Astrologie Heute Nr. 132 (April 2008) - Bücherschau
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Astrologie Heute Nr. 132
April 2008

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 132 bestellen

B Ü C H E R S C H A U





Der Blick auf das Kind
 
Robert Hand
Das grosse Handbuch der Horoskopdeutung
Tierkreiszeichen, Planeten, Häuser und Aspekte
 
Pb., 416 S.,
Eur-D 39,95 / Eur-A 41,10 / sFr. 69,00 fPr
Kailash, D-München 2007
 
In einem gut sortierten Bücherregal von Astrologen dürfen gute astrologische Standardwerke nicht fehlen. Der amerikanische Astrologe Robert Hand hat nicht nur eines davon geschrieben. Dieser Pionier der modernen Astrologie hat sich in der Vergangenheit durch Spezialthemen wie Finanzastrologie, Kosmobiologie und esoterische Astrologie einen Namen gemacht.
 
In seinem nun auf Deutsch vorliegenden Werk Das grosse Handbuch der Horoskopdeutung erläutert er die astrologischen Deutungen von Sonne bis Pluto. Die Sichtweise, die er dabei einnimmt, ist die des Lehrers und Erziehers, insofern nämlich, als er dem Blick auf das Kind und die Kindheit besonderes Gewicht gibt. Aber nicht nur die Bedeutung des Sternenhimmels für die Anlage des Kindes ist ihm wichtig, sondern auch die Rolle der Eltern. Im Original heisst das Buch «Planets in Youth» («Planeten in der Jugend»). Das zeigt, wie wichtig ihm die Beschreibung des dynamischen Wachstumspotenzials ist, das besonders bei jungen Menschen noch brachliegt. 
 
Hand erläutert hier ausführlich die astrologischen Konstellationen von Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Neptun und Pluto und ihre Bedeutung in den Häusern, Zeichen und Aspekten. Fallstudien und präzise Deutungsvorschläge vervollständigen es und machen es zu einem wertvollen Nachschlagewerk in meinem Bücherregal. 

 
Lydia Wentzel


Bildung und Vergnügen in einem
 
Hajo Banzhaf
Geschichten vom Firmament
Ein Lesebuch der Sternenwelt
 
geb., 64 S., zahlr. fg. Abb.,
Eur-D 14,95 / Eur-A 15,40 / sFr. 27.30 fPr
Kailash, D-München 2007
 
Dieses Buch nimmt seine Leser mit auf eine Reise zu den Mythen der klassischen Sternbilder. Hajo Banzhaf, Astrologe, Tarot-Spezialist und ASTROLOGIE-HEUTE-Autor, macht seine Leidenschaft für dieses Thema in jeder Zeile seines kurzweiligen Buches Geschichten vom Firmament spürbar. Die abenteuerlichen, wahnwitzigen, skurrilen Geschehnisse der griechischen Sagen lesen sich oftmals wie Krimi, Liebestragödie und Komödie in einem.
 
Banzhafs Reise orientiert sich an dem wunderschönen Sternenhimmel des italienischen Deckenfreskos im Palazzo Farnese (Caprarola). Der schmale Band ist denn auch durchgehend mit den prächtigen farbigen Bildern dieses Saales geschmückt. Gespickt ist er zudem mit viel Wissenswertem rund um die Sternbilder, etwa zu deren Entstehung oder wie man sie am Nachthimmel findet (mit grafischen Karten illustriert). Ein Register aller Sternbilder mit ihrem Hauptstern rundet das Werk ab.
 
Das Büchlein ist auch bestens zum Schmökern geeignet, man bleibt immer irgendwo hängen und erfährt Neues und Interessantes. Diese Reise, die im gemütlichen Lehnstuhl bewerkstelligt werden kann, bringt Bildung und Vergnügen in einem.
 
bzi



Meditatives Gewahrwerden  
 
Petra Niehaus und Ingrid Werner
Astrologie als lebendige Erfahrung
Vom kreativen Umgang mit den inneren Anteilen –
Ein astrologisches Übungsbuch
 
Spiralbindung, 285 S.,
Eur 29,90, nur erhältlich bei: www.astronova.de
 
Erfahrbare Astrologie hat zum Ziel, die Planetenkonstellationen über die Gefühle erlebbar zu machen. Bis jetzt sind es noch wenige Bücher, die hier praktische Hilfestellung bieten. In ihrem Buch Astrologie als lebendige Erfahrung geht es Petra Niehaus und Ingrid Werner um den kreativen Umgang mit den inneren Anteilen des Menschen. Es ist ein Übungsbuch, das die beiden Autorinnen geschrieben haben, und sie schöpfen dabei aus ihrer 15-jährigen Praxis.
 
Der Schlüssel für die Arbeit mit den inneren Anteilen liegt in einem meditativen Gewahrwerden, indem man liebevoll anerkennt, was ist und sich im Augenblick als Wahrheit öffnet, die sich aus den Übungen heraus offenbaren möchte. Die Autorinnen haben sich für dieses Buch von Astrologie-, Meditations- und Therapiegruppen inspirieren lassen. Aus diesen Erfahrungen haben sie ihre Übungen entwickelt.
 
Auf diese Weise kann man die Planeten als innere Anteile erleben. Im ersten Teil geht es um die Elemente, Zeichen, Planeten, Häuser und Aspekte. Dabei werden die Themen gut strukturiert und mit Übungen erfahrbar gemacht. Im zweiten Teil geht es dann um die verschiedenen Methoden der erfahrbaren Astrologie. Darunter fallen das astrologische Rollenspiel, Planetenaufstellungen und Planetenbewegungen im Raum. Ebenso werden Musik, Körperübungen, Fantasiereisen, Malerei und Schreiben als Methoden der erfahrbaren Astrologie vorgestellt. Jede dieser Möglichkeiten wird genau beschrieben und erklärt . Wichtige Informationen zur Astrologie werden dabei vermittelt.
 
Es liegt uns hier ein bunter Frühjahrsstrauss an Möglichkeiten vor, die Astrologie mit allen Sinnen zu erfahren. Und nun braucht es nur noch Initiative und etwas Mut, um diese Erfahrungen alleine oder in einer Gruppe selber zu machen.

 
Lydia Wentzel

 
Um nicht mehr zu müssen 
 
Norbert Giesow
Astrologie und Buddhismus
 

Pb., 244 S.,
Eur 22,00
nur erhältlich bei: www.astronova.de
 
Wie in allen vergleichbaren Büchern, in denen Wege zur Erleuchtung beschrieben werden, geht es auch in diesem Buch darum, was Menschen alles müssten, um nicht mehr zu müssen. Die jeweils gestellte Frage lautet: Wie können wir zu dem Menschen werden, der wir eigentlich sind.
 
In der Beantwortung dieser Frage sucht und findet Norbert Giesow in seinem Buch Astrologie und Buddhismus anschauliche Analogien zwischen den Edlen Vier Wahrheiten und dem Edlen Achtfachen Pfad des Buddha und den Verheissungen einer möglichen Spiritualisierung unseres Lebens, wie sie in einem Horoskop vor allem im Zeichen Fische, im zwölften Haus und im Planeten Neptun ihren symbolischen Ausdruck finden. In einer schrittweisen Analyse beschreibt Giesow das spirituelle Potenzial, das sowohl in den einzelnen Radixstellungen des Neptun als auch in seinen Aspekten zu allen anderen Planeten verborgen liegt und sich einem sich dafür öffnenden Menschen auch bei Neptun-Transiten anbietet. 
 
Im Buddhismus geht es darum, aus dem Rad der Wiedergeburten auszusteigen. Im Vergleich dazu geht es Giesow in letzter Konsequenz darum, gleichermassen aus dem Horoskop-Rad auszusteigen und wieder zu der kosmischen Einheit aufzusteigen, von der das Horoskop nur ein Abbild ist. Mit Recht hebt der Autor die Bedeutung einer jeglichen Anhaftung eines Menschen an andere Menschen, an Sachen und Ideen hervor, die sowohl im Buddhismus als auch im Umgang mit dem eigenen Horoskop als das jede mögliche Spiritualität verhindernde Grundübel bezeichnet werden kann. Giesow stellt klar, dass Erleuchtung dem Menschen nicht geschenkt wird, sondern von ihm erarbeitet werden muss. Dabei bleibt allerdings offen, inwieweit es bei dieser Arbeit wiederum zu einer unzulässigen Anhaftung an eben diese Arbeit kommt und das angestrebte Ziel verfehlt wird. 
 
In der Summe bietet das Buch für alle, die auf der Suche nach einem Heilsweg sind, einen Leitfaden für einen individuell möglichen Weg, um ihn entsprechend ihrer Anlagen zu gehen.
 
Peter Schlapp

 
Eine neue Berechnungsmethode 
 
Werner Spa
Revolution der Astrologie
Die Methode Spa – Astrologie korrigiert und weiterentwickelt

 
Pb., 160 S.,
Eur-D 11,20 / Eur-A 11,60 / sFr. 19.00 fPr
Engelsdorfer, D-Leipzig 2007
 
Immer seltener sind die Bücher, in denen Autoren neue, eigene astrologische Anwendungen vorstellen. Eine interessante Methode macht Werner Spa in seinem Buch Revolution der Astrologie publik. Er nennt sie die «Methode Spa».
 
Es ist ein anspruchsvolles Buch. Es stellt eine neue Berechnung für die Direktionen (wie Sekundärdirektionen bzw. Progressionen) vor. Die bisherige Berechnung ist nämlich nach Darstellung des Autors falsch. Der Autor kritisiert sie denn auch ausführlich. Dabei geht es um die exakte Definition eines Tages und die richtige Berechnungsmethode dabei. Seine Forschungsergebnisse unterstreicht und erläutert er mit interessanten Beispielen. Er selbst bezeichnet seine Theorie als «Erkenntnisfortschritt» und wünscht sich, dass alle Astrologen mit seiner «Methode Spa» arbeiten. Interessante Einblicke gewährt er, wenn er den Lesern Besonderheiten und ihre Problematik wie Südhalbkugel, Antipode, polare Breiten, Erdzentrum usw. erläutert. 
 
Ein interessantes und lesenswertes Werk. Ein Buch mit neuen Sichtweisen und Verknüpfungen. Aus der Thematik lassen sich etwa auch Schlüsse auf das alte Problem des «richtigen» Häusersystems ziehen. Eine Frage, die immer wieder heiss diskutiert wird bei den Astrologen.
 
Lydia Wentzel

 
Eine andere, spannende Sichtweise

 
Gudrun Schellenbeck und Nicholas Lewis
Chandra – Der Mond in der Indischen Astrologie
 
Pb., 285 S., zahlr. Abb.,
Eur-D 17,60 / Eur-A 18,10 / sFr. 27.80 fPr
Astrovedic, D-Bad Kreuznach 2006
 
Noch vor zehn Jahren gab es kaum ein deutschsprachiges Buch zum Thema Mond in der indischen Astrologie. Der Zeitgeist und das zunehmende Interesse an indischer Kultur haben dies geändert. Ein ausführliches Buch zu diesem Thema heisst Chandra – Der Mond in der Indischen Astrologie von Gudrun Schellenbeck und Nicholas Lewis. Es hilft dem westlichen Astrologen, sich in der Gedankenwelt der indischen Astrologie zurechtzufinden und dient als Einstiegslektüre, aber auch als nützliches Praxisbuch.
 
Der Mond und seine Bedeutung in den zwölf Zeichen: In der östlichen, siderischen (auf die realen, verschieden grossen Fixsterne bezogenen) Astrologie steht er gegenüber dem tropischen Tierkreis der westlichen Astrologie um gut 23 Grad nach hinten versetzt. Dann gibt es natürlich die besonderen Deutungen der indischen Astrologie. So ist beispielsweise der Mond auf 3 Grad Stier erhöht. Das ist seine beste Stellung. Das Zeichen des Mondes ist der Krebs. Er hat die Qualität des bewegten Wassers.
 
Das indische System ist eigen, so kennt es etwa die 27 Mondzeichen (Nakshatras) – das sind 27 Stationen, die der Mond während rund eines Monats durchschreitet. Jede dieser Stationen ist 13 Grad 20 Minuten lang, was zusammen dann 360 Grad ergibt. Der Mond braucht rund 28 Tage, um den Tierkreis zu durchlaufen. Ob es in der indischen Astrologie ein 28. Bild gibt, ist eine offene Frage. Zur Diskussion steht Orion, im indischen «das Hirschgesicht» genannt.
 
Das Wesen jeder der 27 Konstellationen wird einer bestimmten Gottheit zugeordnet. Zudem unterstehen alle der Regentschaft eines der im Horoskop bedeutsamen Planeten: Ketu, Venus, Sonne, Mond, Mars, Rahu, Jupiter, Saturn und Merkur (Rahu und Ketu sind die beiden Mondknoten). Diese sind wichtig für die Entfaltung der einzelnen Themen im Laufe eines Lebens. So können zeitliche Auslösung der einzelnen Planeten anhand des Mondstandes in einem bestimmten Nakshatra bestimmt werden.
 
Jene Phase, in der ein Mensch geboren wurde, setzt den Anfangspunkt eines Kreislaufes, und er setzt sich immer fort im Leben. Länge und Abfolge der einzelnen Phasen sind genau festgelegt. Der gesamte Zyklus umfasst 120 Jahre, und das ist nach indischer Auffassung auch das ideale Lebensalter.
 
Lydia Wentzel

 
Voraussetzungen existenzieller Art

 
Thomas Schäfer
Eine kurze Geschichte der Astrologie
Von den frühen Hochkulturen bis zur Gegenwart
 
geb., 224 S.,
Eur-D 16,95 / Eur-A 17,50 / sFr. 32,90 fPr
Kailash, D-München 2008
 
Zur Geschichte der Astrologie gibt es schon viele gute Bücher, man denke nur an Knappich, Parker oder von Stuckrad. Was der Autor Thomas Schäfer mit seinem neusten Buch Eine kurze Geschichte der Astrologie unternimmt, ist eine moderne Zusammenfassung des bereits Bekannten, wobei er sich nicht nur auf den westlichen Raum beschränkt, sondern auch China und Indien miteinbezieht.
 
Angenehm an diesem Buch ist seine Übersichtlichkeit. So kann man etwa problemlos nachschlagen, was sich denn in Mittelalter und Renaissance astrologisch so tat. In gewissen Kapitel wünscht man sich allerdings, dass einige Darstellungen prägnanter ausgefallen wären, dass manche Fussnote der Geschichte ausgelassen worden wäre, um den Faden nicht zu verlieren. Das hätte auch der Ankündigung einer «kurzen» Geschichte wie im Titel besser entsprochen. Für einen Autor mag das zugegebenermassen nicht immer einfach sein, will er doch sein aufwendig recherchiertes Wissen gerne vollumfänglich weitergeben.
 
Handkehrum wünscht man sich die Darstellung des 20. und 21. Jahrhunderts, also unserer modernen Astrologie, etwas ausführlicher. Diese Zeit liegt uns nämlich naturgemäss näher, und viele wichtige Entwicklungen gerade im europäischen Raum kommen gar nicht oder nur schemenhaft vor. Die Astrologie hat sich in den letzten gut 100 Jahren ja fundamental verändert und dabei den wichtigen Schritt in die Moderne gemacht.
 
Der Autor startet sein Buch mit einer grundlegenden Schau über Himmel und Mensch. Dabei zeigen sich die Voraussetzungen existenzieller Art, die dazu geführt haben, dass der Mensch seinen Blick zu den Sternen erhob und darin zu lesen begann, also einen Erkenntnisgewinn hatte.
 
Die eigentliche Geschichte der Astrologie beginnt dann mit den Sumerern – sie steht an der Wiege der abendländischen Kultur. Wie vielfältig und untrennbar mit dem menschlichen Suchen nach einer Antwort auf die Fragen des Seins verknüpft sie ist, wird bei diesem Streifzug durch die Jahrtausende deutlich.
 
bzi

 
Aussöhnung mit dem inneren Kind

 
Monika Piper-Albach
Hermes/ Merkur, der Götterbote
Dein Inneres Kind, Dein Genius
 
Pappe., 150 S., 1 fg. Abb.,
Eur-D 16,60 / Eur-A 17,10 / sFr. 30.00 fPr
Wagner, D-Gelnhausen 2007
 
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Merkur, das Entdecken des inneren Kindes und die Erfahrung des eigenen Genius sind die Themen, denen sich Monika Piper-Albach in ihrem neuen Werk Hermes/Merkur, der Götterbote widmet.
 
Unverzichtbar ist bei der Entdeckung des inneren Kindes der liebevolle Umgang mit sich selbst und mit der Umwelt. Die Autorin schafft es mit ihrem musikalisch-künstlerischen Temperament, uns schwungvoll an das Thema heranzuführen. Ihr ist es dabei wichtig, in einer Gesellschaft, die zunehmend kinderfeindlicher wird, die Wichtigkeit einer Aussöhnung mit dem inneren Kind zu betonen. Das wirkt sich auf die persönliche wie die gesellschaftliche Ebene aus.
 
Die Herangehensweise, der sich Monika Piper-Albach hier bedient, ist vielfältig. So schildert sie die Merkur-Qualitäten anhand von Mythen und Sagen. Symbolische und biblische Erläuterungen ergänzen das Bild, das sie uns in schillernden Farben übermittelt. Sie macht auch deutlich, dass Hermes/Merkur uns den Weg unserer Berufung zeigen will. Wer sich diesem Genius anvertraut, kann zu jenen gehören, die im Einklang mit sich und ihrer Berufung leben.
 
Hermes/Merkur ist ein Vermittler, der auch unser inneres Kind darstellt. Mit grosser Tiefe und Weite malt Monika Piper-Albach in ihrem Buch ein rundes Bild vom Hermes/Merkur.
 
Lydia Wentzel