Astrologie Heute Nr. 127 (Juni 2007) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 127
Juni 2007

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 127 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 
Anfang Juni bis Anfang August 2007

von Verena Bachmann

Verena Bachmann
Die Konstellationen der Sommermonate haben Übergangsqualität. Sie beinhalten drei unterschiedliche Prozesse, die etwas vereinfacht mit den Begriffen Vergangenheitsbewältigung, Bewusstwerdung und Neuausrichtung umschrieben werden können. Im Zentrum steht in diesen Monaten sicherlich die Auseinandersetzung mit den Geschehnissen der Vergangenheit. Es gilt, diesbezüglich Klarheit zu gewinnen: Resultate und Konsequenzen von Verhaltensweisen und Entwicklungsschritten werden erkennbar. Genauso, wie es nach der Blütezeit eines Baumes in der Regel nicht mehr möglich ist, ihn in diesem Zyklus erneut zum Blühen zu bringen, ist nun in vielen Belangen ebenfalls kein Neuanfang möglich. Es gilt vielmehr, sich mit den Folgen auseinanderzusetzen und die wachsenden Früchte, die nun sichtbar werden, zu pflegen, damit eine spätere Ernte möglich ist. Dort, wo aufgrund der Umstände keine Blüten blühen konnten, wo Fehler gemacht oder wichtige Entscheidungen nicht getroffen wurden, beginnt nun die Zeit des Lernens, des Ver- und Bearbeitens dessen, was ist.
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Vollmond
1. 6. 2007, 1.04 GT
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Neumond
15. 6. 2007, 3.13 GT

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Vollmond
30. 6. 2007, 13.49 GT

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Neumond
14. 7. 2007, 12.04 GT

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Vollmond
30. 7. 2007, 0.48 GT

Am 25. Juni findet die letzte der drei Saturn/Neptun-Oppositionen auf 21.46 Grad Löwe/Wassermann statt. Damit ist die Auseinandersetzung mit den zugehörigen Themen jedoch noch nicht wirklich abgeschlossen. Im Juli läuft Mars ins Quadrat (und die Halbsumme) zu dieser Opposition. Saturn bewegt sich in dieser Zeit zum letzten Mal in den Gradbereichen bis zu 25 Grad Löwe, die bereits im vergangenen November erstmals angesprochen wurden. Zudem sorgt die Rückläufigkeitsschlaufe der Venus für eine dreifache Venus/Saturn Konjunktion und aktiviert bis Ende August ebenfalls die Oppositionsthematik. Mars und Venus sorgen für eine Art «Nachbearbeitung», Konkretisierung und Personalisierung der zugehörigen Thematik. Fragen und Prozesse, die seit letztem Herbst aktuell waren, kommen nun in eine abschliessende Phase. Wo die Bereitschaft vorhanden war, sich mit den anstehenden Fragen auseinanderzusetzen, können nun endgültige Entscheidungen getroffen werden. Diese bilden die Basis für den nächsten Schritt: das Fundament für Zukünftiges. Wo jedoch bisher mit mehr oder weniger Erfolg Verdrängungspolitik betrieben wurde, dürften nun die Umstände so oder so die Rechnung präsentieren und Entscheidungen erzwingen. In einigen Fällen können nun auch nochmals die Folgen von Ereignissen aus der Zeit von 1989 zum Thema werden, ebenso dürften Impulse und Geschehnisse aus dem Jahr 2000 erneut aufgegriffen werden und in eine kritische, entscheidende Phase kommen.
 
Immer wieder dürften dabei die folgenden Fragen auftauchen: Welche Vision konnte umgesetzt werden? Welche Werte beruhen auf echter, lebendiger Substanz? Wo sind flexible Strukturen vorhanden, auf denen weiter aufgebaut werden kann? Ist es möglich, eine innere Gesetzmässigkeit zu erkennen, wenn die gewohnten Regeln ihre Gültigkeit verlieren, die vertrauten Strukturen aufgelöst werden? Welche Autoritätsfigur eignet sich dazu, eine Vision der Zukunft zu verwirklichen? Aber auch: Wo zwingt die ernüchternde Wirklichkeit zu einer Neubeurteilung bisheriger Ideale und Hoffnungen? Wo gilt es, eine Erwartung zu verabschieden, eine Illusion als solche zu erkennen und sich mit dem zu bescheiden, was vorhanden ist? Wo sind Formen, Traditionen, überlieferte Gewohnheiten und alte Strukturen so ausgehöhlt und sinnentleert, dass es nicht mehr möglich ist, sie aufrechtzuerhalten?
 
Auf der mundanen Ebene stehen soziale Werte, Strukturen und Ideale ebenso auf dem Prüfstand wie Führungsansprüche, bestehende Gesetze und Grenzen. Immer wieder wird auch der Kontrast zwischen individuellen Anliegen und den Bedürfnissen einer Gemeinschaft, der Gesellschaft zum Thema. Die Polarität zwischen kurzfristiger Befriedigung der eigenen Interessen, dem Wahren und Verteidigen von Besitzansprüchen einerseits und ganzheitlichen, auf Nachhaltigkeit bedachten Ansätzen andererseits dürfte eine grosse Rolle spielen. Es ist dabei durchaus möglich, dass egoistische Ansprüche und narzisstisches Verhalten noch einmal mit aller Heftigkeit in den Vordergrund drängen. Auch das Betonen von Luxus und Grossartigkeit, die Vorstellung von grenzenlosem Fortschritt und ungebrochenem Wachstum könnten nochmals bis ins Extrem zum Ausdruck kommen. – Solches Verhalten ist als Versuch zu werten, an dem festzuhalten, was war, und als Weigerung, bestehende Grenzen anzuerkennen.
 
Spätestens im Herbst und im kommenden Jahr ist dann eine klare Trendwende zu erwarten. Besonders betroffen sind alle Konstellationen in der dritten Dekade der fixen Zeichen, zyklisch betrachtet aber auch Stellungen im Bereich von 9–11 Grad kardinal (Saturn/Neptun-Konjunktion vom 13. November 1989). Dieser Punkt wird durch die Rückläufigkeit von Merkur ebenfalls aktiviert (stationär-rückläufig am 16. Juni auf 11.35 Grad Krebs). Es ist also denkbar, dass nun bisher nicht bewusste Folgen oder nicht verstandene Erfahrungen im Zusammenhang mit den Themen von 1989/90 deutlich werden – mit der Möglichkeit einer Klärung und Aufarbeitung.
 
Astrologisch gesehen, verdienen neben den Themen von Saturn/Neptun auch jene des Jupiter/Uranus-Quadrats und von Pluto Ende Schütze Beachtung. Sie sind latent weiterhin aktiv – durch den Lauf der Sonne im Juni und die jeweiligen Mond-Auslösungen dürften sie immer wieder ins Bewusstsein drängen. Damit verbunden sind der oben erwähnte ungebremste Fortschritt und Zukunftsglaube, eine intensive Auseinandersetzung mit Rechtsfragen, aber auch ein Wandel in Bezug auf Ideale und Ideologien.
 
Wenn auch vorerst zögerlich, werden die Themen der kommenden Monate bei genauem Hinsehen vor allem ab Mitte Juli spürbar. Venus bewegt sich vom 14. Juli bis 9. August im Jungfrau-Zeichen (Station zur Rückläufigkeit am 27. Juli). Sie nimmt damit den Eintritt von Saturn in dieses Zeichen vom 2. September vorweg und sendet erste Signale von dem, was kommt. Nach der erst im September stattfindenden Station von Pluto wird dann dessen baldiger Eintritt ins Steinbock-Zeichen immer deutlicher spürbar.
 
Anfang Juni stehen zunächst andere Themen im Zentrum. Mit dem Vollmond vom 1. Juni beginnt eine Zeit, in der die Gradbereiche des vorübergehend ungenauen, aber immer noch wirkenden Jupiter/Uranus-Quadrats durch die laufende Sonne beleuchtet werden. Der Jupiter wird am 1. Juni auf 15.32 Grad Schütze rückläufig; das letzte Jupiter/ Uranus-Quadrat wird am 9. Oktober auf 15.35 Grad veränderlich stattfinden. Die Sonne aktiviert ab 2. Juni bis zum 9. Juni alle drei Quadratstellungen. Damit dürften sich einerseits generelle Fragen stellen, was im Namen von Erkenntnis, Freiheit, Unabhängigkeit und Fortschritt erlaubt und möglich ist. Es ist auch denkbar, dass konkrete Vorfälle im Zusammenhang mit den bisherigen Quadraten publik werden. Wichtige Erkenntnisse können in dieser Zeit diskutiert, Gespräche über Recht und Unrecht geführt, Auswüchse unter die Lupe genommen werden. Diese Zeit bietet die Möglichkeit, innovative Schritte zu tun – allenfalls entdeckt man auch Vorbilder, die einem neue Entwicklungswege aufzeigen. Umgekehrt könnten nun aber auch fixe Vorstellungen und Ideologien mit besonderem Eifer verkündet werden, und es besteht die Gefahr, dass bestehende ethisch-moralische Grenzen missachtet werden, dass Hybris und Übermut zu Experimenten mit unabsehbaren Folgen verleiten.
 
In den Tagen vor dem Neumond vom 15. Juni bewegt sich die Sonne in der Halbsumme von Jupiter/Pluto. Machtansprüche in Bezug auf Rechtsfragen und religiöse Vorherrschaft, aber auch gesellschaftliche und politische Positionen dürften in dieser Zeit zum Thema werden. Mit diesem Neumond beginnt eine Zeit, in der ganz generell Machtfragen und Führungsansprüche aktuell sind und teilweise infrage gestellt werden – meist im Namen von Rechtschaffenheit, Moral oder religiösen und gesellschaftlichen Prinzipien. Auch das Thema «Big Brother is watching you» und die damit verbundenen Folgen könnten in dieser Zeit Aktualität gewinnen. In gewisser Weise findet in diesen Tagen eine nochmalige Auseinandersetzung mit all den Entwicklungen der Zeit von Pluto im Schütze-Zeichen statt– als Vorbereitung auf die allerletzte Phase dieses Durchgangs.
 
Merkur hat – wie bereits erwähnt – am 16. Juni seine Station zur Rückläufigkeit. Bis zum 10. Juli (Station zur Direktläufigkeit auf 2.28 Grad) dürften daher ungelöste Fragen und Erfahrungen aus der Vergangenheit laufende Verhandlungen beeinflussen. Eine klare Kommunikation wird immer dann erschwert, wenn es darum geht, Zukünftiges zu planen oder Neues zu entwickeln. Vor allem, wenn es um emotionale Inhalte geht, um Fragen im Zusammenhang mit Wohnen, Heimat, Familie (auf der mundanen Ebene: Volk, Nation, ethnische Zugehörigkeit), kann es schnell zu Missverständnissen kommen. Gleichzeitig ist es jedoch möglich, dass alte Geschichten und ungeklärte Fragen (vielleicht aus den Jahren 1989/90) erneut aufgerollt und bereinigt werden.
 
Ereignisse und Erfahrungen während der letzten zehn Tage im Juni verdienen besondere Beachtung, auch wenn es sich um scheinbare Nebensächlichkeiten handelt. Am 23.Juni wird Uranus auf 18.41 Grad Fische stationär-rückläufig, am 25. Juni findet die letzte Saturn/Neptun-Opposition statt. Venus läuft ab dem 24. Juni im Bereich ihrer späteren Rückläufigkeit und aktiviert damit auch die Gradzahlen der vorangegangenen Oppositionen. Innehalten, Standortbestimmung und Klarheit gewinnen sind einige Stichworte für die in diesen Tagen aktuellen Themen. Es ist auch denkbar, dass Geschehnisse in dieser Zeit später als Wendepunkt in einer laufenden Entwicklung gesehen werden.
 
Der Vollmond vom 30. Juni scheint zunächst eine andere Thematik anzusprechen – die bereits erwähnte Auseinandersetzung mit Volk und Heimat, mit Geborgenheits- und Familienfragen. Er beleuchtet jedoch auch die Steinbock-Seite (wo Pluto bald sein wird) und findet im Bereich der letzten Saturn/ Neptun-Konjunktion statt. Die Venus steht in Opposition zu Neptun und einen Tag später in Konjunktion zu Saturn. Entsprechend steht in diesen Tagen eine intensive Beschäftigung mit Wertfragen, Grenzen, persönlichen Wünschen und Bedürfnissen einerseits und sozialen Idealen andererseits an. Mundan dürften auch Themen rund um Heimat, Volk, nationale Identität sowie das Streben nach grenzüberschreitenden Gemeinsamkeiten und Zielen aktuell werden.
 
Am 10. Juli wird Merkur, wie erwähnt, stationär-direktläufig – anschliessend werden Fragen, die bereits Anfang Juni aktuell waren, erneut aufgegriffen – mit der Möglichkeit, Antworten und Lösungen zu finden oder auf damals getroffene Entscheidungen zurückzukommen.
 
Mit dem Neumond vom 14. Juli beginnt eine Verlagerung des Fokus. Venus wechselt an diesem Tag ins Jungfrau-Zeichen und bringt damit erstmals eine Auseinandersetzung mit den im Herbst anstehenden Fragen. Sie berührt (noch nicht genau) auch den Bereich des absteigenden Mondknotens und aktiviert damit alte Muster und Wertvorstellungen. Am 16. Juli wechselt Lilith ins Skorpion-Zeichen (Sextil zu Venus). Die Verführungs- und Anziehungskraft des Weiblichen kommt damit verhaltener und hintergründiger, aber auch intensiver zum Tragen. Am 27. Juli ist Venus stationär-rückläufig. Damit beginnt eine Periode der Hinterfragung von Werten und Beziehungen: Bisher beiseite geschobene oder verdrängte Konflikte und ungelöste Probleme wollen nun angegangen werden.
 
In den Tagen vor dem Vollmond vom 30. Juli aktiviert Mars (in Stier) die Saturn/ Neptun-Opposition und verstärkt die Auseinandersetzung mit den genannten Themen. Es ist auch denkbar, dass in dieser Zeit ein wahres Feuerwerk an künstlerischem und gestalterischem Schaffen stattfindet und sichtbar wird, welche grossen Möglichkeiten bestehen, lebendige, echte Werte zu schaffen – jenseits des Vergänglichen.
 

 
Detaillierte Beschreibungen der laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche finden Sie in der «Wochenvorschau» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch
 

 
Verena Bachmann,
pädagogische Ausbildung; seit 1978 Beschäftigung mit Astrologie; ab 1982 eigene Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der SFER (Schule für Erwachsene), Autorin von ASTROLOGIE HEUTE und Mitautorin
(mit Claude Weiss) des Buches «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (E-Mail: Verena Bachmann)