 |
Neumondeklipse
29. 3. 2006 10.15 GT
|
 |
Vollmond
13. 4. 2006 16.40 GT
|
 |
Neumond
27. 4. 2006 19.44 GT
|
 |
Vollmond
13. 5. 2006 6.51 GT
|
 |
Neumond
27. 5. 2006 5.26 GT
|
Diese Metapher dürfte die kommende Zeit in vielerlei Hinsicht beschreiben. In den vergangenen Monaten ist es immer wieder zu Ausnahmezuständen gekommen, zu Situationen und Ereignissen, die den gewohnten Rahmen sprengten, die unsere Welt und unser Leben durcheinander brachten. Dies gilt für die mundane (globale) Ebene genauso wie für die persönlichen Erfahrungen vieler Menschen. Grössere und kleinere Katastrophen (Wetterkapriolen überall auf der Welt, politische Krisen, Enthüllungen, Reformanstrengungen und Widerstände dagegen), emotionale Erschütterungen (Verlust von Geborgenheit, Verunsicherung, Ängste, aber auch positive neue Erfahrungen, die den bekannten Rahmen sprengten) sowie mentale Prozesse (neue Erkenntnisse, die bisherige Glaubenssätze und Weltbilder infrage stellten, Situationen, die auf neue Art gemeistert werden mussten) sorgten immer wieder für Ausnahmezustände, zwangen zu Improvisationen und brachten die gewohnten und geordneten Verhältnisse und Abläufe durcheinander. Die ersten beiden Aprilwochen dürften diesbezüglich astrologisch gesehen die letzten Erschütterungen bringen. Dann verebbt die Welle langsam – eine Zeit des sich Besinnens, des Ordnens und Aufräumens beginnt.
Die meisten langsamen Planeten bewegen sich in dieser Zeit über Gradzahlen, die sie bereits mindestens einmal durchlaufen haben. Immer dann, wenn nun ein Schnellläufer diese Grade berührt, steht ein konkreter Schritt im entsprechenden Bereich an. Pluto wird am 29. März auf 26.45 Grad Schütze rückläufig. Bei Auslösungen zwischen 23 und 27 Grad veränderlich geht es also darum, Erfahrungen der vergangenen Monate zu verdauen, ein vertieftes Verständnis für die laufenden Prozesse zu gewinnen und erste Konsequenzen zu ziehen. Neptun hat seine Station zur Rückläufigkeit erst am 22. Mai auf 19.49 Grad Wassermann – er bewegt sich bis dahin jedoch kaum, sodass seine Themen bereits jetzt aktiviert sind. Vor allem für Menschen mit Konstellationen auf 17–20 Grad fix gilt es, mit einer erhöhten Sensibilität und Durchlässigkeit umzugehen und sich in Situationen zurechtzufinden, die nicht klar fassbar sind – bildhaft ausgedrückt, zu lernen, sich im Nebel zu orientieren. Saturn wird am 5. April auf 4.23 Grad Löwe direktläufig und bewegt sich damit zum dritten und letzten Mal im Bereich bis 10 Grad fix (den er seit letztem Herbst aktiviert). Hier sind nun konkrete Entscheidungen angesagt und Konsequenzen zu ziehen. Jupiter ist rückläufig und bringt im Bereich 9–18 Grad fix eine Auseinandersetzung mit Wahrheiten, Erwartungen, Einsichten und Übertreibungen, die das Geschehen der vergangenen Monate prägten. Jupiter in Skorpion steht in Rezeption mit Pluto in Schütze, entsprechend dürfte es darum gehen, dass Glaubenssätze und religiöse Überzeugungen in ihren Grundfesten erschüttert werden, dass Weltbilder zusammenbrechen und dass die Konsequenzen aus übertriebenen Forderungen und fanatischem Verhalten sichtbar werden.
Einzig Uranus dürfte in den kommenden beiden Monaten für überraschend Neues sorgen – er bewegt sich in Bereichen, die er zum ersten Mal berührt (bis 14.43 Grad Fische), und aktiviert vor allem Stellungen von 13–15 Grad veränderlich. Seine Rezeption mit Neptun und das in diesen Monaten stattfindende genaue Trigon zu Jupiter (am 5. Mai) weisen darauf hin, dass in dieser Zeit Einsichten in neue Welten sich öffnen. Das Zusammenspiel von Individuum und Kollektiv, das Erleben einer neuen Form von Ganzheit und Gemeinschaft werden nun zum Thema (siehe auch den Artikel «Individuum und Kollektiv» in diesem Heft). Wenn es gelingt, diesen Impulsen und Erfahrungen offen und vorurteilslos zu begegnen, sich an Bildern, Metaphern und seiner Intuition zu orientieren, können die mit den anderen Langsamläufern verbundenen Prozesse in fruchtbare Bahnen gelenkt werden. Die oben beschriebene Neuordnung nach dem Sturm kann dann den Boden bereiten für eine wirkliche Reform und Wandlung, für neue Verhaltensformen und Regeln, die den Erfordernissen unserer Zeit besser gerecht werden. Wenn jedoch die fixen Energien dominieren (Jupiter, Saturn, Neptun und Chiron sind in fixen Zeichen, Pluto tendiert von Haus aus dazu, festzuhalten) und die Bereitschaft, sich zu öffnen, nicht vorhanden ist, besteht die Gefahr, dass eine weitere Erschütterung (Katastrophe) dafür sorgt, dass auch die letzten Reste der alten Formen zusammenbrechen.
Die Neumondeklipse vom 29. März am aufsteigenden Mondknoten unterstreicht die Forderung, nicht am Alten festzuhalten, sondern sich auf Neues einzulassen und den Schritt in Neuland zu wagen. Mit dieser Konstellation kann man sich an die folgende Regel halten: Wenn der Mut vorhanden ist, eigene neue Wege zu gehen, zu lernen und offen und unvoreingenommen zu experimentieren, öffnen sich Türen und wird das Unmögliche, Undenkbare möglich. Wenn jedoch versucht wird, an alten Ideen und Idealen festzuhalten und in der vorhandenen Situation zu verharren, dann dürfte das Schicksal dafür sorgen, dass wir in die richtige Richtung gestossen werden – was meist nicht sehr angenehm ist.
Am 6. April steht Mars in Opposition zu Pluto. Es ist denkbar, dass sich in diesen Tagen Konfrontationen ereignen, die deutlich machen, wo alte Prinzipien und Überzeugungen neue Schritte verhindern und wo in der Vergangenheit mit allen Mitteln versucht wurde, bestehende Machtverhältnisse zu zementieren – mit dem Argument, zu wissen, was richtig und rechtens ist. In den Tagen bis zum Vollmond läuft Merkur in jenem Bereich, den er bereits Ende Februar und Anfang März berührte – deshalb erhalten jetzt Informationen und Kontakte aus jener Zeit neue Aktualität.
Am Tag des Vollmondes vom 13. April (bei dem deutlich wird, worum es bei der Eklipsenthematik vom 29. März geht) steht Merkur zum dritten Mal im genauen Quadrat zu Pluto; gleichzeitig bewegt sich Venus in Opposition zu Lilith. Diese Stellung dürfte viele Fäden aus der Vergangenheit miteinander verknüpfen und alte Themen auf den Punkt bringen. Weichen könnten neu gestellt werden, allenfalls sorgen Ereignisse dafür, dass bisher sorgsam gehütete Geheimnisse gelüftet werden, geheime Wahrheiten ans Tageslicht kommen und manipulierte Informationen aufgedeckt werden. Vor allem in den Bereichen Reisen und Verkehr, Handel und Schulen, aber auch im Zusammenhang mit kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Fragen dürften bisherige Haltungen und Weltbilder auf dem Prüfstand stehen.
Die Ostertage direkt danach sind daher wohl kaum nur friedlich und besinnlich, wie sich dies viele wünschen. Das laufende Merkur/Mars-Quadrat sorgt für zusätzliches Konfliktpotenzial, Venus bildet am 18. April eine Konjunktion mit Uranus. Damit beginnt ein neuer Zyklus im Umgang mit Werten und Beziehungsbildern. Hier geht es darum, der Individualität und damit verbundenen Wünschen Raum zu geben, gleichzeitig aber auch die Anliegen des Ganzen im Auge zu behalten. Wenn in diesen Tagen die Bereitschaft für eine ehrliche Auseinandersetzung gegeben ist, sind wichtige Impulse möglich, die den Weg für neue Beziehungen und einen neuen Umgang mit Widersprüchen und im Konflikt mit anderen ebnen. Es ist generell denkbar, dass in der Zeit bis zum Neumond viel «Aufräumarbeit» (siehe oben) ansteht.
Der Neumond vom 27. April findet auf 7.24 Grad Stier statt und steht im Quadrat zu Saturn und zu Chiron. Damit aktiviert er einerseits die Chiron/Saturn-Opposition vom Februar, andererseits aber auch den Stationspunkt des Mars von Dezember 2005. Venus läuft ins Quadrat zu Pluto und nimmt die bereits durch Mars und Merkur aktivierten Fragen auf. Der Umgang mit Werten jeder Art dürfte damit zum Thema werden, ebenso die Frage, was reale Substanz hat und was Loyalität bedeutet. Die Grenzen des Machbaren dürften ebenso deutlich werden wie die Folgen von Verletzungen und Fehlern der Vergangenheit. Hier stehen nun Grundsatzentscheidungen an.
Das Thema Werte dürfte zudem den ganzen Monat Mai bestimmen. Dabei gilt es, sich immer wieder mit dem Gegensatz von Wunsch und Wirklichkeit auseinander zu setzen, Visionen, Hoffnungen und Erwartungen auf die konkrete Realität hin zu überprüfen und wo nötig Kurskorrekturen vorzunehmen. Die Verdauungs-, Ordnungs- und Bewusstwerdungsprozesse stehen in dieser Zeit im Vordergrund. Es gilt, immer wieder innezuhalten, um sich darüber klar zu werden, was der Jetztzustand ist und dann die nötigen Konsequenzen zu ziehen. Das in dieser Zeit aktuelle Grosse Trigon von Mars, Jupiter und Uranus erlaubt es, die anstehenden Herausforderungen kreativ und konstruktiv anzugehen und damit auch gute Resultate zu erzielen. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft, Vergangenes loszulassen und sich nicht auf vage Hoffnungen für die Zukunft zu berufen, sondern sich auf die Gegenwart zu konzentrieren.
Ab Ende Mai intensivieren sich die Prozesse wieder. Dann gilt es, sich Auseinandersetzungen zu stellen und in laufenden Prozessen eine klare Haltung einzunehmen.
Detaillierte Beschreibungen der laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche finden Sie im «Wochenkalender» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch
|