Astrologie Heute - Themen der Zeit

 


Die Mondfinsternis vom 15. Juni 2011: Seltsame Marsentsprechungen im Horoskop der USA

von Claude Weiss

16. Juni 2011

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Fig. 1
Mondfinsternis vom 15. Juni 2011
15.6.2011, 22.1335 LT, 20.1335 GT
Zürich, CH (47N20, 8E28)
Koch

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Fig. 2
Gründung der USA
4.7.1776, 16.47 LT, 21.47 GT
Philadelphia PA, USA (39N57, 75W10)
Koch

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  Fig. 3
Griechenland: Republik
24.7.1974, 4.00 LT, 2.00 GT
Athen, GR (37N59, 23E43)
Koch

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  Fig. 4
Mondfinsternis
15.6.2011, 22.1335 LT, 20.1335 GT
Zürich, CH (47N20, 8E28)
Koch

Um 22.14 Uhr vom Mittwoch, 15. Juni, ereignete sich eine totale Mondfinsternis, die in Europa stellenweise gut sichtbar war. Sonne und Mond standen auf 24 Grad Zwillinge/Schütze, und der Mond befand sich in Europa unmittelbar über dem Osthorizont, d.h. er war seit knapp einer Stunde aufgegangen (Sonnenuntergang um ca. 21.20 Uhr). Für Mitteleuropa stand im Weiteren Pluto am Aszendenten (in Fig. 1 für Zürich aufgezeichnet), mit dem Aszendenten für Berlin auf 6 Grad und für Zürich auf 7 Grad Steinbock (Pluto auf 6 ½ Grad Steinbock). Dazu bildeten Uranus und Lilith im 3. Haus auf 4 Grad bzw. 9 Grad Widder und Saturn im 9. Haus auf 10 Grad Waage ein Quadrat.

So kann man sagen, dass die AC/DC-Achse der Mondfinsternis in Europa die Kardinale Klimax aktiviert. Im Übrigen sind auf der ganzen Welt die Gradzahlen 20-29 Zwillinge/Schütze durch die Vollmondstellung der Mondfinsternis angesprochen und der Bereich von 0-12 Grad kardinal durch das T-Quadrat zwischen Pluto, Uranus/Lilith und Saturn. Was hat dies zu bedeuten?

Geborene der letzten Dekade der veränderlichen Zeichen (insbesondere Zwillinge/Schütze) verspüren eine starke Unruhe und einen grossen Drang nach Freiheit. Sie wollen sich von einschränkenden Fesseln befreien, sollten jedoch innehalten, denn es steht mit ihrem Urteilsvermögen zurzeit nicht zum Besten. Einerseits neigt man unter Vollmondstellungen dazu, zu übertreiben, denn Wollen und Fühlen stehen nicht im Einklang miteinander. Was der Kopf will, ist unter einer solchen Konstellation nicht unbedingt, was der Bauch braucht. Mit Merkur auf der Knotenachse in Opposition zum Mond ist auch ein Konflikt zwischen Denken und Fühlen angezeigt, und es werden mit einer Konjunktion von Sonne und Merkur in Opposition zum Mond und zusätzlich am absteigenden Mondknoten plötzliche Impulse verspürt, die zu tieferen gefühlsmässigen und familiären Bedürfnissen im Widerspruch stehen. Im Zusammenhang mit der Symbolik der Sonne (betrifft die in der dritten Dekade Zwillinge/Schütze und etwas abgeschwächt in der dritten Dekade Jungfrau/Fische Geborenen) könnte sich in der Zeit von Mai bis November etwas Grundlegendes ändern. Dies tangiert bei beiden Geschlechtern die eigenen Ziele und bei Frauen das Bild des Partners, welches sie in sich tragen.

Astrologisch Bewanderte dürften im Weiteren feststellen, dass diese Themen nicht auf die Sonne beschränkt sind. Sämtliche Gestirne, die sich in der letzten Dekade des veränderlichen Kreuzes befinden, werden ebenfalls berührt. Je näher der Radixfaktor um 24-25 Grad veränderlich liegt, umso stärker ist die Auswirkung. Dies lässt sich am Beispiel des Horoskops der USA aufzeigen:

Aktivierung der Mars-Neptun/Lilith-Quadratur im US-Horoskop
So fällt die Sonne der Mondfinsternis auf den Mars des US-Horoskops (Fig. 2), welcher im Quadrat zu Lilith, Neptun und MC steht (Orb zum Mars 3 Grad, zum Neptun 2 Grad und zum MC 0 Grad). Wenn Sie sich wunderten, warum es in der letzten Zeit (seit Anfang Mai) in den USA zu teilweise absurd scheinenden Vorkommnissen kam, über welche Männer sich regelrecht demontierten, so finden Sie in der Auslösung der Marsstellung des US-Horoskops im Quadrat zu Lilith und Neptun eine Erklärung. Mit Mars Quadrat Lilith/Neptun wird durch ein Machogehabe eine tief liegende Angst vor Frauen und vor Schwäche überdeckt. Solches Verhalten wird nun schonungslos aufgedeckt, wobei die Betreffenden durch ihre Zwanghaftigkeit und Unbeherrschtheit zu ihrer Entlarvung beitragen. Dabei können auch kulturelle Unterschiede im Umgang mit der Sexualität oder subversive, terroristische Umtriebe schonungslos aufgedeckt werden.

Betrachten wir einmal die Chronologie seit dem 1. Mai:

Am 1. Mai 2011 wird Osama Bin Laden – der berühmteste und gefürchtetste Terrorist – von Obama durch ein Spezialkommando, dessen Einsatz er angeordnet hat, zur Strecke gebracht. Der erste Eindruck lautet: der bewegliche und listige Mars in Zwillinge (das Zwillingezeichen beherrscht im US-Horoskop das 7. Haus, jenes der Partner und Feinde) überwindet die dunklen und zersetzenden Kräfte des Verbotenen, Andersartigen und des Terrors (Lilith Konjunktion Neptun). Obama wird in den USA vorübergehend zum Helden, während in Europa die Frage diskutiert wird, ob man auf diese Art Feinde ohne Prozess liquidieren darf. In der Folge werden in Pakistan und Jemen weitere Topterroristen durch Drohnen aus der Luft liquidiert.

Zwei Wochen später wird am 14. Mai der Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, in New York verhaftet. Er soll ein Zimmermädchen – eine Einwandererin aus Guinea - vergewaltigt haben. Nach ersten Dementis zeigen DNA-Analysen, dass tatsächlich sexuelle Handlungen stattgefunden haben, so dass der Verteidigung die einzige Möglichkeit bleibt, auf einvernehmlichen Sex zu plädieren. Dabei bleibt die Frage offen, wie es möglich ist, dass jemand, der die Gepflogenheiten der verschiedenen Länder kennt, sich zu einer solchen Tat hinreissen lassen konnte. Sind bei ihm tatsächlich sämtliche Sicherungen durchgebrannt oder hat man ihn – in Kenntnis seiner gut dokumentierten Schwächen – in eine Falle gelockt? Jedenfalls wird das Ganze zur Demonstration unterschiedlicher Kulturen und Rechtssysteme mit den strikten (und puritanischen) USA, die den in sexuellen Dingen permissiven Franzosen eine Lektion erteilen – in den Augen vieler eine Retourkutsche für das Asyl, welches die Franzosen dem US-Rechtsbrecher Polanski gewähren.

Die Geschichte von Männern, die sich in den letzten Wochen in den USA disqualifizierten, hört damit jedoch nicht auf. Mitten in die Affäre Strauss-Kahn platzt das Geständnis Arnold Schwarzeneggers, er hätte mit der Haushaltshilfe, die bis vor kurzem im Schwarzenegger-Haushalt tätig war, ein Kind gezeugt, so dass gleichzeitig, ohne Wissen seiner Ehefrau, neben ihr diese Haushaltshilfe schwanger war. Spätestens jetzt fragen sich – mit der Deklassierung eines weiteren Vorzeigeexemplars des männlichen Geschlechts – viele, was denn mit den Männern los ist. Wahrscheinlich wird von einigen das Problem allerdings auf die europäische Herkunft des Ex-Politikers abgeschoben.

Europäisch ist im nächsten Fall, welcher in der Woche vom 6. Juni ruchbar wird, allerdings höchstens die Ethymologie. Der aussichtsreiche demokratische Kandidat für das Amt des New Yorker Bürgermeisters, der Abgeordnete Anthony Weiner, bringt sich dadurch in Verlegenheit, dass er ein Bild seines erigierten Penis in der Unterhose ins Netz stellt, im Glauben, es privat an eine Cybersexpartnerin abgeschickt zu haben. Er verschlimmert seine Situation dann zusätzlich dadurch, dass er behauptet, Hacker seien in seine Seite eingedrungen und hätten für die Verbreitung des Bildes gesorgt – eine Behauptung, die er dann unter Tränen zurücknehmen muss.

Die Geschichte dürfte die Öffentlichkeit auch deshalb belustigt haben, weil der Name Weiner in den USA wie „Wiener“ ausgesprochen wird, was nebst „Dackel“ auch das männliche Geschlecht bezeichnet, während „Weiner“ so viel wie „Schlappschwanz“ bedeutet. Thomas Kramar sieht in einem Internetartikel „Die Wiener Wurst kann nichts für Weiners Bilder!“ vom 15. Juni (diepresse.com) eine weitere Verbindung zur Wurst. „Wiener kann man als Wiener Würstl verstehen, und Würstl dienen nicht erst seid Freuds’ Traumdeutung als Symbole fürs männliche Glied.“ Wie dem auch sei! Der demokratische Abgeordnete Anthony Weiner, der mit einer attraktiven Frau verheiratet ist, die für Hillary Clinton arbeitet, bringt sich durch seine unerklärlichen Dummheiten um seine Karriere. Es nützt dann auch nichts, dass er sich mit dem Satz „Ich weiss nicht, was ich gedacht habe“ zu entschuldigen versucht. Barack Obama hat ihm inzwischen mit deutlichen Worten den Rücktritt nahegelegt.

Für jeden Astrologen sind diese Beispiele eine Fundgrube für die Mars-Quadrat-Lilith/Neptun-Konstellation des US-Horoskops, welches durch die Mondfinsternis vom 15. Juni ausgelöst wird, angefangen beim zur Strecke gebrachten Terroristen Osama Bin Laden, über das „Raubtier“ Dominique Strauss-Kahn, welches ein Zimmermädchen anfällt, und den gestrauchelten „Superman“ Arnold Schwarzenegger, der seine Ehefrau auf fiese neptunische Weise betrog, bis zum Abgeordneten Anthony Weiner, der durch seine Dummheit und Unbeherrschtheit zum Objekt allgemeiner Belustigung wird. Auch wenn er im Gegensatz zu andern das Gesetz nicht gebrochen hat, wollen die Wählerinnen und Wähler sicher nicht einen Politiker, der zu Handlungen neigt, die er nachträglich nur mit dem Satz erklären kann, „ich weiss nicht, was ich gedacht habe“.

Während man über einige der erwähnten Demontagen marsischer Pseudomännlichkeit schmunzeln kann, droht für die USA eine weitere Entsprechung, die nicht zum Lachen anregt: Hat Obama mit der „Erlegung“ Bin Ladens viele Amerikaner davon überzeugt, dass er erfolgreich planen und anpacken kann, droht ihm von republikanischer Seite eine ernsthafte Schlappe, welche den Ruf der USA gleichzeitig schwer beschädigen würde: Lenken die Republikaner im Streit um die Erhöhung der Schuldenlimite bis Anfang August nicht ein, befinden sich die USA im Zustand der Zahlungsunfähigkeit. Obwohl man Mühe hat, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen, bereiten sich gemäss Wall Street Journal einzelne US-Banken – wohlweislich ohne Namensnennung – bereits auf eine solche Eventualität vor. Mit Neptun und MC des US-Horoskops im genauen Quadrat zur Mondfinsternis, die auf dem Mars stattfand, kann man astrologisch auch derart exotisch anmutende Fehlentscheidungen nicht ausschliessen: Man will den Mann treffen, indem man ihn ohnmächtig macht (Mars Quadrat Neptun) und nimmt dafür ein Desaster (Neptun am MC) in Kauf.

Dabei fällt auf, dass die USA von der Mondfinsternis auf ähnliche Art tangiert werden wie Griechenland. Im Falle Griechenlands (Fig. 3) steht der Planet Jupiter in Fische kurz vor dem MC, welcher auf 25 Grad Fische gradgenau von der Mondfinsternis quadriert wird. Dabei kommt dem MC in Fische – insbesondere in Konjunktion mit Jupiter, dem zweiten Herrscher des Fischezeichens – eine ähnliche Qualität zu, wie Neptun am MC. Dass auch die Gradzahl beider MCs die gleiche ist, stimmt nachdenklich.

Weitere Entsprechungen der Mondfinsternis
Dass wir die Mars-Quadrat-Lilith/Neptun/MC-Entsprechung der USA aufgrund ihrer Auslösung durch die Mondfinsternis so ausführlich besprochen haben, sollte nicht dazu verleiten, zu denken, die Mondfinsternis hätte an sich mit dieser Thematik zu tun. Zwar ist es richtig, davon auszugehen, dass Auslösungen im US-Horoskop in gewisser Weise die ganze Welt betreffen, aber man muss im individuellen Fall immer nachschauen, was die Mondfinsternis im persönlichen Horoskop auslöst.

Will man sich ansonsten ein Bild verschaffen, welche Entsprechungen an verschiedenen Orten der Welt anstehen, so schaut man am besten auf die Astro*Carto*Graphy. Diese zeigt zwar nicht an, was im Horoskop eines Landes durch die Finsternis gerade ausgelöst wird, aber welche Themen der Mondfinsternis wo zum Ausdruck kommen könnten. Dabei sehen wir, dass Sonne/Mond auf der AC/DC-Achse und Pluto am AC in Europa, insbesondere Frankreich, England und die skandinavischen Länder sowie in Asien Sonne/Mond, China, die koreanische Halbinsel – und in Verbindung mit Pluto am DC – Japan tangieren. Frankreich bekommt mit einer Jupiter/IC-Linie ebenso wie Washington mit Jupiter/DC einen zusätzlichen starken Jupitereinfluss zu spüren.

Normalerweise würden wir dies so deuten, dass Jupiter Auftrieb und Schwung vermittelt, und dies ist eine mögliche Entsprechung. Jupiter hat aber auch mit Recht, Gerechtigkeit und mit Prozessen zu tun, und es ist in diesem Zusammenhang aufschlussreich, dass der Fall DSK, der wie kein anderer seit der Clinton/Lewinsky-Affäre die Amerikaner in juristischer Hinsicht beschäftigt, in Frankreich ein Erdbeben ausgelöst hat. Nicht nur weil der aussichtsreichste Präsidentschaftskandidat für 2012 aus dem Rennen geworfen wurde, sondern weil sich viele Französinnen und Franzosen fragen, ob die sexuelle Permissivität, die bisher von den Medien gedeckt wurde, nicht hinterfragt werden müsste, insbesondere wenn Mächtige diese schamlos ausnützen.

Ohne auf Details der ACG eingehen zu wollen, fällt auf, dass Saturn/Uranus/Pluto-Themen auf dem amerikanischen Kontinent in Mexiko angezeigt sind, während sie in Asien gehäuft im Bereich von Pakistan, Afghanistan und südlichen Republiken der früheren Sowjetunion zu beobachten sind.

 


Claude Weiss, beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Astrologie; Herausgeber der Zeitschrift ASTROLOGIE HEUTE; gründete 1978 die ASTRODATA AG, welche astrologische Textanalysen anbietet; Präsident des Schweizer Astrologenbundes (SAB); Autor der Bücher «Horoskopanalyse» Bd. 1 & Bd. 2 (der zweite Band «Aspekte im Geburtsbild» ist im Dezember 2008 in einer überarbeiteten und stark erweiterten Neuauflage erschienen), «Karmische Horoskopanalyse», Bd. 1 & Bd. 2, «Pluto – Eros, Dämon und Transformation» (mit Verena Bachmann), «Die Lilith-Fibel» (mit Alexandra Klinghammer), sowie im Oktober 2009 "Wendezeit 2010 - 2012" (Co-Autor mit Alexandra Klinghammer). (E-Mail: Claude Weiss)