Astrologie Heute Nr. 147 (Oktober 2010) - Bücherschau
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Astrologie Heute Nr. 147
Oktober 2010

Inhaltsverzeichnis
Heft Nr. 147 bestellen

B Ü C H E R S C H A U



Anregung neuer Sichtweisen
 
Birgit Böhmig und Petra Dörfert
Astromedizin Heute
Ansätze und Perspektiven
 
geb. 144 S., € 22,–
Erhältlich bei: www.astronova.de
     
Die Medizin in der heutigen Zeit steht vor einer grossen Herausforderung: Der Zeitgeist zwingt die Mediziner und Therapeuten zu neuen Wegen und zu einem neuen Umgang mit dem Patienten. Alte Therapien stossen an die Grenzen, und der Patient fordert die Wissenschaft heraus, die Krankheiten mit einer zeitgemässen Therapie zu heilen. Doch welche Möglichkeiten stehen zur Auswahl?
 
Eine Möglichkeit der Diagnosehilfe und der Anamneseverifizierung ist die Astromedizin. Und so trafen sich am 5. Juli 2008 einige erfahrene Referenten zum 1. Fachtag Astromedizin. Jetzt ist dazu ein Buch erschienen, mit dem wir an den Ausführungen der damaligen Referenten zu den Themen Astrologie und Alternativmedizin teilnehmen können: Astromedizin Heute, bei dem Birgit Böhmig und Petra Dörfert als Herausgeberinnen zeichnen.
 
Zusammenhänge zwischen Astrologie, Alchimie, Anthroposophie und fernöstlicher Medizin werden in den Beiträgen erläutert. Die altbekannte, aber immer wieder interessante Zuordnung von Körperregionen und Organen zu den astrologischen Prinzipien wird hier in einem neuen Licht vorgestellt. Natürlich dürfen auch die Techniken der Stundenastrologie nicht fehlen, mit denen der behandelnde Therapeut den genauen Zeitpunkt von Eckpunkten einer Erkrankung definieren kann. Ein wichtiges Instrumentarium ist auch die Betrachtung der Transite im Horoskop. Ein positiver Effekt dieses Buches ist die Anregung neuer Sichtweisen auch auf das eigene Horoskop mittels der astromedizinischen Ansätze.
 
Jeder Astrologe, der seine Klienten auch astromedizinisch begleiten kann, stellt eine grosse Bereicherung dar, sofern er auch medizinisch ausgebildet ist. Wer über dieses spannende und lohnende Thema mehr erfahren möchte, kann im Anhang eine grosse astromedizinische Literaturliste entdecken. Die hier entworfenen Ansätze könnten einen grossen Schritt in eine Zeit einleiten, in der Ärzte, Wissenschaftler, Homöopathen, Therapeuten und Astrologen ihr Wissen zusammenführen – zum Wohl der Gesellschaft und jedes einzelnen Patienten.

–Lydia Wentzel
 

 


Metaphysische Betrachtungen
 
Thomas Ring
Symbolkreis der Schöpfung
 
geb., 382 S., 8 Abb., €-D 29,80, €-A 30,70
Chiron Verlag, D-Tübingen 2010
 
Wie soll man die Umfassenheit und Tiefe der von Thomas Ring entwickelten Gedanken zur kosmischen Situation des Menschen auch nur annähernd beschreiben und würdigen? Dabei geht es in diesem Buch Symbolkreis der Schöpfung rein quantitativ-astrologisch «nur»um die Beschreibung und Analyse der inneren Bausteine des Tierkreises. Aber welche Fragen und vor allem welche Antworten entwickelt Ring aus dem wechselseitigen Zusammenwirken der vier Elemente und der drei Qualitäten und dem aus ihnen erwachsenden Wesensgefüge eines Menschen in all seiner Vielgestaltigkeit und Wechselhaftigkeit! Ring entwirft daraus das Panorama einer umfassenden Conditio humana, wie sie sich in jedem Horoskop als Lebensentwurf und Lebensauftrag im kreativen und dialektischen Widerspruch zwischen Freiheit und Determination spiegelt.
 
In weit ausholenden metaphysischen Betrachtungen und vielfältigsten Bezügen veranschaulicht Thomas Ring den lebendigen Prozess, aus dem sich die in jedem individuellen Kosmogramm im Zusammenwirken der zwölf Zeichen, den vier Elementen und den drei Qualitäten angelegte kosmische Einheit spiralig-stufenweise zu einem lebendigen Menschenbild zusammenfügt.
Es versteht sich von selbst, dass Ring die Entwürfe der einzelnen Menschenbilder in keiner Weise wertend beschreibt. Offen bleibt und muss – gemäss der astrologischen Aussagegrenze – offen bleiben, auf welchem individuellen Bewusstseinsniveau der Einzelne seinen kosmischen Lebensauftrag mit Leben erfüllt. Es ehrt den Autor und schmälert – hoffentlich – nicht den Wert einer Rezension, wenn man gesteht, diesem Buch in einer kurzen Rezension auch nicht nur annähernd gerecht werden zu können.
Was bleibt? Zweierlei: Erstens eine nachdrückliche Empfehlung an alle Astrologen, die sich ernsthaft und gewissenhaft mit der Astrologie auseinandersetzen, dieses Buch zu lesen – und immer wieder zu lesen. Und zweitens ein Kompliment an den Verlag, dass er den zum Teil unsäglichen Versuchen einiger Astrologen, dem Kanon der Astrologie immer «noch» neuere Parameter hinzuzufügen, ein solches Buch entgegensetzt.

 
–Peter Schlapp