Astrologie Heute Nr. 117 (Oktober 2005) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 117
Oktober 2005

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 117 bestellen
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Anfang Oktober bis Anfang Dezember  2005


von Verena Bachmann

Verena Bachmann
Eine herausfordernde Zeit erwartet uns, mit einer Fülle vielschichtiger Themen. – Die dieser Jahreszeit entsprechende Besinnung und Wende nach Innen dürfte für viele ein Wunsch bleiben. Auch auf der kollektiven Ebene sind wichtige Veränderungen zu erwarten. Die Ereignisse in diesen zwei Monaten bilden das Verbindungsstück zwischen den Geschehnissen der Vergangenheit und den ihre Schatten vorauswerfenden Entwicklungen des kommenden Jahres. Wenn man die Zeit als ein Netz sieht, wäre nun ein Knotenpunkt erreicht, von dem aus Verbindungen in die verschiedensten Richtungen (Zeiten) bestehen. Da viele der angesprochenen Themen sich auf die Zyklen der gesellschaftlichen und der geistigen Planeten beziehen, ist mit bedeutungsvollen Prozessen auf der kollektiven, mundanen Ebene zu rechnen. Dabei ist das ganze Spektrum betroffen: die sozialen und politischen Strukturen und Werte ebenso wie die wirtschaftlichen, aber auch die Auseinandersetzung mit der Natur, ihrer Macht und ihren Ressourcen. Auf der individuellen Ebene sind – je nach den Konstellationen im Radix-Horoskop – ebenfalls massgebliche Entwicklungsschritte und tief greifende Einsichten zu erwarten, bergen jedoch auch ihre Gefahren. Auch hier ist eine zeitliche Verknüpfung vorhanden, die einerseits in die Vergangenheit weist und andererseits erste Hinweise auf Zukünftiges bringt. Immer wieder dürfte also das Verhalten in kritischen Momenten eine Weichen stellende Funktion haben – beim Einzelnen ebenso wie bei der Gesellschaft als Ganzes.
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Neumondeklipse
3. 10. 2005, 10.28 GT

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Vollmondeklipse
17. 10. 2005, 12.14 GT

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Neumond
2. 11. 2005, 1.25 GT

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Vollmond
16. 11. 2005, 0.58 GT

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Neumond
1. 12. 2005, 15.01 GT

Einen wichtigen Raum in diesem Geschehen nimmt der Mars ein, der ab 1. Oktober bis 10. Dezember rückläufig ist. Dabei berührt er immer wieder wichtige Zyklenpunkte und bildet Aspekte zu Langsamläufern, aktiviert die damit verbundenen Themen und bringt diese auf die konkrete, unmittelbare Handlungsebene. Astronomisch gesehen bewegt sich Mars in dieser Zeit sehr nahe der Erde (darum erscheint er uns rückläufig), was auf eine deutlich intensivierte Energie hinweist. Entsprechend ist in dieser Phase mit einem erhöhten Aggressionspotenzial zu rechnen, selbst wenn dies nicht offen zum Ausdruck kommt. Die Rückläufigkeit bringt Themen des Unbewussten sowie unerledigte und verdrängte Geschehnisse ans Licht – mit Mars beispielsweise im Zusammenhang mit schwelenden Konflikten, unterdrücktem Ärger oder unterlassenen Handlungen. Bei Vorkommnissen und Auseinandersetzungen in dieser Phase ist daher immer von einem Hintergrund und einer Motivation auszugehen, die nichts mit der aktuellen Situation zu tun haben. Daher ist es nicht einfach, Handlungen und Reaktionen einzuschätzen, sie können unerwartet geschehen und der Situation unangemessen sein. Es ist auch denkbar, dass seit langem aufgestaute Frustrationen wie eine Mine hochgehen oder dass ein seit längerem aufgeschobener Handlungsimpuls losbricht und wie bei einem Erdbeben, wenn tektonische Platten der aufgebauten Spannung nachgeben, unvermittelt starre Strukturen verschiebt – mit den entsprechenden Folgen.

Bereits in der letzten Ausgabe wurde darauf hingewiesen, dass die Mars-Station auf jenen Graden im Stier-Zeichen stattfindet, wo im Mai 2000 der aktuelle Jupiter/Saturn-Zyklus (gesellschaftliche und soziale Entwicklungen und Werte) begonnen hat. Darüber hinaus macht Mars in seiner Rückläufigkeitsschlaufe (mehrmals) Aspekte sowohl zu Jupiter wie zu Saturn. Letztere beiden wiederum bilden im Dezember ein zunehmendes Quadrat (das erste von drei), welches zyklisch gesehen eine Durchbruchskrise darstellt. In dieser Phase des Zyklus zeigt sich, welche Entwicklungen in der Realität bestehen können, welche Wertvorstellungen einer härteren Überprüfung standhalten. Die Grenzen des derzeit möglichen werden getestet, ebenso die Bereitschaft und Fähigkeit, für das, was wichtig ist, einzustehen (Jupiter/Saturn, Stier). Die hinzukommende Mars-Energie dürfte dafür sorgen, dass diese Themen und Prüfungen sehr markant ausfallen, die Herrschaft von Mars über den aufsteigenden Mondknoten weist darauf hin, wie wichtig die gemachten Schritte und Entscheidungen für die zukünftige Entwicklung sind.

Am Tag nach der Station (2. Oktober) findet die Mars/Venus-Opposition statt, jener Moment, in dem im Beziehungszyklus die Entwicklung sichtbar wird, die seit der Konjunktion (Dezember 2004 auf 17 Grad Skorpion) stattgefunden hat. Eine zusätzliche Dimension erhält die Mars-Thematik durch die Tatsache, dass all die erwähnten Planeten sich im Bereich der Sonnenfinsternis von August 1999 bewegen und damit die damals in Gang gesetzte grundsätzliche Entwicklung deutlich machen. Insgesamt wird es immer wieder um alte und neue Weltbilder gehen. Der Zusammenbruch, das Nicht-mehr-Funktionieren des Bisherigen dürften deutlich werden. Ebenso können aber auch erste sichtbare Zeichen des Kommenden ausgemacht werden. Die Anforderungen der Zukunft und die damit verbundenen neuen Wege gilt es zu unterscheiden von den gewohnten, traditionellen Sichtweisen, um, wo nötig, die Weichen zu stellen.

Die durch Mars, Jupiter und Saturn sowie Lilith aktivierten Gradzahlen und die damit in Verbindung stehenden Ereignisse und Erfahrungen bilden den Prolog für die im kommenden Jahr anstehenden wichtigen Entwicklungen. Sowohl das Quadrat von Jupiter zu Neptun wie auch die Opposition von Saturn zu Neptun finden auf zirka 17 Grad fix statt, jenem Gradbereich, der auch in der Finsternis im August 1999 eine Rolle spielte. Immer wieder werden die Gradzahlen von 10 und 17 Grad fix angesprochen – diese Bereiche sind Knotenpunkte zwischen Vergangenheit und Zukunft. Jene Menschen mit Stellungen zwischen 10 und 18 Grad fix haben eine intensive und bedeutsame Zeit vor sich. Es gilt, sich über die eigenen Wertvorstellungen, den eigenen Standpunkt klar zu werden, sich allfälliger Altlasten zu entledigen und sich offen den damit verbundenen Herausforderungen zu stellen, gleichzeitig mit Nachdruck für die eigenen Absichten und Visionen einzustehen. Es muss dabei immer wieder mit Kompetenzgerangel und offener oder verdeckter Rivalität gerechnet werden. Auch Versuche, bestehende Strukturen und Positionen zu unterwandern, sind zu erwarten. Es wird in diesem Zusammenhang wichtig sein, sich immer wieder vor Augen zu halten, dass vieles, was nun geschieht, auf der Vergangenheit aufbaut und gleichzeitig die Handlungen und Entscheide der Gegenwart die Zukunft massgeblich mit bestimmen. Auf mundaner Ebene können die Zeichen der Zeit als Symbol eines Gezeitenwechsels, eines Übergangs gesehen werden. Auf der individuellen Ebene ist es möglich, durch Klarheit und Eigenverantwortlichkeit mehr zu bewirken, als dies auf den ersten Blick möglich scheint.

Der Oktober beginnt mit einer Sonnenfinsternis am absteigenden Mondknoten, deren Themen sich bereits in der zweiten Hälfte September bemerkbar gemacht haben (siehe Artikel «Die heftigen Finsternisse vom Herbst 2005» von Claude Weiss auf S. 20ff.). Mars ist rückläufig und steht in Opposition zu Venus – die Vergangenheit steht im Zentrum der Aufmerksamkeit. Alte Vorstellungen und Rechte, alter Groll und alte Konflikte, aber auch Altlasten in Partnerschaften und in Rechtsfragen dürften das Geschehen bestimmen.

Am 4. Oktober wird Chiron direktläufig. In den Tagen um die Mondfinsternis vom 17. Oktober bewegen sich Sonne und Jupiter in Konjunktion und im Quadrat dazu: auf den Gradzahlen der Pluto/Saturn-Konjunktion von 1982. Es ist anzunehmen, dass jetzt die gesellschaftlichen Entwicklungen seit damals und ihre Konsequenzen schmerzlich bewusst werden. Der rückläufige Mars bildet den zweiten Quincunx zu Pluto, was angestaute Frustrationen und Ohnmachtsgefühle aufbrechen lässt. In den Wochen danach läuft zuerst Merkur, dann auch Mars im Aspekt zu Lilith und Neptun. Die Macht der Natur und die Auseinandersetzung mit der Rolle des Weiblichen werden zum Thema, allenfalls in spektakulärer Art. Am 26. Oktober wechselt Jupiter in Skorpion, Neptun wird direktläufig und Merkur erreicht den Bereich der späteren Rückläufigkeit: Erfahrungen und Ereignisse dürften jetzt in vielen Fällen eine Art Vorspiel für die folgenden Wochen und Monate darstellen.

Auffällig ist der Neumond vom 2. November. Er berührt die meisten der eingangs erwähnten Gradzahlen und Themen. Zudem steht Venus in Konjunktion zu Pluto, Merkur bewegt sich ins Quadrat zu Uranus. Es ist anzunehmen, dass in diesen Tagen wichtige Impulse gegeben werden, aber auch heftige Auseinandersetzungen stattfinden. Allenfalls findet ein überraschender und radikaler Umschwung statt.

Auch die Tage um den Vollmond vom 16. November sind in ihrer Bedeutung nicht zu unterschätzen. Er steht im Quadrat zu Lilith – oft Symbol für eine Drehung am «Rad des Schicksals» und Hinweis auf eine Auseinandersetzung zwischen patriarchalen und matriarchalen Archetypen. Merkur wird am 14. November rückläufig, Uranus am 15. direktläufig. Mars bewegt sich in diesen Tagen in der Halbsumme von Saturn/Neptun, lässt also die Opposition von 2006 erstmals anklingen. Es ist gut möglich, dass die Ereignisse jetzt eine Signalwirkung haben und dafür sorgen, dass vernachlässigte Themen ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken und eine Phase intensiver Auseinandersetzung mit Weltbildern, Wertfragen und Beziehungsthemen einläuten. Am 22. November hat dann Saturn seine Station zur Rückläufigkeit im Quadrat zum ebenfalls rückläufigen Mars. Damit verbunden ist eine Standortbestimmung in Sachen Kompetenz, Autorität und Ansprüche. Falsche Positionen dürften hinterfragt, alte Hierarchien aufgebrochen werden.

Die Zeit Ende November könnte zu einer vorübergehenden Beruhigung führen – aber nur wie im «Auge des Hurrikans». Erste Reformansätze, Erneuerungen und Visionen dürften sichtbar werden. Da aber in diesen Tagen sowohl Merkur wie auch Mars rückläufig sind und Venus sich bereits im Bereich ihrer späteren Rückläufigkeit befindet, spielt die Vergangenheit eine nicht zu unterschätzende Rolle: Es ist nicht die Zeit für überstürzte Aktivitäten, es geht vielmehr um Erkenntnisprozesse und die Bereinigung von Altem – damit das Neue im kommenden Jahr auf fruchtbarem Boden wachsen kann.


Detaillierte Beschreibungen der laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche finden Sie im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch.