B Ü C H E R S C H A U
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Kerngeschäft astrologischen Beratens Barbara Egert Krisen im Horoskop erkennen Wie wir sie verstehen und überwinden geb., 240 S., €-D 26,80 / €-A 27,60 / sFr. 37.90 fPr Chiron, D-Tübingen 2011 |
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Es gibt zahlreiche gute Bücher zur Deutung astrologischer Konstellationen. Und dennoch fühlt sich der Astrologe, wenn es ans konkrete Beraten geht, mitunter ausgesprochen hilflos. So eingehend die Deutungsvorschläge eines guten Deutungsbuches sind, so schwer fällt oft die Übertragung auf den jeweiligen Beratungsfall. Die astrologische Literatur geht viel von Konstellationen aus und zunächst einmal sehr wenig von Beratungsanlässen, sieht man einmal vom immergrünen Thema «Liebe und Partnerschaft» ab. Schon Barbara Egerts erstes Werk über «Kindheitserfahrungen im Horoskop» schloss hier eine Lücke. Ausgehend vom «Störfall», von den – leider! – «Standardsituationen» der Bedrängnis im Kindesalter, entwarf die Autorin schlüssig die zugehörigen Konstellationen und führte in die Deutung und Beratung ein. Ihre aktuelle Publikation Krisen im Horoskop erkennen beschreibt das Panorama mittlerer und grosser Lebens- und Existenzkrisen. Gerade in Krisen kommen Menschen zum Astrologen, Krisen bilden sozusagen das Kerngeschäft astrologischen Beratens. Beziehungskrisen, Berufskrisen, Verlustkrisen, Krankheitskrisen, Suchtkrisen und schliesslich Sinn- und Glaubenskrisen – sie alle werden in diesem Buch in ihren verschiedenen Ausprägungen und mit klaren astrologischen Bezugsetzungen beschrieben. Horoskop- und Fallbeispiele runden die jeweiligen Beschreibungen ab. Ich vermute, dass mit Barbara Egerts «Krisenbuch» wenigstens 95 % aller Beratungsanlässe angesprochen werden. Der Leser lernt sehr viel über Krisen. Statt billiger Schnellrezepte bietet die Autorin detaillierte Fallanalysen mit genauer astrologischer Deutung an. Dieses Buch gehört in die Handbibliothek all derjenigen Berater, die abseits von eso-therapeutischem Schulterklopfen ernsthaft mit ihren Klienten und an deren Nöten und Krisen arbeiten wollen.
–Christoph Schubert-Weller
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Kosmisch-geometrische Harmonie Peter Schlapp Astrologie und das Geheimnis der Zahlen Tierkreiszeichen und Planeten im Lichte der Zahlensymbolik Pb., 122 S., mit Abb., €-D 14,90 nur erhältlich bei: www.astronova.de |
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Im seinem neuesten Titel Astrologie und das Geheimnis der Zahlen vertieft sich der Frankfurter Astrologe und Autor Peter Schlapp in die Verbindung der Zahlen mit den Tierkreiszeichen und den Planeten. Im schmalen wie gehaltvollen Buch behandelt der Autor konzentriert und inspiriert die Zahlen von Eins bis Zwölf samt ihren analogen geometrischen Formen in Beziehung zu den Tierkreiszeichen, den analogen Häusern und Planeten samt den Aspekten. Er beginnt jedoch mit der Nichtzahl Null und beendet den Band mit Überlegungen zur Zahl Pi. Auf vordergründige moderne esoterische oder ausufernde Spekulationen verzichtet Schlapp und zeigt sich als Kenner seiner Materie, die mit ihrer archetypischen Symbolik in der abendländischen bis spätantiken Kultur- und Astrologiegeschichte verankert ist. Sein knapper, fast lakonischer Eingangs-Vorsatz, der die Veröffentlichung prägt: mit dem Buch nichts im wissenschaftlichen Sinne beweisen zu wollen, wissenschaftliche Beweise seien keine Kriterien der Astrologie oder der Zahlensymbolik, verzichtet wohltuend auf Ambitioniertheit und gibt dem Leser, der Leserin eine dichte wie aufs Wesentliche fokussierte Abhandlung in die Hand. Was Schlapp zum Beispiel zur Null an sich wie auch in Zusammenhang mit der Astrologie schreibt, bleibt haften, wenn er an den Uroboros, an den noch leeren Horoskopkreis wie auch an den Urzustand vor allem Sein erinnert. Die Qualitäten der Zahlen entlang der kosmisch-geometrischen Harmonie der pythagoreischen Philosophie notiert der Autor besonders bei seinen Ausführungen zu den grundlegenden und entscheidenden Zahlen Eins bis Vier und Zehn sehr einprägsam und vermittelt eine erweiterte wie bereichernde Sicht auf die dazu analogen Häuser und Tierkreiszeichen wie Aspekte, die ausgesprochen lesenswert ist. Doch stehen auch die weiteren Zahlen-Kapitel qualitativ dem nicht nach, sodass man jeden Buchabschnitt mit neuen Einsichten verlässt und Schlapp immer wieder erstaunt in seinen Überlegungen folgt, wenn er die archetypischen Qualitäten der Zahlen und ihrer Geometrie auf die Astrologie überträgt. Gerne nahm ich bei der Zahl Sieben auch Peter Schlapps Bemerkung auf, dass die Astrologie – mit der Astronomie – seit der Spätantike bis in die Neuzeit, bis an die zeitliche Schwelle der entstehenden empirischen (Natur-) Wissenschaften zu den sieben freien Künsten gezählt wurde, wo doch seit Jahrzehnten immer wieder mal versucht wird, die abendländische oder eine moderne Astrologie ins moderne Wissenschaftsgebäude einzufügen.
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