion aufweist, die auf die Neptun/Pluto-Konjunktion des Menschheitshoroskops zu liegen kommt. Bekanntlich sind diese 7 – 11 Grad Zwillinge/Schütze (und in etwas minderem Masse Jungfrau/Fische) markant für Zwischenfälle im Zusammenhang mit Atomenergie. Insbesondere sorgen die alle 7 – 8 Jahre stattfindenden Transite von Saturn auf diesen Punkten für einen kleineren oder grösseren Alarm in Verbindung mit Atomtechnologie. Aufgrund solcher Erkenntnisse über diese sogenannte "Nuklearachse" gelang es dem amerikanischen Astrologen Mark Learner im voraus, auf die Gefahr eines nuklearen Zwischenfalls um den Monat April 1986 hinzuweisen. Zu jener Zeit stand Pluto wie auch jetzt zusätzlich in der Nähe des absteigenden Mondknotens, und es fand wenige Tage vor der Explosion von Tschernobyl eine Mondfinsternis mit Pluto am absteigenden Mondknoten statt. Am 10. Juni 2002 wird es mit Pluto am absteigenden Mondknoten und Saturn am aufsteigenden eine Sonnenfinsternis geben, welche hinsichtlich Umgang mit der Atomtechnologie eine ähnliche Qualität wie damals beinhalten kann. Ist es im übrigen nicht erstaunlich, dass beim letzten Mal, als Pluto sich am absteigenden Mondknoten befand (1986) ein aufwühlendes Ereignis am Jubiläumstag des Menschheitshoroskops stattfand (26. April 1986) und das nächste Mal, als Pluto am absteigenden Mondknoten steht – im Jahre 2002 – ebenfalls am 26. April etwas Aufwühlendes passiert, nämlich der Amoklauf von Erfurt. Die Ereignisse sind zwar total verschieden, aber beide hatten die Eigenschaft, die Menschen zutiefst aufzuwühlen, weil es etwas Derartiges noch nie gegeben hatte. Wenn wir uns fragen, warum diese Bewandtnis zwischen Pluto am absteigenden Mondknoten und dem Jahrestag des Menschheitshoroskop besteht, so kann man höchstens mutmassen. Vielleicht bringt die Tatsache, dass im Menschheitshoroskop die Mondknotenachse auf der Stier/Skorpion-Achse mit dem absteigenden Mondknoten im Skorpion und einer Eklipse im Stierzeichen stattfindet, eine Sensibilisierung für Jahre, in welchen Pluto am absteigenden Mondknoten steht, jedenfalls dann, wenn die Neptun/Pluto-Konjunktion des Menschheitshoroskops gleichzeitig (insbesondere durch Saturn) angesprochen ist.

Für New Delhi gelten ähnliche Konstellationen wie für Islamabad (Fig. 6). Die MC/IC-Achse verschiebt sich um ca. 3 ½ Grad auf 20 Grad Schütze/Zwillinge, was den IC in die Nähe der Venus bringt, die ein Quadrat zum Saturn des Menschheitshoroskops bildet. Allerdings finden wir mit einer AC/DC-Achse auf 15 Grad Fische/Jungfrau eine zusätzliche Sensibilisierung für die Saturn/Pluto-Opposition auf 16 ½ Grad Zwillinge/Schütze. Somit sind beide Hauptstädte, jene von Indien wie auch von Pakistan, aus der Sicht des Menschheitshoroskops durch die Saturn/Pluto-Opposition von Ende Mai 2002 betroffen. Nimmt man zusätzlich die Sonnenfinsternis vom 10. Juni dazu, so stellt man fest, dass diese gradgenau auf den IC des für Delhi aufgezeichneten Menschheitshoroskops fällt.

Sonnenfinsternis vom 10. Juni 2002

In Astrologie Heute Nr. 96 (April/Mai 2002) wiesen wir auf die schwierigen Finsternisse vom 26. Mai und vom 10. Juni 2002 hin. Wir sprachen von einer "Besessenheit der Anschauungen", verbunden mit "paranoiden Vorstellungen". Die Muttereklipse (Saros-Serie 4 Nord) veranlasste uns zu folgendem Statement: "Die starke Verbindung zwischen Pluto, Mondknotenachse und der Halbsumme von Uranus und Lilith zeigt, dass unterdrückte Kräfte zu einem Befreiungsschlag ausholen, der etwas Massloses, Schicksalhaftes (Pluto und Mondknotenachse) verkörpert. Denkbar ist als Korrelat auch die Entsprechung, dass die Unterdrückung der Freiheit (Uranus) für die Zu-kurz-Gekommenen (Lilith) extrem und kaum auszuhalten ist, so dass die Bereitschaft, das eigene Leben zu opfern (Pluto), ausgeprägt ist.... Berücksichtigen wir in diesem Zusammenhang auch den Quincunx zwischen Jupiter und Pluto, so können wir uns vorstellen, dass viele kämpferische Handlungen im Namen der Religion stattfinden und unterschiedliche religiöse Gemeinschaften kompromisslos aufeinander prallen, wobei die Religion auch eingesetzt wird, um Machtgelüste zu rechtfertigen."

Aufgrund früherer Eklipsenperioden der Saros-Serie 4 Nord kamen wir zum Schluss, dass in solchen Zeiten Staaten wie Deutschland, USA, Indien, Israel und China besonders häufig Herausforderungen ausgesetzt sind.

Zur Sonnenfinsternis vom 10. Juni 2002 im besonderen meinten wir: "Man kann sich vorstellen, dass unter einer solchen Konstellation längerfristig Sinnvolles (Schütze) simplizistischen Lösungen weichen muss, dies alles in einem Klima von intolerantem Nationalismus". Die Astro*Carto*Graphy der Sonnenfinsternis machte uns bereits auf zu erwartende Konfliktherde aufmerksam:

"Dieselben Konstellationen, allerdings mit Saturn, Sonne und Mond am AC und Uranus am MC, finden wir im Bereich von Afghanistan, Pakistan und Indien. Kommt es in dieser Gegend zu Konflikten oder aus dieser Gegend zu Handlungen, die die USA herausfordern (der Handelnde ist häufig durch den Aszendenten symbolisiert, während man am Deszendenten eher reagiert), - das Ganze unter Einbezug Europas?"

Noch klarer als die jeweilige Astro*Carto*Graphy zeigt die für Islamabad aufgezeichnete Konstellation der Sonnenfinsternis die Brisanz der Themen auf (Fig. 8 – das entsprechende Horoskop für Delhi sieht praktisch gleich aus). Wir sehen die markante Sonnenfinsternis-Konstellation Konjunktion Saturn exakt am Aszendenten mit Pluto ebenfalls exakt am Deszendenten. Uranus nimmt die Position des MC ein. Mars, Chiron und Lilith stehen in einer Spannungsfigur Anfang kardinal mit Chiron gradmässig im Mittelwert von Mars/Lilith. Stark tangiert sind durch vergleichbare Achsenbesetzungen im weiteren das Gebiet um Washington und New York, dann in Europa insbesondere Frankreich und England.

Obwohl die Intensität um die Zeit der Finsternis herum meist am stärksten ist, muss daran erinnert werden, dass wichtige Auslösungen unter Umständen erst Monate nach den Finsternissen stattfinden. Spektakulärstes Beispiel dafür war der 11. September 2001, ein Ereignis, welches zwei Monate nach der kritischen Mondfinsternis vom 5. Juli 2001 stattfand. Ähnlich kam es zwei Monate nach der Sonnenfinsternis vom 11. August, welche die Konstellationen der Horoskope von Indien und Pakistan extrem herausforderte, zu jenem Putsch des Militärs und der Bildung jener nationalistischen Regierung in Indien, die heute konfrontativ aufeinander zusteuern.

 

-cw

 

Indien

Fig. 1
Indien
15.8.1947, 0.00 LT
New Delhi, IND (77.14 E, 28.40N)
Koch


Pakistan

Fig. 2
Pakistan
15.8.1947, 0.00 LT
Karachi, PAK (67.03 E, 24.52 N)
Koch


Mars-Rückkehr Pakistan

Fig. 3
Mars-Rückkehr Pakistan

29.5.2002, 8.47 LT
Islamabad, PAK (73.10 E, 33.42 N)
Koch


Pakistan: Progressionen für den 29. Mai

Fig. 4
Pakistan: Progressionen für den 15. August 2002

Karachi, PAK (67.03 E, 24.52 N)
Koch


Pakistan Armeeputsch

Fig. 5
Pakistan: Armeeputsch

12.10.1999, 22.11 LT
Islamabad, PAK (73.10 E, 33.42 N)
Koch


Menschheitshoroskop

Fig. 6
Menschheitshoroskop

26.4.1892, 21.47 GT
Islamabad, PAK (73.10 E, 33.42 N)
Koch


Solar Menschheitshoroskop

Fig. 7
Solar 2002 Menschheitshoroskop

für Islamabad, PAK (73.10 E, 33.42 N)
Koch


Sonnenfinsternis 10.6.2002

Fig. 8
Sonnenfinsternis vom 10. Juni 2002

10.6.2002, 23.47 GT
Islamabad, PAK (73.10 E, 33.42 N)
Koch