Astrologie Heute Nr. 141 (Oktober 2009) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 141
Oktober 2009

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L 

 

 
Armando Bertozzi
 

Liebe Leserin, lieber Leser

 
Mit Saturns Eintritt in das kardinale Waage-Zeichen Ende Oktober [S. 42ff.] erfolgt der zweite Schritt zur Kardinalen Klimax, deren erster mit Plutos Wechsel ins kardinale Zeichen Steinbock im letzten Jahr die Krise zur Wandlung in wahrlich aufrüttelnder Weise anstiess. Und der dritte Streich wird nächstes Jahr folgen, wenn Uranus ins kardinale Zeichen Widder transitiert. Wir haben uns ja – anpassungsfähig, wie wir sind – schon an die Krise und die Negativmeldungen gewöhnt. Doch Krise ist das Ungewöhnliche. So versetzt uns Saturn den nächsten Tritt, auf dass wir wach bleiben und nicht erlahmen in dem unausweichlichen Veränderungsdrang, der in uns steckt und die Welt ergriffen hat. Manchmal zweifeln wir zwar, ob sich wirklich etwas Grundsätzliches ändert und nicht einfach nur viel Wind um den Stillstand gemacht wird. Die Mühlen des Gewohnten und Bekannten sind unbeirrt und mahlen wie in Trance weiter. Die Krise hat etwas Naturgewalthaftes an sich, an dem wir uns unschuldig fühlen und das wir glauben, nicht beeinflussen zu können. Wir giessen neuen Wein in alte Schläuche und nutzen die euphorisierende Wirkung der aktuellen Jupiter/Neptun-Konjunktion [S. 23], um uns vorzugaukeln, damit wäre alles wieder gut und selbiges könne selbstverständlich so bleiben, wie es ist. Neptun, der alte Nebelwerfer, hat sich beim Blender Jupiter untergehakt, und die beiden wissen, wie man es schön schummrig macht.
 
Nun ist er doch gekommen, der Herbst und seine Nebel und seine frühe Dämmerung. Wieso auch nicht? Im Gegensatz zum alten Trott sind die altbekannten Jahreszeiten immer inspirierend, erquickend. Mit dem Herbst wendet sich der Blick vom Aussen nach innen. Das stimmt mit den astrologischen Transiten überein. Stimmungswechsel: Verwandelnd könnte das Mitte November stattfindende erste Saturn/Pluto-Quadrat wirken, wenn es vielleicht auch nicht erquicklich ist. [S. 11ff.] Nicht genug der schwierigen Konstellationen, die dritte Saturn/Uranus-Opposition ging eben über die Bühne, sodass wir mittlerweile den Überblick zu verlieren drohen und uns fragen: Wo stehen wir eigentlich? Die Astrologie gibt hier Antwort, indem sie das Geschehen in übergeordnete Zyklen einbettet. [S. 26ff.]
 
Saturn mit Uranus und Pluto – Jupiter mit Neptun und Chiron. So steht es also um uns! Die beiden alten Kontrahenten Jupiter und Saturn [S. 54 ff.] haben nun die vermittelnde Aufgabe, weil: Ihre Kräfte sind noch menschennah. Im Gegensatz zu Uranus, Neptun und Pluto: Wenn die aufstehen und an unserer Türe rütteln, wie das derzeit der Fall ist, geht alles drunter und drüber und wir verstehen die Welt nicht mehr. – Herr: es ist Zeit … leg deinen Schatten … lass die Winde los … befiehl den letzten … dränge sie zur Vollendung hin und jage …

Armando Bertozzi
Redaktor
 

Armando Bertozzi, von 1975 bis 1982 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von Essentia, der Zeitschrift für evolutionäre Ideen; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)