AKTUELLE MELDUNGEN UND HOROSKOPE JULI 2005

 

Neue Terroranschläge in London – blutiger Terroranschlag in Scharm el Scheich
26.7.2005

Am 21. Juli 2005 wurden um die Mittagszeit, wenige Minuten nach Vollmond, in London vier Terroranschläge durchgeführt, die offenbar als Wiederholung jener vom 8. Juli geplant waren, aber misslangen, weil die vier Bomben, eine in einem Bus und drei in der U-Bahn, nicht zündeten.

Die Anschlagsserie begann dieses Mal um 12.20 Uhr (Spiegel Online vom 25. Juli) in der Shepherd’s Bus Station im Westen Londons. "Ein Knall war zu hören, ein Mann ging zu Boden. Schnell rappelte er sich auf und rannte davon. Um 12.21 Uhr filmten ihn die Ueberwachungskameras." Weitere ähnlich verlaufende Explosionen fanden zwischen 12.30 – 13.06 Uhr an verschiedenen Orten in der U-Bahn statt. In allen Fällen konnten die Täter entkommen. Sie wurden aber von Kameras gefilmt. Sie hatten alle vier Sprengsätze dabei, "die ungefähr so schwer waren und genau so mörderisch hätten sein können wie jene vom 7. Juli." Man mutmasste, ob es sich um eine zweite Zelle von Terroristen handelte, die weniger professionell war als die erste und vielleicht mit der ersten nichts zu tun hatte. In der Internetausgabe von "Die Zeit" (30/2005) wurde sogar spekuliert, ob es dem britischen Geheimdienst gelungen sein sollte, den Terroristen "ungefährliches Ausgangsmaterial unterzuschieben. Man wird wohl noch einige Zeit spekulieren, was damals wirklich geschah. Tatsache ist, dass die Terroristen inzwischen untergetaucht sind."

Aus astrologischer Sicht ist allerdings interessant festzustellen, dass der misslungene Anschlag (Fig. 1) beinahe das gleiche Horoskop aufweist wie jenes, welches wir für den in Fig. 4 des Artikels vom 8. Juli "Der Terroranschlag von London" (LINK) für den Vollmond vom 21. Juli für London abbildeten. Zwischen beiden Horoskopen gibt es mit einem Abstand von 20 Minuten Zeit bei den Hauptachsen lediglich eine Verschiebung um ca. 5 Grad. Dies zeigt auch die Bedeutung der Lunationen (Neu- und Vollmonde) im Zusammenhang mit aufwühlenden Ereignissen (der erste Anschlag vom 7. Juli fand weniger als 24 Stunden nach dem Neumond vom 6. Juli statt). Bei beiden Lunationen steht Jupiter am Aszendenten in Waage und Mars in der Nähe des Deszendenten im Widder, wobei sich diese Stellungen um die Mondknotenachse gruppieren. Dazu schrieben wir am 8. Juli:

"Das Beispiel des Terroranschlags vom 7. Juli 2005 zeigt, wie wichtig es ist, Ereignisse im Kontext der vorausgehenden Sonnen- und Mondfinsternisse, dann der verschiedenen Neu- und Vollmonde zu untersuchen. So ist auch der sich am 21. Juli ereignende Vollmond von Interesse (in Fig. 4 für London aufgezeichnet), denn er bringt durch eine extreme Aktivierung der Saturn/Chiron-Opposition auf der Sonne/Mond-Opposition, das Ganze im Quadrat zum Mars, die in dieser Zeit vorherrschende aggressive Spannung klar zum Ausdruck. Bezeichnend ist auch in dieser Figur, dass sie auf der Lilith der Sonnenfinsternis stattfindet und noch einmal die Spannung zwischen Sonne, Mond und Saturn thematisiert."

Auffallend ist dabei auch die Konzentration von Aszendentenstellungen im Waagezeichen, sowohl bei Terroranschlägen als auch bei markanten Neu- und Vollmonden:

Terroranschlag London vom 21.7.05: AC 14 Grad Waage
Vollmond für London vom 21.7.05: AC 10 Grad Waage
Neumond für London vom 6.7.05: AC 11 Grad Waage
Saturningress vom 16.7.05 ins Löwezeichen für London: AC 22 + Waage
Terroranschlag vom 11. September 01 N.Y.: AC 14 Grad Waage

Wenn wir uns fragen, was das Waagezeichen mit Terroranschlägen zu tun haben kann, so sind folgende Zusammenhänge denkbar:

Das Waagezeichen hat mit Gerechtigkeit zu tun. Man kann sich vorstellen, dass mit der jetzigen Konstellation von Jupiter in Waage am absteigenden Mondknoten und Mars im Gegenzeichen Widder religiöse Fanatiker den Antrieb verspüren, eine in ihren Augen ungerechte Weltordnung (Palästina, Irak, Tschetschenien, etc.) gewaltsam durch Terrorakte zu korrigieren. Dass dies als Kampf zwischen dem Islam und den USA (wie auch dessen Verbündete) gesehen wird, ist auch astrologisch naheliegend, wenn man sich vergegenwärtigt, dass das Horoskop der USA den Saturn auf 15 Grad Waage (im Quadrat zu Sonne auf 13 Grad Krebs) aufweisen und diese Stellung in Opposition steht zur Lilith/Pluto-Konjunktion des Islams auf 14 Grad bzw. 22 Grad Widder.

Terroranschlag von Scharm el Scheich

Am frühen Morgen des 23. Juli wurde der beliebte ägyptische Badeort Scharm el Scheich um 1.15 Uhr (22.15 GMT) von drei schweren Explosionen erschüttert (Fig. 2). Ueber 80 Menschen wurden getötet und 100 – 200 verletzt. Der Zeitpunkt für den Anschlag hat hohen Symbolwert, denn der 23. Juli ist als Jahrestag der Revolution ein Nationalfeiertag. Genau 53 Jahre vorher kam es in Aegypten in der Nacht vom 22. und 23. Juli zu einem Coup radikaler Offiziere unter der Leitung von Nasser, was dazu führte, dass König Farouk vier Tage später abdankte und das Land verliess. Ueber die Zeit des Coups besteht leider keine Klarheit, und Nicholas Campion zitiert dazu verschiedene Quellen: Gemäss "The Times" fand der Coup am 22. Juli um ca. 23.00 Uhr statt, während die BBC 1.00 Uhr am 23. Juli angibt. Da jedoch der 23. Juli als nationaler Revolutionstag gefeiert wird, ist es wohl richtig, in Anbetracht dieser Unsicherheit das entsprechende Horoskop für 0 Uhr Lokalzeit auf Kairo zu berechnen (Fig. 3). Auffallend ist dabei, dass der Anschlag vom 23. Juli (und das Solar des ägyptischen Revolutionshoroskops) ebenfalls wie der Vollmond vom 21. Juli die Saturn/Chiron-Opposition auf die Sonne des ägyptischen Revolutionshoroskops bringt, wozu der laufende Mars zur Zeit des Anschlags ein Quadrat bildet. Wir sehen aber auch, dass die laufende Ballung von Sonne, Saturn, Lilith und Venus im Löwezeichen die Konstellationen des ägyptischen Revolutionshoroskops in starkem Masse aktiviert, mit einer Rückkehr der Lilith auf ihre Geburtsstellung. Aufschlussreich ist auch die Saturnstellung des ägyptischen Revolutionshoroskops, welche jener der USA ähnelt (Abstand 4 – 5 Grad) und die islamistischen Attentäter mit ihrem Anschlag offensichtlich die Verbindung der gegenwärtigen Regierung mit den USA und dem Westen im Visier haben. Die Saturnstellung des ägyptischen Revolutionshoroskops ist im Übrigen durch eine Konjunktion mit dem Neptun und ein Quadrat zum Uranus instabil und für subversiven Terrorismus anfällig. Ging es damals den radikalen Putschoffizieren darum, den König zu stürzen und sich vom britischen Einfluss auf das Land zu befreien, haben scheinbar die Terroristen, die in Scharm el Scheich den Anschlag verübten, zum Ziel, die jetzige pro-amerkanische und westliche Regierung zu schwächen und wenn möglich zu Fall zu bringen.

-cw

Fig. 1
Terroranschläge London

21.7.2005
12.20 LT, 11.20 GT
London, GB (0.06E, 51.31N)
Koch


Fig. 2
Terror Sharm el Sheik
23.7.2005
1.15 LT, 22.15 GT
Sharm el Sheik, ET (34.16E, 27.51N)
Koch


Fig. 3
Aegypten: Revolutions-
horoskop

23.7.1952
0.00 LT, 22.00 GT
Kairo, ET (31.15E, 30.03N)
Koch

 

Trends für das 2. Halbjahr 2005
15.7.2005

In Astrologie Heute Nr. 113 (Februar/März 2005) wurden zur zweiten Jahreshälfte 2005 einige Gedanken geäussert und Trends definiert, die wir im Folgenden abdrucken:

Der Wechsel von Saturn ins Löwezeichen entspricht einem Aufstand gegen verschiedene Formen von Paternalismus in unseren Gesellschaften und auch einer Rebellion junger, aufstrebender und dynamischer Staaten gegen jegliche Form von Bevormundung.

Diese Oppositionsthematik auf der Löwe/Wassermann-Achse, die uns bis ins Jahr 2007 begleitet, wird im zweiten Halbjahr 2005 ab Ende Juli durch ein zeitweiliges Marsquadrat aus dem Stierzeichen aktiviert und ab Ende Oktober durch Jupiter in Skorpion. Dies führt dann im Dezember zu einer exakten Spannungsfigur zwischen Mars, Jupiter und Saturn.

Der Achsenwechsel dürfte vor allem mit dem Übertritt von Saturn ins Löwezeichen ab Juli 2005 spürbar werden. Themen von Freiheit und Selbstbestimmung treten stärker in den Vordergrund. Es findet auch mehr Rückbesinnung auf die eigenen Fähigkeiten und Anlagen und das, was uns als Individuum persönlich motiviert und Spass macht, statt.

Dass Regierungen und Leaderfiguren den Bürgern gegenüber eine bevormundende Haltung einnehmen, wird in solchen Zeiten immer weniger akzeptiert. Die Argumentation, dies geschehe im Interesse der Bürger, welche im Extremfall wie "Kinder" behandelt werden, zieht nicht mehr. An sich bestand schon mit Chiron in Steinbock in Opposition zu Saturn im Krebs eine Neigung, solche Elternfiguren als inkompetent zu erleben, aber es wurde von diesen (zum Beispiel auch vom Staat) erwartet, dass sie für uns sorgen. Dies ändert sich mit Saturn in Löwe und der Saturn/Chiron-Opposition auf der Löwe/Wassermann-Achse dahingehend, dass die Menschen nicht nur Leaderfiguren mit kritischen Augen betrachten, sondern auch von sich selbst mehr erwarten. Man möchte sich verwirklichen, wird aber auch mit vorhandenen Grenzen konfrontiert, was schmerzliche Prozesse erzeugt, insbesondere wenn man erleben muss, dass andere in ihrer Selbstverwirklichung und Karriere mehr Erfolg haben. Insgesamt fordern die Bürger mehr Transparenz und möchten mit mehr Achtung für ihre Individualität und ihre kreativen Ausdrucksfähigkeiten behandelt werden.

Im Falle, dass sich ganze Gruppen oder Staaten bevormundet und unterdrückt fühlen und keine Möglichkeit haben, diesen Zustand zu verändern, ist Terrorismus zu befürchten. Dieser kann in Zusammenhang mit den arabischen Ländern, die sich neuen selbstgewählten, ihren eigenen Widerstand gegen den Status Quo verkörpernden Leaderfiguren zuwenden, vermehrt auftreten. Es sollte aber auch daran erinnert werden, dass beim letzten Durchgang des Saturn durch das Löwezeichen zwischen der zweiten Hälfte 1976 und Mitte 1978 selbstgemachter Terror auch europäische Länder erschütterte (Rote Brigaden und Rote Armeefraktion).

Diese Überlegungen und Beobachtungen führen zur Postulierung folgender weiterer Trends, die ab der zweiten Hälfte 2005 zum Ausdruck kommen dürften:

1. Trend: Abschied vom Paternalismus – Chefs von Konzernen geraten unter Druck

Ungerechtfertigte Privilegien werden in Frage gestellt. Es wird immer weniger akzeptiert, dass jemand trotz fehlendem Erfolg mit grosszügigen Boni und Abfindungen belohnt wird. Die Frage nach dem Leistungsausweis wird vermehrt aufgeworfen, denn die Menschen vergleichen sich mit Saturn in Löwe stärker miteinander und fragen sich, warum jemand mit Geschenken überhäuft wird, während man selbst darben muss. Dies führt wiederum dazu, dass Manager grosser Unternehmungen zunehmend Angst haben, Fehler zu machen. Damit besteht die Gefahr, dass anstehende Entscheidungen auf die lange Bank geschoben werden und die Wirtschaft dadurch gelähmt wird. Insgesamt werden damit Leaderfiguren aber zu mehr Selbstverantwortung erzogen. Dies geschieht auch darüber, dass schneller als früher Jüngere nachrücken und ein Chef, der die Leistung nicht erbringt, ersetzt wird.

2. Trend: Gefragt sind Unternehmer, die selbst anpacken, Verantwortung übernehmen und präsent sind

Familienunternehmen mit schnellen Entscheidungswegen, in denen die Leitung präsent und greifbar ist, werden begünstigt. Dies gibt kleineren und mittleren Unternehmungen gute Chancen, vorausgesetzt, sie sind beweglich, innovativ und bereit, wo erforderlich den Rat von externen Experten beizuziehen, um sich in einer komplexer werden, diskontinuierlichen Wirtschaft zurecht zu finden.

3. Trend: Selbständige und Mitarbeiter, die wie kleine Unternehmer denken und handeln
Immer mehr Menschen wird auch in Europa bewusst, dass sich die Wirtschaftswelt grundlegend verändert hat. Der Trendforscher David Bosshart beschreibt die Situation mit folgendem Bild: "Früher verhielten sich die Menschen wie die Tiere in einem Zoo. Sie wurden zu regelmässigen Zeiten gefüttert, und die Mittel dazu waren auch vorhanden, denn der Zoo wurde ebenso regelmässig von zahlenden Besuchern frequentiert. Inzwischen bewegen sich die Menschen jedoch in der freien Wildbahn, im Dschungel, und jeder muss für seine Nahrung selbst sorgen. Im Dschungel gibt es mehr Freiheit, aber auch mehr Risiko. Während Selbständigerwerbende diese Gesetzmässigkeiten schon längst integrieren mussten, werden sich auch Arbeitnehmer zunehmend bewusst, dass sie innerhalb einer Firma nur dann Bestand haben können, wenn sie für das Unternehmen mindestens erwirtschaften, was sie an Kosten verursachen und damit zum Weiterbestand der Firma beitragen. Dies bedeutet mehr Mitdenken und mehr Verantwortung übernehmen. Wer dies nicht kann, muss sich damit abfinden, gemäss strikten Anweisungen eines oder einer Vorgesetzten zum Einsatz zu kommen. Dies ist unter der Zeitqualität von Saturn im Löwezeichen besonders unangenehm, denn es nagt am Selbstbewusstsein. Der Leidensdruck dürfte dazu führen, dass sich viele Menschen vermehrt weiterbilden, um mit grösserer Eigenkompetenz ihre Aufgaben erfüllen zu können. Der Stellenwert beruflicher Selbstverwirklichung, indem man gemäss den eigenen Fähigkeiten zum Einsatz kommt, nimmt zu. So können Firmen zu Netzwerken eigenverantwortlich und effizient handelnder Individuen werden.

4. Trend: Überprüfung des Generationenvertrages, Lohnnebenkosten und junge versus alte Länder

1960 wurden Männer in den OECD-Ländern im Durchschnitt 68 Jahre alt, wovon sie 50 Jahre erwerbstätig waren. Heute werden sie knapp 80 Jahre alt und arbeiten etwa die Hälfte dieser Zeit. Dies führt dazu, dass das Verhältnis der über 64-Jährigen zur arbeitenden Bevölkerung im Jahre 2000 in der Schweiz 32 % betrug und man damit rechnet, dass dieses Verhältnis bis 2050 auf 50 % ansteigt. Die entsprechenden Zahlen für Deutschland lauten 24 % und 49,1 % (NZZ am Sonntag vom 9. Januar 2005). Es gibt aber auch Länder mit noch ungünstigeren Prognosen. Liegen für Italien und Japan die Werte für das Jahr 2000 zwischen den deutschen und den Schweizer Zahlen, betragen sie für 2050 für Italien exorbitante 65 und für Japan sogar 72 %. Bescheiden nehmen sich dagegen die USA aus, mit einem Verhältnis von 18,6 (2000) bzw. 32,2 (2050). Diese Zahlen beleuchten das dramatische Problem insbesondere der alten Industrieländer. Dennoch gibt es auch in den USA bei spezifischen Firmen Probleme. So beklagt Bob Lutz von General Motors, dass auf jeden aktiven Beschäftigten 2,6 Pensionierte fallen, die laufend bezahlt werden müssen (Tages Anzeiger vom 12. Januar 2005). Damit wird jedes neu produzierte Auto mit über USD 1‘500.- für Beiträge an Pensionierte belastet. In der Schweiz werden zur Zeit rund 30 Milliarden Franken pro Jahr für 1,6 Millionen Bezüger der AHV (Alters- und Hinterlassenen-Versicherung) ausgegeben, und man rechnet damit, dass dieser Wert bis 2020 auf das Anderthalbfache ansteigt. Zusätzlich zahlen die 19 – 55-Jährigen bereits heute 4 Milliarden Franken jährlich an die Gesundheitskosten der über 55-Jährigen. Auch diese Zahl wird zunehmen. In Deutschland und anderen alten EU-Staaten ist das Verhältnis teilweise noch extremer, weil die Renten im Gegensatz zur Schweiz, wo individuell angespart wird, im Umlageverfahren finanziert werden.

Diese Probleme haben junge Industriestaaten nicht und Industrieländer mit einem grösseren Anteil an junger Bevölkerung viel weniger. Die daraus resultierenden tiefen Lohnnebenkosten sind neben bescheidenen Lohnstückkosten ein Grund, warum junge Industrieländer den alten davonlaufen. Gerade für die arbeitende Bevölkerung der alten Industriestaaten ist die Last dessen, was sie mit ihrer Arbeit mitfinanzieren müssen, enorm, und dies trifft viele junge Menschen. Wenn durch mangelnde Konkurrenzfähigkeit der eigenen Wirtschaft dann auch noch die Zahl der Arbeitslosen steigt, wird es unerträglich. Da es viele Rentner gibt, die noch zu guten Zeiten in Pension gegangen sind und ein unbeschwertes Leben mit vielen Reisen geniessen, könnte – wo dies im Umlageverfahren durch die arbeitende Bevölkerung finanziert wird – der dem zugrunde liegende Generationenvertrag während des Transits von Saturn durch das Löwezeichen in Frage gestellt werden. Durch die Rückbesinnung nicht nur auf die eigenen Möglichkeiten und Potenziale, sondern auch auf das eigene Interesse, ist ein gereiztes Klima denkbar, im Rahmen welchen es zu heftigen Diskussionen darüber kommt, was wem zusteht. Aufschlussreich ist dabei, dass in der zweiten Hälfte des Jahres 2005 der transitierende Saturn auf den Pluto jener Generation zu liegen kommt, die zwischen 1939 und 1946 geboren wurden, jene also, die vor kurzem oder jetzt ihre Pension bzw. Frühpension angetreten haben oder antreten. Pluto symbolisiert Sicherheiten und Kredite, die durch Erspartes oder Leistungen der Gemeinschaft generiert wurden. Der Transit des Saturn auf dieser Stelle bringt die Notwendigkeit einer Überprüfung.

5. Trend: Verunsicherung durch Terrorismus führt zu mehr Kontrolle und Ausgaben für Sicherheit

Wenn man einen Vergleich zieht zu den siebziger Jahren, als Saturn ebenfalls im Löwezeichen war, kann man sich vorstellen, dass auch Europa sich in der zweiten Jahreshälfte stärker gegen den Terrorismus als Ausdruck ungelöster, internationaler Probleme wappnen muss. Dabei liegt der Kern des Problems in der Unzufriedenheit arabischer Massen mit der bestehenden Weltordnung, was terroristischen Scharfmachern ermöglicht, immer wieder neue Freiwillige zu rekrutieren. Besonders gefährlich scheint in dieser Hinsicht mit einem Spannungsaspekt zwischen Mars, Saturn und Chiron die Zeit von Ende Juli - Anfang August und mit Jupiter (statt Chiron) in der gleichen Figur der Dezember 2005. Dies dürfte zu einer weiteren Verschärfung der Überwachung der Bürger und zu neuen "Big Brother"-Szenarien führen mit stärkeren Eingriffen in die Privatsphäre (der Staat – Saturn – kontrolliert das Individuum (Löwe).

6. Trend: Das Platzen der Immobilienblase

In den angelsächsischen Ländern und einigen weiteren Staaten hat der Wert von Immobilien in den letzten Jahren überproportional zugenommen, sodass von der Bildung einer "Immobilienblase" gesprochen werden kann: Steigerungen um 125 – 130 % in den letzten sieben Jahren in England und Spanien, 180 % in Irland, zwischen 55 – 74 % in den USA, Australien, Frankreich, Italien und den Niederlanden. In diesen Ländern hat dies den Konsum angekurbelt, denn die Menschen fühlten sich reicher und refinanzierten sich teilweise durch höhere Hypotheken, was ihnen ermöglichte, mehr zu kaufen. Diese Entwicklung dürfte in den letzten Jahren durch den durch Saturn in Krebs ausgelösten Rückzug auf die eigenen vier Wände erklärbar sein. Wo die Preise abhoben und spekulativ wurden, droht mit Saturn in Löwe (Ernüchterung bei Spekulationen) eine ernsthafte Korrektur – dies in einem Umfeld steigender Zinsen, die den Schuldendienst zur Belastung werden lassen. Inwieweit diese Trendumkehr auch in Ländern spürbar wird, in denen keine solche Blase entstanden ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Es ist anzunehmen, dass Korrekturen – wenn sie überhaupt stattfinden – in Deutschland, wo die Preise für Wohnungen und Häuser in den letzten Jahren zurückgingen und auch in der Schweiz, wo sie nur mässig zunahmen, kaum grössere Ausschläge mit sich bringen. Dennoch dürfte das "Immobilienfieber" weltweit einen ernsthaften Dämpfer erfahren. Dies meint jedenfalls der "Economist" in einer kürzlich erschienen Studie zu den Immobilien. "Häuserpreise haben den Kontakt mit der Realität hinter sich gelassen. Während des Jahres 2005 werden sie auf die Erde zurückkehren."


Dalai Lama feiert am 6. Juli 2005 seinen 70. Geburtstag

Der inkarnierte Führer

Der Dalai Lama ist nach Auffassung der Buddhisten in Tibet die sich immer wiederholende Inkarnation des Bodhisattva Avalokiteschwara und einer der beiden geistigen Oberhäupter des Mönchstaates. Nach dem Tod des 13. Dalai Lama 1933 erkannte eine Delegation höchster Lamas 1939 offiziell die Reinkarnation des Verstorbenen in einem Bauernsohn. Der Knabe wurde eingehend geprüft und religiös unterwiesen, bevor man ihn am 22. Februar 1940 als 14. Dalai Lama inthronisierte. Am 17. November 1950 wurde er für volljährig erklärt.

Im gleichen Jahr wurde Tibet wieder vermehrt von China unter Druck gesetzt. In den folgenden Jahren kam es vermehrt zu immer heftigeren Aufständen, die 1959 einen Höhepunkt erreichten. Die Chinesen versuchten, sich des Dalai Lama zu bemächtigen. Diesem gelang jedoch die Flucht nach Indien. Im Himalaya-Vorgebirge erhielt er politisches Asyl, und von da aus leitet er seither die Geschicke der rund 110000 Exil-Tibeter, die nach Indien, Nepal, Bhutan, Kanada und in die Schweiz geflohen sind.

Der Dalai Lama hat sich seither nicht nur der Meditation und religiösen Themen gewidmet, sondern seine Rolle als geistiger Führer und Hoffnungsträger seines entwurzelten Volkes wahrgenommen. Die Tibeter in seiner Heimat rief er regelmässig zu gewaltlosem Widerstand auf. Auch trat er immer wieder mit Plänen für die innere Umgestaltung und Zukunft Tibets vor die Weltöffentlichkeit. Zwar wurde ihm viel Sympathie entgegengebracht, wirkliche Unterstützung blieb mit Rücksicht auf China jedoch stets aus. 1989 erhielt der Dalai Lama den Friedensnobelpreis für seine «konstruktiven und vorausschauenden Vorschläge bei der Lösung von internationalen Konflikten, Menschenrechtsfragen und globalen Umweltschutzproblemen».

Im August 1990 überraschte der Dalai Lama die Weltöffentlichkeit mit seiner Ankündigung, nicht länger geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter zu sein und in Zukunft auf ein autonomes Tibet innerhalb Chinas hinarbeiten zu wollen. Er intensivierte seine Reisetätigkeit, um die tibetische Frage zum Thema bei den westlichen Führungsmächten zu machen. Im Juli 1993 konnte die erste offizielle Delegation des Dalai Lama in die chinesische Hauptstadt reisen.

In den letzten Jahren machte er zudem von sich reden, als er sich öffentlich im Namen des Buddhismus von einem Geist (Dorje Shugden) distanzierte, welcher in gewissen Klöstern verehrt wird.

Der Dalai Lama hält sich vom 2. bis zum 12. August 2005 in der Schweiz auf. Unter anderem reist er nach Einsiedeln, eröffnet im Zürcher Völkerkundemuseum eine Ausstellung, nimmt an Symposien der Uni Zürich sowie der ETH Zürich teil und wird vom 5. bis 12. August im Hallenstation unterrichten.

-Brigitte Eichenberger

Fig. 1
Dalai Lama
6. 7. 1935, 11.45 LT, 4.45 GT
Tengster/Tsinghai, Tibet (36N32, 101E12)
Koch



 


Der Terroranschlag von London
8. Juli 2005

Mitte Juli wechselt Saturn ins Löwezeichen. In diesem Zusammenhang identifizierten wir in Astrologie Heute Nr. 113 (Februar/März 2005) im Artikel "Konstellationen und Trends 2005" für die zweite Jahreshälfte folgenden wichtigen Trend:

Verunsicherung durch Terrorismus führt zu mehr Kontrolle und Ausgaben für Sicherheit: "Wenn man einen Vergleich zieht zu den 70-er Jahren, als Saturn ebenfalls im Löwe-Zeichen war, kann man sich vorstellen, dass in der zweiten Jahreshälfte auch Europa sich stärker gegen den Terrorismus als Ausdruck ungelöster internationaler Probleme wappnen muss. Dabei liegt der Kern des Problems in der Unzufriedenheit arabischer Massen mit der bestehenden Weltordnung, was terroristischen Scharfmachern ermöglicht, immer wieder neue Freiwillige zu rekrutieren.... Dies dürfte zu einer weiteren Verschärfung der Ueberwachung der Bürger und zu neuen "Big-Brother"-Szenarien führen, mit stärkeren Eingriffen in die Privatsphäre (der Staat: Saturn, kontrolliert das Individuum: Löwe)."

Die Entsprechung hat nicht lange auf sich warten lassen, und kaum sind wir in die zweite Jahreshälfte getreten, werden wir durch einen blutigen Terroranschlag in London erschüttert. Zur Zeit (Vormittag des 8. Juli) heisst es, mehrere Anschläge auf Untergrundbahn und Busse hätten mindestens 52 Menschen getötet und mehr als 700 verletzt. Obwohl noch nicht restlos feststeht, dass die Terroristenorganisation Kaida hinter dem Anschlag steht, wird dies aufgrund der angewendeten Strategie ganz allgemein vermutet. Premierminister Blair nannte jedenfalls die Anschlagsserie das Werk von Terroristen, "die im Namen des Islams handeln." Seine Feststellung präzisierte er jedoch mit dem Hinweis, "dass die übergrosse Mehrheit der Muslime hier und im Ausland anständige und gesetzestreue Menschen sind, die den Terrorismus so verabscheuen wie wir."

Der Anschlag auf London war schon lange erwartet worden, und insgesamt zeigten die Briten im Umgang mit der Katastrophe viel Mut und stoische Ruhe.

Juli-Neumond aktiviert Sonnenfinsternis

Das Horoskop des Terroranschlags ist in Fig. 1 abgebildet. Bei Betrachtung des Horoskops fällt auf, dass die Sonne im Quadrat zu Mars, Mondknotenachse und Jupiter am absteigenden Mondknoten steht. Am Vortag hat ein Neumond im Quadrat zu Mars, Mondknotenachse und Jupiter stattgefunden, der für London aufgezeichnet (Fig. 2), am MC mit Jupiter am AC und Mars am DC steht.

Dieses Neumondhoroskop aktiviert wiederum die Sonnenfinsternis vom 8. April 2005 (in Fig. 3 für London aufgezeichnet), welche im Quadrat zum Saturn und in Opposition zum Jupiter stattfand. Dies geschieht insbesondere über den Mars des Neumondes, der auf die Sonne/Mond-Konjunktion der Finsternis zu stehen kommt und den Neumond, der im Orb von weniger als 5 Grad die Position des Saturn einnimmt. Der Jupiter der Sonnenfinsternis bildet dabei im Orb von ca. 1 Grad ein Quadrat zum Juli-Neumond.

Aus der Verbindung des Juli-Neumondes zur Sonnenfinsternis vom April 2005 ergibt sich die Wichtigkeit und Dramatik der Tage um den Neumond vom 6. Juli, welche im Übrigen für den ganzen Monat bis zum nächsten Neumond von Anfang August gilt. Die für London prominent gestellte Spannungsfigur zwischen Mars, Mondknotenachse, Sonne/Mond und Jupiter weist auf die Wichtigkeit dieses Ortes im Zusammenhang mit den angezeigten Themen. Dabei ereignete sich die prägnante Manifestation in Form eines Terroranschlags, als der Mond exakt zwischen dem Saturn der Sonnenfinsternis und des Neumondes zu liegen kam. Auch nimmt der Saturn des Neumondes die Position der Lilith der Sonnenfinsternis ein, was bedeutet, dass der Mond zum Zeitpunkt des Terroranschlags diese aktiviert, ein häufiger Hinweis auf Aktivitäten von "Aussenseitern" sowie Gruppen, die sich ausserhalb des Establishments bewegen und eine Affinität zu den "Zukurzgekommenen" aufweisen.

Im Übrigen lassen sich die Hauptmerkmale der Verbindung beider Konstellationen (Sonnenfinsternis und Neumond) folgendermassen charakterisieren: Es kommt eine Spannung zum Tragen zwischen Mars (Mars des Neumondes im Widder auf der Sonne/Mond-Konjunktion der Sonnenfinsternis) in Spannung zu Sonne und Mond (Sonnenfinsternis und Neumond in Krebs), Jupiter und Saturn. Dies symbolisiert aggressive Handlungen (Mars) gegen die Obrigkeit (Sonne, Saturn), welche einen religiösen Hintergrund haben (Jupiter) und die Geborgenheit des Volkes (Sonne, Mond und Saturn in Krebs) erschüttern. Das Ganze hat durch Einbezug von Positionen der Sonnenfinsternis und der Mondknotenachse schicksalhaften Charakter.

Das Beispiel des Terroranschlags vom 7. Juli 2005 zeigt, wie wichtig es ist, Ereignisse im Kontext der vorausgehenden Sonnen- und Mondfinsternisse, dann der verschiedenen Neu- und Vollmonde zu untersuchen. So ist auch der sich am 21. Juli ereignende Vollmond von Interesse (in Fig. 4 für London aufgezeichnet), denn er bringt durch eine extreme Aktivierung der Saturn/Chiron-Opposition auf der Sonne/Mond-Opposition, das Ganze im Quadrat zum Mars, die in dieser Zeit vorherrschende aggressive Spannung klar zum Ausdruck. Bezeichnend ist auch in dieser Figur, dass sie auf der Lilith der Sonnenfinsternis stattfindet und noch einmal die Spannung zwischen Sonne, Mond und Saturn thematisiert.

Ohne Berücksichtigung des Eingebettetseins der für London prominent stehenden Neumondstellung vom 6. Juli – die einen Tag vor dem Anschlag stattfand – in den grösseren Zusammenhang der vorangehenden Sonnenfinsternis könnte der Anfänger in der Kunst der astrologischen Deutung geneigt sein, die entsprechende Konstellation positiv zu deuten. Man könnte ja meinen, dass Jupiter am Aszendenten auch in einer Spannung zu Sonne/Mond und Mars viel Dynamik, Durchsetzungskraft und hoffnungsfrohes Draufgängertum anzeigt, insgesamt Handlungen, die von Erfolg begleitet sind und Anerkennung versprechen. Tatsächlich charakterisierte diese Konstellation am 6. Juli die Jubelstimmung, die in London aufgrund der Olympiazusage vorherrschte. Den Zuschlag für die Austragung der Olympischen Wettkämpfe zu erhalten, ist zweifellos eine gute Entsprechung für eine starke Jupiter/Mars-Konstellation. Die Spannungsfigur zeigt aber an, dass der Triumph möglicherweise auf einer instabilen Grundlage ruht. Bedenkt man nämlich, dass Jupiter auch die Religion symbolisiert und Jupiter/Mars religiöse Kämpfe zum Ausdruck bringen kann, so sind eben auch "erfolgreiche aggressive Aktionen vonseiten religiöser Fanatiker" denkbar. Dem Kummer der einen Seite stehen die Triumphgefühle der anderen gegenüber. Wem welche Rolle zukommt, ist dabei nicht immer leicht im Voraus auszumachen.

Parallelen zum 11. September

Im Übrigen gibt es zwischen dem Terroranschlag vom 7. Juli auf das Londoner Verkehrssystem und jenem vom 11. September 2001 auf das World Trade Center (Fig. 5) aufschlussreiche Parallelen:

  • In beiden Fällen steht der Mars auf der Mondknotenachse.
  • Die Sonne des Terroranschlags von London kommt auf die MC/Jupiter-Konjunktion des Anschlags vom 11. September zu stehen.
  • Die Jupiter/Mars-Opposition des Terroranschlags von London auf der Mondknotenachse kommt auf Merkur und AC/DC-Achse des Anschlags vom 11. September zu stehen.
  • In beiden Fällen steht die Venus im Löwezeichen, am 11. September in Opposition zum Uranus und am 7. Juli in Opposition zum Neptun.

Parallelen zum Horoskop des Islams (Hedschra)

Interessant sind auch die Verbindungen zwischen dem Terroranschlag von London und dem Horoskop des Islams:

  • Die Mond/Saturn-Konjunktion des Londoner Anschlags steht auf der Sonne/Saturn-Konjunktion des Islamhoroskops (am 1. August löst der laufende Saturn auf 2 Grad Löwe eine Saturnrückkehr im Islamhoroskop aus).
  • Die Mars/Mondknoten-Konjunktion des Londoner Terroranschlags liegt auf der Lilith/Pluto-Konjunktion des Islam.
  • Die Venusstellung des Islamhoroskops Mitte Löwe bildet eine Konjunktion mit der Venus des Londoner Terroranschlags und sie liegt exakt zwischen dieser Venusstellung und jener des 11. September.
  • Die Lilith des Londoner Anschlags liegt exakt auf dem aufsteigenden Mondknoten des Islams.
  • Der Uranus des Terroranschlags von London liegt auf dem Jupiter des Islamhoroskops.

Übrigens: Das Solar des Islamhoroskops ereignet sich am 18. Juli mit einer Wiederholung einer Sonne/Saturn-Konjunktion von 25 Grad Krebs zu 0 Grad Löwe, was einer Aktivierung der Radixstellung (Saturn 2 Grad Löwe) entspricht. Dies wird begleitet von einem Quadrat vom Mars auf 24 Widder. Der Vollmond vom 21. Juli 2005 findet wiederum auf der AC/DC-Achse des Islams statt.

Diese und weitere Zusammenhänge werden detailliert in der kommenden Augustnummer von Astrologie Heute erläutert.

-cw

Fig. 1
Terroranschlag von London

7.7.2005, 8.49 LT, 7.49 GT
London GB (0W10, 51N30)
Koch


Fig. 2
Neumond vom 6. Juli

6.7.2005, 12.03 GT
London GB (0W10, 51N30)
Koch


Fig. 3
Sonnenfinsternis vom 5. April

8.4.2005, 2032 GT
London GB (0E06, 51N31)
Koch


Fig. 4
Vollmond vom 21. Juli

21.7.2005, 11.00GT
London (0W10, 51N30)
Koch


Fig. 5
Anschlag auf das World Trade Center

11.9.2001, 8.45 LT, 4.45 GT
New York, NY USA 
(73W59, 40N46)
Koch


Artikel-Archiv  l   Zum aktuellen Heft