Astrologie Heute Nr. 158 (August 2012) - Editorial
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Astrologie Heute Nr. 158
August 2012

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Heft Nr. 158 bestellen

 E  D  I  T  O  R  I  A  L  

 

 

Armando Bertozzi

In diesem Heft ist viel von Pluto und Skorpion die Rede. Es geht um Zwänge, bahnbrechende Kunst, um fixe Zeichen, Piraten, Notlügen und Zeiten der kollektiven Krise, um Staatsschulden und um Pluto als Stellenbewerber. Seit 2008 ist Pluto als Teil der Kardinalen Klimax am grundlegenden und radikalen Umbau der Welt, einem Fitnessprogramm für das 21. Jahrhundert, zentral beteiligt. Mit Uranus vollzieht er in diesen Monaten den Akt der ersten beiden genauen Quadratstellungen und leitet so die zweite Phase der Kardinalen Klimax ein [S. 15 ff., S. 22 f.]. Das brachte bereits die Eroberung von Neuland in Form von neuen Erkenntnissen über das Entstehen von Materie [S. 6], aber auch den immer brutaleren Befreiungskampf in Syrien, mit Elend, Tod und Verwüstung. Weiterhin eine Verschärfung der Staatsschuldenkrise, die nur die Wahl lässt zwischen viel und sehr viel Verlust. [S. 58 f.] Das Spektrum des Uranus/Pluto-Zyklus ist breit gefächert. [S. 24 ff.] Diese Konstellation hinterlässt eine Spur fundamentaler Zerstörung von bisher als sicher Geglaubtem, die Infragestellung von Besitz auf allen Ebenen, die Umkehrung von Machtverhältnissen, den Verlust des gemütlichen Daseins, indem sie das Erreichte auf den Sockel stellt, um es wie ein Putzteufel mit einem Wisch wegzuwischen. Mit dem Zwanghaften in seinem Wesen versucht der Mensch, sich seiner selbst zu versichern, indem er unaufhörlich das repetiert, was er als für sich errungen ansieht. Das Kopieren seiner selbst hat aber etwas Krankhaftes [S. 50 ff.], Totes. Nur was sich verändert, bleibt gleich (wertvoll), so die Lehre von Uranus und Pluto.

Pluto herrscht über das Tierkreiszeichen Skorpion. Letzteres rückt ab diesem Herbst stärker in den Fokus, wenn zuerst der Mondknoten und dann Saturn ins Skorpion-Zeichen wechseln.[S. 15 ff., S. 63] Damit werden auch die Sonnen- und Mondfinsternisse der kommenden ein bis zwei Jahre auf der Achse Stier/Skorpion stattfinden und das fixe Prinzip betonen. Dabei geht es um Festhalten und Loslassen, um Transformation von Abhängigkeit in Selbstbestimmung, um das Durchschauen von Absicherungen, die uns letztlich blockieren, und dessen, was wahrer Besitz ist: das Gegenteil von Besessenheit, die immer nur ein von etwas besessen Sein ist. Der Skorpion bereitet uns vor auf die Dunkelheit der letzten Jahreszeit und lehrt uns, dass die überlebenswichtige Wärme in uns selber glüht.

Das Wiederkommen der Sterne versichert uns unseres Daseins, Pluto und Skorpion bergen sein Geheimnis, einen Schatz. Die Uhr an der Wand zählt die Stunden der menschlichen Existenz, die Lichter am Himmel aber (er)zählen die Qualitäten ihrer Erfahrungen. Es ist immer die gleiche Freude, die wir fühlen, die gleiche Trauer aus dem Fundus uralter Empfindungen, das gleiche menschliche Einverstandensein oder Hadern mit sich. Die Qualität der Zeit selber ist ohne Dauer, jenseits von Saturn, dem Vergänglichen trotzend.

Armando Bertozzi
Redaktor

  


Armando Bertozzi, von 1976 bis 1981 Kurse in Astrologie, Alchemie und Kabbala; 1980 bis 1988 Redaktor und Mitherausgeber von Essentia, der Zeitschrift für evolutionäre Ideen; seit 1989 Chefredaktor von ASTROLOGIE HEUTE (E-Mail: Armando Bertozzi)