Astrologie Heute Nr. 140 (August 2009) - Reflexe/Reflexionen
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Astrologie Heute Nr. 140
August 2009

Inhaltsverzeichnis
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R   E   F   L   E   X   E
R E F L E X I O N E N


 

 

 


Zum Tod von Michael Jackson †
 
Am 8. Juli hatte Michael Jackson auf Abschiedstour gehen wollen. Die ursprünglich zehn Konzerte in der O2-Arena in London waren in Rekordzeit ausverkauft, weshalb plötzlich 50 Auftritte geplant wurden. «This is the final curtain call» (es wird der letzte Auftritt sein), waren Jacksons prophetische Worte an der Pressekonferenz Anfang März gewesen. Sein letztes vollständiges Konzert hatte der Popstar 2001 gegeben, seine letzte Tournee fand bereits vor 13 Jahren statt. Die Medien überschlugen sich in der Zwischenzeit mit Meldungen über den Gesundheitszustand des 50-Jährigen. Die Befürchtung schien berechtigt, ob er physisch überhaupt in der Lage sein würde, diese Shows zu überstehen. Nun, es ist anders gekommen, Gottseidank. Jemand hat hier Erbarmen gehabt und den King of Pop am 25. Juni 2009 von der Weltbühne abberufen. Am 7. Juli fand eine weltweit übertragene Trauerfeier und Würdigung von Michael Jackson – sein vergoldeter Sarg war aufgebahrt – im Staples Center in Los Angeles statt.
 
Michael Jackson hat einen Herzstillstand erlitten, wahrscheinlich durch Medikamente verursacht. Die definitive Todesursache ist gegenwärtig aber noch Gegenstand von Ermittlungen. Dass Jacksons Ankündigung seiner Abschiedstour sich als Ankündigung seines Todes entpuppt hat, entbehrt nicht einer gewissen Logik. Hatte sein Leben in erster Linie auf der Showbühne seine Erfüllung gefunden, scheint es nur konsequent, dass auch sein Tod sozusagen als Konzert angekündigt wurde. Im Rampenlicht der Bühne entfaltete Michael Jackson seine Magie, in den Gefilden eines gewöhnlichen privaten Lebens konnte man ihn sich schlecht vorstellen. Da machte er mit Skandalen von sich reden: mit seinen drei Kindern, von denen nicht klar ist, ob er wirklich ihr Vater ist, seinen Kurzehen, unter anderen mit Lisa Marie Presley, der Tochter von Elvis, den Prozessen wegen Kinderschändung, die er mit aussergerichtlichen Zahlungen regelte, und seinen Gesichtsoperationen. Seit Anfang der 90er-Jahre machte der erste globale Popstar der Schwarzen immer häufiger Schlagzeilen mit Skandalgeschichten.
 
 
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Fig. 1
Michael Jackson
29. 8. 1958, 12.44 LT 17.44 GT
Gary/IN, USA (41N36, 87W20)
Koch (GZQ: Tager, IHL, D)
 
 
 
Michael Jacksons Tod trägt die astrologische Handschrift von Jupiter/Neptun. Progressiv stand das MC nahezu exakt auf Jacksons Jupiter (Fig. 1), der in Konjunktion mit Neptun am aufsteigenden Mondknoten in zwölf steht. Mir fällt dazu folgendes Bild ein: In Morpheus’ Armen kehrt die Popikone heim ins himmlische Neverland. Auf Erden besass er einst die Neverland-Ranch, wo er wie Peter Pan nie erwachsen werden wollte – er zog das Leben in einer Fantasiewelt vor (Mond in Fische im vierten Haus, Herrscher Neptun in zwölf). Als Uranus über den IC trat, musste Jackson sein Reich jedoch aus finanziellen Gründen verkaufen. Ein weiterer Prozess wegen Kinderschändung stand an: Peter Pan Michael hat seine Füsse nie auf den Boden der Realität bekommen. Er war und blieb der Traumtänzer, der er immer war, er ist und blieb der Moonwalker. Mit seinem auf leisen Sohlen getanzten, roboterhaft-geschmeidigen Moonwalk elektrisierte er sein junges Publikum. Er lebte den Traum der Musik, die alle Grenzen – Rasse, Kultur, Geschlecht – überschreitet. Seine Botschaft war die Liebe, die allumfassende («We are the World»). «I love you all», hauchte er bei seiner letzten Pressekonferenz ins Publikum. In den letzten Jahren ist der Entertainer zunehmend zu einer Jesusfigur geworden. Er war «Jesus Christ Superstar» mit einer bizarren, unverständlichen Seite. Als Lichtgestalt nahmen ihn neben seiner Familie aber nur noch die hartnäckigsten Fans wahr. Für alle anderen war er nur noch ein Freak, ein tragischer Fall, jenseits jeglicher Realität. Ein Gespenst bereits zu Lebzeiten. Ist das Neptun, wenn er auf Erden wandelt?
 
Wir erleben mundan derzeit ebenfalls eine Jupiter/Neptun-Konjunktion. Eigentlich handelt es sich um eine Chiron/ Neptun-Konjunktion, die noch nicht ganz exakt ist, aber von Jupiter geschlossen wird. Dies findet erstmals statt zwischen Ende Mai bis Ende Juli 2009, auf dem Grad der späteren Konjunktion von Chiron/Neptun auf 26 Grad Wassermann. Uranus, der Herrscher dieses Stelliums, befand sich am Todestag von Jackson am Anfang seiner Station zur Rückläufigkeit. Das Stellium löst im Horoskop von Jackson Merkur aus, den letzten Planeten des T-Quadrats von Merkur/Chiron/Mars. Mars steht in dieser Figur im Brennpunkt. Der transitierende Uranus bildete einen Quinkunx zu Jupiter und Merkur, die im Sextil zueinander stehen. Es bildete sich also ein temporäres Yod, das für hochdynamische Wendepunkt-Ereignisse steht.
 
Die Yod-Figur wird aber auch «Fingerzeig Gottes» genannt. Mag sein, dass erst mit Jacksons Tod eine etwas gnädigere Beurteilung seiner arglosen und sich selbst schadenden Äusserungen im Umgang mit der Umwelt möglich wird. Mag sein, dass hinter dem «perfekten» Gesicht des Stars nun der leidende, unperfekte Mensch mit mehr Mitgefühl wahrgenommen wird: Jackson soll an der Autoimmunkrankheit Lupus gelitten und seit einer Verbrennung am Kopf mit bleibenden Schmerzen gelebt haben. Wer nur den Superstar in ihm sieht, tut ihm unrecht, ebenso aber auch, wer nur das «Monster» sehen kann.
 
Michael Jackson, der King of Pop, macht ein Dilemma sichtbar, das ein Thema von Jupiter/Chiron/Neptun ist: Es kündet von der menschlichen Schwierigkeit, Göttliches und Irdisches miteinander zu verbinden.
 
–Trudy Baumann
 

 
Zürcher Symposium im November 2009
Wie soll sich unsere Zukunft gestalten?

 

Das internationale Symposium für Astrologie in Zürich versteht sich als Forum für profilierte Astrologinnen und Astrologen unterschiedlicher methodischer Herkunft. Der nächste Anlass findet am 28./29. November 2009 in Zürich statt. Das diesjährige Thema lautet: «Wie soll sich unsere Zukunft gestalten? – aus Sicht der mundanen und psychologischen Astrologie». 
 
Ein Schwerpunkt des 13. Symposiums ist Uranus und seinen aktuellen Mundankonstellationen gewidmet. Teilnehmerinnen und Teilnehmer – vom Laien bis zum Profi – erhalten am Symposium Einblick in die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten von Astrologie. In den Workshops können sie bei Bedarf ihre auf Folien mitgebrachten Horoskope deuten lassen.

 
Am Samstagabend darf gelacht werden. Auf vergnügliche Weise skizziert Holger A. L. FassDr. Christoph Schubert-Weller Tiefgründiges zu erzählen weiss über «Die Sterne zur Lage. Zur Lage neuer Sterne». Veranstaltungsort ist wie immer das Restaurant «Au Premier» im Hauptbahnhof Zürich. Weitere Referenten: Dr. Harald Thurnher (A), Friedel Roggenbuck (GR), Christoph Odendahl (D), Verena Bachmann (CH), Henning P. Schäfer (D), Wolfhard König (D), Heidi Dohmen (CH), Rolf Baltensperger (CH), Heidi Treier (D), Margarethe Laurent-Cuntz (D).
die Abgründe des astrologischen Alltags («Gefasst bleiben»), während


Anmeldung und Infos: Beatrice Ganz, Eierbrechtstr. 68, CH-8053 Zürich, Tel: 0041 (0)44 422 46 82, Fax: 0041 (0)44 422 46 20, E-Mail: info@zuercher-symposium.ch, Website: www.zuercher-symposium.ch, Tagungskarte bis 31. 8. 2009 mit Frühzahlungsrabatt = Fr. 300.– / Euro 205.–; ab 1. 9. 2009 = Fr. 340.– / Euro 230.–