Astrologie Heute - Themen der Zeit


Amtseinsetzung Barack Obamas und die Sonnenfinsternis vom 26. Januar 2009
 
von Claude Weiss

20. Januar 2009

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Fig. 1
Barack Obama: Amtseinsetzung
20.1.2009, 12.05 LT, 17.05 GT
Washington/DC, USA (38N54, 77W02)
Koch


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Fig. 2
Sonnenfinsternis Januar 2009
26.1.2009, 02.55 LT, 07.55 GT
Washington/DC, USA (38N54, 77W02)
Koch


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  Fig. 3
Unabhängigkeitserklärung 1776
4.7.1776, 16.47 LT, 21.47 GT
Philadelphia/PA, USA (39N57, 75W10)
Koch


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  Fig. 4
Barack Obama
4.8.1961, 19.24 LT, 05.24 GT
Honolulu/HI, USA (21N19, 157W52)
Koch

 
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  Fig. 5
Mondfinsternis Februar 2009
9.2.2009, 09.49 LT, 14.49 GT
Washington/DC, USA (38N54, 77W02)
Koch
 
Lediglich sechs Tage nach der Amtseinsetzung des neuen US-Präsidenten Barack Obama (Fig. 1) ereignet sich am 26. Januar eine Sonnenfinsternis auf 6 1/2 Grad Wassermann in Konjunktion mit Jupiter auf 5 Grad (in Fig. 2 für Washington aufgezeichnet). Die Sonnenfinsternis fällt ins zehnte Haus des Inaugurationshoroskops für die neue US-Präsidentschaft und zeigt damit, wie revolutionär, wassermännisch und zukunftsgerichtet die Vorgänge sind, die sich im Bereich der Führung der USA abspielen. Allerdings sind damit auch viel Unruhe und Aktionismus angezeigt, und es ist denkbar, dass verschiedene Pläne einander schnell ablösen, aufgrund einer Tendenz, rasch auf veränderte Aussensituationen zu reagieren. Dies muss nicht negativ sein, aber es könnte im Vergleich zur Ruhe, die Obama während des Wahlkampfes ausstrahlte, einen rechten Tempowechsel bedeuten.

Diese Informationen erhalten zusätzliche Bedeutung, wenn wir berücksichtigen, dass im für Washington aufgezeichneten Horoskop für die Sonnenfinsternis (Fig. 2) diese ins dritte Haus zu stehen kommt. Neben einer intensiven Kommunikation könnten damit in der nächsten Zeit für die USA Fragen des Verkehrs und der Medien – oder Probleme von Firmen, deren Erzeugnisse mit dem Verkehr zu tun haben, wie Automobil- und Flugzeugindustrie – eine wichtige Rolle spielen. Dies bestätigt auch die Betrachtung des US-Horoskops (Fig. 3), in welchem die Sonnenfinsternis recht exakt auf den absteigenden Mondknoten und auf die Spitze des dritten Hauses zu liegen kommt – ein Thema, welches sich auch durch die Ähnlichkeit des Häusersystems des US-Horoskops und jenes der für Washington aufgezeichneten Sonnenfinsternis ergibt. Ein weiterer Hinweis auf die Wichtigkeit dieses Bereichs, aber auch auf die Schwierigkeit, die Dinge mit ruhiger Hand anzugehen, liefert der rückläufige Merkur, der im Inaugurationshoroskop in Konjunktion mit Sonne und Jupiter im zehnten Haus steht und bis zur Sonnenfinsternis so weit zurückgekrebst ist, dass er eine Konjunktion mit dem Mars (Fig. 2) bildet.

Im Übrigen ist die Merkur/Jupiter-Thematik Barack Obama in keiner Weise fremd, denn dessen Horoskop (Fig. 4) zeigt eine Merkur/Jupiter-Opposition auf ähnlichen Graden der Löwe/Wassermann-Achse, auf welchen die Merkur/Sonne/Jupiter-Konjunktion des Inaugurationshoroskops steht. Er tritt sein Amt somit mit einer Jupiter-Rückkehr an, und dies dürfte ihm viel Auftrieb vermitteln, um gleich zu Beginn zukunftsgerichtete Aktivitäten zu entwickeln, inklusive ihm wichtig scheinender Ankurbelungsprogramme.

Fazit: Der antretende Präsident zeigt gleich zu Beginn seiner Amtszeit viel Tatendrang und ein ausgeprägtes Bedürfnis, die Probleme des Landes mit Initiative und unter Einsatz entsprechender Hilfsprogramme anzugehen. Er wird aber zunächst durch die rückläufige Merkur-Konstellation gebremst, und es wäre aus astrologischer Sicht besser, er würde sich bis zum direktläufig werdenden Merkur (ab 2. Februar) mit Entscheidungen zurückhalten, was jedoch nicht seinem Naturell und seinem Bedürfnis, seine Tatkraft unter Beweis zu stellen, entsprechen dürfte. Ein Zuviel an Hin und Her und zuweilen vielleicht etwas chaotische Situationen könnten somit die Bilanz seiner ersten Amtstage trüben, auch wenn er ansonsten dem Volk und der Wirtschaft viel Auftrieb und Visionen vermittelt. Dafür spricht auch die Tatsache, dass die Sonnenfinsternis vom 26. Januar in Obamas zwölftem Haus im Quadrat zu seinem Neptun stattfindet. Schlägt diese damit, dass sie in Konjunktion mit dem Jupiter und in der Nähe seines Radix-Jupiters steht, eine Brücke zur kommenden Jupiter/Neptun-Thematik, die mit drei Jupiter/Neptun-Konjunktionen ab Ende Mai das Jahr 2009 prägt? Zweifellos kommt Obama in den Augen des amerikanischen Volkes diese Rolle des Retters und Messias zu, wenn man bedenkt, dass die Jupiter/Neptun-Konjunktionen des Jahres 2009, insbesondere von Ende Mai und Juni, auf dem US-Mond – symbolisch für das amerikanische Volk stehend – zu liegen kommen. Dabei stellt sich die Frage, ob sich Obama gegenüber uferlosen Erwartungen auf angemessene Art abgrenzen kann. Jedenfalls wäre es wünschenswert, dass er sein Pulver nicht zu schnell verschiesst, indem er sich unter Druck setzen lässt.

Das Jahr 2009 beinhaltet nämlich nicht nur Jupiter/Neptun-Themen, sondern sowohl das Inaugurationshoroskop als auch jenes der Sonnenfinsternis zeigen die bedrohliche Kulisse einer Opposition von Uranus und Saturn – mit Uranus in Konjunktion zur Venus –, die im Halb- und Anderthalbquadrat zur Sonne/Mond/Jupiter-Konjunktion der Sonnenfinsternis stehen. Bekanntlich entfaltet sich diese Konstellation im Laufe des Jahres weiter, um bereits im November von einer Saturn/Pluto-Quadratur ergänzt zu werden, die dramatisch daran erinnert, dass die anstehenden Probleme nicht durch Jupiter/Neptun-Euphorie zu bewältigen sind – ein Thema, welches übrigens auch daran erkennbar ist, dass die Jupiter/Neptun-Konjunktion in Wassermann bereits im Mai, wenn sie erstmals genau wird, durch die gleichzeitige Anwesenheit des Chiron getrübt wird, der unüberhörbar Bodenhaftung einfordert. Kernthema sind dabei die Finanzen, und die Tatsache, dass die laufende Venus bereits am 6. März auf 15 Grad Widder in Opposition zum Saturn der USA die Richtung wechselt und danach mehrmals ein Quadrat zu Sonne, Jupiter und Venus des US-Horoskops bildet, zeigt an, dass Finanzdisziplin schon sehr bald zu einem drängenden Thema wird.

Solche Belange rückt auch bereits die Mondfinsternis vom 9. Februar in den Fokus, die in Fig. 5 für Washington aufgezeichnet ist. Sie ereignet sich in Opposition zu Chiron/Neptun, und die Venus steht im zwölften Haus Anfang Widder und damit im Quadrat zur US-Venus und zur laufenden Lilith/Pluto-Konjunktion. Damit sind die Venus/Pluto-Themen doppelt angezeigt: Pluto, an der Spitze des zweiten Hauses des US-Horoskops transitierend, macht eine Opposition zur US-Venus und ein Quadrat zur Venus der Mondfinsternis.



Claude Weiss, beschäftigt sich seit 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die Astrodata AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes SAB; Autor der Bücher «Horoskopanalyse» Bd.1 & Bd.2, «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (mit Verena Bachmann), «Karmische Horoskopanalyse», Bd.1 & Bd.2, u. a. (E-Mail: Claude Weiss)