Astrologie Heute Nr. 120 (April 2006) - Reflexe/Reflexionen
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Astrologie Heute Nr. 120
April 2006

Inhaltsverzeichnis
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R   E   F   L   E   X   E
R E F L E X I O N E N


 

 


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Slobodan Milosevic
20. 8. 1941, 22.00 LT, 20.00 GT
Pozarevac, YU (44N37, 21E11)
Koch (Quelle: Taeger, IHL, B)


 
Milosevic’ Tod
 
Der jugoslawische Expräsident Slobodan Milosevic wird am Morgen des 11. März 2006 tot in seiner Zelle im Den Haager Kriegsverbrechergefängnis aufgefunden. Er ist zu diesem Zeitpunkt nach Angaben der Ärzte schon «einige Stunden» tot. Gemäss Autopsie starb er an einem Herzinfarkt, es kursieren jedoch sofort Spekulationen, die von Selbstmord über Medikamentenmanipulation bis zu Vergiftung reichen. Milosevic’ Tod kommt seiner Verurteilung wegen Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zuvor – in seinem Horoskop (Fig.1) ist das Wasser-Element unbesetzt.
 
Die laufenden Konstellationen widerspiegeln die Komplexität der Todesumstände: Der Transit-Pluto (am Ende des achten Radixhauses) steht im genauen Quadrat zu Neptun (und Mondknoten), im Quincunx zu Saturn und im genauen Trigon zur Sonne des Radixhoroskops. Die progressive Sonne macht einen genauen Quincunx zum Radix-Uranus, welcher im Quadrat zur Radix-Sonne in Löwe steht (was auf einen Herzinfarkt weisen könnte). Die problematische Radix-Konjunktion von Mond/Pluto/Chiron in vier wurde in ASTROLOGIE HEUTE Nr. 79 von Claude Weiss (S. 19) und Alexandra Klinghammer (S. 50) ausführlich besprochen – der Transit-Saturn pendelt schon seit längerem über dieser Stellung und steht am Todestag (rückläufig) gradgenau sowohl im Mittelwert der Konjunktion als auch auf dem Pluto. Der Radix-Chiron ist zum Todeszeitpunkt durch den laufenden Chiron in Opposition und den laufenden Mond in Konjunktion ebenfalls gradgenau ausgelöst (bei einem Todeszeitpunkt von zirka 2 Uhr nachts sogar fast minutengenau).

 
 
–bzi

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Heinrich Heine
13. 12. 1797, 15.20 LT, 14.53 GT
Düsseldorf, D (51N13, 6E46)
Placidus (Quelle: Taeger, IHL, C)


 
Heinrich-Heine-Jahr 2006

 
Heute würde er wieder ins Exil gehen. Freiwillig, aus Unmut über die Deutschen, die bis heute in ihrem «Wintermärchen» verfangen sind, selbst herbeigezaubert aus Lernunwilligkeit, Reformstau und Sinnkrise: Heinrich Heine. Er starb vor 150 Jahren am 17. Februar 1856 im Pariser Exil. Wobei die Pariser Luft dem frankophilen Poeten der Freiheit und irdischen Sinnenlust überaus zusagte. Passend dazu sein MC in Wassermann und dessen Herrscher Uranus in fünf (Fig.2). Kurz vor dem MC, noch in neun, steht die Venus. Ihr Quadrat zu einer Mars/Neptun-Konjunktion in sechs zeigt an, dass er sein irdisches Paradies zwar politisch gefordert und poetisch besungen, aber nicht unbedingt bekommen hatte. Und dass der gebürtige Jude Harry Heine seine Aussenseiterrolle auch mit dem Übertritt zum Christentum nicht ablegen konnte. AC/DC auf der Zwillinge/Schütze-Achse prädestinierte ihn zum weltläufigen Journalisten (Merkur als Herr von eins in sieben in Schütze). Heine war geschätzter Gast in vielen berühmten internationalen Salons seiner Zeit: Seine Schütze-Sonne kommt aus dem vierten Haus und steht in Konjunktion mit Merkur in sieben. Das siebte Haus entspricht auch der Bildaufnahme, den Gedanken.
 
Berühmt geworden ist Heine durch sprachliche Bilder in seiner Lyrik und Prosa, die sich zwar des Erbes der Romantik bedienen (Merkur/Sonne Spiegelpunkt Saturn), dieses jedoch ironisch durchbrechen und neu zusammenfügen (Merkur/Sonne Quadrat Uranus; Sonne Spiegelpunkt Jupiter; Jupiter als Herr von sieben in elf). Seine Schilderungen bestechen bis heute durch ihre unmittelbare Lebendigkeit (Merkur Sextil Mond) und treffen überdies den Kern der Sache (Merkur Sextil Pluto). Und dieser enthielt im biedermeierlichen, obrigkeitsgläubigen Deutschland etliche Tabus, vor deren Benennung Heine nie zurückschreckte. Ohne es vielleicht zu wissen, setzte er neue Massstäbe in seinem Schreiben (Merkur Konjunktion Sonne Spiegelpunkt Saturn). Er führte das Feuilleton in die deutsche Sprache ein, den leichten Plauderton, der es versteht, dem Leser anspruchsvolle geistige Kost in angenehmen Häppchen zu servieren. Von daher wird Heine immer aktuell bleiben.
 
–Karin Hepperle

5. Kongress für Vedische Astrologie
 
Bereits zum fünften Mal treffen sich am 13./14. Mai 2006 die Vertreter der vedischen Astrologie in D-Bad Kreuznach zum Kongress der Deutschen Gesellschaft für Vedische Astrologie (DGVA), um die deutschsprachigen Studenten an ihrem Wissen, ihrer Erfahrung und ihrer Weisheit teilhaben zu lassen. Wieder bietet sich allen Interessierten die Möglichkeit, nicht nur Fachwissen zu erwerben, sondern auch wichtige Impulse für die eigene Entwicklung zu erhalten und fruchtbare Kontakte zu knüpfen. An internationalen Referenten treten dieses Jahr Vinay Aditya und Komilla Sutton aus Delhi sowie Nalini (Tom Hopke) aus Florida auf, zusätzlich werden Ilona Hellmann, Maria Luise Mathis und Florian Euringer den Kongress bereichern.
 
Infos: Tel.(0049) (0) 671-44503, Website: www.dgva.de
 


60 Jahre Kosmobiosophische Gesellschaft
 
Mit ihrer Deutsch-Europäischen Astrologie-Tagung in Heppenheim (30. Juni bis 2. Juli 2006) feiert die Kosmobiosophische Gesellschaft ihr 60-jähriges Bestehen. Die Teilnehmer erwartet ein anregendes Programm mit anspruchsvollen Vorträgen und einem Kurzseminar. Referenten sind Heidi Dohmen: «Die Bedeutung der Mondphasen im Geburtshoroskop», Eric Weil: «Arthur Koestler», Margarethe Laurent-Cuntz: «Christiane Vulpius im Vergleich mit Johann Wolfgang von Goethe», Renata Gerling: «Papst Benedikt XVI.», Klaus W. Bonert: «Sonnenbogen-Direktionen» sowie Heinz Bornemann: «Schöpfungsgeschichte und Astrologie».
 
Infos und Anmeldung: Kosmobiosophische Gesellschaft, Tel./Fax: (0049) (0) 2432-49644