Astrologie Heute Nr. 143 (Februar 2010) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 143
Februar 2010

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 E  D  I  T  O  R  I  A  L 

 

 
Armando Bertozzi
 

Liebe Leserin, lieber Leser

 
Das Neue ist oftmals schwierig. Im besten Fall an- und aufregend. Vielleicht auch ganz anders als gedacht. Darüber machen Astrologen sich Gedanken. [S. 8–23] Die heraufziehenden Monate sind durchsetzt mit einer Fülle krasser Konstellationen [S. 4ff., 13ff.], die schon länger im Fernrohr der Astrologen aufscheinen. Mitte Februar geht der Chiron/Neptun-Zyklus in eine neue Runde, zu ihm gehören «Tragödien und Wunder». [S. 5] Der Mensch hat von beidem, er ist so geheimnisvoll wie banal. Seine Wirklichkeit ist ein Sumpf: Sie sieht aus wie ein Stück fester Erde und gibt dann doch nach. Sie fasst nach uns, umschlingt uns, nimmt uns ein. Wir strampeln. Auch das Neptunische kann sumpfig sein: Chaos, Täuschung und Enttäuschung. [S. 44ff.] Es kann aber ebenso das andere bedeuten: das schwerelose Sein im Imaginären, Zauberhaften, Überwirklichen. Diese blumige Pracht von Wunsch und Vorstellung, die aus uns wirkt in die Welt des Konkreten hinein. 
 
Die Wirklichkeit ist eine Erfindung, die uns das Gesuchte finden lässt. Was wir suchen, ist oftmals die Bestätigung unserer Wünsche. Tag für Tag erzählen wir uns davon und spinnen unser Schicksal. Das Neue wird wirklich, wenn wir es als solches erkennen. Davon erzählen uns die Transite. Leiden und Katastrophe (leider) nur bringen den Menschen zur Vernunft. So sieht es jedenfalls aus. Das sagen uns die Finsternisse und die Spannungsaspekte. Das Saturn/Pluto-Quadrat ist eher von der unangenehmen Art, bedeutet ein Kampf um Macht und Struktur, um Halt und Grenzen … um schicksalhaftes Überwinden. Und dann ist er doch nur ein Getriebener: der Mensch. Schwach ist er («Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen»). Deshalb hält er fest und kann nicht, wie er will. Das Neue (Uranus) macht Angst (Saturn), weil es ein Loslassen (Uranus) impliziert: des Alten (Saturn).
 
Der Mensch hält fest, um nicht unterzugehen in seinem Sumpf. So entwirft er Strategien. [S. 24ff.] Pessimismus ist keine Strategie. Mit den Sternen die Zukunft planen und aus den Fehlern lernen [S. 52ff.], ist zumindest ein Konzept. Jupiter und Uranus können uns hier in absehbarer Zeit die nötige Initialzündung vermitteln, um den persönlichen Herausforderungen zu begegnen. [S. 21ff.] Sie stehen für ein Feuerwerk an Ideen, denen (hoffentlich) Taten folgen. Der Hahn ist Symbol des Aufwachens (Kikeriki!). Das ist ein Kraftakt des Geistes (Uranus) und nicht einfach in Zeiten wie diesen, in denen wir vor lauter Chancen, Gefahren, Veränderungen und Konstellationen das Wesentliche zu übersehen drohen. Letzteres aber kommt in seiner eigenen Gestalt zu uns.

Armando Bertozzi
Redaktor
 

Armando Bertozzi, von 1975 bis 1982 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von Essentia, der Zeitschrift für evolutionäre Ideen; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)