Astrologie Heute Nr. 141 (Oktober 2009) - Kalender
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Astrologie Heute Nr. 141
Oktober 2009

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 141 bestellen
K  A  L  E  N  D  E  R

 
 
 
Anfang Oktober bis Anfang Dezember 2009

von Verena Bachmann

Verena Bachmann
Die Herbstmonate versprechen kaum Ruhe. Der laufende Umbau ist in vollem Gange, auf den kollektiven, gesellschaftlichen und persönlichen Baustellen wird an vielen Orten gleichzeitig gearbeitet. Es gibt daher wenig Möglichkeiten, den damit verbundenen Unannehmlichkeiten auszuweichen. Wie bei einer realen Baustelle gibt es jedoch verschiedene Varianten der Betroffenheit. Jene mit etwas Distanz zum Geschehen registrieren zwar, dass gebaut wird, fühlen sich jedoch nicht unmittelbar gestört (auf die astrologischen Konstellationen übertragen: das eigene Horoskop ist nicht gross betroffen). Andere wiederum leben in der unmittelbaren Umgebung der Baustelle und müssen sich mit vielen Unannehmlichkeiten und Widrigkeiten arrangieren, ohne selber viel dazu zu sagen haben (systemisch Betroffene, bei denen die Horoskope von Nahestehenden, der Familie, Firma, des Landes etc. ausgelöst sind). Dann gibt es noch die Direktbetroffenen: In ihrem Haus wird umgebaut (das eigene Horoskop ist betroffen). Sie sind zwar am stärksten in Mitleidenschaft gezogen, haben dafür aber die Möglichkeit mitzubestimmen, was wie und wann geschieht – zudem können sie sich auf eine neue, ihnen hoffentlich besser entsprechende Umgebung freuen.
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Vollmond
4. 10. 2009, 6.10 GT

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Neumond
18. 10. 2009, 5.33 GT

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Vollmond
2. 11. 2009, 19.14 GT

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Neumond
16. 11. 2009, 19.14 GT

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Vollmond
2. 12. 2009, 7.30 GT

In diesen beiden Monaten sind die in den Vormonaten angesprochenen Themen grundsätzlich nach wie vor aktuell, allerdings kommen die laufenden Prozesse in eine neue Phase. Gleichzeitig verlagert sich die Aufmerksamkeit in neue Bereiche. Da es an dieser Stelle nicht möglich ist, das ganze Spektrum der angesprochenen Themen aufzurollen, werden nur die «Hauptbaustellen» erläutert.
 
Im Zentrum steht sicherlich die bereits im letzten «Kalender» angesprochene Kardinale Klimax: die sich aufbauende Leistungsfigur von Saturn/Uranus/Pluto im Übergangsbereich von veränderlich zu kardinal. Pluto läuft nun direkt, er berührt zum letzten Mal die Gradzahlen von 0 bis 2 Grad Steinbock, die bereits seit Januar 2008 aktiviert sind. Die in diesem Bereich angesprochenen Themen und Prozesse sind damit aber noch nicht abgeschlossen. Saturn bewegt sich ab Ende Oktober im Waage-Zeichen und nimmt den Faden auf. Da er einerseits als Herrscher des Steinbock-Zeichens bei den durch Pluto angesprochenen Themen mitbestimmt, andererseits als Herrscher von Wassermann das Gleiche bei den Themen von Neptun, Chiron und Jupiter macht, ist durch ihn mit einem Perspektivenwechsel zu rechnen. Dieser wird zusätzlich akzentuiert durch das erste abnehmende Saturn/Pluto-Quadrat vom 15. November auf 1.43 Grad kardinal (zwei weitere folgen am 31. Januar und am 21. August 2010). Partnerschafts- und Beziehungsthemen, Fairness und Gerechtigkeit, Diplomatie, aber auch Stilfragen, gesellschaftliche Werte sowie Kunst gewinnen an Bedeutung. Das abnehmende Saturn/Pluto-Quadrat weist zudem auf eine (weitere) Krise der bisherigen Werte und Strukturen hin. Machtverhältnisse, Kontrollmechanismen, Autoritätsfiguren werden hinterfragt und auf Schwachstellen abgeklopft. Dabei dürften vor allem Entwicklungen und Errungenschaften ins Visier geraten, die im Jahr 1982 begannen (Saturn/Pluto-Konjunktion auf 27.36 Grad Waage) und in den Jahren 2001/02 einen Höhepunkt erreichten (Saturn/Pluto-Opposition auf 12 bis 18 Grad Zwillinge/Schütze). Die Bedeutung des Saturn/Pluto-Zyklus für Finanz- und Wirtschaftsthemen wurde in Astrologie Heute schon öfters dargelegt. Doch ebenso ist er auf der individuellen Ebene wichtig, und es geht jetzt darum, Ereignisse, Erfahrungen und Entwicklungen der Jahre 1982 und 2001/02 genauer unter die Lupe zu nehmen. Betroffen von dieser Auslösung sind (neben dem Bereich Anfang kardinal) alle mit Stellungen Ende kardinal sowie Mitte veränderlich.
 
In den betroffenen Bereichen beginnt nun ein intensiver Prozess der Überprüfung und Bereinigung. Es geht darum, sich neu zu positionieren und die nötigen Konsequenzen zu ziehen. Was lange selbstverständlich schien, wird nun auf seine Tauglichkeit in einer sich verändernden Zeit getestet. Das Brauchbare, die organisch gewachsene Substanz, die zentralen und lebendigen Inhalte können bewahrt und neu genutzt werden, die ausgedienten Formen und Strukturen, sinnentleerten Hüllen und Gewohnheiten werden zu Hindernissen oder zeigen Schwächen und sollten verabschiedet werden.
 
Da Uranus sich vorübergehend aus der Leistungsfigur mit Saturn und Pluto entfernt, treten seine Themen etwas in den Hintergrund. Es ist anzunehmen, dass sich in diesen zwei Monaten das Szenario für das kommende Jahr abzuzeichnen beginnt. Auf der mundanen Ebene könnten bestehende Allianzen in eine Krise geraten und neue geschmiedet werden. Der gesellschaftliche Wertewandel dürfte sich akzentuieren und in eine neue Phase treten. Wahrscheinlich zeigt sich verstärkt die Bedeutung von Loyalität und Fairness, wird deutlich, dass nur dort, wo es gelingt, mit anderen zusammenzuspannen und gemeinsame Werte und Ziele zu definieren, wirklich etwas erreicht werden kann. Einzelkämpfertum und Egoismus dürften sich als zunehmend problematisch erweisen. Im Gegenzug wird deutlich, wie viel Kraft und Potenzial durch faire Zusammenarbeit und Gemeinschaft mit anderen freigesetzt werden kann. Besonders betroffen davon sind alle mit Konstellationen in den ersten fünf Graden der kardinalen Zeichen (also auch die Länder Schweiz, Deutschland und USA). Auf der persönlichen Ebene geht es darum, die eigenen Werte zu überprüfen und herauszufinden, welche Dinge im Leben wirklich wichtig sind und sich auf diese zu konzentrieren. Bereits im Oktober wird der Bereich Anfang Waage durch Schnellläufer aktiviert und anstehende Prozesse dadurch zum Teil bereits vorweggenommen.
 
Uranus ist bis zum 1. Dezember rückläufig. Im Bereich von 22 bis 24 Grad veränderlich greift er nochmals Erkenntnisse und Prozesse der Vormonate auf. Auch hier geht es um eine Überprüfung – allenfalls zeigt sich, dass bereits gefällte Entscheide der neuen Ausrichtung nicht gerecht werden und nochmals überdacht werden müssen.
 
Auch die Dreierkonjunktion von Jupiter/Chiron/Neptun auf 17 bis 24 Grad Wassermann verdient weiter Aufmerksamkeit. Sie ist zwar nicht mehr so eng wie im Frühsommer, wird aber mehrfach durch Schnellläufer aktiviert. Der Kontrast zwischen Vision und Wirklichkeit wird deutlich, zwischen Sehnsucht nach Licht und Erlösung gegenüber dem Schmerz ob all dem Leid, zwischen der Kraft der Hoffnung, den Höhenflügen von Fantasie und Inspiration und der schmerzlichen Erkenntnis, dass es zwischen Himmel und Erde Dinge gibt, die weder verstanden noch aktiv beeinflusst werden können. Mitgefühl, Gemeinschaftssinn, soziale Gerechtigkeit sind weitere Themen, die in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen. Betroffen von diesen Auslösungen sind all jene mit Konstellationen im Bereich von 17 bis 25 Grad fix.
 
Die ersten zwei Wochen im Oktober sind noch weitgehend durch das Geschehen und die Ereignisse von August und September geprägt. Der nun direktläufige Merkur berührt nochmals all die Bereiche, die er in seiner Schlaufe ab 22. August bereits zweimal angesprochen hat. In den Tagen um den Vollmond vom 4. Oktober (11 Grad Widder/Waage) berührt er nochmals die Saturn/Uranus-Opposition, am 10. Oktober bildet er zum dritten Mal ein Quadrat zu Pluto. Venus bewegt sich in diesen Tagen im selben Bereich und läuft in Opposition zu Uranus (9. Oktober), in Konjunktion zu Saturn (13. Oktober) und in Opposition zu Pluto (15. Oktober). Jupiter hat am 13. Oktober seine Station zur Direktläufigkeit auf 17 Grad Wassermann. Die Auseinandersetzung mit der Frage, wie viel Freiheit möglich und wie viel Struktur nötig sind, dürfte in dieser Zeit wichtig sein. In Beziehungen und Partnerschaften aller Art gilt es, die vorhandenen Abmachungen neu zu verhandeln und den aktuellen Erfordernissen anzupassen. Im Gerangel um Macht und Kontrolle dürfte immer wieder die gegenseitige Abhängigkeit deutlich werden. Überall, wo es gelingt, fair und offen zu bleiben und unterschiedliche Standpunkte zu respektieren, könnten wichtige Durchbrüche gelingen.
 
Da in diesen Tagen jedoch der Mars im Bereich des absteigenden Mondknotens läuft, besteht die Gefahr, dass alter Groll, kindliche Ansprüche und Trotzreaktionen sowie unbewältigte Aggressionserfahrungen das Verhalten mitprägen. Unschöne Szenen und Gewaltausbrüche könnten die Folge sein. Umso wichtiger ist es, sich jetzt nicht von (alten, unbewussten) Ängsten oder von Zorn leiten zu lassen, sondern sich immer wieder auf die Gegenwart zu besinnen und sich zu fragen, worum es letztlich geht. Ereignisse und Schritte dieser Zeit sind in ihrer Bedeutung schon für das kommende Jahr wichtig.
 
Der Neumond vom 18. Oktober (24 Grad Waage) markiert einen vorläufigen Schlusspunkt dieser Prozesse und setzt neue Impulse. Ab diesem Zeitpunkt gewinnen Beziehungs- und Partnerschaftsfragen aller Art an Bedeutung. In diesem Zusammenhang dürften folgende Themen aktuell werden: «Wer mit wem», «Geben und Nehmen», «Ausgleich von Unrecht und Missverhältnis».
 
Am 21. Oktober bildet Mars eine Opposition, am 26. die Sonne ein Quadrat zu Lilith. Am 29. Oktober stehen Sonne und Mars im zunehmenden Quadrat. Dabei wird enorm viel Energie freigesetzt. Diese kann dazu genutzt werden, Hindernisse zu überwinden und einen wichtigen Durchbruch zu erlangen. Es kann jedoch auch zu weiteren unschönen Macht- und Positionskämpfen kommen. Allenfalls sorgen Ereignisse und Erfahrungen in dieser Zeit für eine Verschiebung des bestehenden Gleichgewichts. Gemäss einer anderen Entsprechung könnten auch gesellschaftliche Werte, Konzepte und Ideologien rund um Fragen der Gleichberechtigung ins Wanken geraten und umdefiniert werden.

Am 30. Oktober wird Chiron direktläufig (auf 22 Grad Wassermann), am 4. November Neptun (auf 23 Grad Wassermann). Der Vollmond vom 2. November bildet zusammen mit Merkur und Mars ein T-Quadrat (8 bis 10 Grad fix). In den darauffolgenden Tagen und Wochen des Novembers bewegen sich Merkur (8. bis 12.), Sonne (11. bis 17.) und Venus (23. bis 27.) im Bereich der Jupiter/Chiron/Neptun-Konjunktion und aktivieren deren Thematik. Auch der Neumond vom 16. November befindet sich in diesem Gradbereich. – In den Frühlings- und Sommermonaten standen die Nachrichten und das grosse Medienecho bezüglich Schweinegrippe immer in unmittelbarem Zusammenhang mit Jupiter/Chiron/Neptun.
 
Am Tag vor dem Neumond findet das erste Saturn/Pluto-Quadrat statt, am 19. November ein Venus/Mars-Quadrat: Auseinandersetzungen in Beziehungsfragen, Allianzen, Verträgen aller Art dürften die zweite Hälfte des Novembers bestimmen; allenfalls erhalten auch kulturelle Veranstaltungen grosse Aufmerksamkeit.
 

Detaillierte Beschreibungen der laufenden Konstellationen für die jeweils kommende Woche finden Sie in der «Wochenvorschau» von Verena Bachmann auf www.astrodata.ch

Verena Bachmann, pädagogische Ausbildung; seit 1982 astrologische Beratungspraxis in CH-Zürich; Aus- und Weiterbildung in humanistischer Psychologie (Psychosynthese und Gestaltarbeit); Leiterin der Schule für Erwachsene (SFER); ständige Mitarbeiterin von ASTROLOGIE HEUTE; internationale Vortragstätigkeit; Bücher: «Die Chiron-Fibel. Brückenbauer zwischen Geist und Materie» (2009); « Mondknoten. So nützen Sie Ihre Entwicklungschancen im Horoskop (2008); «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (1989, mit Claude Weiss); E-Mail: Verena Bachmann