Astrologie Heute Nr. 138 (April 2009)
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Astrologie Heute Nr. 138
April 2009

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 138 bestellen


von Claude Weiss
 
Diese neue Kolumne von ASTROLOGIE HEUTE ist Hajo Banzhaf gewidmet. Er, der zuerst Banker war, bevor er zum berühmten Tarot-Experten und Astrologen wurde, regte schon vor vielen Jahren eine derartige Kolumne in ASTROLOGIE HEUTE an und meinte, dass er sich über regelmässige Kommentare zu Wirtschaft und Börse freuen würde. Leider kann er dies nicht mehr erleben. Es ist mir jedoch ein Bedürfnis, seine Anregung aufzugreifen, um nach Möglichkeit dazu beizutragen, dass Astrologie-Interessierte für den Erhalt ihres Vermögens, welches in vielen Fällen ihrer Altersvorsorge dient, nicht ausschliesslich auf die Empfehlungen von Bank- oder Vermögensverwaltern angewiesen sind, die meist von Zyklen wenig Ahnung haben. Hinweise auf Entwicklungen der Finanzmärkte aus astrologischer und zyklischer Sicht sind den Leserinnen und Lesern von ASTROLOGIE HEUTE zwar nicht neu, sie erfolgten in der Vergangenheit jedoch sporadisch. In Anbetracht der gegenwärtigen Finanzkrise sollen sie von nun an regelmässig in der Kolumne «Mit den Sternen investieren» in unserer Zeitschrift Eingang finden.

Einen Start zu Kommentaren über die Finanzmärkte machte ich in der Ausgabe von Dez./Jan. 2000/2001 von ASTROLOGIE HEUTE im Artikel «Ausblick 2001» mit folgenden Aussagen:
 
«Dies könnte bedeuten, dass hochtrabende Pläne an der Realität zerbrechen und ein übertriebener, aber auf unsicherem Boden stehender Optimismus in eine realistischere oder pessimistischere Beurteilung der Lage umschlägt. […] [Es] sind markante Korrekturen an der Börse denkbar. […] In einer solchen Situation hoher Volatilitäten und nervös gewordener Anleger kann ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum und eine pessimistische Einschätzung zu Verlusten auf breiter Front führen. […] Vor dem Jahreswechsel 2000/2001 erscheint es also unsicher, ob die beachtliche Entwicklung der Wirtschaft der USA und der westlichen Börsen, wie wir sie in den letzten Jahren beobachten konnten, sich fortsetzt und es statt der angestrebten so genannten ‹weichen Landung› zu einem härteren Aufprall kommt. Dies hätte Konsequenzen für die ganze Welt.» (ASTROLOGIE HEUTE Nr. 88, S. 11)
 
In der Feb./März-Nummer 2001 erschienen dann die weiteren Artikel «Saturn, Börse und wirtschaftliche Zyklen» sowie «Saturn/Pluto-Aspekte, weltpolitische Ereignisse und Börse» und schliesslich in der April/Mai-Nummer 2001 der Artikel «Börse: Ist die Party vorbei?», mit der klaren Folgerung aus meinen Studien, dass Börsenkurse dem Saturn/Pluto-Zyklus folgen und insgesamt zwischen Konjunktion und Opposition steigen, während sie zwischen Opposition und Konjunktion fallen. Dies war in dem Sinne wichtig, als 2001 eine Opposition bevorstand, die, wenn sich die Geschichte wiederholen sollte, dazu führen musste, dass es an den Weltbörsen zu einem scharfen Rückgang kommt. Bereits damals wies ich darauf hin, dass man in solchen Fällen den verkündeten und publizierten Einschätzungen von Bankfachleuten nicht trauen kann:
 
«Es ist nie populär, eine Rezession vorauszusagen, wenn man für eine Investment-Bank arbeitet. Wirtschaftsfachleute, die ihre Karriere nicht gefährden wollen, bleiben lieber im Rahmen des allgemeinen Konsenses, und dieser neigt dazu, positivere Perspektiven zu entwerfen, als es den Fakten entspricht. Ähnlich verhält es sich mit den Analysten, welche, auch wenn die Decke bereits über einer Firma zusammenkracht, ihre Kunden noch dazu anweisen, zu ‹kaufen›, zu ‹halten› oder zu ‹akkumulieren›. Das Wort ‹verkaufen› wird mit ähnlicher Beharrlichkeit vermieden wie das Wort ‹Rezession›. Banken, welche in der Boom-Zeit Milliarden mit Börsengängen von Firmen und Gebühren für Transaktionen verdienten, haben ein gemeinsames Interesse, die Zukunft der Wirtschaft positiv zu kommentieren.» (ASTROLOGIE HEUTE Nr. 90, S. 21)
 
In der Folge dankten mir viele Leserinnen und Leser von Astrologie Heute dafür, dass ich sie rechtzeitig vor dem Sturz der Börsenkurse gewarnt hatte und sie ihre «Schäfchen» beizeiten ins Trockene bringen konnten. Bekanntlich büsste der Swiss Market Index (SMI) zwischen seinem Höchststand von 8377 im Jahre 2000 und seinem Tief auf 3675 im Frühjahr 2003 56 % ein, während es den deutschen DAX in der gleichen Zeit noch stärker traf: Er sank von einem Hoch auf 8065 im Jahre 2000 auf ein Tief von 2203 im Frühjahr 2003 – ein Rückgang um nicht weniger als 73 %.
 
Solche Verluste konnten jene vermeiden, die rechtzeitig die Bedeutung des Saturn/Pluto-Zyklus ernst nahmen und unseren Warnungen folgten.
 
Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, griff damals die amerikanische Notenbank – das Federal Reserve Board (FED) – zu einem Trick: Die Zinsen für Ausleihungen wurden massiv gesenkt, was nach der Internetblase der zweiten Hälfte der 90er-Jahre zu einer neuen,
der Immobilienblase, führte. Für viele schien die Welt jedoch wieder in Ordnung. Mit den Häuserpreisen (insbesondere in den USA, England, Spanien, Irland etc.) stiegen die Börsenkurse erneut, und sie übertrafen bis 2007 die Höchststände des Jahres 2000. Der SMI kam im Jahre 2007 nahe an 9000 Punkte heran, während der DAX erneut die 8000-er Marke überschritt. Inzwischen haben die Indices zeitweise aber bereits wieder mehr als die Hälfte ihres Höchstwertes eingebüsst (März-Tiefstand SMI 4235, DAX 3589). Solche Kurse gab es aber bereits 1997, vor zirka zwölf Jahren. Dazwischen lag mit der Opposition die Kulmination des Saturn/Pluto-Zyklus, in welchem wir uns nun in der abwärts gerichteten, für Aktien-Investitionen negativen Phase befinden.
 
Zwischen 2003 und 2006 gab es keinen Grund, Warnungen auszusprechen, auch wenn ich die allgemeine euphorische Einschätzung steigender Börsenkurse als längerfristiges Phänomen nicht teilte. Schliesslich standen der Eintritt des Pluto ins Steinbock-Zeichen ab 2008 und die grosse kardinale Klimax bevor. So wurde in zwei Internetartikeln vom 21. Februar 2007 («Finanzmärkte: Die unheimliche Ruhe vor dem Sturm») und vom 6. März («Saturn/Neptun: Spekulation, Immobilien und Schulden») vor der Subprime-Hypothekenblase gewarnt: «Astrologisch gesprochen, korrigiert mit der gegenwärtigen Saturn/Neptun-Opposition Saturn als Planet der Realität übertriebene Fantasien und bringt jene Täuschungen ans Licht, an die alle so gerne glauben wollten.» (ASTROLOGIE HEUTE Nr. 126, S. 11). Eine weitere Warnung erfolgte am 31. Juli 2007 mit dem Artikel «Die rückläufige Venus und die Börsen». Darin hiess es: «Im Hinblick auf den zum Abschluss kommenden 4-Jahres-Zyklus wird die Luft aber dünn, und vorsichtige Anleger werden sich vielleicht entscheiden wollen, eine nun stattfindende Rallye zu nutzen, um Investitionen in Aktien zu reduzieren oder vorübergehend von der Aktienbörse fernzubleiben.» (ASTROLOGIE HEUTE Nr. 129, S. 9)
 
Wie geht es weiter?
 
Aktienmärkte: Wie in der Feb./März-Ausgabe 2009 von Astrologie Heute dargelegt («Krise, Wirtschaft und Börse im Jahre 2009»), gehe ich davon aus, dass die Aktienmärkte ihr Tief noch nicht erreicht haben und ihre Kurse sich in den kommenden Jahren – ausgehend von den Tiefs vom November 2008 und vom März 2009 (beim Dow Jones zwischen 6500 und 7500) – inflationsbereinigt noch einmal halbieren dürften, bis ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 6–8 erreicht ist. Interessant ist, dass ein Artikel der NZZ vom 9. März 2009 («Kursziel 4000 beim ‹Dow›?») Ähnliches nahelegt. Die Begründung lautet: «Die grossen Bärenmärkte endeten in den USA in den vergangenen 200 Jahren nicht, bevor der Dow Jones Industrial Average durchschnittlich real knapp 73 % an Wert verloren hatte. Derzeit ist der ‹Dow› seit dem Rekordstand um gut 55 % gesunken. Aus dieser Perspektive ist also noch Luft für weitere 18 Prozentpunkte. Selbst bis zum geringsten Verlust einer grossen Baisse von 66 % in den Jahren 1853 bis 1857 fehlen noch 11 Prozentpunkte. Bei einer unveränderten Inflationsrate würde der ‹Dow› für den Wert von 73 % bis auf rund 4000 Punkte fallen. In einer Deflation müsste der Index sogar noch deutlich mehr zurückgehen. Bei Inflation etwa einer Rate von 6 % in den nächsten fünf Jahren müsste der ‹Dow› nominal nicht weiter sinken.»
 
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Im Artikel wird berechnet (siehe Tabelle links, Quelle: Wellenreiter Invest / NZZ), dass der «Dow» zwischen 1929 und 1932 (Saturn/Pluto-Opposition) real um 85,7 % zurückging (nominal waren es bekanntlich 89 %). Die nächste Krise von 1966 bis 1982 (Saturn/Pluto-Opposition bis Saturn/Pluto-Konjunktion) brachte einen realen Rückgang von 73 %. Die darauf folgende Krise startete im Jahr 2000 (Saturn/Pluto-Opposition) und hat bis 2008 real einen Rückgang von 54,6 % gebracht.
 
Entspricht nun die Krise seit der Saturn/Pluto-Opposition von 2000/2001 jener, die ab der Saturn/Pluto-Opposition von 1966 stattfand, so würde dies einen weiteren Rückgang um zirka 20 % der ursprünglichen Kurswerte nahelegen, was in 2008-er-Dollar einen weiteren Abstieg um zirka 2800 Punkte bedeuten würde (bis auf 3500–4000 Punkte). Haben wir es jedoch mit einer Krise zu tun, die jener der Saturn/Pluto-Opposition von 1930/31 entspricht, so ist ein weiterer Abstieg um 30 % des ursprünglichen Wertes naheliegend, mit einem Kursziel, das in 2008-er-Dollar ausgedrückt bei zirka 2000 bis 2500 landen würde – faktisch eine Drittelung der gegenwärtigen Werte.
 
Folgende Berechnung führt zu einem ähnlichen Ergebnis: Der Kurs des Dow Jones betrug an seinem Tiefpunkt zwischen 8. und 10. März 2009 zirka 6500 Punkte, während der Höchststand im Jahre 2000 inflationskorrigiert, das heisst in 2008-er-Werten, auf 14500 Punkten lag (nominal hingegen auf 11723 Punkten). Ein Rückgang des ursprünglichen Wertes um 73 % würde den Dow Jones auf zirka 4000 Punkte bringen, während ein solcher von 85,7 % zu einem Kursziel von zirka 2100 führt. Dies sind 2008-er-Werte. Wie der oben erwähnte Artikel zum Ausdruck bringt, wird der Index bei entsprechender – und sehr wahrscheinlicher – Inflation nie so tief sinken, den Anlegern durch Inflation jedoch trotzdem vergleichbare Verluste bringen. Das Fazit lautet deshalb, dass kommende Rallyes dazu genutzt werden sollten, um aus Aktien auszusteigen. Möglicherweise schaffen die Jupiter/Neptun-Konjunktionen, die sich zwischen Mai und Juli 2009 ereignen, dazu Gelegenheiten.
 
Gold: Letztes Jahr liess sich die Empfehlung an Schweizer Anleger für Goldkäufe einfach formulieren: Getrost konnte man kaufen, wenn Gold auf sFr. 29500.– pro kg oder darunter fiel. Dies war bis im November möglich. Auch Dezember-Käufe bis sFr. 30000.– konnten empfohlen werden. Inzwischen muss man dafür meist um sFr. 35000.– auslegen, womit Gold im letzten Halbjahr um gut 15 % zugelegt hat. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob Goldkäufe auf diesem Niveau nach wie vor empfohlen werden können. Wahrscheinlich ist dies der Fall, aber Anleger sollten dennoch danach trachten, kurzfristige Rückgänge unter sFr. 35000.– zu nutzen, um einen Gold-Bestand auf mindestens 20 % des angelegten Kapitals aufzustocken (in Euro bedeutet dies Käufe zu einem Preis bis 23000.– pro kg).
 
Weitere Überlegungen zu Aktien und Gold wie auch zur Frage, wie man in Gold investieren soll (ETF, Metallkonto oder physisches Gold) folgen in der nächsten Ausgabe von ASTROLOGIE HEUTE. Anlegerinnen und Anleger, die wöchentlich über die Entwicklung von Gold und Silber und entsprechende Anlageempfehlungen informiert sein möchten und Englisch verstehen, empfehlen wir Raymond Merrimans «MMA Weekly Gold and Silver Report», welcher im Abonnement für drei Monate oder ein Jahr erhältlich ist (Infos und Bestellung: www.mma-europe.ch).
 
 

Claude Weiss, beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die ASTRODATA AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); Autor der Bücher «Horoskopanalyse» Bd. 1 & Bd. 2 (der zweite Band «Aspekte im Geburtsbild» ist soeben in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erschienen), «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (mit Verena Bachmann), «Die Lilith-Fibel» (mit Alexandra Klinghammer), «Karmische Horoskopanalyse», Bd. 1 & Bd. 2 (E-Mail: Claude Weiss)