Astrologie Heute - Themen der Zeit


Terroristen sind immer die andern - Gibt es ein Horoskop des modernen Terrorismus?
 
von Claude Weiss

3. August 2006

Terrorismus ist der Krieg der Armen
Krieg ist der Terrorismus der Reichen
(Sir Peter Ustinov)

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Fig. 1
Anschlag King David Hotel
22.7.1946, 12.37 LT, 9.37 GT
Jerusalem, IL (31N46, 35E14)
Koch

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  Fig. 2
Gründung Israel
14.5.1948, 16.00 LT, 14.00 GT
Tel Aviv, IL (32N04, 34E46)
Koch

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  Fig. 3
Islam
16.7.622, 18.38 LT, 16.00 GT
Mekka, SA (21N27, 39E49)
Koch

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  Fig. 4
Progression 60 Jahre King-David-Anschlag
für 22.7.2006
22.7.1946, 12.37 LT, 9.37 GT
Jerusalem, IL (31N46, 35E14)

Koch

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  Fig. 5
Menschheitshoroskop
26.4.1892, 21.46 GT
Jerusalem, IL
(31N46, 35E14)
Koch

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  Fig. 6
Terroranschlag WTC
11.9.2001, 8.45 LT, 12.45 GT
New York, USA (40N42, 74W00)
Koch

In ihrer Ausgabe vom 29. Juli 2006 stellte die Neue Zürcher Zeitung in der Rubrik „Aufgefallen“ die Frage: "Wer ist Terrorist?" Es wird darüber berichtet, dass der britische Botschafter in Israel, Simon Mc Donald „dieser Tage bei der Stadtverwaltung von Jerusalem schriftlich gegen eine Erinnerungsfeier zum 60. Jahrestag eines blutigen Bombenanschlags im berühmten King-David-Hotel protestiert hat". Damals hatte am 22. Juli 1946 die israelische Untergrundgruppe „Irgun“ unter der Führung des späteren israelischen Ministerpräsidenten Menahem Begin einen Flügel des Hotels – das Hauptquartier der britischen Mandatsverwaltung – gesprengt. Bei diesem Attentat kamen je nach Quelle 91 oder 92 Personen ums Leben, davon 28 Briten, 41 Araber, 17 Juden und 5 andere.

„Wir sind nicht der Ansicht, dass es richtig ist, feierlich eine terroristische Tat zu würdigen, durch die so viele Menschen getötet wurden“, meinte der britische Botschafter in seinem Schreiben. Die Ausführungen des früheren Ministerpräsidenten Netanyahu, eines der Teilnehmer an der „Jubiläumsveranstaltung“, welcher in seiner Rede erklärt hatte, es sei sehr wichtig, „zwischen Terrorgruppen und Freiheitskämpfern zu unterscheiden“, schienen ihn nicht überzeugt zu haben. Auch die NZZ meldet Zweifel an: „Die Frage drängt sich auf: Und wer trifft die Unterscheidung? Es kommt eben, wie obiges Beispiel zeigt, auf die Perspektive an.“

Etwas ausführlicher setzte sich die linksliberale, israelische Zeitung Haaretz vom 23. Juli mit der problematischen Feier zu einen problematischen Zeitpunkt auseinander. Zunächst vermerkt sie, dass der Terrorangriff auf das King-David-Hotel in Jerusalem seinerzeit durchaus vergleichbar war mit jenem vom 11. September 2001 auf das World Trade Center. Tatsächlich betrachten manche Historiker das Attentat vom 22. Juli 1946 vor 60 Jahren als Beginn des modernen Terrorismus. Für den späteren Friedensnobelpreisträger Begin war es natürlich wichtig, die Geschichtsschreiber davon zu überzeugen, dass er kein Terrorist, sondern ein Freiheitskämpfer war. So legte er viel Wert darauf, dass seine Organisation Zivilisten verschonte. Dies hätte auch beim Anschlag auf das King-David-Hotel funktionieren sollen, wenn die Warnung rechtzeitig an das Hotel weitergegeben worden wäre. Etwas ging leider schief.

Diese Argumentation griff Netanyahu als Rechtspolitiker wieder auf. Er meinte: „Der Unterschied zwischen einer terroristischen Operation und einer legitimen Militäraktion käme darin zum Ausdruck, dass Terroristen die Absicht haben, Zivilisten zu schädigen, während legitime Kämpfer dies zu verhindern suchen.“ Die Widersprüchlichkeit dieser Aussage greift die Zeitung Haaretz auf, indem sie argumentiert, dass in diesem Falle „die Entführung eines israelischen Soldaten durch eine Palästinenserorganisation eine legitime militärische Operation“ darstellen würde, während die Bombardierung von Dresden, Hanoi, Haifa oder Beirut ein Kriegsverbrechen darstelle. Sie folgert, dass Netanyahu dies natürlich nicht so gemeint hat. „Die Bombardierung des Hotels hätte ihm lediglich dies beigebracht: Dass die Araber schlecht und wir gut sind. Arabische Aktionen seit 1920 und bis zu den iranischen Nuklearabsichten spiegelten in seinen Worten ‚eine terroristische Mentalität’ wieder. Im Gegensatz dazu füge Israel Zivilisten entweder unbeabsichtigt oder nur wenn es keine Alternative gäbe Schaden zu. Zum Beispiel wenn sich Terroristen unter die Zivilbevölkerung mischen.“

Es gab vonseiten anderer Teilnehmer der Jubiläumsveranstaltung noch weitere Rechtfertigungen, warum der Anschlag vom 22. Juli 1946 kein Terroranschlag war. So zitiert die österreichische Zeitung „Der Standard“ vom 24. Juli 2006 die ehemalige Irgun-Aktivistin Sarah Agassi, die zu den Tätern gehörte, mit folgenden Worten: „Wir haben für unsere Unabhängigkeit gekämpft. Wir wollten, dass die Briten verschwinden.“ Mit heutigen Extemistenorganisationen wie der Hamas oder der Hisbollah, habe dies nichts zu tun. „Die Palästinenser können in andere Länder gehen. Das ist unser Land. Das kann man in der Bibel nachlesen.“

Wenn wir solche Aussagen hören, kommen uns grosse Zweifel, dass zwischen Israel und seinen Nachbarn mehr als ein provisorischer Waffenstillstand möglich ist. Insbesondere fällt es schwer, die Verbortheit und den Mangel an Sensibilität nachzuvollziehen, die dem Feiern eines Terroranschlages vor 60 Jahren zugrunde liegt – der keiner sein soll, nur weil er von jüdischer Seite ausgeführt wurde – während gleichzeitig Libanon in Schutt und Asche gelegt wird. Die Zeitung Haaretz spricht von einem bedenklichen „Geist des King-David-Hotels“.

Tatsache ist, dass das Horoskop für den Anschlag (Fig. 1) interessante Berührungspunkte mit jenen Israels, des Islams, des Menschheitshoroskops, des 11. September und mit dem Saturn/Pluto-Zyklus aufweist.

Das Horoskop des Anschlags auf das King-David-Hotel
Zunächst einmal ist es aufschlussreich, dass anlässlich der Saturn/Pluto-Opposition von 1931 die jüdische Untergrundgruppe Irgun gegründet und das König-David-Hotel eingeweiht wurde. Zur Zeit des Anschlags (in der Folge auch als „King-David-Anschlag“ bezeichnet *1) befanden sich Saturn und Pluto dann innerhalb jenes Orbs von 15 Grad, der gemäss den Forschungen des Geschichtsphilosophen Richard Tarnas erlaubt, von einer Konjunktion zu sprechen (siehe Astrologie Heute Nr. 122, August/September 2006). Dabei fällt auf, dass der laufende Saturn im Juli/August 2006 auf die Merkur/Pluto-Konjunktion des damaligen Terroranschlags zu liegen kam, was wohl die teilweise betroffenen Reaktionen auf das Jubiläum erklärt: Das einseitige Machtdenken und das unbedingte Rechthabenwollen, welche eine Merkur/Pluto-Konjunktion symbolisieren kann, wurden sichtbar. Im Uebrigen haben wir an anderer Stelle gezeigt (siehe "Der Konflikt im Nahen Osten", AH Nr. 122), dass markante Positionen in der ersten Hälfte und bis Mitte Löwe/Wassermann bei Konfrontationen im Nahen Osten häufig vorkommen. So zum Beispiel auch bei der Geiselnahme von israelischen Soldaten durch die Hisbollah am 12. Juli 2006 mit Saturn gradgenau auf dem Pluto des King-David-Anschlags, Mond/Chiron in Opposition und Jupiter im Skorpion im Quadrat dazu. Die unerschütterliche, extreme Gesinnung zur Zeit des Anschlags – wie bereits erwähnt, etwas Unerhörtes für die damalige Zeit – zeigen auch die gradgenaue Sonne/Saturn-Konjunktion Ende Krebs am MC und die ebenfalls fast gradgenaue Quadratur zwischen Mondknoten/Uranus und Mars. Diese recht harten und zu Extremismus geneigt machenden Konstellationen werden durch ein Quadrat von Venus und Lilith ergänzt, was eine Tendenz zu Schwarz/weiss-Denken verstärkt. (Es ist übrigens aufschlussreich, dass George W. Bush, der lediglich 16 Tage vor dem King-David-Anschlag geboren wurde, ähnliche Konstellationen aufweist, so eine Merkur/Pluto-Konjunktion auf 10 – 11 Grad Löwe an seinem Aszendenten, was ihn ebenfalls für ein undifferenziertes Schwarz/weiss-Denken empfänglich macht.)

Verbindungen zu den Horoskopen Israels und des Islams
Markant ist im Weiteren die Verbindung zwischen dem Horoskop des King-David-Anschlags – welcher verübt wurde, um die Gründung des Staates Israel zu beschleunigen – und dem Gründungshoroskop von Israel (Fig. 2): das Häusersystem ist praktisch das gleiche und die ursprüngliche Merkur/Pluto-Konjunktion in Löwe wird im Israelhoroskop durch Saturn/Pluto eingenommen. Der revolutionäre Kampf, der durch Mars im Quadrat zu Uranus/Mondknotenachse angezeigt ist, kommt durch den Jupiter, der die Opposition zum Uranus einnimmt, zur Kulmination.

Aufschlussreich ist aber auch der Vergleich des Horoskops des King-David-Anschlags mit jenem des Islams (Fig. 3): Die Sonne/Saturn-Konjunktion des Anschlags Ende Krebs findet sich ebenfalls im Islamhoroskop und die unbarmherzige Merkur/Pluto-Konjunktion des Anschlags kommt auf die Venus des Islamhoroskops zu liegen. Die Marsstellungen beider Horoskope sind auf 19 – 20 Grad Jungfrau identisch, wobei der Mars des Anschlagshoroskops durch das Quadrat, welches er von Uranus erhält, eine grosse Eigenwilligkeit zeigt, die auch dem Mars des Islamhoroskops durch die Berührung mit dem Anschlaghoroskop zuteil wird. So kann man sich durchaus vorstellen, dass die im Nahen Osten zunächst eher passiven Araber durch den Kontakt mit den vorwärts drängenden, eigenwilligen und unberechenbaren Juden jäh aus ihrer Ruhe gerissen wurden und lernten, sich in einer Situation der Schwäche des Terrorismus zu bedienen. Mit dem Pluto des Islamhoroskops am Deszendenten des King-David-Anschlag- und des Israelhoroskops sowie der Sonne/Saturn-Konjunktion des Anschlaghoroskops am Deszendenten des Islamhoroskops war das Terrain für Feindbildprojektionen bereits vorbereitet. Dass diese Auseinandersetzungen in letzter Zeit ganz besonders zutage traten, ergibt sich aus dem progredierten Anschlaghoroskop für den 22. Juli 2006, dem 60. Jubiläumstag des Attentats auf das King-David-Hotel (Fig. 4). Wir sehen, dass der progressive Aszendent gradgenau die progredierte Lilithstellung des Anschlags erreicht hat, welche wiederum am progressiven absteigenden Mondknoten steht. Das hier nicht abgebildete progressiv-konverse (regredierte) Horoskop des Anschlags zeigt mit einer gradgenauen Sonne am MC Opposition Lilith am IC eine ähnliche Thematik auf, welche auffordert, den Schatten des Abgelehnten, auf den Gegner Projizierten entweder zurückzunehmen oder aber sich bis aufs Blut zu bekriegen. Dass der progressive Mars (Fig. 4) im Quadrat zur Sonne/Saturn-Konjunktion (Fig. 1) steht und der progressive Mond die Sonne/Saturn-Konjunktion im November 2006 erreicht, macht die Sache nicht einfacher.

Verbindungen zum „Menschheitshoroskop“
Wie nicht anders zu erwarten, zeigt das Horoskop des King-David-Anschlags auch starke Verbindungen zum „Menschheitshoroskop“ (in Fig. 5 für Jerusalem reloziert). Die AC/DC-Achse des Anschlags kommt auf die Lilith/Merkur-Opposition zu liegen, welche im Menschheitshoroskop wiederum im Quadrat zum Mars steht. Diese Figur im Menschheitshoroskop zeigt an, dass gezieltes, dynamisches Vorgehen (Merkur Quadrat Mars) immer wieder in Frage gestellt wird durch Aussenseiter und Zukurzgekommene, wenn es nicht gelingt, diese in den Wachstumsprozess einzubeziehen. Mit einer Sonne/Saturn-Konjunktion Ende Krebs im Anschlaghoroskop erhält diese Dynamik zusätzliche Bedeutung und Schicksalhaftigkeit. Die Art des Vorgehens, die beim Anschlag gewählt wurde, zeigt mit dem Mars des Anschlaghoroskops im Quadrat zur Venus des Menschheitshoroskops eine Gefährdung des Friedens, welcher durch Venus Quadrat Saturn im Menschheitshoroskop labil angelegt ist, und dies wird verstärkt durch den Uranus des Anschlaghoroskops auf der Venus des Menschheitshoroskops. Schliesslich fällt auf, dass die Lilith des Anschlaghoroskops in Opposition zur epochalen Neptun/Pluto-Konjunktion des Menschheitshoroskops und der Mond des Anschlaghoroskops auf der Sonne/Mond-Konjunktion und in Opposition zum Uranus des Menschheitshoroskops steht.

Diese Vergleiche zeigen wohl recht deutlich, wie wichtig das Horoskop des Anschlags auf das King-David-Hotel, dessen 60. Jahrestag von einigen Unverbesserlichen am 22. Juli 2006 gefeiert wurde, für die Menschheit ist. Ob es als Matrixhoroskop für die Untersuchung späterer Terroranschläge von Bedeutung ist, wird sich noch zeigen müssen. Ein Vergleich mit dem Terroranschlag vom 11. September (Fig. 6) fördert immerhin einige interessante Entsprechungen zutage: Der Mars des King-David-Anschlags wurde am 11. September 2001 auf 2 Bogenminuten genau durch die Sonne des WTC-Anschlags eingenommen. Dies ist umso aufschlussreicher, als die Sonne des WTC-Horoskops im Quadrat zum Saturn, zum Pluto und zum Chiron stand, womit die Mars/Uranus/Mondknotenachse des King-David-Anschlags in eine Phase schicksalhafter Auslösungen geriet: Saturn (WTC) auf Uranus/Mondknoten (King-David-Anschlag) und Pluto/Chiron (WTC) auf dem Südknoten  (King-David-Anschlag), dies alles im Quadrat zum Mars des King-David-Anschlags und zur Sonne des Anschlags auf das WTC. Aufschlussreich ist auch die Konjunktion von AC/Merkur (WTC) mit Chiron (King-David-Anschlag) und Pluto (WTC) Konjunktion Lilith (King-David-Anschlag).

*1 Der Ablauf des Anschlags auf das King-David-Hotel wird von Wikipedia in der deutschen Fassung folgendermassen beschrieben:
„Am späten Vormittag des 22. Juli 1946 fuhr eine Gruppe als arabische Arbeiter verkleideter Irgunmitglieder zum Lieferanteneingang des Hotels. Sie luden mehrere Milchkannen voller Sprengstoff ab. Von dort brachten sie die Milchkannen in ein Restaurant im Untergeschoss – mindestens 350 kg Sprengstoff…. Nach dem offiziellen Bericht des Hauptquartiers der britischen Streitkräfte in Palästina vom 23. Juli 1946 fand eine Detonation um 12.25 Uhr statt…. Um 12.37 Uhr erfolgte die Explosion des Sprengsatzes im Untergeschoss.“ Diese Zeit wurde für das Horoskop in Fig. 1 gewählt.