Astrologie Heute Nr. 130 (Dezember 2007) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 130
Dezember 2007

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 130 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 
Anfang Dezember 2007 bis Anfang Februar 2008

von Verena Bachmann

Verena Bachmann
Die kommenden Monate haben es in sich! Gleich mehrere Konstellationen weisen auf grundlegende Entwicklungen auf der kollektiven Ebene hin, die auch auf der individuellen Ebene deutlich spürbar sein werden. Bereits Ende Januar dürfte klar sein, wohin die Reise 2008 geht. Bis Ende März ist dann die Ouvertüre der laufenden Entwicklung abgeschlossen, sind die meisten Themen gesetzt.
 
Pluto ist dabei in besonderem Ausmass beteiligt. Etwas dramatisch gesagt, könnte man von einem «energetischen Erdbeben» sprechen, das die Landschaft des kollektiven Bewusstseins gründlich verändert. Da Entwicklungen mit Pluto-Beteiligung oft grosse Ängste auslösen, sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass dieser Planet letztlich dem Leben dient. Er zeigt zwar die vorhandenen Schatten und Abgründe auf und zwingt dazu, genau hinzusehen und sich um Verborgenes, Verdrängtes und Abgespaltenes zu kümmern – damit setzt er aber auch gebundene Kräfte und Potenziale frei und schafft die Grundlage zu einer neuen Ganzheit. Oft zerstört er bestehende Formen – allerdings nur dann, wenn diese nicht (mehr) im Einklang mit der Natur stehen, dem Kern/Wesen einer Sache nicht (mehr) gerecht werden oder einen wichtigen Entwicklungsprozess verhindern. Gleichzeitig stärkt und intensiviert Pluto die Kräfte, die lebendig und echt sind, sorgt für Erneuerung und setzt die Urabsicht des Lebens um.  
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Neumond
9. 12. 2007 17.40 GT
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Vollmond
24. 12. 2007 1.17 GT

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Neumond
8. 1. 2008 11.37 GT

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Vollmond
22. 1. 2008 13.35 GT

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Neumondeklipse
7. 2. 2008 3.44 GT

Alle nun aktuellen Konstellationen weisen darauf hin, dass die grossen Umwälzungen vor allem die gesellschaftlichen und sozialen Werte betrifft. Letztlich wird es in allen Belangen immer wieder um die folgende Frage gehen: Wer hat das Recht und die Macht, Gesetze und Grenzen zu definieren und durchzusetzen? Alle von Menschen geschaffenen Gebilde, die das Zusammenleben regeln – also Staat, Wirtschaft, Justiz, soziale Institutionen usw. – werden auf ihre Tauglichkeit hin getestet. Ebenso wird der Umgang mit Macht und Kontrolle in diesen Bereichen zum Thema.
 
Auf der individuellen Ebene wird überprüft, ob die Fähigkeit und die Bereitschaft vorhanden sind, um im ureigensten Sinne Selbstverantwortung für das eigene Tun und Lassen und dessen Effekte auf andere zu übernehmen. Um für das einzustehen, was im Innersten stimmig ist. Weiter geht es um die Frage, inwieweit persönliche Absichten und Motive im Einklang stehen mit kollektiven Entwicklungen und Notwendigkeiten, mit überpersönlichen Prozessen und Prinzipien der Naturgesetze. Besonders betroffen hiervon sind alle Menschen mit Stellungen Ende veränderlich und Anfang kardinal. Bei Ersteren dürften die Erfahrungen zum Abschluss eines längeren Prozesses beitragen, bei Letzteren den Beginn einer wichtigen Entwicklung markieren.
 
Einige der nun aktuellen Konstellationen waren bereits in den vergangenen Monaten spürbar. Mars ist seit Mitte November rückläufig – sein oppositioneller Tanz mit Pluto begann schon im September. [Die damit verbundenen Themen werden im Artikel «Wenn Mars und Pluto sich gegenüberstehen» auf S. 42ff. ausführlich beschrieben].
 
Besondere Beachtung verdient auch die Jupiter/Pluto-Konjunktion vom 11. Dezember auf 28 1/2 Grad Schütze. Sie markiert das Ende des seit Dezember 1994 laufenden Zyklus und setzt gleichzeitig den Anfangsimpuls und damit den Ton für den nächsten, bis 2020 dauernden Zyklus. Jupiter/Pluto-Zyklen beschreiben kollektive Entwicklungsprozesse im Zusammenhang mit ethisch-moralischen Autoritäten und Machtfiguren, gesellschaftlichem Ansehen und der sich daraus ergebenden Machtansprüche, religiösen und kulturellen Werte. [Diese Stellung wird in diesem Heft von Claude Weiss in den Artikeln «Die Jupiter/Pluto-Konjunktion vom Dezember 2007» auf S. 16ff. und «Persönliche Erlebnisse und kollektive Eindrücke zur Zeit früherer Jupiter/Pluto-Konjunktionen» auf S. 19ff. beleuchtet.]
 
Der neue Jupiter/Pluto-Zyklus beginnt jedoch auf einem energetisch bereits «besetzten» Punkt: In diesem Gradbereich fand nämlich 1988 die letzte Saturn/Uranus-Konjunktion statt; der damals gesetzte Entwicklungsimpuls bezüglich der Themen gesellschaftliche Reformen, Individualität versus Staat und Gesetze, Eigenverantwortung, Grenzen und Freiheit ist also nach wie vor aktiv und erreicht 2008/09 mit der Saturn/Uranus-Opposition seinen Höhepunkt. Die beiden Planeten befinden sich bereits in den Zeichen, in denen sie die Opposition bilden werden – entsprechend ist auch der damit verbundene Bewusstwerdungsprozess schon angelaufen. Im Dezember und Januar gehen zudem Merkur, Sonne und Venus im Schütze-Zeichen über die Halbsumme der beiden Planeten und bringen somit erste konkrete Manifestationen. Ereignisse und Erfahrungen von 1988 dürften also in diesen Monaten neue Aktualität gewinnen, werden aber vermutlich in einen ganz neuen Kontext gestellt.
 
Am 18. Dezember bewegt sich Jupiter ins Steinbock-Zeichen (als Vorläufer des Ingresses von Pluto Ende Januar). Ab 20. Dezember bewegt sich Merkur, ab 22. Dezember auch die Sonne in diesem Zeichen. Damit erhält alles, was mit Saturn-Qualitäten zu tun hat, eine neue und besondere Bedeutung: Grenzen, Gesetze, Verantwortung, Strukturen usw. Aber auch das Gegenzeichen Krebs wird aktiviert; entsprechend dürften Eltern-Kind-Beziehungen nicht nur in familiärer Hinsicht, sondern auch als generelle Verhaltensmuster zunehmend Aufmerksamkeit erhalten. Damit wird es wichtig, sich fokussieren zu können, das Wesentliche und Prinzipielle zu erkennen sowie Selbstdisziplin und eine klare Haltung zu haben. In der Zerrform sind kindliche Erwartungen und das Delegieren der Eigenverantwortung an andere sowie eine Tendenz, sich für alles und jedes verantwortlich zu fühlen und sich dabei zu übernehmen, möglich. Oder andere Zerrformen: Beamtentum, Rigidität, stures Bestehen auf Regeln und Gewohnheiten usw. In solchen Fällen entsteht einerseits eine grosse Abhängigkeit, andererseits drohen jeder lebendige Impuls, jede Eigeninitiative und alle Kreativität verloren zu gehen.
 
Kurz vor dem Neumond vom 9. Dezember bewegt sich die Sonne in der Halbsumme von Saturn und Uranus, am Tag des Neumondes befindet sich Merkur an dieser Stelle (rund 12 Grad Schütze). Damit wird erstmals die oben beschriebene Saturn/Uranus-Thematik angesprochen. Folgende Themen werden aktiviert: Grenzen des Fortschritts, Freiheit (Freiheitsdrang) des Individuums versus bestehende Gesetze und Zwänge. Zwei Tage nach dem Neumond findet dann die angesprochene Jupiter/Pluto-Konjunktion statt. Die damit verbundenen Themen und Impulse bleiben bis zum Vollmond von Heilig Abend äusserst aktiv – in dieser ganzen Zeit dürften «Feuereifer», Engagement für Wahrheit und Glauben, Fanatismus jeder Art ebenso zum Thema werden wie eine Tendenz zu grenzüberschreitenden Verhaltensweisen sowie übertriebenen Vorstellungen und Erwartungen.
 
Am 18. Dezember bewegt sich Jupiter ins Steinbock-Zeichen, am 19. erreicht Saturn seine Station zur Rückläufigkeit (auf 8 1/2 Grad Jungfrau). Damit wird auch der Gegenpol – das Bedürfnis nach einer klaren und absoluten Autorität und Führungsfigur, nach (Welt-) Ordnung, Kontrolle und Überwachung – betont. Alle Verhaltensweisen, die dem Muster «Gauner und Polizist» folgen, dürften damit Raum gewinnen und entsprechende Vorkommnisse viel Beachtung erhalten. Auf der individuellen Ebene stellt sich in dieser Zeit wohl immer wieder die Frage nach der eigenen Wahrheit, dem eigenen Sinn für Gerechtigkeit, der Fähigkeit zu ethischem Verhalten und zum Respektieren vorhandener Grenzen, ohne sich zu unterwerfen.
 
Der Jahreswechsel 2007/08 sorgt für den nächsten energetischen Höhepunkt. Der rückläufige Mars bewegt sich am 31. Dezember zurück ins Zwillinge-Zeichen und bildet am 1. Januar die zweite Opposition zu Pluto. Damit steht enorm viel Energie zur Verfügung, und es dürften Erfahrungen, Entscheidungen und Ereignisse von Ende September neu aufgerollt werden. Alter Groll, bestehende Verletzungen, Machtkämpfe und Ängste brechen auf und rufen starke Reaktionen hervor. Es ist durchaus denkbar, dass in diesen Tagen eine Art Zusammenfassung nicht nur der Ereignisse des vergangenen Jahres, sondern der ganzen Zeit seit 1995 stattfindet – alle Entwicklungen und ihre Folgen im Guten wie im Schlechten.
 
Die Opposition von Mars und Pluto steht im Neujahrshoroskop für Frankreich und die Beneluxstaaten sowie für die auf der gleichen Länge liegenden westafrikanischen Staaten direkt auf der IC/ MC Achse, für die meisten anderen Länder auf der Achse 3/9. Die Themen Globalisierung, Kolonisation, Kultur, Religion, Handel, Bildung und Verkehr dürften somit auch im kommenden Jahr eine grosse Brisanz entfalten. Die Folgen des Geschehens und der Entscheide dieser Tage dürften jedoch erst Ende Februar und Anfang März deutlich werden.
 
In den Tagen kurz nach dem Neumond vom 8. Januar bewegt sich Venus über den Halbsummenpunkt von Saturn/Uranus. Entsprechend dürfte in dieser Zeit eine intensive Auseinandersetzung mit Wertfragen beginnen. Auch in Partnerschaften (zwischen Menschen ebenso wie zwischen Firmen und Staaten) ist Bewegung zu erwarten,. Im besten Fall hat sie den Charakter einer Reform und Erneuerung, einer Anpassung an die Gegenwart und die individuellen Bedürfnisse der Beteiligten.
 
In den Tagen um den Vollmond vom 22. Januar ändert sich die Tonlage. Venus bewegt sich im Bereich der Jupiter/Pluto-Konjunktion, Merkur und Sonne laufen in Wassermann. Ideologien jeder Art, Eifer, Wahrheit und Gerechtigkeit werden zum zentralen Thema. Der Drang nach absoluter Freiheit, bei der alles erlaubt ist, was gefällt, steht im Kontrast zur Tendenz, fixe Vorstellungen und Dogmen mit allen Mitteln durchsetzen zu wollen (Kontrolle, Überwachung, Ausnutzen von Abhängigkeiten gehören ebenso dazu wie Verweigerung, Streik und Aufstände). Gleichzeitig kann in diesen Tagen auch ein Durchbruch geschehen oder eine Initiative in Gang gesetzt werden, die langfristig neue Perspektiven ermöglicht.
 
Am 26. Januar bewegt sich Pluto ins Steinbock-Zeichen. Am 28. Januar hat Merkur seine Station zur Rückläufigkeit – in genauer Konjunktion zu Neptun. Das Monatsende wird also bestimmt vom Kontrast zwischen dem Bedürfnis nach Ordnung und Struktur und einer starken Sehnsucht nach neuen Visionen – welche jedoch noch nicht wirklich klar sind und häufig von Idealvorstellungen eingefärbt sind, die der Wirklichkeit nicht gerecht werden.
 

 
Detaillierte Beschreibungen der laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche finden Sie in der «Wochenvorschau» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch
 

 
Verena Bachmann,
pädagogische Ausbildung; seit 1978 Beschäftigung mit Astrologie; ab 1982 eigene Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der SFER (Schule für Erwachsene), Autorin von ASTROLOGIE HEUTE und Mitautorin
(mit Claude Weiss) des Buches «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (E-Mail: Verena Bachmann)