Astrologie Heute Nr. 138 (April 2009) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 138
April 2009

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L 

 

 
Armando Bertozzi
 

Liebe Leserin, lieber Leser

 
Das Zittern in ihm war deutlich in diesen Monaten nach Brigittes Tod. Seine Gefährtin hatte ihn in einem langen, schmerzlichen Abschied verlassen. Die zurückbleiben, wollen noch festhalten und stehen plötzlich mit leeren Händen da. Das Zittern in Hajo im Jahr nach Brigittes Tod wurde überspielt von seiner Tapferkeit, die sich an Projekten und Plänen aufrichtete. Vom Willen, das alte Leben wieder zurückzugewinnen. Er wollte die Geschichte von Brigittes grosser Wandlung bis hin zu Sterben und Tod noch aufschreiben, das zutiefst Bewegende festhalten. Das Leben schweisst zusammen und schmeisst uns dann ins Loch. Zwei Tage vor seinem unerwarteten und endgültigen Abgang lag das Buch «Tarot und die Magie der Zahlen» in meiner Post, das Brigitte begonnen und Hajo fertig geschrieben hatte. Er hatte uns noch einen letzten Artikel zugesandt: «Die Engel der Grossen Arkana». [S. 38ff.] Das Zittern in Hajo wurde getragen von einer nicht ganz irdischen Wolke, die es schützte. Etwas Schwebendes umgab ihn, das in Erschütterung gründete. In diesem Zwischenbereich weiss man nicht: geht es auf- oder abwärts? Krisis heisst entscheidende Wendung. Der Bescheid seines Arztes, an einer lebensgefährlichen Aneurysma-Erkrankung zu leiden, die mit mehreren Operationen am Kopf behandelt werden könne, nahm er mit einer gewissen Gelassenheit und viel Zuversicht hin. «Es ist schon komisch, dass man sich auf eine Operation freuen kann», teilte er seinen Freunden mit. Er ist dann nicht an der Operation, sondern einen Tag später in bester Stimmung und bereits wieder voller Tatendrang an einer Embolie gestorben. [S. 7ff.] Brigitte und Hajo: Der Freunde bei den Toten werden mehr.
 
Krise, das Wort wollen wir nicht mehr hören. Und doch sagen uns auch die Konstellationen, dass sie noch weitergeht. [S. 4ff.] Die Chiron/Neptun-Konjunktion wird uns die nächsten Jahre begleiten, sie spricht von Hoffnung und Zerstörung. [S. 18ff.] Mit Jupiter im Gespann ergibt sich in den nächsten Monaten eine äusserst seltene Dreierkonjunktion, in der immerhin die Zuversicht mehr Gewicht erhält. [S. 5f., S. 21ff.] Das könnten börsenengagierte Menschen für ihre Disposition nutzen. Hoffnung kann ihnen diesbezüglich auch unsere neue Rubrik «Mit den Sternen investieren» spenden, in der Claude Weiss nun regelmässig Tipps von den Sternen funkt. Daneben bleibt Pluto ein Hauptthema, seine Keule bekommt gerade die Schweiz schmerzhaft zu spüren: in Form des deutschen Finanzministers. [S. 12ff., S. 15ff.] In bester Pluto-Manier schreckt er die sieben Schweizerzwerge hinter den sieben Bergen in Bern zuerst auf, um dann in Schneewittchenart die Unschuld zu mimen. Dabei ist er die Stiefmutter. Genützt hat’s immerhin, auch die Schweizer Siebenschläfer in den Kellern der Banken sind aufgewacht und sehen ihr streng gehütetes Bankgeheimnis entschleiert. Tells Apfel war wohl der vergiftete, der Schneewittchen im Hals stecken geblieben ist.
 
Der Freunde unter den Toten werden mehr. Sie sind über alle Planetensphären hinweg ins Unbekannte gegangen, für das wir viele Namen, aber keinen Stern haben. Es sei denn jener, der im Zittern unserer nicht ganz irdischen inneren Wolke funkelt, das in Erschütterung gründet.

 
Armando Bertozzi
Redaktor
 

Armando Bertozzi, von 1975 bis 1982 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von Essentia, der Zeitschrift für evolutionäre Ideen; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)